Beiträge von Sissymaus

    • Sissymaus: ist die Schule oder sind die Referendare zum scheitern verurteilt? :)

    Eher die Beziehung zwischen Ref & Mentor. Ein Mentor, der das eigentlich gar nicht machen will, wird sicherlich nicht die erforderliche Arbeit in die Ausbildung stecken. Ich sitze jede Woche 2-3 Stunden mit meinem Ref zusammen. Vor Lehrproben noch mehr. Da ist die eine Entlastungsstunde eher ein Witz. Die Ausbildung eines Reis ist schon viel Arbeit. bei 2en muss man schon einiges an persönlichem Engagement reinstecken. Das macht man eher ungern, wenn man die Aufgabe fremdbestimmt bekommen hat.

    Wo kommt die denn her? Die Ermäßigungsstunden werden von der LK verteilt (nach Vorschlag durch die SL) und bei uns sind das etwas über 30, bei 6 Referendaren. Da könnten wir gar nicht 6 Entlastungsstunden verteilen, wenn hier jeweils ein Mentor pro Fach betreut, wären das sogar 12 Entlastungsstunden.

    Keine Ahnung, wo die herkommt, aber wir bekommen die. Und ich kann mich nicht erinnern, dass in der LK abgestimmt wurde. Das ganze wurde während meiner eigenen OBAS-Ausbildung festgelegt. Vielleicht war ich auch nicht da, als das beschlossen wurde, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich eine LK verpasst habe.

    Oberst ^^
    Ich denke auch, dass es sich um OBAS handelt. Aber die Bezeichnung ist wirklich super! :_o_D

    OnTopic: Wenn ein SL jemanden die Betreuung von 2 Leuten aufzwingt, davon einer ein Quereinsteiger, dann ist das mMn zum Scheitern verurteilt.


    Warum hast Du die beiden bekommen? Bist Du evtl der einzige mit den passenden Fächern?

    EDIT: Wir bekommen übrigens (nach Beschluss der SL) eine Ermäßigungsstunde pro Ref/OBASler.

    Du kannst die erforderlichen Scheine an der Uni nachholen und dann die OBAS beantragen. Das kann auch nach der PE sein. Hast Du die PE abgeschlossen (erfolgreich), hast Du erstmal eine unbefristete Stelle (angestellt). Leider wird Dir nachher aber nichts angerechnet, sondern Du musst OBAS komplett durchziehen. Daher mein Tipp: Scheine vorher nachholen, auf OBAS-Stelle bewerben und das 2. Staatsexamen machen.

    Das würde Deine Chancen auch erheblich erhöhen. Welche Schule sucht denn einen Gesellschaftslehrer und findet keinen grundständigen Lehramtler?

    Welche Möglichkeiten hätte man sonst in einer misslichen Lage? Kann man für eine Weile die Ausbildung unterbrechen und später weitermachen?

    Wie lange hat man Zeit dafür?

    Daran würde ich jetzt erstmal nicht denken. Zunächst ist es ja erstmal so, dass Du das durchziehst, weil es eben nur eine kurze Zeit ist. Schafft man.

    Wenn man in einer problematischen Lage ist und die Schule einen behalten will, wird sicher eine Lösung gefunden. Die Stelle, die Du hast, ist ja aus einem echten Bedarf entstanden. Manchmal haben die Schulen schon mehrfach ausgeschrieben ohne geeignete Bewerber zu haben. Also wird man (in der Regel!) auch jemanden unterstützen, der Schwierigkeiten hat.

    Nur Mut! Das klappt schon.

    Ich hab OBAS auch mit 2 Kindern gemacht. Es geht, aber nur mit viel Organisation. Das wichtigste ist auch, dass man ein ausgebautes Netzwerk hat (Oma, Opa, Freundin...), die im Notfall mal abholen können oder was erledigen können. Der Papa war sehr eingespannt, aber das ging auch nur begrenzt, da er einen Job mit Auslandsaufenthalten hatte. So war ich teilweise mehrere Wochen alleine mit den Kids. Ohne Oma wäre es kaum möglich gewesen, jedenfalls nicht mit meinem Anspruch an mich und meine Arbeit.

