Beiträge von Sissymaus

    Die Österreicher wieder. Ich muss auswandern. Mein Mann arbeitet bei einem österreichischen Konzern…


    Ich habe an einer Arbeitsgruppe mitgewirkt, die dieses Modulsystem für die duale Ausbildung vorschlägt (im Zuge der Modernisierung einiger Berufe). Ich fänd das so genial! ich habe so große Leistungsgefälle in meinen Klassen, dass das einfach viel besser für alle Beteiligten wäre.

    Da wurde zB angedacht, dass man nach 2 Jahren einen ersten Berufsabschluss hat, der dann quasi eine Art Assistenz oder Helfer des vollständigen Berufs ist. Wer aus welchen Gründen auch immer nicht an den Anforderungen scheitert, hat einen abgespeckten Berufsabschluss erlangt.

    alle anderen machen einfach weiter.

    Abi-Online: da ja bald in NRW am BK der Distanzunterricht bis zu 40% möglich ist: ja, kann ich mir vorstellen, aber auch eher in der tertiären Bildung.

    Wieso gilt deine Theorie nicht für Lehrer?

    Lehrer ist zu weit "unten". Mit sowas geben sich Frauen nicht ab. Die heiraten immer nur nach "oben".

    Insgesamt ist das "nach oben heiraten", was state_of_Trance hier so als allgemeingültig erklärt, eher peinlich für die Männer, die anscheinend mit gut ausgebildeten Frauen nicht klar kommen.

    Ich jedenfalls benötige einen Mann, mit dem ich meine fachlichen Probleme klären kann. Gottseidank hab ich den. Er ist übrigens schlechter ausgebildet als ich, arbeitet aber in der lukrativeren Branche. So gesehen hab ich nach unten geheiratet, aber trotzdem den besseren Fang gemacht.

    Die 50er haben angerufen. Sie suchen ihre Rollenklischees.

    Können wir nun wieder auf einem angemessenen Niveau über Familienzuschläge diskutieren?

    OT Nun das Phänomen ist ja nicht nur auf den Partner beschränkt. Frauen scheinen sich unter einem stärkeren Rechtfertigungsdruck zu fühlen, da sie oft diejenigen sind, die zwischen Vollzeitbeschäftigung (Rabenmutter), Teilzeitbeschäftigung (Nichts Halbes und nichts Ganzes) oder Hausfrau und Mutter (faule Sau) entscheiden müssen, damit hadern und dann dafür die Kritik der Vertreterinnen der beiden jeweils anderen Modelle ernten oder selbige aus Gründen des Haderns und des Rechtfertigungsdrucks selbst ausüben.

    Ich habe in unserem Umfeld diesbezüglich Frauen wie Hyänen erlebt. Da werden dann die positiven Eigenschaften des Kindes als eigene Leistung verkauft und gerne mal die Nase vorzugsweise über Jungenmütter gerümpft. (Und es sollte klar sein, dass ein braves angepasstes Mädchen, um das Klischee zu bedienen, in der Regel kein Ergebnis der eigenen Erziehungsleistung ist sondern primär schlicht das Wesen bzw. der Charakter des Kindes.)

    Sich mit fremden Federn zu schmücken ist heute nach wie vor ganz wichtig für den einen oder die andere. Meine Kinder sind zum Teil das, was man gerne mit dem Begriff "Problemkinder" etikettiert - aber wenn meine Frau und ich sie zu anständigen Menschen erziehen, können wir auf unsere Erziehungsleistung um ein Vielfaches stolzer sein als es eine Mädchenmutter mit Vorzeigekind je könnte.

    So ist es leider. Ich durfte mir von vielen meinen Geschlechtsgenossinnen schon diverse Male anhören: ich geb doch mein Kind nicht so früh in Betreuung. Dafür hab ich kein Kind bekommen.

    Oder: kann ja nicht jeder so Karriereorientiert sein wie du.

    Ich hab einfach nur Vollzeit gearbeitet. Mehr nicht.

    Und doch haben die meisten Lehrerinnen hier einen Mann, der mehr verdient. Go figure.

    Ein erhebliches Hindernis, dass Frauen weniger verdienen, ist aber systemisch bedingt. Google gern nach "Rosahellblaufalle". Daraus resultieren eben auch die Berufswünsche der Frauen. Das wird dann nochmal verschärft, wenn die Frauen daheim bleiben und das Kind hüten, während der Mann Karriere macht. Das können sie nur selten wieder aufholen. Und bleiben damit immer strukturell benachteiligt.

    Wenn ich versuche, an meiner Schule die Mädels aus der Berufsvorbereitung für Technik zu begeistern (wir haben da so ein Projekt), werde ich teilweise sogar von einigen Kolleginnen und Kollegen (beide Geschlechter gleichermaßen) angefeindet nach dem Motto: Die wollen das doch gar nicht! Warum drängst Du sie dazu?

    Das Projekt wird teilweise bewusst torpediert. Da frag ich mich: Was stimmt mit denen allen nicht?

    Ja, sie wollen es manchmal nicht, weil ihnen die Idee fehlt, weil sie gesellschaftlich so geprägt wurde usw.

    Bei aller Aufklärung und Emanzipation kann man sich vermutlich doch nicht vollständig von Traditionen lösen, die über Generationen gelebt wurden.

