Beiträge von Sissymaus

    Habe ich ja vorab auch nachgefragt. "n.b." (=nicht beurteilbar) wäre nicht möglich. Es müsse eine Note her. Daher kommt ja erst das ganze Theater.

    Wo steht das? Frag nach!

    Übrigens: Bei uns gibts Freitag Zeugnisse. Bei Euch nicht? Konferenzen waren schon letzte Woche. Hext ihr da immer noch rum?

    EDIT: Sorry, überlesen, dass ihr Konferenz hattet. Dann ists doch eh Wurscht! Lass sie doch Einspruch einlegen, wenn sie wollen. Nur beim nächsten Mal würde ich direkt sagen: Nicht beurteilbar! Die 5 Std sind doch an den Haaren herbeigezogen. Und Du hast ja auch keine 5 STd gegeben, sondern nur 4. Selbst wenn es irgendwo so einen Passus gibt, meint der sicherlich nicht, dass 5 Lehrer je eine Stunde geben und man den die Leistung beurteilen soll. Man kann ja nach 4 Std nicht mal die Namen!

    Achja: Ich habe übrigens 2 Kinder und arbeite seit 20 Jahren Vollzeit mit Kind. Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass man mich deswegen anders behandelt. Oder dass jemand schlechtere Arbeitsbedingungen hat als ich. Was ich schon erlebt habe und wogegen ich mich gewehrt habe, ist Ungleichbehandlung aufgrund der Entfernung Wohnort - Arbeitsplatz. Ich sehe es nicht ein, dass ich immer beschissene lückenhafte Stundenpläne bekomme, weil "ich ja so nah dran wohne". Das ist nämlich eine persönliche Lebensentscheidung von jedem einzelnen und darf keinen Einfluss auf die Stundenplangestaltung haben. Und meiner Meinung nach gilt das auch für die Familie, aber damit ziehe ich jetzt wahrscheinlich Zorn auf mich.

    Also zum Thema Notengebung: Ich finde nicht, dass man nach 4 Unterrichtsstunden sofort eine Klausur verlangen kann und auch nicht, dass ich da gerechte Noten geben kann. Wenn ich muss, schaffe ich das, aber diese sind ja im Grunde nichtssagenden. Dieser Ausspruch mit den 5 Stunden und der Notengebung ist mir auch völlig neu. Meine Reaktion auf solche Anweisungen ist immer: "Ach echt? Das wusste ich gar nicht Kannst Du mir zeigen, wo in der BASS/Schulgesetz/APO-BK/Erlass xy... das steht, damit ich das nochmal nachlesen kann?"

    Grundsätzlich: Ich finde nach all Deinen Schilderungen hier ja wirklich, dass Du Dir zu viel gefallen lässt. Eine Abordnung mit 24 Std Ankündigung? Niemals! Sogar Konferenzen müssen eine Woche vorher angekündigt werden. Nimm nicht so viel hin. Wehre Dich. Bist Du nicht auf Lebenszeit verbeamtet? Was soll Dir da passieren? Ich hab das Gefühl, dass Du nicht einfach mal sagst: So nicht. Und dass dann alle einfach immer so weitermachen und alles auf Dir abladen und mit Dir umspringen, wie es ihnen beliebt! Du bist kein Inventar, dass man einfach hin- und herschieben darf. Ich musste das auch lernen, aber irgendwann habe ich geschnallt, dass man nicht alles einfach so hinnehmen muss.

    Du hast mich mißverstanden, @Mikael.
    Da kommen durchaus "normale" Berufe. Kfz-Mechatroniker (so heißt das ja mittlerweile), vielleicht Verkäuferin, vielleicht Schlosser oder Schreiner.
    Nur - erstens nehmen wirklich viele Ausbildungsbetriebe aufgrund "schlechter Erfahrungen" keine Hauptschüler, und wenn - es ist leider oft so, den Azubi nach der Lehre nicht weiterzubeschäftigen, weil der dann "zu teuer" wird, dafür kommt dann der nächste. Das hat leider in vielen Branchen System.
    Insofernn beißt sich die Katze von wegen "wir finden keine Azubis" mancher Ausbilder insofern in den Schwanz - die wollen einfach billige Arbeitskräfte, und wenn das Procedere bekannt ist, haben die da - verständlicherweise - wenig Interesse.
    Wenn mich SuS zum Thema Ausbildung was fragen (ja, wir haben auch Schüler die nicht zwingend an die Uni wollen), empfehle ich ihnen vor allem, im Ausbildungsvertrag eine Übernahmegarantie bei erfolgreicher Ausbildung unterzubringen.
    Ein AG, der dazu nicht bereit ist, verdient auch keine Azubis, sondern eher eine Tracht Prügel.