    Tipp: Einen Kollegen suche, mit dessen Unterrichtsstil man selbst und das Seminar klarkommen kann. Da viel hospitieren, den Kollegen um Rat fragen etc. Ich hatte so einen, der sich sehr viel Zeit genommen hat. Die Entwicklung einer Lehrprobe ist teilweise ein Prozess und da konnte er mir gut helfen.

    Ich habe es so gemacht, wie Piksieben: Nachmittags war frei. Abends dann wieder Arbeitszeit. Und vor Lehrproben eben auch am Wochenende (wobei ich in der ersten Zeit ohne Wochenendarbeit nicht klargekommen wäre, ich hab anfangs doch ganz schön knacken müssen und der Unterricht ist mir nicht immer so leicht gefallen). Dabei aber auch nicht 8 Stunden am Samstag und Sonntag, sondern eben mal 2 hier 2 da. Ich bin sowieso nicht der große Schreibtischtäter und kann mich schlecht konzentrieren, weil ja immer soviel Ablenkung da ist.

    Freiräume sind enorm wichtig! Und das geht auch! Trotzdem hab ich in der Zeit weniger privat und für mich machen können. Aber: Das geht auch vorbei und es sind eigentlich nicht mal ganz 1,5 Jahre. Im ersten halben Jahr sind keine bewerteten Lehrproben (allerdings stand meine erste dann doch am Ende mit im Gutachten) und nach dem ersten halben Jahr ist die Prüfung in Bildungswissenschaften (gut machbar!). Danach geht es los mit Lehrproben. Heißt bei Dir ab Mai 17. Und Prüfung ist dann direkt nach den Sommerferien 2018. Also hat man von Mai 17 bis ca. Juni 18 Stress mit den Lehrproben und dann Zeit, sich auf die UPP vorzubereiten.

    Teilzeit: Der Nachteil ist, dass man weniger Klassen hat und damit weniger Auswahl für Lehrproben. Aber die grundständigen Refs haben auch nicht mehr und schaffen es auch irgendwie. Ist auch machbar!

    Nicht verrückt machen lassen. Erfahrungsgemäß sind Mamas gut organisiert und bekommen es besser hin als so mancher Single.

    Ich hab OBAS gemacht.
    Das Seminar wird dich benachrichtigen, wann du wo zu erscheinen hast. Vertrag: ich hab meinen erst zum Dienstantritt am ersten Tag in der Schule bekommen.

    Viel Erfolg!

    Ich bin bei Facebook ausschließlich privat. Bei WhatsApp habe ich in EINIGEN Klassen einen Vertrauten/Vertraute, die ich als Kontaktperson habe. Diese gibt dann in dem Klassenchat allen meine Informationen. Das wurde (bisher) nie ausgenutzt und ich fahre damit sehr gut. Normalerweise fließen Informationen dann aus MEINER Initiative. Fragen nach irgendwas gab es bisher äußerst selten.

    Mail habe ich auch (allerdings privat) und antworte auch meist innerhalb eines Tages und sei es nur mit: Melde mich dann und dann ausführlich.

    Alles andere muss während der Schulzeit geklärt werden.

    Vielleicht an meinem BK? ;)

    Davon gibts schon ein paar Threads, schau mal in der Suche.

    Ansonsten: Über die Schule informiert sein (Schulprogramm, Bildungsgänge, besondere Projekte etc), mal Gedanken darüber machen, in welchen Bereichen Du gerne unterrichten würdest, über das anstehende Studium in Wuppertal informiert sein, damit die wissen, dass Du Dich mit der ganzen Thematik schon auseinandergesetzt hast.

    Ansonsten lief es bei mir wie ein normales Bewerbungsgespräch.
    Viel Erfolg.

    Wenn das so korrekt ist, dann frage ich mich schon, wie du dir das, auch ohne Probleme in Schwangerschaft und bei Geburt, vorgestellt hast. Wie wolltest du denn mit einem Stillkind deutlich mehr als 10 Stunden arbeiten? Was war ursprünglich, bevor der Arzt die Überlastung gekappt hat, dein Plan B, wenn dich jetzt 2 Stunden mehr an den Rand des Machbaren bringen?

    Bitte entschuldige, wenn das böse klingt. Als junge Mutter hast du grundsätzlich ganz viel Verständnis von mir, besonders, wenn es dir/Kind oder beiden nicht gut geht.

