Beiträge von Sissymaus

    Ja, Jonesy hat da vll ins Schwarze getroffen. Ich sehe es jedenfalls so: Ich habe einen Mann, der gut verdient. Wir haben Kinder. Ein gemeinsames, eins aus meiner Studentenzeit. Wir leben zusammen, haben aber getrennte Kasse. Wäre er plötzlich nicht mehr da, käme ich genauso zurecht (ok, ich würde direkt das Haus verkaufen, aber nur, weil es mir zu viel Arbeit ist!). Ich sorge auch für meine eigene Rente. Und ich arbeite gern. Dabei ist es erstmal egal, ob wir Kinder haben oder nicht. Ich habe trotz 2 Kindern noch nie Teilzeit gearbeitet und bereue keinen Tag davon. Sicher ist der Alltag stressig, aber was soll ich mit Tagen machen, die sich ziehen wie Kaugummi?

    Ich bin jedenfalls völlig autark. Das habe ich meiner Mama zu verdanken, die mir jede Woche einmal gepredigt hat: "Es ist egal, was Du machst, nur werde nie abhängig von einem Mann."
    Sie hat Recht!

    Außerdem habe ich auch den Eindruck, dass es die Beziehung stabil hält. Dadurch, dass jeder von uns beiden direkt gehen kann, wenn er will, habe ich auch nach vielen Jahren nicht das Gefühl, dass es bei uns eingeschlafen wäre. Ist natürlich nur mein persönliches Empfinden.

    Danke, das meinte ich, konnte mich aber nicht so gut ausdrücken :)

    Das wäre schön, auch weil mancher nach 2 Jahren Studium feststellt, doch nicht Lehrer werden zu wollen. Da wäre die Trennung im Studium wirklich für alle besser.

    Trotzdem stelle ich mir so eine Gesprächsrunde für GS schwierig vor: Bewerber sagt, er möge Kinder gern und habe früher mal babygesittet. Qualifiziert? Oder er sagt, dass er leider kein Auskommen als mittelloser Bratschist sieht und deswegen Musiklehrer werden will. Unqualifiziert?

    Bevor einer nicht vor der Klasse stand und die Möglichkeit hatte, seinen Fortschritt in der Praxis zu zeigen, kannst man doch keine Entscheidung treffen.

    Das stimmt wohl. Dann sollte aber die Probezeit auch wirklich beobachtet werden. Bei uns lief es manchmal so: Man war froh, dass einer die Löcher gestopft hat. Ob der geeignet war oder ob der zufrieden war und zurecht kam, war eigentlich Wurscht.
    Das ist ein Zustand, den ich nicht begreife. Am Ende steht das Kollegium mit jemandem da, der ständig krank ist oder nur Ärger verursacht, weil er es sich nach 1 Unterrichtsstunde schon so mit den Klassen verscherzt, dass die bei der SL stehen.


    Es gibt aber welche, bei denen Du durch die Antworten auf die Fragen im Auswahlgespräch direkt erkennen kannst, dass er/sie im System Schule nicht glücklich wird.

    Was sind denn die Kriterien? Der Maschinenbauler hat ja zunächst mal genau dieselben Voreaussetzungen, wie jeder Lehramtsstudent. Wer ins Ref startet stand noch nie großartig vor Klassen.

    Der Maschinenbauer hat erstmal noch gar keinen Plan vom BK. Kein Praktikum, kein Schnuppern etc. System Schule ist für ihn fremd. Da hat der Lehramtsstudent sicher mehr Einblick in Schule bekommen, als der Quereinsteiger.

    Der LAler SOLLTE eigentlich mehr von Bildungswissenschaft und Didaktik wissen, als der Maschinenbauer. Dass das sicher von der Uni abhängt, ist mir klar. Mein Seminarausbilder sagte mal, dass man (wenn man es nicht wüsste) oft keinen Unterschied zwischen Grundständigen und Quereinsteigern im Ref erkennen würde. Was eben nicht gerade für das Lehramtsstudium spricht, aber das ist eine andere Baustelle.

