Beiträge von Plattenspieler

    Gibt es in Bayern keine anonymisierte, schulfremde Zweit- und ggf. Drittkorrektur und schulfremden Vorsitz bei den mündlichen Prüfungen?

    Edit: Verhindert aber auch nicht landesweite Abiturdurchschnitte von um die 2,2 in BW. Übrigens auch schon in den 2000ern - nur weil jemand schrieb, dass es damals noch anders gewesen sei.

    In Hessen gibt es z.B. schon ewig A13 für HR, trotzdem ist der Mangel an Lehrkräften auch hier sehr groß. Mehr Geld scheint also kein wirklich entscheidender Faktor zu sein.

    Nicht vergessen die deutlich besseren Aufstiegsmöglichkeiten zu A14 und A15 für Gymnasiallehrkräfte. Die beginnen zwar auch mit A13 (plus Amtszulage!), gehen aber im Gegensatz zu Sek.-I- oder Sopäd.-Lehrkräften selten damit in Pension.

    Bin ja jetzt in BW. Wusste nicht, dass es auch Schulkindergärten gibt, kenne nur GFKn.

    Schulkindergärten in BW sind für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

    Sie sind zwar eigenständig, aber organisatorisch an die SBBZ angegliedert; deshalb heißen sie wohl auch Schulkindergärten. Sonderschullehrer der SBBZ sind auch mit ein paar Deputatsstunden pro Gruppe in den Schulkindergärten für die spezifische Förderung.

    Fast immer gibt es Schulkindergärten an den SBBZ der Förderschwerpunkte Geistige Entwicklung, Körperlich-motorische Entwicklung und Sprache ("Sprachheilkindergarten"). Auch an den SBBZ der Schwerpunkte Hören und Sehen müsste es fast überall welche geben; da gibt es ja aber generell weniger Schulen.

    In den Schwerpunkten Lernen und Emotional-soziale Entwicklung sind Schulkindergärten eher selten.

    https://km-bw.de/Kultusminister…hulkindergarten

    Schulkindergarten, bei uns Grundschulförderklasse, machen auch manchmal Sozialpädagogen, ist aber unterschiedlich.

    Nein, ich bezog mich auf die Terminologie in BW.

    Grundschulförderklassen machen keine Fachlehrer G.

    Aber in den Schulkindergärten (also "Sonderschulkindergärten") sind sie tätig, und zwar weitgehend in allen Förderschwerpunkten, nicht nur Geistige Entwicklung.

    Gibt es diese Heilpädagogischen Förderlehrerinnen nur beim Schwerpunkt Geistige Entwicklung?

    Ich beziehe mich jetzt wieder auf BW und die dortigen Fachlehrerinnen für Sonderpädagogik ("Heilpäd. Förderlehrerinnen" ist die bayerische Bezeichnung, da kenne ich mich nicht aus).

    In BW gibt es im sonderpädagogischen Bereich:

    - Fachlehrer Geistige Entwicklung (Erzieherinnen oder Heilerziehungspfleger mit sonderpäd. Weiterbildung)

    - Fachlehrer Körperlich-Motorische Entwicklung (Ergo- und Physiotherapeuten mit sonderpäd. Weiterbildung)

    - Technische Lehrer für Sonderpädagogik (Meister, m. W. auch Techniker mit sonderpäd. Weiterbildung - machen dann meist den Werkstattunterricht in der Berufsschulstufe von SBBZ)

    Dabei handelt es sich aber um keinen Seiteneinstieg und man ist keine Grundschullehrerin und arbeitet auch nicht als Klassenlehrerin in einer Grundschule.

    Das ist mir schon klar. Habe ich ja auch nicht behauptet.

    Man wird auch nicht nach A12, sondern nach A9 oder A 10 bezahlt.

    Mittlerweile müsste der Einstieg A 10 sein, als Fachoberlehrer erhält man meines Wissens A 11 und es gibt mittlerweile für einen geringen Teil der Fachlehrer auch Aufstiegslehrgänge zur wiss. Lehrkraft.

    Man arbeitet in einer Förderschule

    Oder in der Inklusion. Oder in einem Schulkindergarten.

    mit einer Sonderpädagogin zusammen, kann da auch Klassenlehrerin sein, aber die "Chefin" ist trotzdem die Förderschullehrkraft

    Das ist sehr unterschiedlich je nach Schule.

    Diese Ausbildung gibt es schon länger und es ist sozusagen eine Fortbildung als Erzieherin.

    Ja. Vor einigen Jahren hat sich die Ausbildungsdauer verdoppelt (von 1,5 auf 3 Jahre).


    Sorry, wenn ich missverstanden worden sein sollte. Ich wollte mitnichten sagen, dass das ein Seiteneinstieg wäre oder man dadurch Grundschullehrerin wäre. Ich wollte es nur erwähnen, weil es mehr oder weniger die einzige mir bekannte Möglichkeit ist, als Erzieherin Lehrerin zu werden, ohne zu studieren.

    Ich weiß wie gesagt auch nicht, inwieweit es Ähnliches in anderen Ländern (z. B. Sachsen-Anhalt) gibt; da müsste die TE sich kundig machen.

    Edit: Alles auf BW bezogen. In Bayern mag manches anders sein, z. B. dass ein ein Förderschullehrer immer "Chef" ist ("bayerische Hierarchie"?).

    In BW und Bayern kann man mit einer Erzieher-Ausbildung Fachlehrer bzw. Heilpädagogischer Förderlehrer für den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung werden.