    YMMV.

    Woher hast Du denn diese Erkenntnisse? Und welcher Ausbildungsbetrieb schreibt eine Übernahmegarantie in den Vertrag? Das habe ich noch nie gesehen und ich sehe viele Azubis.

    Der Betrieb ist in 3,5 Jahren vielleicht wirtschaftlich nicht mehr in der Lage, seinen Azubi zu übernehmen. Der Azubi passt nicht ins Team und benimmt sich wie offene Hose gegenüber seinen Kollegen. Alles schon mehrfach erlebt. Auch wirtschaftliche Schwierigkeiten bei einem großen Konzern.
    Trotzdem waren die Noten des Azubis nicht schlecht = erfolgreiche Ausbildung = Übernahme? Never! Ich finde auch nicht, dass das einem Betrieb zugemutet werden kann.

    Das Risiko geht doch kaum ein Betrieb ein! Und dass man einfach "billige" Arbeitskräfte haben will, ist auch so ein Märchen. In Berufen, wo die Bedienung teurer Maschinen und Geräte dazugehört, kann man die Azubis 2 Jahre kaum gebrauchen, außer für Späne wegfegen. Dazu noch die ständigen Lehrgänge der überbetrieblichen Ausbildung, die 1. einen Haufen Geld kosten und 2. den Azubi einige Monate außer Haus lernen lassen. Kaum ein betrieb kann die ganze Bandbreite der Ausbildung abdecken, also müssen die Betriebe diese Kurse buchen.
    Ausbildung ist teuer!

    Wirst Du verbeamtet? Und warum soll die Schule davon keine Kenntnis haben? Das ist doch wichtig für die Planung! Da solltest Du mit offenen Karten spielen, wenn Du es Dir nicht mit dem Planer verscherzen willst.

    Ich weiß jetzt nicht genau die Fristen, aber Du kannst jeweils zum Halbjahr reduzieren, wenn keine dienstlichen Gründe dagegen sprechen. Schau bei Deiner Bezirksregierung auf der Homepage. Da müsstest Du das Formular finden.

    Wir haben einige SuS am BK mit Förderschwerpunkten. Du darfst in die AV eines Berufskollegs, wenn das BK das anbietet. Macht (soweit ich weiß) nicht jedes BK. Mittlerweile haben wir auch Sonderschulehrer, die in diesen Bereichen unterrichten.

    Was ich noch nicht verstehe (man möge mich aufklären, ich hab davon keine Ahnung): Ein Förderschwerpunkt geistige Entwicklung kann doch nicht einfach irgendwohin geändert werden. Der ist doch nicht ohne Grund ausgesprochen worden. Welche Merkmale haben denn diese Schüler mit diesem FÖSchwerpunkt?

    Schau mal bei Schulen, die örtlich eher uninteressant sind (Münsterland, Sauerland in der "Pampa"). Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Schulen oft Probleme bei der Besetzung von Stellen haben. Wir liegen eigentlich örtlich nicht sooo schlecht, aber trotzdem will keiner zu uns.

    Also: Ausschau halten, auf die Chance warten, geduldig sein und sich über Vertretungsstellen empfehlen.

    So meint das O.Meier nicht. Ich habe aktuell (noch) die Luxusversion, dass ich gerade einmal eine Lerngruppe mit nicht einmal 15 Leuten habe. Aber auch da merke ich so ein bisschen den "Druck", die Hausaufgaben möglichst schnell nachzuschauen. Theoretisch hätte ich auch eine Woche dafür Zeit, aber ich mache es dann doch oft am nächsten Tag, weil ich neugierig bin, was meine Kandidaten so schrieben und wie sie abschnitten. Ich denke, dass das richtigen Lehrern genauso gut und dass es da meistens eine Überwindung ist, nicht sofort alle Arbeiten zu lesen und zu kontrollieren.