    Der wichtigste Punkt ist aber m.E.: Viele Quereinsteiger kommen mit verklärten Bildern ans BK. Sie sind teilweise in der freien Wirtschaft gescheitert und denken, dann mache ich eben Lehrer. Solche Leute kann man nur im Gespräch filtern und sie möglichst nicht in den Schuldienst holen. Damit tut man keinem einen Gefallen: Dem Bewerber nicht, dem Kollegium nicht und den Schülern auch nicht.
    Trotzdem schaffen es manche. Einige scheitern dann auf dem Weg. Andere schaffen es mit Ach und Krach und wir haben jetzt unsere große Last damit, da sie im Anschluss an die 4.0 direkt verbeamtet werden.

    Die Grundständigen sollten mMn auch so ausgewählt werden: Das geht aber aufgrund der Struktur des Studiums nicht. Da müsste dann also am Lehramtsstudium etwas geändert werden, zB erst das fachwissenschaftliche Studium absolvieren, anschließend die Pädagogik/Didaktik draufsatteln. So haben die abgelehnten Bewerber immer noch eine Chance, etwas anderes zu machen. Ist aber leider bei uns nicht so. Wäre wünschenswert.

    Bei den Quereinsteigern? Aber wonach richtet sich denn dann die Zusage? Das können ja nur Gefühle sein, die Entscheiden, man hat ja keinerlei Anhaltspunkte. Das ist ja so, als ob nur bestimmte Leute Lehramt studieren dürften, wenn irgendwer findet, sie wären geeignet.

    Mit dabei ist natürlich die gesamte Auswahlkommission und ein Vertreter*in des Studienseminars.

    Und dabei wird natürlich nicht nur auf Grundlage von Gefühlen entschieden. Bevor jemand eingeladen wird, werden die Zeugnisse geprüft.

    Du kannst nicht jeden Hansel, der Maschinenbau studiert hat, vor eine Klasse stellen. :daumenrunter:

    Mag ja im Einzelfall so sein. Schön soweit. Was passiert aber, wenn Klasse A beim SL aufläuft, Parallelklasse B fliege mit ihrem Klassenlehrer übers Wochenende nach Paris, der eigene Klassenlehrer wolle aber nicht fahren. Bescheidet dann der SL den Schülern schulterzuckend, dass man da nichts machen könne, weil der schulinterne Konsens das so vorsehe? Fände ich in der Tat toll.

    Ja, genauso ist das. Da ist unsere SL ganz klar in ihrer Aussage.

    Unsere Schüler sind zudem gar nicht immer so scharf auf Klassenfahrten. Wir sind hier auf dem Dorf. Da wollen die meisten einfach nicht weg. Bemerke ich immer wieder, wenn es um Erasmus+ geht. Mehrere Wochen ins Ausland? Dann verpasse ich das Schützenfest/den Geburtstag der Freundin/den 80. der Oma/die traditionelle Apres-Ski-Party. Finde ich schade, ist aber so.
    Deswegen mein Mantra: Die Klasse will und ich auch. Sonst fahren wir nicht. Akzeptiere bitte, dass so möglich ist.

    Aber ich gebe dir Recht, dass man solche und ähnliche Sachen kritisch bezüglich verschobener Maßstäbe betrachten muss. Jüngere werden gern in Schule mit verschiedenen Dingen überhäuft, weil sie sich (noch) nicht trauen, nein zu sagen. Oder wie in meinem Fall: nicht wissen, dass man nein sagen kann. Das Thema Klassenfahrten gehört aber an unserer Schule nicht dazu. Da gibt es genug andere Themen.

    Naja, nach welchen Kriterien willst du sonst auswählen?
    Allerdings finde ich diese Zuordnungspraxis generell furchtbar. Wenn Schulen ausschreiben und einstellen würden, ließen sich vermutlich viele Konflikte vermeiden, weil eher zusammenfindet wer zusammen passt... Hier gibt es auch bei fertig Ausgebildeten nur Stellenzuweisungen nach Aktenlage (per Zufallsgenerator?)

    So ist es in NRW: Es finden Auswahlgespräche statt. Und das finde ich auch wirklich wichtig!

    Können die sich das leisten, in dem Sinn, dass deren Partner gut verdienen oder sie selbst einiges auf der hohen Kante haben? Oder gehen die einfach das Risiko ein?