    Nein. Vermutlich nicht. Ich bin durch meine Mutter schon anders geprägt. Sie war immer berufstätig und besser ausgebildet als mein Vater.

    Die blöde Industrie macht es auch noch leichter mit ihren blöden Produkten nur für Jungs/nur für Mädchen.

    Die Frage ist eher: wie kommen Männer mit dem Fall klar, dass sie „nach unten heiraten“? (Den Ausdruck finde ich übrigens Mega bescheuert) Wollen Männer gern der Boss in der Ehe sein, mehr verdienen, damit die Frau zu Hause bleibt und ihnen den Haushalt macht? Haben viele ein so altes Rollenbild, dass sie gern der Mann im Haus sein wollen?

    Ich hab eigentlich in jeder Phase meiner Ausbildung einen Partner gehabt, der auf dem gleichen Ausbildungsniveau wie ich war. Schule, Ausbildung und Studium. Und geheiratet haben dann zwei Ingenieure. Das war und ist genau richtig für mich.

    Mit Steuerklasse 3 spart man immens Steuer wenn die Ehefrau 18 Jahre lang noch Elternzeit macht.

    Ist sie dann noch Lehrerin kommt sie nach knapp 20 Jahren zurück in den Job und bleibt in ihrer Besoldungstufe und arbeitet gemütlich höchstens 50%.

    Bester Vorschlag! Dann wird sie gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht und sitzt dann da mit Rente an der Armutsgrenze.

    Ich meine tatsächlich, dass man eine Betreuungszeit von 60 Stunden bereithalten muss, diese natürlich nicht immer nutzen muss. Aber die Arbeitszeit erstreckt sich bei uns von 7:15 (Frühaufsicht) bis 21:00(Elternsprechtag, Konferenzen, Infoveranstaltungen. Für jede Tageszeit muss man also eine Betreuung organisiert haben, selbst wenn man Teilzeit macht. Wir selbst haben ein besonderes Kind, da können wir nicht einfach einen Babysitter engagieren… Das schließt Arbeit für zwei Lehrer völlig aus.

    Für die paar Abende, die man in der Schule verbringt, muss man doch nicht den Rest des Jahres Betreuung buchen! Da können der andere Elternteil, die Nachbarn, die Freunde, die Großeltern oder schlicht ein Babysitter herhalten.

    Von Mietstufe 3 nach 6 bekommt man bei 2 Kindern ca. 450€ monatlich zusätzlichen über den Familienzuschlag. Wir reden also bei 18 Jahren über einen Zuschuss von ca. 95.000€, den man mit der Bude als Investitionsobjekt in Düsseldorf einstreicht für exakt null zusätzliche Leistung.

    Stimmt. Die Kids kosten Dich ja 0€. Und für das Geld bekommst Du vielleicht den Flur eine 2-Zimmer-Wohnung in Düsseldorf. Und Du hast die 95.000€ ja nicht sofort auf der Tasche, sondern müsstest die Bude finanzieren. Bei den aktuellen Zinsen wünsche ich dabei viel Spaß.

    Rechnet Euch das alle mal schön.

    Ja, es ist ungerecht. Ja, es war eine Schnapsidee. Aber die absurden Ideen, die hier teilweise kommen, sind nicht weit vom Niveau der Ideen der Landesregierung entfernt.

    Also ich werde bezahlt, um zu unterrichten, natürlich ist der Unterricht da auch der zeitliche Schwerpunkt.

    Mag bei Dir so sein, aber an meiner Schulform ist es das ganz sicher nicht. Nach einigen Jahren hat man einen so großen Fundus, dass man nur noch an Schräubchen dreht. Ich bereite grad für meine Verhältnisse viel vor, weil ich aktuell fachfremd unterrichte und ein neues Lernfeld hab --> hier muss ich neue Lernsituationen entwickeln, aber auch da hab ich reichlich Übung. Für den Rest schaue ich mir eben meine Lernsituation an und passe kurz an.

    Ich habe natürlich auch 0% Elternabeit.

    Aber das gehört hier auch nicht her, Thema war Schokozwerg und ihre Probleme.

    Du arbeitest vermutlich Vollzeit und hast 25 Stunden Deputat. Das macht 750 Zeitstunden pro Jahr. Nochmal so viel Vorbereitung und Nachbereitung (45 min pro 45 min). Da bist Du insgesamt bei 1500 Stunden.
    Es gibt also noch ca. 300 Stunden Budget für alles andere, davon ist sicherlich vieles zweifellos notwendig, manches fragwürdig. Du bekommst das aber selbst bei bestem Willen nicht auf die Hälfte reduziert.

    Wenn du deine Unterrichtsvorbereitung um 2 Minute pro Stunde im Schnitt verbesserst, dann holst du aufs Jahr 2000 Minuten raus.
    Das schaffst du bei keiner anderen Aufgabe.

    Ach ja:
    Das negiert die Aussage "es ist nebenher einfach zu viel geworden" nicht.

    Du kannst doch nicht einfach sagen: Das bekomme ich nicht hin!

    Woher willst Du das wissen?

    Meine Unterrichtsvor- und Nachbereitung ist absolute Nebensache.

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