    Andererseits verstehe ich nicht, wie man sich vorstellt, mit Säugling ganz schnell wieder (viel) arbeiten zu wollen, um dann festzustellen, dass es nicht klappt. Dafür ist die Elternzeit ja gemacht worden! Und Plan B wäre dann, dass der Partner oder die Oma den Säugling übernimmt und das Stillen eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden muss.

    Na, das geht uns hier ja wohl alles nichts an! Vielleicht ist sie alleine mit Kind, vielleicht hat der Vater keine Arbeit, vielleicht ist ihr Einkommen deutlich höher als das des Vaters, vielleicht möchte sie einfach arbeiten und und und. Es gibt 1000 Gründe, warum eine Mutter direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten geht. Warum wird sowas direkt verurteilt?

    Stillen während der Arbeitszeit ist nicht so selten. Das hat immerhin der Gesetzgeber schon verankert.


    Zitat

    Das findest du ernsthaft praktikabel? Den Spaß an mehr als drei Tagen in der Woche? (Wir reden ja von eben mahr als 10 Stunden in der Woche).
    Hinzu kommt, dass mein Mann mich erschossen hätte - zwei Mal am Tag mit Baby in die Stadt hinein, Staus, kein Parkplatz vor der Schule (bei uns Mangelware), Kind einpacken (Winter! Kind auspacken, Kind spuckt und kackt unterwegs im Auto (unserem Junior war oft schlecht, auch als ganz Kleiner schon), Kind hat keine richtigen Schlafphasen. Meine Mutter hätte das nie mitgemacht, die kann gar nicht Auto fahren

    Auch das sind alles Punkte, die auf DICH zutreffen. Das kann bei der TE ganz anders aussehen. So wie Susannea das beschreibt, ist das doch wirklich machbar.


    Zum eigentlichen Problem haben ja schon genug Leute geantwortet. Natürlich darfst Du nicht mehr arbeiten! Schulleiter gibts....

    Das stimmt natürlich.

    Ich hatte dabei auch eher Leute vor Augen, die das nötige Fachwissen haben, beispielsweise BWLer und dann vor eine Klasse gestellt werden, weil sie sagen, dass man Schüler nur richtig angehen müsse.

    Oder dass sie einfach Ihren Stoff, den sie ja kennen kurz vermitteln und sich dann mittags an Pool legen usw.

    Mich würds unabhängig von dem Erfolg interessieren, wie gut nicht gelernte Lehrer mit einer Klasse und dem Pensum klarkommen.

    Aber tatsächlich Find ich weiterhin nichts, oder such mit den völlig falschen Wörtern :)

    Such mal nach Reportagen über Quereinsteiger. Da hab ich mal eine 37 Grad Reportage gesehen. Es ist nämlich so, wie Traktor sagt: Man wird direkt von der Strasse vor die Klasse gestellt. Und da gibt es viele, die merken, dass sie das nicht können. Am BK gibt es sehr sehr viele Seiteneinsteiger. Wir haben ganz tolle Leute, aber ich hab auch Dinge gesehen....die kann man kaum erzählen.

    Einige sieht man aber auch, die geborene Lehrer sind. Ich hab selbst den Quereinstieg gemacht und in den ersten Jahren reichlich Lehrgeld bezahlt. Nach meinem 6. Berufsjahr fühle ich mich mittlerweile als gestandene Lehrerin. War ein langer Weg. Ich bin also kein Naturtalent :) Und will meine ersten Unterrichtsversuche lieber niemals sehen.

    Allerdings würde ich sagen, dass es Referendaren auch oft nicht anders geht...

    Aktuelles Beispiel: ich habe heute ein Projekt angestoßen, dass insgesamt 19 Unterrichtsstunden dauern soll. Das sind ca. 4 Unterrichtstage, wenn man mal Klassengeschäfte und ähnliches berücksichtigt. Für das Einstielen habe ich tatsächlich ca. 6 Unterrichtsstunden benötigt, die teilweise frontal, teilweise mit kleinen Übung- und Arbeitsphasen abgelaufen sind. Vorbereitet (Zuhause) habe ich das ganze Projekt ungefähr 5 Stunden lang. Nun sind die Schüler in der Lage, das Projekt (bis auf Nachfragen oder Klären von Schwierigkeiten, die bei der Bearbeitung auftreten etc) alleine zu bearbeiten .

