Nein. Es ist wenn überhaupt ein Problem der Frauen. Keiner zwingt sie in "schlecht bezahlte Berufe".
Davon abgesehen, der Lehrerberuf ist kein schlecht bezahlter Beruf. Und trotzdem verdient der Mann der Lehrerinnen meist mehr. Warum ist das so? 
Leider erlebe ich auch im Kollegenkreis immer wieder Lehrkräfte, die offen sagen: Ich war in Mathe Kreide holen.
Solche Sprüche schaden einfach! Und erst recht, wenn das womöglich schon früh im Grundschulalter kommt. Leider können da nur Vorbilder helfen.
Beispiel 1: Wir haben einen regen weiblichen Zulauf in unserem beruflichen Gymnasium Maschinenbau, seit ich da mal Werbung in der Realschulen gemacht habe. Die Mädels haben mich belagert und ausgefragt und es kam raus, dass sie Angst hatten, es wegen Mathe nicht zu schaffen. Dabei waren sie durchweg mit 2 in Mathe absolut geeignet dafür! Ich habe ihnen Mut zugesprochen, sie kamen an die Schule und machen nächstes Jahr Abi.
Beispiel 2: Ich habe meiner eignen Tochter dringend abgeraten, in den sozialen Bereich zu gehen (Idee war Erzieherin). Warum? Ein gewisses Maß an Berufszufriedenheit ist eindeutig da, wenn man das nötige Kleingeld und einigermaßen ordentliche Arbeitsbedingungen hat. Im Bekanntenkreis sind 3 Erzieherinnen, die total unglücklich mit der Berufswahl waren und dann schnell in Dauer-Elternzeit gelandet sind. Sie hangelten sich von einem Jahresvertrag zum anderen.
Sie hat glücklicherweise auf mich gehört.
Auch hier sind Rolemodels das Stichwort.
Ich würde daher keinem raten, in die schlecht bezahlten sozialen Jobs zu gehen. Nur mit enormen Fachkräftemangel bewegt sich da was. Wenn ständig Frauen mit Teilzeit nur was dazuverdienen, wird das nichts mit der Verbesserung der Gehalts- und Arbeitsbedingungen-Situation.