    Mich kostet es jedesmal Überwindung, überhaupt zu korrigieren. Ich mache dann alles andere. Wie zB jetzt im Lehrerforum zu stöbern...


    Ich habe auch ein gesundes Verhältnis zum Job: Meine Familie hat da einen größeren Stellenwert. Und ich passe auch immer wieder mein Material an, aber ich setze mich nicht hin und entwerfe ständig neue Arbeitsblätter. Neue Aufgaben: Ja, aber mit einem Minimum an Aufwand.In der Technik muss man auch immer wieder auf dem Laufenden bleiben, aber das heißt nicht, dass ich bis nachts am Schreibtisch sitze. Das habe ich auch nicht gemacht während der OBAS-Zeit mit Kleinkind. Irgendwann muss man sich doch auch mal etwas erholen. Kein Wunder, dass so viele mit 40 ausgebrannt sind.

    Ich kann grad auch nicht glaube, dass sich hier Leute outen, dass sie jeden tag der Woche arbeiten. habt ihr das mal hochgerechnet?

    Ich hab derzeit viele Zusatzaufgaben übernommen und es ist grad etwas viel, aber ich nehme mir trotzdem das Wochenende frei. Irgendwann muss ich doch mal den Kopf frei bekommen! Und ich bekomme keinen Cent mehr, wenn ich so durchackere. Ich spare dann an den Dingen, die ich mir sparen kann. Wenn man darüber nachdenkt, gibts da immer einiges, was man minimieren kann.

    Also du würdest sagen dass es vom psychischen Stress her am schwierigsten ist in einer Berufsschule zu arbeiten, da die Schüler dort am schwierigsten sind?

    Nein. Meine Vorschreiben haben es gut beschrieben: Die Bandbreite ist riesig! Und genau das ist das interessante.


    @unterschiedliche Pläne: Sowas gibts an unserer Schule nicht. Sie sind nicht grad Vorbild für glänzende Ausbildung, aber das gibts dann doch nicht. Auch bei meinen mit_Refs am Seminar gab das nicht. Die haben sich sehr eingesetzt und viele Gespräche mit der SL geführt, wenn in den Plänen was nicht in Ordnung war.
    Und meine schlechten Bedingungen rührten eher von den 4 Jahren Pause mit Seiteneinsteigern, die es bei uns an der Schule gab. Ich habe dann nachher viele Vorschläge gemacht, wie man es den OBASlern erleichtern kann und nahezu alle Vorschläge wurden umgesetzt. Die heutigen Einsteiger haben es sehr viel leichter als ich es hatte. Ich wünsche allen (egal ob Ref oder OBAS) eine faire Ausbildung. Und dass die Arbeitsbelastung beim OBASler höher ist, finde ich gerechtfertigt. Das passt schon so. Trotzdem finde ich, dass es da einen unterschied geben muss. Eben weil der OBASler die Wahl hat!

    Also du würdest sagen dass es vom psychischen Stress her am schwierigsten ist in einer Berufsschule zu arbeiten, da die Schüler dort am schwierigsten sind?Also ich habe auch ein paar Artikel gelesen, da stand drin dass in Großstädten auch am Gymnasium die Klassen immer problematischer werden. Würdet ihr sagen dass es für Lehrer and Berufsschulen aber immer noch härter ist? Also wenn ich mich für Berufsschule entscheide dann habe ich die meisten Unterrichtsstörung, Leute die nicht auf mich hören und sich respektlos verhalten etc.?

    Ich würde gerne mal wissen wie die Gesamtsituation für Lehrkräfte am BKs aussieht. In den Artikel ließt man wahrscheinlich immer die negativsten Einzelfälle, aber gibt es auch Lehrer die gerne an BKs arbeiten? Ich hoffe doch!

    nur kurz: ich, ich! Ich arbeite gern am BK. Ausführlicher später.

