Ich erinnere dich daran, dass du erst kürzlich mit mir zusammen über die Aussage gestolpert ist, jemand habe "Theologie studiert", die Person aber einfach nur Religion an der Grundschule unterrichtet.
Das stimmt.
Dazu muss ich aber sagen: Hätte die Kollegin geschrieben, sie habe Religion(slehre) studiert, hätte ich darin kein Problem gesehen.
Ich fände es auch absurd, als Grund- oder Sonderschullehrer:in zu sagen, man habe Anglistik, Romanistik, Germanistik, ... studiert. Das sagt - bei uns - auch niemand so; steht so auch nicht in der Studienordnung oder auf dem Examenszeugnis. Wenn jemand sagt, er:sie habe Englisch, Französisch, Deutsch studiert - d'accord.
Tatsächlich ist es jetzt aber bei den MINT-Fächern im Gegensatz zu den Philologien so, dass sich die Bezeichnung für die Wissenschaftsdisziplin nicht vom Schulfach unterscheidet (Mathematik, Physik, Chemie, ...). Vllt. liegt auch hier der springende Punkt in der Kontroverse? Während wir, wenn wir sagen, dass wir Mathematik oder Chemie studiert haben, automatisch an das Schulfach und dessen Vermittlung denken, denkst du als Fachwissenschaftlerin an die Fachwissenschaft. Und aus der Perspektive kann ich dann auch verstehen, wie du darauf kommst, dass unsere Ausdrucksweise überheblich sei.