Beiträge von Plattenspieler

    Katholiken sind für die Kirche erst verheiratet, wenn sie vor einem Priester und zwei Trauzeugen geheiratet haben oder von dieser Pflicht dispensiert sind.

    Mittlerweile ist auch eine Eheschließung durch/mit einem Diakon möglich. (Dann natürlich nicht im Rahmen einer Hl. Messe.) Im Rahmen des vermeintlichen Priestermangels wird ja auch immer wieder überlegt, ob nicht auch nichtgeweihte pastorale Mitarbeiter diese Funktion übernehmen könnten - vorherrschende theologische Meinung ist ja, dass sich die Brautleute das Sakrament gegenseitig spenden (und nicht der Priester/Diakon).

    Und ja, Trauzeugen sind in der Katholischen Kirche tatsächlich noch Pflicht im Gegensatz zum Standesamt und den meisten evangelischen Kirchen.

    ist eine ökumenische Trauung offiziell nicht möglich

    Es gibt tatsächlich eine Ausnahme, die aber auf die Erzdiözese Freiburg begrenzt ist: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kum…nach_Formular_C

    Nein, sehr schade, dass es noch immer nicht offiziell ökumenisch gibt oder gilt.

    Natürlich ist die Spaltung der Christenheit traurig und in bestimmten Fragen ist Ökumene sicher sinnvoll, aber hier Gemeinsamkeiten vorzugaukeln, wo keine bestehen, kann meines Erachtens nicht die Lösung sein. Das Eheverständnis von Katholiken und Protestanten ist nun einmal ein grundlegend verschiedenes. Ähnlich wie bei der Eucharistie.

    Was ist denn an einer Ehe anders, wenn sie sakramental ist?

    Im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche heißt es hierzu (346):

    "Das Sakrament der Ehe schafft zwischen den Ehegatten ein Band, das lebenslang und ausschließlich ist. Gott selbst besiegelt den Konsens der Brautleute. Darum kann die zwischen Getauften geschlossene und vollzogene Ehe nie aufgelöst werden. Außerdem verleiht dieses Sakrament den Brautleuten die notwendige Gnade zur Erlangung der Heiligkeit im Eheleben und zur verantwortungsvollen Annahme und Erziehung der Kinder."

    Also, was ändert sich im Leben dieser evangelischen Christinnen, wenn die katholische Kirche ihre Ehe mit einem Label versieht?

    Meistens wohl nichts.

    Konsequenzen hat dieses "Label" manchmal später, wenn zum Beispiel nach einer Scheidung der Eheleute einer davon einen neuen Partner heiraten will und dieser katholisch ist.

    Wir waren alle sehr zufrieden

    Das freut mich.

    bis auf meine Mutter, die den Segen Gottes vermisste

    Tatsächlich geht es aus katholischer Sicht ja nicht nur um den Segen, sondern darum, ob ein Sakrament gültig zustande kommt.

    Heiraten zwei evangelische Christen, so reicht aus katholischer Sicht schon die standesamtliche Trauung aus, damit die Ehe sakramental ist (es sei denn, einer der Eheleute war mal katholisch (und ist es aus kirchlicher Sicht damit immer noch)).

    Für Katholiken hingegen gilt die Formpflicht, damit es eine gültige sakramentale Ehe ist (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Formmangel_(Kirchenrecht)). Ich glaube nicht, dass deine Tochter eine Dispens für eine freie Trauung erhalten hat?

    Das mag nach viel Geschwätz klingen, nach Haarspalterei, nach Nebensächlichkeit, und es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob man daran glaubt und ob es einem wichtig ist. Aber zur Kenntnis nehmen sollte man es schon, finde ich, wenn einem eigentlich wirklich etwas an der kirchlichen Trauung liegt und man sie nicht nur aufgrund der Kulisse und der Tradition vollzogen hätte.

    Aber dafür bräuchten Schulen je Klasse Assistenzen, die zur Schule gehören und vielerlei Aufgaben übernehmen könnten.

    In BW gibt es Pädagogische Assistenten, in Bayern gibt es Förderlehrer. Nicht in ausreichender Anzahl, das ist mir klar, aber zumindest prinzipiell. Gibt es ein ähnliches Berufsfeld in NDS nicht?

    Alles no offense, es geht mir weder ums Rechthaben noch ums Überzeugen, aber um die Darstellung einer alternativen Sichtweise aus katholischer Perspektive:

    Weil Kleinkinder keine eigenen Entscheidungen über ihren Glauben treffen können.

    Die Taufe ist nicht die Entscheidung des Menschen für Gott, sondern die Entscheidung Gottes für den Menschen. So wie in allen Sakramenten Gott der Handelnde ist und der Mensch der Empfangende.

    Der Glauben ist keine Voraussetzung für den gültigen Empfang, das gilt auch bei Firmung, Ehe, Eucharistie, ...

    In den orthodoxen Kirchen und den katholischen Ostkirchen wird Säuglingen entsprechend nicht nur die Taufe, sondern auch die Firmung (dort als Myronsalbung) und die Eucharistie gespendet.

    Es wäre dann nichts anderes als eine Wassertaufe

    Dass "Wassertaufe" abwertend verwendet wird, begegnet einem öfter in evangelischen, vor allem evangelikalen Kreisen. Mich irritiert das. In der Heiligen Schrift ist an verschiedenen Stellen von der "einen Taufe" die Rede. Deren Materie ist Wasser, die Form ist das Untertauchen oder Übergießen mit der Taufformel ("ego te baptizo in nomine ..."), die Wirkungen sind die Vergebung der Sünden, die Annahme als Kind Gottes, die Eingliederung in seinen mystischen Leib, die Kirche.