    Plattyplus: der grundständiger Ref Maschinentechnik, den du beschreibst, hat bei uns sein Ref gemacht. Ich kenne ihn. Das, was du beschreibst, entspricht aber nicht der Wahrheit. Ist zu persönlich. Schreibe ich dir per PN.

    Dazu kam in meiner Situation, daß ich neben dem 1. StaEx noch das entsprechende Dipl.-Zeugnis in der Tasche habe. Ich war einfach nur zu blöd, daß ich mich mit dem StaEx beworben habe. Hätte ich mich mit dem Dipl. beworben, wäre ich auch OBASler gewesen mit den entsprechenden Vergünstigungen, was die Arbeitsplatzsicherheit und die Bezahlung angeht.

    Und dann hättest Du natürlich auch gern die Annehmlichkeiten wir das gute Gehalt und die anschließende Arbeitsplatzgarantie in Anspruch genommen, oder? ;)


    Zitat

    Zwei von denen haben wir schon wieder entlassen, weil es allein schon von der Arbeitseinstellung her so gar nicht ging. Ich sag nur: "Pünktlich zum Unterricht erscheinen."

    Ja, das passiert. Bei den Seiteneinsteigern tummeln sich leider auch welche, die in der Wirtschaft gescheitert sind und denken, das bisschen unterrichten geht dann schon. Solche hatten wir auch. Aber auch grundständige Referendare, mit denen ich nicht zusammenarbeiten möchte. Gut ist, wenn die Schulleitung das kapiert und die Reißleine zieht. Bei uns war es bei einem leider auch erst später ersichtlich und den haben wir jetzt an der Backe. Ist aber auch nicht anders, wenn man einen grundständig ausgebildeten Kollegen bekommt. Wenn der da erstmal sitzt, bleibt der sein Leben lang dort. Und ich habe einige Kollegen, die ich mir eigentlich wegwünsche. Das sind nicht alles Quereinsteiger. Das ist eher ein Grundsatzproblem. OBASLer kann man dann doch noch vergleichsweise einfach loswerden.

    Die Diskussion ist für das BK auch wirklich müßig. Au den o.g. Gründen und wegen des Klientels ist dieser Zweig eher unattraktiv. Und das Land hat fast keine andere Chance, den Bedarf zu decken. Deine Vorschläge klingen zwar ganz nett, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass daraufhin Massen in diese Studiengänge strömen werden. Stattdessen studieren immer noch alle D/G auf Gymnasium-Lehramt. AUs dem engen Freundeskreis meiner Tochter immerhin 3! Nicht Repräsentativ, aber doch bezeichnend!

    Kalle hat eigentlich schon alles dazu gesagt. Ohne OBAS wäre das BK am Ende. Aber wie gesagt ist das eigentlich schon immer so gewesen. Nur gab es immer unterschiedliche Programme für Seiteneinsteiger.

    Dass das Problem hausgemacht ist, darüber brauchen wir nicht zu reden. Schon allein die Tatsache, dass plötzlich mit neuer NRW-Regierung gesagt wurde: "Übrigens, die Schülerzahlen sinken nicht, sondern sie steigen." sagt eigentlich schon alles aus. Mir ist es auch ein Rätsel, warum man das nicht absehen kann. Da hätte so manche Schule vor der Schließung bewahrt worden können.

    Dann ist es auch absolut richtig, wie Kalle sagt, dass man trotz allem kaum Leute finden wird, die UNBEDINGT (auch mit verbesserten Bedingungen, wenn wir mal annehmen, dass der Mangel daran liegt) ein E-TEchnik, Mathe oder Maschbau-Studium auf Lehramt beginnen wollen. Solange ein Herr Jauch im TV sitzt und sagt: "in Mathe war ich immer schlecht. Und trotzdem ist aus mir was geworden." ist eine Mühe-Schwäche gesellschaftsfähig und durchaus ok!

