Es ist aber Käse, zu sagen, dass an Förderschulen seltener Abschlüsse gemacht werden, weil es Förderschulen sind. Die meisten Förderschularten unterrichten nach Regellehrplan und dort werden auch Anschlüsse erreicht, wenn man überhaupt bis zum Schluss dort ist.
Wer aber mit 15 noch an der Lernförderschule oder der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung lernt, kann in aller Regel keinen Hauptschulabschluss schaffen, das wäre auch nicht anders, wenn man ihn oder sie in die Inklusion gesetzt hätte.
Ich kenne ganz konkrete Beispiele mit Geschwistern an je einer Schulart, die in der Inklusion nicht besser gefördert wurden, im Gegenteil. Den Hauptschulabschluss haben auch jeweils beide nicht erlangt.
Eben. Ich lehne schulische Inklusion mitnichten ab, dies vorweg.
Aber dieses häufig verwandte Argument ist Unsinn: Diese 70 % der Förderschul-SuS machen nicht deshalb keinen Abschluss, weil sie an der Förderschule sind, sondern sie sind an der Förderschule, weil sie keinen Abschluss erreichen können.
Was in der Statistik außerdem fehlt, sind SuS, die an der Förderschule so gute Fortschritte machen, dass sie im Laufe ihrer Schulzeit ohne Förderbedarf (!) an eine Regelschule wechseln können und dort einen Abschluss erwerben. In meinem Förderschwerpunkt kommt dies häufiger vor, aber ich kenne es auch von allen anderen.
(Wobei man fairerweise bei SuS im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, die diesen Weg gehen, von einer Fehldiagnostik ausgehen muss.)