    Ich behaupte (und NEIN, ich kann es nicht empirisch belegen, mir reichen die ca. 4/30 Kammerbesten, davon in der Regel ein Landesbester- und einmal ein Bundesbester-Absolvent), dass die Schüler bei dieser Arbeitsweise den höchsten Lernertrag haben. Wie Mrs. Pace schon sagte: Sicher gibt es Schüler, die durch guten Frontalunterricht viel lernen. Umso mehr sind es jedoch, die es erst begreifen (und auch behalten), wenn sie es selber tun. Sonst wären an der Unis Übungsgruppen, Repetitoren, Tutorien etc überflüssig, da jeder durch die Vorlesung den Stoff beherrscht.

    Ich bin mit dieser Mischung meines Unterrichts absolut zufrieden und an dem Arbeitseifer der Schüler sehe ich, dass ihnen das auch viel bringt. Natürlich wird da auch mal ein Kaffee getrunken oder über privates geredet. Das gehört absolut dazu. Dann wird aber wieder weitergearbeitet. Und das sind keine kaufmännischen Schüler, sondern welche aus dem Metallbereich. Es geht: man muss es wollen und akribisch vorbereiten. Dann bringt es was und zwar allen.

    @Sissymaus
    Völlig in Ordnung dass du mit dieser Lehrmethode zufrieden bist. Ich bevorzuge dagegen klar strukturierten Frontalunterricht. Mit deiner Methode wäre ich nicht authentisch. Mit meiner dagegen gelingt mir die Erfüllung meiner Lehrpflicht und zwar den SuS die notwendigen Kenntnisse für ihre Abschlussprüfungen zu vermitteln.

    Vielleicht ist es bei deinen Kollegen ähnlich und sie sind nicht einfach nur faul? Demgegenüber könnte ich plakativ zurückwerfen, dass diejenigen, die ständig Gruppenarbeit, Stationenlernen und all die anderen modernen Methoden anwenden, damit fehlendes Fachwissen und fehlende Lehrerpersönlichkeit überspielen. Ein bisschen billig, oder?

    Da habe ich eine andere Meinung. In der SekII sind die Kompetenzen Selbstständigkeit und Problemlösungskompetenz eine Basis der Berufsfähigkeit. Die Schüler müssen in hohem Maße ohne Anleitung fachliche Probleme lösen. Dazu gehört natürlich Fachwissen, was sie teilweise auch frontal serviert bekommen, aber zunehmend (und zum Schluss nahezu ausschließlich) selbst erarbeiten müssen. In den Betrieben will der Chef nämlich nicht erst erklären müssen, wie das Problem zu lösen ist, sondern er benötigt Mitarbeiter, die selbstständig wissen, wo und wie sie sich informieren und wie sie an ein Problem herangehen müssen, um es lösen zu können.
    Gleiches gilt eigentlich auch für die Studierfähigkeit.

    Daher empfinde ich reinen Frontalunterricht in der SekII als überholt und gefährlich, da es die Selbstständigkeit hemmt. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass der Unterricht nur in dieser Form des Selbstlernens / Projektarbeit stattfinden sollte. Wie immer liegt die "Wahrheit" in der goldenen Mitte.

    Zitat von Yummi

    Berufsschüler kenne den beruflichen Alltag. Bei denen hast du ganz andere Druckmittel. Spätestens bei dem Ausbildergespräch werden da die Karten auf den Tisch gelegt. Und in den meisten (kaufmännischen) Berufen haben die Ausbilder auch eine entsprechende Erwartungshaltung an ihre Auszubildenden. Und in einigen Ausbildungsberufen erfolgt die Präsentationen in Betrieben und vor verschiedenen Ausbildungsleitern. Teilzeit und Vollzeit da zu vergleichen ist völliger Nonsens.

    Öhm, ich hab das durchaus auch schon bei meinen VOLLZEIT-Bildungsgängen gemacht! Ist ja jetzt nicht so, als gäbe es am Berufskolleg nur duale Ausbildung. Wie gesagt: Kontrollmechanismen und (noch viel wichtiger) astrein vorbereitete und durchdachte Aufgaben sind Voraussetzung. Dazu sind jedoch viele meiner Kollegen schlichtweg zu faul. Dauert nämlich ne Weile, bis man sowas vorbereitet hat.

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