    Diese Fächer sind (vermeintlich) anstrengend und werden daher gemieden (wobei den meisten dann auch nicht klar ist, dass auch andere Studiengänge ihre Tücken haben, aber das ist ein anderes Thema). Sie sind auch nicht mehr "IN". Waren sie zu meiner Zeit schon nicht mehr. Die Unis haben das begriffen und nennen sie anders. Und was ist es trotzdem? Maschinenbau in der reinsten Form. Nur heißt es Produktentwicklung, mechanical Engineering oder so. Eigentlich ist es nur alter Wein in neuen Schläuchen. Das durfte ich sehen, als meine Tochter jüngst nach einem passenden Studiengang gesucht hat. Gerne was mit Technik. Aber kein Maschinenbau! Zu Oldschool!
    Vielleicht wäre es also ratsam, dass das Ministerium die Namen ihrer beruflichen Richtungen ändert. Aber ob das die Lösung ist? Ich weiß nicht.


    PS: Mag sein, daß ich OBAS zu negativ sehe, ich durfte aber im Ref. mit einem OBASler an meiner Ausbildungsschule konkurrieren, der genau die gleiche Fächerkombination hatte und da habe ich mir meine "harte" Meinung zu dem System gebildet. Er hatte die Stelle trotz Note 3,8, ich hatte nach dem Ref. erstmal 1,5 Jahre Hartz 4.

    Ok, aber das kann auch an den schlechten Bedingungen an der Schule liegen. Wenn ich daran denke, wie ich angefangen bin und unter welchen Bedingungen die mich ins Haifischbecken geschmissen haben, kann ich mich heute eigentlich nur fragen, wieso ich trotzdem ein so gutes Examen gemacht habe. Ich habe mehr gemacht, als viele Junglehrer (an unserer Schule), die bereits das Examen haben. Am Ende hab ich mich von einigen Dingen gelöst (zB weniger Klassenleitungen und Vorsitz BiGa-Konferenz abgegeben und auch mal zu anderen Dingen von vornherein NEIN gesagt). Ich will damit sagen, dass ein OBASLER auch manchmal mit schlimmen Rahmenbedingungen kämpfen muss und die Note dann nicht mehr sein höchstes Ziel ist. Sondern einfach nur durchzukommen.
    Finde ich dann auch legitim in dieser Situation.

    Und der originäre Lehramtsstudent geht kein Risiko ein?
    Er studiert ein Fach, in dem es effektiv nur einen Arbeitgeber gibt und er legt sich schon zieg Jahre vorher fest, daß er dort hin will, ohne Gewißheit, daß er nachher dort auch eine Stelle bekommt. Denk doch mal an die 1980er zurück. Damals wurde praktisch kein Lehrer eingestellt. Sogar fertigen Studenten, die das 1. StaEx in der Tasche hatten, wurde das Referendariat verweigert, weil "kein Bedarf" war. Sie konnten also nicht einmal ihre ausbildung beenden.

    So gesehen haben die Lehramtsstudenten das weitaus höhere Risiko und müßten im Ref. eigentlich besser bezahlt werden als die OBASler. Allein schon, daß sich die OBASler nach dem Vorbereitungsdienst nicht erneut bewerben müssen, die Refis aber schon, sehe ich als eine massive Benachteiligung derer, die sich gleich von Anfang an fürs Lehramt entschieden haben gegenüber denen, die aus Opportunitätsgründen gerade die Gunst der Stunde nutzen.

    Das mag ein Grundsatzproblem sein, dass die Lehrerausbildung in D so verläuft. ich stimme Dir grundsätzlich zu, dass das ungünstig ist. In anderen Ländern wird Fachwissenschaft studiert und man muss anschließend die Pädagogik und Didaktik zu seinem Fach studieren. Halte ich für sinnvoller. Ist aber hier nicht das Thema! Die Bezahlung ist auch Diskussionswürdig, ein Trainee bekommt in der freien Wirtschaft auch einen normalen Lohn. Nur darf man das vielleicht auch nicht direkt vergleichen, denn hier erwirbt man einen weiteren Abschluss: Das 2. Staatsexamen. Also ist es ein Teil der Ausbildung. Und die wird wie bei Azubis eben mit einem Teil des Lehrergehaltes bezahlt. Kann ich auch nichts dran ändern.

