Beiträge von Sissymaus

    Es ist keine neue These: Die Lehrerrolle beeinflusst die eigene Persönlichkeit.

    Und du glaubst, in anderen Jobs wäre das nicht so? Mein Mann hat sich jedenfalls auch in seiner Persönlichkeit weiterentwickelt, seit er Führungskraft ist. Er ist jedoch kein Lehrer.

    Ich denke nicht, dass man das auf die Berufsgruppe „Lehrer“ beschränken kann. Man entwickelt sich doch weiter und da hat der Job einen großen Anteil.

    Wenn man seine Ideen am Ende durch die Schulkonferenz bringt und damit leben kann, dass nicht alle Wichtigtuer, die das Gefühl haben, ihnen gehöre die Schule, zufrieden sind,

    Ich sehe das etwas anders. Ich muss nicht mit allen klar kommen, aber wenn es darum geht, Schulentwicklung zu betreiben, bin ich doch erheblich abhängig von meinen KuK. Ich kann die Arbeit nämlich nicht selber leisten, sondern muss mich drauf verlassen, dass sie erledigt wird. Und da kann sich das Kollegium auch wunderbar quer stellen und Dich ordentlich vor die Wand laufen lassen. Ich versuche daher immer, solche Entscheidung zunächst gemeinsam zu treffen und diejenigen, die das am Ende ausführen müssen, auch mitzunehmen. Sonst geht der Schuss schnell nach hinten los.

    Mir ging es einfach darum, zu sehen wie reagiert wird, wenn man ein kritisches Thema erstellt. Antwortet jemand, wie wird geantwortet, werde ich privat angeschrieben, interessiert sich jemand dafür, warum ich so denke, verteidigen sich die Personen, ziehen sie nur einzelne Passagen aus dem Post etc. Ich habe hier schon seit längerem mitgelesen und war schon oftmals überrascht, wie man auf einzelne Personen losgeht bzw. als was diese oder deren Aussagen betitelt werden. Klar, ist hier im Netz einfacher, denn jeder kann hier alles sein.

    ich schreibe jetzt seit 13 Jahren hier mit. Hier schreiben eine Reihe von Leuten sehr regelmäßig mit. Man "kennt" sich also ein bißchen. Viele Leute hier sind extrem hilfsbereit, in ihrer Freizeit ungewöhnlich ausführlich Hilfestellung zu leisten. Ich hab hier unendlich viel gelernt, vor allem zu den anderen Bundesländern und deutschsprachigen Nachbarländern.

    Dann kommen ständig Leute, die einen einzigen Beitrag schreiben, der manchmal folgende Merkmale aufweist:

    - nicht präzise genug, so dass man darauf nicht korrekt antworten kann (fehlende Angaben zum Bundesland oder unnötige Geheimniskrämerei)

    - beleidigend à la: Lehrer sind alle doof. Ich zeig Euch mal eben wie es geht!

    - herablassend: Ich will Lehrer werden, habs aber nicht studiert. Nun stellt mich keiner ein, obwohl ich doch Archäologie, Mineralkunde oder Urbanistik studiert hab. Ich dachte es gab Lehrermangel? Was soll der Scheiß?

    - nochmal herablassend: Ich will den Quereinstieg machen und soll nochmal studieren/Ref machen? Und dabei für einen Hungerlohn arbeiten?

    - faul: Kann mir jemand sagen, wieviel man als A13er Stufe 5 in NRW verdient?

    - (to be continued)

    Dass diese Postings nicht immer freundlich aufgefasst werden, ist daher für mich klar. Der Ton macht die Musik und die Reaktion darauf auch.

    Es gibt auch viele Erstpostings, die freundlich sind, bei dem man merkt, derjenige hat sich schon informiert und benötigt nun einen Schubs usw. Oft bedanken diejenigen sich nachher noch. Ich kann daher nicht bestätigen, dass man auf einzelne Personen "losgeht".

    Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne und aufhörten wollten wieder in einer anderen Position sein und waren keine geborene "Lehrende".

    Das war kein Missverständnis. Ich habe Dich richtig verstanden: Du schriebst von den "meisten". Also stimmt das nicht?

    Dennoch gebe ich dir recht, diese vielen verschiedenen pauschalen Aussagen passieren täglich hier im Forum, in verschiedenen Weise.

    Das empfinde ich anders. Im Gegenteil: Viele betonen doch bei ihren Ausführungen, dass es um eigene anekdotische Erfahrungen handelt. Seit wann liest Du hier denn mit?

    Wo habe ich denn eine beleidigende Äußerung getätigt? Falls ich dich beleidigt haben sollte, dann tut es mir sehr leid. Das war nie meine Intention.

