Alles no offense, es geht mir weder ums Rechthaben noch ums Überzeugen, aber um die Darstellung einer alternativen Sichtweise aus katholischer Perspektive:
Weil Kleinkinder keine eigenen Entscheidungen über ihren Glauben treffen können.
Die Taufe ist nicht die Entscheidung des Menschen für Gott, sondern die Entscheidung Gottes für den Menschen. So wie in allen Sakramenten Gott der Handelnde ist und der Mensch der Empfangende.
Der Glauben ist keine Voraussetzung für den gültigen Empfang, das gilt auch bei Firmung, Ehe, Eucharistie, ...
In den orthodoxen Kirchen und den katholischen Ostkirchen wird Säuglingen entsprechend nicht nur die Taufe, sondern auch die Firmung (dort als Myronsalbung) und die Eucharistie gespendet.
Es wäre dann nichts anderes als eine Wassertaufe
Dass "Wassertaufe" abwertend verwendet wird, begegnet einem öfter in evangelischen, vor allem evangelikalen Kreisen. Mich irritiert das. In der Heiligen Schrift ist an verschiedenen Stellen von der "einen Taufe" die Rede. Deren Materie ist Wasser, die Form ist das Untertauchen oder Übergießen mit der Taufformel ("ego te baptizo in nomine ..."), die Wirkungen sind die Vergebung der Sünden, die Annahme als Kind Gottes, die Eingliederung in seinen mystischen Leib, die Kirche.
Die Stellen in der Apg sind auch nicht eindeutig. Es ist in keiner der Stellen von Kleinkindern die Rede.
Es ist mehrfach von dem "ganzen Haus" die Rede, das getauft wurde. Zu diesem Haus gehörten in der Antike neben z. B. Sklaven auch selbstverständlich die Kinder. Es bedürfte also vielmehr einer expliziten Stelle, dass sie ausgenommen seien, als ihrer expliziten Nennung.
Es gibt in der Apg noch 5 oder 6 andere Berichte wo immer zuerst das Evangelium verkündet wird, Menschen zum Glauben kommen und sich dann taufen lassen. Das macht meiner Meinung nach mehr Sinn
Natürlich. Bei Erwachsenen, die zum Glauben kommen, ist das die logische Reihenfolge. Bei Kindern in christlichen Familien ist ja aber der Plan, dass sie direkt im Glauben und mit dem Glauben aufwachsen.