    Das kann ich natürlich nicht immer so beurteilen. Erstmal würde ich behaupten, dass der Mann genug für alle verdient. Ich weiß jedenfalls nichts davon, dass sie die dicke Kohle auf der Kante liegen haben.
    Trotzdem finde ich das blauäugig. Was passiert, wenn der Mann irgendwann meint, er wäre mit einer anderen glücklicher? Oder es passiert etwas und er wird krank und kann nicht mehr arbeiten? Dann ist man womöglich jahrelang aus dem Beruf raus. In den meisten Berufen hat sich dann so viel getan, dass man nicht mehr reinkommt.

    Das ist intelligenter als es so manch studierter Bekannte ist...
    Heiraten... niemals.
    Mich ums Kind kümmern...wenn zwischen Auslandsreisen, Musik und Mittagsschlaf noch kurz Zeit ist.
    Das Kind Ganztags in die Kita geben...warum denn, die Mutter ist ja da.
    Die Mutter in ihrer Berufstätigkeit unterstützen....sie ist ja viel weniger qualifiziert als ich.
    Ausgleich für ihre Renten-/Krankenversicherung etc schaffen...sie will nur an mein Geld

    Dann bitte lieber wie deine Schüler.

    Im Übrigen haben wir sogar große Teile der Erziehungszeiten an meinen Mann übertragen, da es ihm mehr Vorteile für die Rente bringt, als es mir (Vollzeit arbeitend) für die Pension bringt.

    zu solchen Situationen gehören immer 2! Ich finde auch, dass viele meiner Freundinnen leben, wie in den 50ern. Aber oft wollen sie das selber so.

    Das haben meine Azubis (zu über 95% männlich) auch schon raus.
    Die Schlußfolgerung der Azubis: Lach dir nur eine Freundin an, die selber berufstätig ist und das nach Eheschließung/Kindern auch bleibt.

    Ist irgendwie bestechend die Logik. :teufel:

    Nö. Nicht bestechend, sondern absolut richtig. Ich wäre auch nicht mit meinem Mann zusammen, wenn er nicht selbst berufstätig wäre. Ich finde, arbeiten erweitert auch den Horizont. Derzeit merke ich wieder, wie wenig produktiv man in den Ferien ist, wenn man zuhause bleibt. Viel zu erzählen habe ich jedenfalls abends im Moment nicht. Wie wäre das, wenn ich oder er jeden Tag zu Hause wäre? Wir hätten uns doch irgendwann nichts mehr zu erzählen.

    In NRW kein Problem teilweise oder ganz in die Verwaltung zu wechseln. Ich bin mit knapp Stelle an die Bezirksregierung abgeordnet. Geht auch. Man ist dann Fachberater und bearbeitet als Experte der Primarstufe bestimmte Themen wie Inklusion...Da gibts viele Sachen. Ruf mal Deinen Dezernenten an.

    Oder QUALIS: Ich kenne jemanden, der ganz dorthin abgeordnet wurde. Heißt also, wenn das Projekt vorbei ist, kann man wieder an seine Schule zurück oder eine neue Aufgabe übernehmen.

    Wieso wirfst Du dann so hartnäckig (mal direkt und mal unterschwellig) einzelnen Diskutanten unkollegiales Verhalten vor obwohl sie mantraartig wiederholen, dass ihre Planung zu keinen Konflikten innerhalb des Kollegiums führen? Kann man doch einfach mal so stehen lassen.
    Ja, genauso ist es. Im Kollegium herrscht darüber absolut Konsens, dass nur die fahren, die es auch wollen und eigentlich auch gern mehr Fahrten gemacht werden, die dann aber nicht mehr finanziert werden können. Deswegen wechselt man sich dann ab und fährt nur alle paar Jahre.

    Dafür muss man sich aber auch mal drüber unterhalten dürfen, zu wie viel "Mehrarbeit" es nun wirklich auf einer Schulreise kommt, welche Modelle es möglicherweise schon gibt, wie diese ausgeglichen wird und/oder ob schlussendlich auch die eigene Planung die Mehrarbeit auf ein Minimum reduziert. Die die "klar kommen" haben offenbar gar nicht so viel Mehrarbeit mit Schulreisen.

