Beiträge von Sonnenkönigin

    Kann dich voll verstehen. Also, du muss den Wechsel schon wirklich wollen, sonst wird das nix. Und du muss dich gewissermaßen "dazu berufen" fühlen. Das fehlt mir etwas in deiner Darstellung.

    Ich würde es jedem empfehlen, der es wirklich will. Schule ist nicht so rosig, wie sich viele vorstellen - der Bürokratismus und einige nervige "Klienten" können einem schon zu schaffen machen. Emotional anstrengender, aber unterm Strich auch befriedigender als in der Industrie.
    Von den Arbeitszeiten her bist du flexibler, hast aber auch nie wirklich frei - sollte man sich gut überlegen!
    Also einfach mal ausprobieren - Praktika etc.

    Viel Glück!

    Sonnenkönigin

    das Prinzip ist in den angloamerikanischen Ländern halt eher "Learning by doing" - was meiner Ansicht nach auch mehr Sinn macht. Man kommt sofort in die Praxis und kann schnell feststellen, ob einem der Beruf liegt oder nicht. Eine Prüfung wie hier in D nach dem Ref gibt es gar nicht und m. A. nach sagt ein bestandenes Ref nichts darüber aus, dass man später ein guter Lehrer wird - da kenn ich zu viele Gegenbeispiele aus der Praxis. Und nachdem Leute auf Lebenszeit verbeamtet sind, glaubt wohl niemand ernstlich, dass sie sich noch groß anstrengen oder an ihrer Persönlichkeit feilen werden.
    Kiefernwald: Willlst du auswandern?

    Die Sus können schon einschätzen, ob sie etwas lernen - und das dürfte ja wohl in den meisten Fällen so sein. Ob der Unterricht gut geplant war etc. können sie aber meist nicht beurteilen.
    Und meiner Ansicht nach wird der Unterricht zumindest in den Sprachen sehr von der Lehrerpersönlichkeit geprägt und entweder kann man mit der oder nicht. Und manche SUS mögen nun mal Gruppenarbeit, manche eher Frontalunterricht etc. pp.

    Ich versuche, die SUS möglichst stark zu aktivieren - was auch nicht jedermanns Sache ist, zumal die Defizite bei einer Sprache zutage treten, sobald man den Mund aufmacht.

    Und objektive Notengebung ist eine Illusion - das sollte jeder Lehrer wissen. Auch wenn man noch soviele Bewertungskriterien vorher festlegt. Es richtet sich IMMER auch nach Sympathie und vielen anderen Faktoren, die objektiv gar nicht messbar sind.

    Im übrigen möchte ich gar nicht, dass ein Schüler nach einem vorher von mir genau festgelegten Katalog arbeitet und mir dann das runterbetet, was ich seiner Meinung nach hören möchte (wie langweilig), sondern ich möchte Raum für Kreativität lassen. Viele SUS haben auch Ideen, an die ich vorher gar nicht gedacht hatte.

    Die Noten werden natürlich nicht wirklich von der Zeugniskonferenz festgelegt, aber formal ist das so und man kann sich darauf berufen, weil man ja z. B. Noten falsch eingetragen haben kann und diese dann noch im letzten Mom korrigieren kann.
    Den SUS teile ich nur die Somi-Noten mit, die Klausurnoten wissen sie ja selbst, wie sich die Endnote zusammensetzt, ist doch mein pädagogische Entscheidung. Nur denen, die auf der Kippe stehen, sage ich vorher Bescheid - das können sie sich ja meistens auch denken.

    Sarek: was guter unterricht und gerechte noten sind, darüber gehen die meinungen der sus aber offensichtlich auseinander. und kein lehrer kann es allen recht machen.
    ich habe nur festgestellt, dass die meisten sus bei lehrern, die schon länger da sind und auch noch funktionsstellen besetzen, sich die (zwar auch vorhandenen) beschwerden ersparen.

    kenne diese diskussionen auch - vor allen von denen, die sich das ganze HJ auf die faule Haut gelegt haben und dann plötzlich noch was reißen wollen.
    In der Oberstufe lasse ich die SUS sich selbst einschätzen - meistens nimmt ihnen das den Wind aus den Segeln.
    Und Gesamtnoten DÜRFEN wir gar nicht mitteilen, weil diese wie gesagt von der Zeugniskonferenz festgelegt werden.
    Ich teile so wenig wie möglich mit, um diesen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
    Und möglichst viel Einzelnoten vorlegen zu können ist doch trügerisch, da die Gesamtnote nicht das arithemtische Mittel aus den Einzelnoten darstellt, dies aber dann leicht von Eltern und Schülern abgeleitet wird. Daher sollen wir Voktests etc. auch nicht mehr benoten, sondern Smileys oder +/=/- vergeben.