    Die Stellen in der Apg sind auch nicht eindeutig. Es ist in keiner der Stellen von Kleinkindern die Rede.

    Es ist mehrfach von dem "ganzen Haus" die Rede, das getauft wurde. Zu diesem Haus gehörten in der Antike neben z. B. Sklaven auch selbstverständlich die Kinder. Es bedürfte also vielmehr einer expliziten Stelle, dass sie ausgenommen seien, als ihrer expliziten Nennung.

    Es gibt in der Apg noch 5 oder 6 andere Berichte wo immer zuerst das Evangelium verkündet wird, Menschen zum Glauben kommen und sich dann taufen lassen. Das macht meiner Meinung nach mehr Sinn

    Natürlich. Bei Erwachsenen, die zum Glauben kommen, ist das die logische Reihenfolge. Bei Kindern in christlichen Familien ist ja aber der Plan, dass sie direkt im Glauben und mit dem Glauben aufwachsen.

    Die Kirchensteuer ist höchstens ein Anlass, aus der Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts auszutreten, aber kein Grund.

    Von der Kirchensteuer in ihrer aktuellen Form bin ich auch kein Freund. Das dürfte eines der wenigen umstrittenen Themen sein, bei denen progressive und konservative Kreise in der Kirche der gleichen Meinung sind.

    Das kann ich selbst finden. Mir ging es jetzt konkret darum, welche Aspekte der Tauftheologie oder Taufliturgie deines Erachtens bei einem Säugling oder Kind keinen "Sinn machen".

    Dass die christliche Initiation nach der Taufe als Kind nicht abgeschlossen ist und sich ein Katechumenat und eine Einführung in christliche Inhalte anschließen müssen, ist ja auch im von dir verlinkten Katechismus so vorgesehen (1231).

    Eine Taufe nur aus gesellschaftlicher Tradition ohne Bezug zum christlichen Glauben und zur Kirche sehe ich daher ebenso wie du kritisch.

    Was aber prinzipiell gegen eine Taufe von Kindern spricht (bei praktizierenden Christen als Eltern), ist mir unklar.

    Darum ging ihr ja auch in der frühen Kirche ein teilweise mehrjähriges Katechumenat voraus und sie wurde im Regelfall nur Erwachsenen gespendet. Die Kindertaufe bzw. besser sogar Säuglingstaufe ist eine Entwicklung nach der konstantinischen Wende.

    So einfach ist das nicht.

    Schon in der Apg wird bekanntlich von "Haustaufen" berichtet - warum sollten da die Kinder ausgeschlossen sein?

    Seit dem 2. Jahrhundert sind Taufen von Kindern belegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertau…er_Alten_Kirche).

    Studien zeigen, dass sich der frühe Englischunterricht nicht signifikant positiv auf das Lernen ab Klasse 5 auswirkt.

    Gibt es entsprechende Studien auch für andere Fächer (Musik, Kunst, Sachunterricht, Sport, ...)?

    Eventuell kann man dann noch viel mehr Fächer in der Grundschule abschaffen. Wenn das das einzige Argument ist.

    Ich habe mein Lehrdiplom selbst an einer Pädagogischen Hochschule erworben. Das ist keine wissenschaftliche sondern eine berufspraktische Ausbildung.

    Ich schrieb "in ihrer heutigen Form in Baden-Württemberg".

    Das ist keine berufspraktische Ausbildung, sondern ein wissenschaftliches Studium, sonst gäbe es ja auch die weiterführenden wissenschaftlichen Qualifizierungsmöglichkeiten nicht.

    Das hat nichts mit Minderwertigkeitskomplex zu tun, zumal ich auch keine "Primarlehrperson" bin.

    Fachhochschulreife + Eignungsprüfung = Studium Lehramt Grundschule. [...] SELBSTVERSTÄNDLICH ermöglicht die Fachhochschulreife den Zugang zum Studium Lehramt Grundschule.

    Nicht allein, sondern, wie du selbst ausführst, in Verbindung mit einer Eignungsprüfung.

    Ein Studium ohne (allgemeine) Hochschulreife mit beruflichen Qualifikationen, Berufserfahrung und/oder Eigungsprüfung ist mittlerweile übrigens an vielen Universitäten für viele Studiengänge möglich, ganz unabhängig von Lehramtsstudiengängen ...

    Übrigens haben die evangelischen Jugendlichen dann mit 14 oder 15 ihre Konfirmation (bzw. Firmung in der kath. Kirche). Diese setzt voraus, dass sie religionsmündig sind (In D ab 14). Somit entscheiden Sie dann ganz offiziell selber, ob sie der Kirche angehören möchten oder nicht.

    Nein. Kirchenmitgliedschaft beginnt mit der Taufe. Und ist zumindest nach katholischem Verständnis auch nicht rückgängig zu machen.

    hat eigentlich den Vorteil der Fachhochschulen für die Lehramtsausbildung schon genannt: [...] Wenn ich recht informiert bin, gibt es zumindest in Baden-Württemberg immer noch Pädagogische Hochschulen, die Lehramtsstudierende ausbilden.

    Pädagogische Hochschulen in ihrer heutigen Form in Baden-Württemberg sind aber keine Fachhochschulen, sondern den Universitäten gleichgestellte Hochschulen mit Promotions- und Habilitationsrecht.

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