Als Quereinsteiger hat man normalerweise eigentlich bei voller Stundenzahl ein Gehalt, von dem sich leben lässt. Oder ist das in Sachsen-Anhalt anders? Am Rande, ich hatte schon Quereinsteigerkolleginnen und -kollegen, die noch einen Nebenjob hatten, einfach um den Kontakt in die alte Berufswelt zu halten, sollte das Lehramt nix sein. Meine Empfehlung geht auch dahin als Quereinsteiger mit vielleicht der halben Stundenzahl einzusteigen und die Brücke zum alten Berufsleben nicht abreißen zu lassen. Selbst wenn man keinen Nebenjob hat, sollte man nur mit ca. 2/3 der Stundenzahl einsteigen und im Laufe des Berufslebens langsam steigern. Ich halte es mitnichten für eine Frage der Organisation, 26 bis 28 von jetzt auf gleich gewuppt zu bekommen. Als Quereinsteiger wird man ja auch selten an Schulen mit entspannter Personaldecke entsandt, plötzlich darf man sich als unmusikalischer Klotz noch mit Musikstunden für 1a und die 3b plagen und für Werken in der 4c hatte man auch noch niemanden. (Später erfährt man dann, dass niemand Werken in der 4c machen will und alle mit Kündigung drohten, sollte man dort eingesetzt werden.) In solche Strukturen muss man hineinwachsen.
Und ich würde dringend davon abraten, Stunden zu reduzieren (wenn es nicht aus familienpolitischen Gründen geschieht). Als Lehrer muss man als erstes lernen, sich zu organisieren und zwar in der Stundenzahl, die einem wöchentlich zur Verfügung steht (+evtl. Vorarbeiten für Ferienzeiten, wobei ich tatsächlich kaum Ferien hatte, während meines Quereinstiegs).
Beispiel vom BK: Ich erlebe immer wieder Leute, die Stunden für die Erzeugung eines Arbeitsblattes benötigen, das nur Lückentexte beinhaltet und in 15 Minuten ausgefüllt werden kann. Das ist unnötige Arbeit und lässt sich auch nicht für Vertretungsstunden oder ähnliches verwenden. Ertrag und Aufwand stehen in keinem Verhältnis.
Auch die Suche nach dem perfekten Bild muss man nach 5-10 Min aufgeben, sonst verliert man sich.
Ich rate dringend dazu: Volle Stelle und Pareto-Prinzip.
Der Verdienst ist in NRW-Programmen ausreichend, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, aber es gibt natürlich auch BL, bei denen man ins normale Ref einsteigt. Das könnte natürlich etwas wenig sein, dürfte aber auch mit weniger Stundendeputat einhergehen, was einem Luft zu Nebenjobs lässt.