    Lies nochmal Dein erstes Posting mit Deinen vielen verschiedenen Pauschalisierungen und überlege, wie das bei den betreffenden Personen ankommen könnte. Du musst Dich nicht bei mir entschuldigen. Jemand, den ich nicht kenne und der nur in einem Forum mitschreibt, ist mir wirklich nicht wichtig genug, als dass ich mich davon beleidigen lassen.

    Wie viele Quereinsteiger ich kenne? Ich meine 2022 waren es deutschlandweit um die 3000 davon haben 800 an einer Umfrage von mir, weitere 100 haben an einer Diskussion teilgenommen, weitere 12 waren an einem Interview beteiligt und mit ca 10 bin ich im regen Austausch.

    Dann spiegelt Deine Umfrage ggf. einen großen Teil der unzufriedenen Quereinsteiger wieder. Davon gibts sicher viele, da die Vorstellungen vom Lehrerberuf doch oft sehr idealisiert sind. Ich kann das aus meiner Beobachtung nicht bestätigen und ich habe durch einige Projekte (NRW-weit) wirklich schon viele kennengelernt. Mag sein, dass das am BK anders ist, weil man da auch in der Ausbildung bereits viel Erfahrung mit Quereinstieg hat.

    Was ich mich dann nur frage: Die Quereinsteiger haben doch einen "echten" Beruf aus der "anderen" Welt. Wenn Schule so blöd ist, warum gehen sie dann nicht einfach wieder zurück?

    Pauschalisierend hier ins Forum zu stolpern und zu erwarten, dass sich daraus eine fruchtbare Diskussion ergibt, die man für eine Promotion nutzen kann, finde ich mindestens fragwürdig. Auch die Erwartungshaltung, dass ich erstmal eine Berufsgruppe beleidige und dann erwarte, dass diese Berufsgruppe zustimmt, ist eine, die wir hier schon häufig erlebt haben. Muss das sein?

    Um auf Deine Frage zu antworten: Nein, sie sind nicht spezieller als andere Arbeitnehmer/Beamte/Selbstständige. Das Kollegium einer Schule ist ein Abgleich der Mitarbeitenden eines KMU. Es gibt faule, fleißige, übermotivierte, früh Feierabend machende, endlos arbeitende, alles hinterfragende, Gegen-Alles-Stimmende, ewig-nörgelnde, begeisterte....Kolleginnen und Kollegen.

    Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne und aufhörten wollten wieder in einer anderen Position sein und waren keine geborene "Lehrende".

    Aha. Wieviele kennst Du denn?

    Berufskolleg: Sehr viele Quereinsteiger mit "richtigen" Berufen aus der "anderen Welt". Auch da gibts den Querschnitt wie oben beschrieben.

    Hallo,

    ich hatte das Vergnügen vor kurzer Zeit Herrn Aiwanger selber zu treffen. Er hat manchmal eine sehr spezielle und schon fast flapsige Art zu sprechen. Dennoch muss ich sagen, dass ich die ganze Thematik als "too much" bezeichne und ich vermute, dass das ganze von einer der konkurrierenden Partei kommt. Die haben sich schon fast die Köpfe bei uns im Landkreis eingeschlagen und sich auf sozialen Medien gegenseitig Vorwürfe gemacht. Aiwanger war ja schon in der Kritik, als er sich als Impfgegner "outete". - viele konnten seine Meinung voll und ganz nachvollziehen. Er hat aber auch die Politik von Lauterbach kritisiert u.v.m.

    Also wirklich, hier wird ja ganz schön relativiert. Das Verfassen und Verteilen eines antisemitischen Flugblatts stufe ich nicht als Jugendsünde ein! Da muss man sich hinsetzen und einen Text schreiben, vervielfältigen (damals noch aufwändiger als heute) und verteilen. Da gehts nicht um besoffen nackt auf dem Tisch tanzen.

    Wird interessant wie man das in Zukunft sieht; dank Internet und Blauäugigkeit der Kids wird jeder Schwachsinn gepostet oder als Video hochgeladen. Das ist viel einfacher auch nach Jahrzehnten wieder hervorzuholen.

    Richtig. Umso wichtiger, den Kids von heute das klarzumachen, dass solche Sachen auch Jahrzehnte unangenehm auffallen können.