    Also ich war jahrelang im englischsprachigen Ausland, fühle mich da schon sehr sicher - trotzdem gibt es immer Schüler, denen vielleicht der Akzent (zu britisch/zu amerikanisch) nicht passt oder die ihn schlechtweg nicht verstehen.
    Wenn du nicht gerade Muttersprachler als Schüler hast (gibt es in seltenen Fällen), finde ich das Niveau auch in der Oberstufe erschreckend niedrig: die meisten können weder flüssig sprechen noch schreiben. Es würde aus meiner Sicht völlig reichen, da jemanden reinzuschicken, der Abi in Englisch hat und vielleicht mal ein paar Wochen in England/USA verbracht hat.
    Und was ich an (ausgebildeteten!) Englischlehrern schon alles erlebt habe, war wirklich lachhaft: die waren teilweise noch nicht mal in der Lage, eine Konversation auf Englisch aufrecht zu erhalten.
    Realschule müsstest du locker schaffen. Für mich selbst würde ich allerdings an der Verbesserung meiner Sprachkenntnisse arbeiten - aber dazu gibt es ja nun wirklich genug Möglichkeiten.

    Verstehe genau, was du meinst. An einer anderen Stelle habe ich ja auch schon die Beschwerdekultur der Eltern angesprochen.
    Ich denke, es nimmt sich nicht viel: egal ob Eltern oder Schüler, wir leben einfach in einem Meckerland, in dem jeder meint, seine schlechte Laune unbedingt an andere weitergeben zu müssen.
    An unserer Schule meckern die SUS zwar zum Glück nicht viel, aber ich hatte mal Kollegen aus England mit, die fanden das für meine Begriffe noch geringe Gemecker schon schlimm und meinten, dass sowas in England einfach im Ansatz schon erstickt wird:) Fand ich gut, wobei es generell in England als unhöflich gilt, soviel rumzumeckern.
    Woher sollen die SUS es auch besser können, wenn die ganze Gesellschaft es ihnen vormacht?!

    Genau Step, du hast es erfasst - es ging zwar in dem Fall nicht um mich selbst, sondern um einen Kollegen - aber ist ja mal egal.
    Der Knackpunkt - das wurde auch von den Kol in meinem Umfeld so gesehen - ist das Vorgehen! Wie du richtig sagst, dürfte ein SL solche Beschwerden gar nicht erst annehmen, sondern müsste auf die richtige Vorgehensweise verweisen - also erst mit dem betreffenden Lehrer sprechen, dann die Schüler mit dem Lehrer etc. Diese beiden Schritte haben aber gar nicht erst stattgefunden.
    Und ich denke, es wird ganz bewusst mit Einschüchterung gearbeitet, weil die Beschwerde dann von oben nach unten geht und der entsprechende Lehrer dann wahrscheinlich denkt, er hätte etwas so Schlimmes gemacht, dass er gar keinen "Einspruch" mehr erheben kann. Und von da an denken SL und Eltern wahrscheinlich: "Prima, den haben wir, auf dem können wir jetzt weiter rumtrampeln"
    Wenn ich mir das so ansehe, ist es doch ein rechtes Haifischbecken und man kann schnell mal zwischen die Zähne geraten, ohne an was Böses gedacht zu haben ...

    Moebius: stimme dir zu und der Witz ist ja auch, dass die Beschwerde von xy, die an der Schule keinerlei Funktion innehat als "pathologisch" abgetan wird, kommt aber jemand, der zufällig Vorsitzender der Elternpflegschaft ist, mit einer ebenso abstrusen Beschwerde, wird dieser sorgfältig nachgegangen. Ich dachte, der SL stellt sich erst mal zumindest nach außen hin, vor seine Lehrer - was er nach innen macht, ist ja eine andere Sache.
    Aber 2 Dinge nerven mich wirklich
    1. die Beschwerdekultur in D, und wenn man was zu meckern finden will, findet man immer was
    2. der Umgang der SL mit diesen Beschwerden
    Und wenn man davon noch nichts mitbekommen hat, muss man entweder mit Riesenscheuklappen durch die Gegend laufen oder man hat das Glück an einer Schule zu sein, wo dies nicht der Fall ist.
    Auf jeden Fall dient es der systematischen Demotivierung der Lehrer, die eigentlich nur einen guten Job machen wollen. Die, die nur Dienst nach Vorschrift machen wollen, haben es da besser.

