Kalle hat eigentlich schon alles dazu gesagt. Ohne OBAS wäre das BK am Ende. Aber wie gesagt ist das eigentlich schon immer so gewesen. Nur gab es immer unterschiedliche Programme für Seiteneinsteiger.
Dass das Problem hausgemacht ist, darüber brauchen wir nicht zu reden. Schon allein die Tatsache, dass plötzlich mit neuer NRW-Regierung gesagt wurde: "Übrigens, die Schülerzahlen sinken nicht, sondern sie steigen." sagt eigentlich schon alles aus. Mir ist es auch ein Rätsel, warum man das nicht absehen kann. Da hätte so manche Schule vor der Schließung bewahrt worden können.
Dann ist es auch absolut richtig, wie Kalle sagt, dass man trotz allem kaum Leute finden wird, die UNBEDINGT (auch mit verbesserten Bedingungen, wenn wir mal annehmen, dass der Mangel daran liegt) ein E-TEchnik, Mathe oder Maschbau-Studium auf Lehramt beginnen wollen. Solange ein Herr Jauch im TV sitzt und sagt: "in Mathe war ich immer schlecht. Und trotzdem ist aus mir was geworden." ist eine Mühe-Schwäche gesellschaftsfähig und durchaus ok!
Diese Fächer sind (vermeintlich) anstrengend und werden daher gemieden (wobei den meisten dann auch nicht klar ist, dass auch andere Studiengänge ihre Tücken haben, aber das ist ein anderes Thema). Sie sind auch nicht mehr "IN". Waren sie zu meiner Zeit schon nicht mehr. Die Unis haben das begriffen und nennen sie anders. Und was ist es trotzdem? Maschinenbau in der reinsten Form. Nur heißt es Produktentwicklung, mechanical Engineering oder so. Eigentlich ist es nur alter Wein in neuen Schläuchen. Das durfte ich sehen, als meine Tochter jüngst nach einem passenden Studiengang gesucht hat. Gerne was mit Technik. Aber kein Maschinenbau! Zu Oldschool!
Vielleicht wäre es also ratsam, dass das Ministerium die Namen ihrer beruflichen Richtungen ändert. Aber ob das die Lösung ist? Ich weiß nicht.
PS: Mag sein, daß ich OBAS zu negativ sehe, ich durfte aber im Ref. mit einem OBASler an meiner Ausbildungsschule konkurrieren, der genau die gleiche Fächerkombination hatte und da habe ich mir meine "harte" Meinung zu dem System gebildet. Er hatte die Stelle trotz Note 3,8, ich hatte nach dem Ref. erstmal 1,5 Jahre Hartz 4.
Ok, aber das kann auch an den schlechten Bedingungen an der Schule liegen. Wenn ich daran denke, wie ich angefangen bin und unter welchen Bedingungen die mich ins Haifischbecken geschmissen haben, kann ich mich heute eigentlich nur fragen, wieso ich trotzdem ein so gutes Examen gemacht habe. Ich habe mehr gemacht, als viele Junglehrer (an unserer Schule), die bereits das Examen haben. Am Ende hab ich mich von einigen Dingen gelöst (zB weniger Klassenleitungen und Vorsitz BiGa-Konferenz abgegeben und auch mal zu anderen Dingen von vornherein NEIN gesagt). Ich will damit sagen, dass ein OBASLER auch manchmal mit schlimmen Rahmenbedingungen kämpfen muss und die Note dann nicht mehr sein höchstes Ziel ist. Sondern einfach nur durchzukommen.
Finde ich dann auch legitim in dieser Situation.