    Zumindest in BW (meines Wissens aber auch in Bayern) kann man - auch schon während der dreijährigen Ausbildung/Vorbereitungsdienst (BW) - verbeamtet werden. Man wird allerdings bei höherem Deputat niedriger besoldet als wissenschaftliche Lehrkräfte.

    Ich weiß nicht, ob es ähnliche Berufsbilder oder Optionen auch in anderen Bundesländern gibt, aber das wäre eine Möglichkeit, als Erzieher ohne Studium Lehrer zu werden.

    Er ist ja auch der Meinung, dass 6 Semester ausreichen.

    Die Studienpläne der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg geben nicht mehr her als das

    In BW ist die Regelstudienzeit für das Grundschullehramt schon eine ganze Weile (nämlich seit das Lehramt eigenständig und getrennt vom Hauptschullehramt studiert wird) bei 8 Semestern: früher 8 Staatsexamen, jetzt 6 Bachelor + 2 Master.

    Ich habe Englisch und Mathe auf Gymnasiallehramt studiert. Bezeichnen würde ich mich ohne wenn und aber als Anglistin (habe dort meine fachwissenschaftliche Masterarbeit geschrieben), aber eher nicht als Mathematikerin. Ich habe mehr Ahnung von Mathe, als viele andere und kann das Fach bis zum Abi unterrichten. [...] In Englisch kann ich deutlich mehr. Liegt mir mehr, hat mir auch mehr Spaß gemacht.

    Hinzu kommt auch, dass man Anglistik (wie auch viele andere Geisteswissenschaften) ja auch dann, wenn man nicht Lehramt studiert, selten als einziges Fach studiert.

    Im Magister hatte man zwei oder drei Studienfächer und auch bei den meisten Bachelorstudiengängen braucht man ein zweites Fach.

    Insofern fehlt einem dort als (gymnasialer) Lehramtsabsolvent auch vom Studienumfang nicht so viel zum reinen "Fachwissenschaftler" wie bei MINT-Fächern, bei denen man im Diplom oder Bachelor/Master in der Regel nur eines studiert(e) (höchstens noch ein Nebenfach in geringem Umfang).

    Ich erinnere dich daran, dass du erst kürzlich mit mir zusammen über die Aussage gestolpert ist, jemand habe "Theologie studiert", die Person aber einfach nur Religion an der Grundschule unterrichtet.

    Das stimmt.

    Dazu muss ich aber sagen: Hätte die Kollegin geschrieben, sie habe Religion(slehre) studiert, hätte ich darin kein Problem gesehen.

    Ich fände es auch absurd, als Grund- oder Sonderschullehrer:in zu sagen, man habe Anglistik, Romanistik, Germanistik, ... studiert. Das sagt - bei uns - auch niemand so; steht so auch nicht in der Studienordnung oder auf dem Examenszeugnis. Wenn jemand sagt, er:sie habe Englisch, Französisch, Deutsch studiert - d'accord.

    Tatsächlich ist es jetzt aber bei den MINT-Fächern im Gegensatz zu den Philologien so, dass sich die Bezeichnung für die Wissenschaftsdisziplin nicht vom Schulfach unterscheidet (Mathematik, Physik, Chemie, ...). Vllt. liegt auch hier der springende Punkt in der Kontroverse? Während wir, wenn wir sagen, dass wir Mathematik oder Chemie studiert haben, automatisch an das Schulfach und dessen Vermittlung denken, denkst du als Fachwissenschaftlerin an die Fachwissenschaft. Und aus der Perspektive kann ich dann auch verstehen, wie du darauf kommst, dass unsere Ausdrucksweise überheblich sei.

    Ich finde es anmassend zu schreiben man habe "Mathe studiert" obwohl auf dem berufsqualifizierenden Zertifikat mutmasslich sowas wie "Staatsexamen Lehramt Grundschule" steht.

    Vermutlich ist das mehr eine terminologische Diskussion als eine inhaltliche, die auch vom jeweils unterschiedlichen eigenen Werdegang abhängt.

    Wir haben im Studium damals auch gesagt, ich studiere Fach X und Fach Y, und auch jetzt spricht man mit Kolleg:innen in dieser Form darüber, 'was' man studiert hat, wenn das mal Thema ist.

    Dennoch war und ist uns natürlich allen klar, dass das jeweils einer von mehreren Schwerpunkten im Sonderpädagogik-Studium war und wir selbstverständlich keine Physiker:innen, Anglist:innen oder Historiker:innen sind, sondern Sonderpädagog:innen mit einem von mehreren Schwerpunkten in ein oder zwei Fachwissenschaften und -didaktiken.

    Ich denke, das ist auch bei den Grundschulkolleg:innen nicht anders und diese pragmatisch-verkürzte Ausdrucksweise im Kolleg:innenkreis (zu dem ich im weiteren Sinne auch das Forum hier zählen würde) hat nichts mit Überheblichkeit oder Anmaßung zu tun.

    Ähnliches gilt in etlichen Bundesländern für den Begriff 'Sonderpädagoge'.

    In welchen Ländern bitte ist 'Sonderpädagoge' eine Amtsbezeichnung?

    Ich kenne 'Sonderschullehrer', 'Förderschullehrer', 'Lehrer für Sonderpädagogik', 'Lehrer für sonderpädagogische Förderung', 'Studienrat im Förderschuldienst', 'Förderschulrat' usw.

    Aber 'Sonderpädagoge' klingt mir nicht nach einer Amtsbezeichnung und hätte ich noch nie als solche gehört.

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