    Kann mich Hamilkar nur anschließen - Englisch wird noch lange Zeit No. 1 der FS bleiben - Spanisch verdrängt zurzeit Franzöisch ganz erfolgreich- allerdings entdecken die SUS dann flott, dass das Ganze doch nicht so einfach ist wie gedacht und viele wählen dann doch wieder ab und steigen auf F um, was sie ja immerhin schon länger gehabt haben. Spanisch hat eigentl. langfristig nur Sinn, wenn es bereits in der Sek I angeboten wird. Dazu fehlen uns mom aber noch die Lehrkräfte.

    Die Korrekturen sind nicht ohne - in F weniger als in E - aber man sollte das studieren, worin man wirklich gut ist und was einem Spaß macht.

    Sonnenkönigin

    Bei ner zeugniskonferenz? die dann die noten des nachbarkindes mithören? hallo? geht ja gar nicht. da bin ich aber froh, dass ich nicht in nds bin.
    Bei uns sind die Zeugniskonferenzen (noch) ganztägig und der Abstimmungsbedarf besteht ja wohl auch, auch wenn die kopfnoten weggefallen sind. es gibt aber doch immer noch bemerkungen über arbeits- und sozialverhalten.
    Ich persönlich hätte aber nix gegen unterricht stattdessen - nur zeugniskonferenzen dann noch im anschluss finde ich nicht so den brüller.

    ja, auch ich habe ein kind, mit dem ich ganz nebenbei noch für klassenarbeiten und test üben muss - und an ihrer schule ist es genauso, jedes jahr wieder dieselbe überraschung: die zeugnisse kommen und wir müssen noch ganz schnell an unsere noten kommen, also schnell noch tests schreiben, hefte abgeben lassen etc. pp.

    also, das mit den 4 sätzen stimmt tatsächlich und ich wusste von anfang an, als die termine rauskamen, dass ich das zur not schaffen könnte ohne diese zusätzl. klausuren (30) der schwangeren. so aber wird´s echt verdammt eng - auch ohne aufschieberitis - die ich auch schon mal gerne habe, weil es jetzt nicht sooo prickelnd ist, 180 mal dieselben fehler zu korrigieren, ja, ich mache auch positivkorrekturen - aber die sind doch eh für den arsch - liest sich doch keiner durch.

    Hi Piksieben: wahrscheinlich bist du aber auch nicht so massiv aufgetreten wie manche Eltern, deshalb haben die Lehrer deiner Kinder nicht vor dir gekuscht. Vor mir übrigens auch nicht:)
    Ich würde mir einfach mal mehr informellen austausch zwischen schule und eltern wünschen (von elternseite aus).
    Von lehrerseite auch, wenn dies meine zeit zuließe.
    Ich kenne wie gesagt beide seiten und weiß, das eltern sich sofort emotional auf den schlips getreten fühlen, wenn es um den nachwuchs geht. und dass sie diesen mit klauen und zähnen verteidigen, wie blöd er auch immer sein mag. Siehe Dieter Nur: blöde Kinder gibt es ja heutzutage gar nicht mehr ... alle werden nur aufgehalten auf dem weg zum nobelpreis ...

    Sorry, aber ich hab da nix falsch geplant, die Klausuren, die vor den Weihnachtsferien geschrieben wurden, habe ich auch in denselben korrigiert und längst zurückgegeben.
    Die Klausuren/KA, die ich jetzt noch habe, wurden am 17., 21. und 28.01. geschrieben. Da hätten mir die W-ferien auch nichts genutzt. Und eine Klausur hab ich ja an der Backe von der Schwangereren, die ausgefallen ist und sich weigert, selbige zu korrigieren.
    Schön, dass hier auch noch meine Forumsaktivitäten überwacht werden - aber ich bin ne Frau - ich kann 2 Dinge gleichzeitig tun:)

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