    Danke Wollsocken. Genau das ist es nämlich. Und es hat den Effekt, dass ich nachher im Unterricht nahezu nichts mehr machen muss, da die Gruppe perfekt harmoniert und selbstgesteuert arbeitet.

    Grundsätzlich finde ich eine Regelung für zB Grundschullehrer und Teilzeitkräfte auch wirklich wichtig. Hier sieht die Aufsichtspflicht ja auch nochmal anders aus. Meine volljährigen Berufsschüler machen da wirklich wenig Arbeit.

    Eine Gruppe beginnt, die anderen ergänzen nur noch. Gefahr: Alle anderen Gruppen sagen: haben wir auch so. Hängt stark von der Leistungsfähigkeit und von der Motivation der Klasse ab.

    Moderation: Wenn Deine SuS es können, lass die einen aus der Schülergruppe moderieren. Meine besten Stunden waren die, in denen ich nahezu nichts gemacht habe (obwohl mir das komisch vorkam).

    Ich muss weder was abwehren noch was diskutieren. Ich suche einfach 1 oder 2 Ziele aus, die mir passen. Fertig. Reisen planen macht mir sogar Spaß.

    Meine Kollegen planen njcht für mich und suchen auch njchts aus für mich. Mit meinem Co stimme ich mich ab.

    Ist bei mir genauso. Ich plane nur noch nicht mal: das machen die SuS. Auch das Geld eintreiben machen sie. Und ich unterschreibe erst, wenn das Geld zusammen ist (wir buchen meist bei einem Reiseveranstalter). gab noch nie Probleme.

    Nein, dafür nicht. Nur für die Belastungen, die er anderen für seinen Spaß aufbürdet. Dazu gehört dann auch die Verschiebung von Maßstäben, die hier im Thread schon erwähnt wurde, den Angesprochenen aber trotz Hinweis nicht auffällt. Klassenfahrten übers Wochende, Flugreisen nach Barcelona oder Malta dürfen es schon sein. Das weckt Begehrlichkeiten. Da hat man im Zweifelsfall zu tun, um abzuwehren, dass die Ausnahme zur Selbstverständlichkiet wird. Ich mahne zur Vorsicht.
    Zwei Übernachtungen auf einer Zeltwiese mit Trocketoilette und Zähneputzen an der Quelle, spielt dann keine Rolle mehr. Das bringt zwar etwas für die Klassengemeinschaft und für die Persönlichkeitsentwicklung, riecht aber nicht genug nach dem Urlaub, in den die Parallelklasse in der Schulzeit fliegt. Da muss es schon eine große Stadt im Ausland oder irgendetwas mit Strand sein.

    Ich bürde keinem irgendetwas auf. Bei uns fährt keiner irgendwohin, wenn er/sie nicht will. Und: ich fahre auch gern als Tagesausflug mal in solche "Heime", wo dann Teambuildingspiele gemacht werden. zB 2 Gruppen müssen ein Floß bauen. Macht irre Spaß, ist nur ein Tagesausflug und die Klasse arbeitet nachher völlig selbstständig --> Frau Sissymaus muss nur ne ordentliche Aufgabe hinwerfen und kann die Füße hochlegen. Ähnlichen Effekt habe ich nach einer Klassenfahrt. Ich liebe die Stimmung nach solchen Fahrten, weil wirklich alles von alleine läuft und ich ein wesentlich besseres Leben habe.

    Und bzgl. der Unterkunft: Wir waren zuletzt immer in A&O-Hotels. Einzelzimmer für die Lehrer. Da übernachte ich auch im Urlaub. Völlig ok.

    Krank nach einer Klassenfahrt: Ja, kann passieren. Aber davon ist man generell nicht geschützt: Mein Mann hat sich von einer Geschäftsreise nach Asien eine AB-resistente Lungenentzündung mitgebracht. Das war schon ein hartes Dingen. Er bekommt trotzdem nun nicht gesagt, dass er nie wieder nach Asien reisen muss. Gehört zum Job. Ansonsten ist er weg und jemand anderes macht ihn gern.

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