    ABER: OBAS wurde geschaffen, um Mangelfächer abzudecken bzw. für Schulen, die aufgrund ihrer geographischen Lage keine Lehrerstellen besetzen können. Nicht für Lehrämter, die ein hohes Risiko wegen eines Arbeitgebers eingehen. Das ist eben so! Eigentlich ist das nur eine Rechtsvorschrift für NICHT-Lehramtler. Und das sind Leute, die auf Lehramt studiert haben, eben nicht. Deswegen gleiche Behandlung zu fordern, macht m. E. wenig Sinn, denn es sind ganz andere Voraussetzungen da.

    Wie soll man denn Deiner Meinung nach Leute ins Lehramt locken, die in festen Arbeitsverhältnissen in der Wirtschaft stehen?

    Damit die Leute aus den Mangelfächern überhaupt während der boomenden Wirtschaft und den vielen Stellen, die es gibt, ihren sicheren Job aufgeben. Normalerweise ist das Programm für Professionals geschaffen worden, die nicht einfach einen Gehaltsabstieg in dieser Größenordnung stemmen können. Dass nun auch Leute ohne jegliche Berufserfahrung in das Programm kommen können, liegt hauptsächlich daran, dass es im Moment in Deutschland zu gut läuft und die guten Leute nicht ins Lehramt wollen. Jedenfalls nicht genug.

    Ich hätte niemals meinen Job aufgegeben, wenn ich diese Bezahlung nicht bekommen hätte. Schließlich bin ich ein großes Risiko eingegangen. Ich hatte einen unbefristeten Job als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Und ich hab 2 Kinder sowie ein Haus. Wenn es diesen Mangel gibt, muss das Land dann eben Geld in die Hand nehmen, wenn sie es Jahre vorher verpennt haben.

    Allerdings gab es in meinen Fächern schon immer Quereinsteiger. Ist auch meiner Meinung nach das beste. Maschinenbau ist ein so großes Feld. Wie man das alles im Rahmen eines lehramtsstudiums zusammen mit einem zweiten Dach abdecken kann, ist mir schleierhaft. Selbst nach meinem fachwissenschaftlichen Studium unterrichte ich Themen, die ich noch nie gemacht habe. Weder im Studium noch in der Ausbildung. Wie zb CNC oder E-Pneumatik.

    Zusammengefasst: OBAS ist keine Gehaltserhöhung für Referendare.

    Wenn du ein mangelfach hast, kannst du über den FH-Erlass einsteigen. Dauert länger. Ist anstrengend. Viel Fahrerei zur Uni. Manche schaffen die Uni nicht. Haben gerade so einen Fall.

    Dazu schau dir den Erlass auf der LOIS Seite an unter Rechtsvorschriften oder so. Kann grad den Link nicht suchen.

    Ref und OBAS sind von der Ausbildung her nahezu identisch. In Kurzform: OBAS = berufsbegleitendes Ref

    OBAS = 24 Monate, 1/2-Jahr lang keine benoteten UBs und Kur + Prüfung in Bildungswissenschaften, danach zusammen mit den Refs. Man sitzt auch zusammen in den Kursen, also im Seminar gibts da keinen Unterschied mehr. Auch bei der Prüfung nicht.
    Ref = 18 Monate

    Was sich unterscheidet ist der Status an der Schule. Da unterrichtest Du nahezu wie ein fertiger Lehrer. Zum Teil mit der gleichen Verantwortung und Zusatzaufgaben (Je nach Schule, da gibts Unterschiede). Bezahlung schon nahe am Gehalt eines fertigen Lehrers, aber im Angestelltenverhältnis.

    In der Sek II sollten aber die Schüler groß genug sein, dass sie bei Problemen sich eigenständig Hilfe suchen und nicht "hätte/könnte/würde" spielen. In der Grundschule und den pädagogisch orientierteren weiterführenden Schulformen hat man dafür gewisse (zeitliche und personelle) Ressourcen zur Verfügung. Und selbst dort würde ich am Anfang zwar betonen, dass man eine Gemeinschaft sei, dass man sich gegenseitig helfe und dass keiner alleine mit seinen Problemen gelassen werde, dass aber weder der Lehrer noch die Mitschüler in den Kopf reingucken können, weswegen man, insofern es ein Problem gibt, dieses seinen Mitmenschen mitteilen solle.

    Ja klar. Sicher. Das klappt 100%. :pfeifen:

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