    Wenn man Dreck am Stecken hat, kommt der manchmal eben zu unpassender Zeit ans Licht. Ob das Absicht war oder nicht, ist doch egal: Wäre das eher publik geworden, wäre er bis hierhin gar nicht erst gekommen. Und oft ist es doch so, dass solche Sachen eben erst interessant sind, wenn jemand ein bestimmtes Amt bekleiden will. Wäre er Postbote, würde das nicht veröffentlicht, weil es für diese Tätigkeit irrelevant ist und die Person zudem keine öffentliche Bedeutung hat.

    So ist das eben mit Jugendsünden. Ich bin da emotionslos. Man muss eben auch die Konsequenzen seines Tuns in der Jugend tragen, auch wenn es Jahrzehnte her ist.

    Als neuer Kollege direkt eine Klassenleitung abzulehnen ist natürlich auch eine Duftmarke.

    In einem ordentlichen Kollegium ist es selbstverständlich, dass neue Kollegen mit korrekturintensiven Fächern nicht sofort Klassenleitungen übernehmen. Bei der Verteilung achte ich selbstverständlich darauf. Und alle erfahrenen KuK wissen, dass man zunächst Rücksicht nehmen muss, bis jemand gut im Job zurecht kommt. In der Regel ist das nach einem Schuljahr schon der Fall.

    Ich hatte in beiden SL-Gesprächen den Eindruck, dass man bei A15 als SL nur noch sehr begrenzt Einfluss auf die Besetzung nehmen kann. Entspricht das auch eurer Wahrnehmung?

    Nein! Die Dezernenten hören sich auch gern an, wen die Schulleitung haben will. Die wollen zufriedene Schulleitungen und wenig Ärger. Setzt man jemanden einfach so in ein Kollegium, kann das durchaus Aufwand für die Schulaufsicht nach sich ziehen. Natürlich ist das anders, wenn der eigene Bewerber auch nicht gewünscht ist. Ist ja auch möglich.

    Jo, und nu stell dir vor du hast eine volle Stelle mit mindestens einem korrekturenintensiven Fach und den ganzen anderen Bums als Berufseinsteiger obendrauf.

    Den anderen Bums darf man dann gern ablehnen. Wenn die Kollegen wollen, dass Du ihnen länger erhalten bleibst, dann werden sie auch noch 1-2 Jahre überstehen, ohne dass Du eine Klassenleitung und anderen Bums übernimmst. Man kann neue Leute auch verbrennen!

    Genau so habe ich es vor einigen Jahren auf einer Fortbildung offiziell gehört.

    Der größere Kontext war, dass in NDS neu eingeführt eine Krankenstatistik/Karte für jede Lehrkraft geführt werden soll.

    Und ja, wenn die Urlaubstage vorher eingereicht wurden, kann in besonderen Fällen (längere Krankheit) sich "einiges" ergeben. Auch z.B., wann eine Wiedereingliederungsmaßnahme möglich ist/ zu erfolgen hat (da zählen meines Wissens auch Krankheitstage in den Ferien).

    Kann natürlich jeder machen. Kein Thema.

    Ich sehe persönlich einen Nachteil. Bis jetzt kann ich meine Ferien frei verplanen. Das sind immerhin 11 Wochen für mich.

    Das könnte ich nicht mehr ohne Weiteres, wenn ich Urlaubstage einreichen müsste. Der Job hat für mich viele Nachteile. Das jedoch ist ein Vorteil. Müsste ich den aufgeben, würden langsam aber sicher die Nachteile überwiegen. Daher: keine Option für mich. Bin ich mal in den Ferien krank, dann ist das eben so. Bin ich IMMER in den Ferien krank, würde ich versuchen, die Ursache zu beheben. Und damit meine ich nicht die üblichen Viren, die man im ersten Jahr an einer neuen Schule so mitnimmt. Das sollte nach einer Zeit mal irgendwann besser werden.

    so dass eine halbe Stelle ausreicht, um in den Beruf zu kommen.

    Warum genau? Weil Du in der anderen Hälfte Deiner Arbeitszeit in der Hängematte chillen willst? Das sei Dir gegönnt!

    Oder weil Du dann doch arbeitest? Ohne Bezahlung. Und dann von anderen Neueinsteigern mit voller Stundenzahl gleichen Arbeitseinsatz zu erwarten?

    Nun ja!

    Wenn ich nochmal anfangen müsste, würde ich das mit halber Stelle tun.

    Das wäre ein großer Fehler und will ich als Tipp hier nicht kommentarlos stehen lassen: Du würdest nicht halbe Stundenzahl arbeiten, sondern mehr! Meine Empfehlung: Seine Arbeitsleistung der vorhandenen Arbeitszeit anpassen. Das muss man lernen und zwar am besten mit voller Stundenzahl, anstatt dem Dienstherren Geld zu schenken.

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