Beiträge von Michael65

    Oh ja, Vokabeln, das ewige Thema :D.


    Also dieses Karteikartensystem bespreche ich mit meinen SuS auch immer mal wieder. Einige haben auch Computerprogramme, mit denen sie lernen. Am Ende muss das oft der jeweilige Schüler ausprobieren, wie er am besten lernen kann.


    Ich schreibe prinzipiell in meinen Kursen jede Woche einen Vokabeltest. Dabei handelt es sich immer um 10-20 Wörter (meistens 10), die zum Großteil aus der neuen Lektion stammen. Ein paar Wörter sind aber auch welche, die ich generell für wichtig halte oder die einfach häufig verwechselt werden. Das empfinden zwar viele dann als gemein, weil sie die ja nicht direkt lernen können (sie können ja nicht wissen, welche Wörter neben dem Lektionsvokabular noch dran kommen), aufgrund der Masse der Tests sind einzelne Ausrutscher nach unten aber auch nicht schlimm und insgesamt messe ich den Noten aus den Tests keine allzu große Bedeutung bei, am Ende entscheiden sie meistens eher, wenn ein Schüler zwischen zwei Noten steht. Ich würde aber keine Note aus mündlicher Mitarbeit und Klassenarbeiten/Klausuren abwerten wegen schlechterer Testnoten.
    Für den Test habe ich einen festen Termin, bspw. jeden Donnerstag am Anfang der Stunde. Der jeweilige Kurs weiß das und bereitet sich entsprechend vor (wenn ich komme, liegen Zettel und Stift bereit). Das hat den erfreulichen Nebeneffekt, dass die meisten SuS zu dieser Stunde besonders pünktlich kommen (wer sich nämlich verspätet, kriegt eine 6^^ (das mache ich aber eben auch nur, weil die Einzelnoten am Ende ja wirklich egal sind)).


    Ich habe den Eindruck, dass "meine" SuS in den Oberstufenkursen - zumindest was den Wortschatz anbelangt - auch besser sind als die anderen.

    Wie bei den meisten wird das bei uns auch von der jeweiligen Stufe selbst geregelt. Die häufigste Lösung ist, dass die LK-Lehrer eingeladen werden, der Rest nicht (sie dürfen natürlich kommen, müssen aber selbst zahlen).


    Ich mache das so: Werde ich eingeladen, gehe ich hin. Werde ich nicht eingeladen, gehe ich hin, wenn der Kurs/die SuS und ich gut miteinander ausgekommen sind und mir auch persönlich etwas daran liegt, mit dem einen oder anderen noch ein wenig zu quatschen. Ist dies nicht der Fall (werden z.B. alle Lehrer/innen eingeladen, ich hatte die Stufe aber nur selten, vielleicht nur im ZK), würde ich mir keine Karte kaufen und dann eben auch nicht hingehen. Ansonsten habe ich aber kein Problem, die 20-30€ zu bezahlen, das war mir bisher die Fete eigentlich auch immer wert.
    Manchmal fragen mich die SuS, wie sie das denn am besten regeln könnten, dann gebe ich immer den Tipp, die LK-Lehrer einzuladen. Auch, wenn ich selbst "nur" GK-Lehrer bin. Ich finde diese Lösung ganz gut und habe, wie gesagt, meist auch kein Problem damit, den Eintritt zu bezahlen.

    So wichtig es ist, die Wörter richtig zu schreiben, so wichtig ist es auch, dass den Schülern die Freude am Erlernen der Fremdsprache erhalten bleibt. [...] Oder gibt es auch noch mündliche Vokabeltests, sodass die schriftlichen nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen?

    Dem ersten Satz kann ich nur voll und ganz zustimmen. Zum zweiten gilt: Es gibt ja die ständige mündliche Kommunikation im Unterricht, die ja in Form der SoMi-Note auch bewertet wird. Ansonsten ist es nicht machbar, dass jede/r Schüler/in mündlich einen Test absolviert, soviel Zeit hat man ja nicht.
    Wie ja schon oben geschrieben, wichtig ist am Ende die Gewichtung. Und dass man darüber auch hinreichend mit den SuS kommuniziert - wenn bei mir eine Klasse/ein Kurs mal eine andere Gewichtung der Tests haben möchte, bin ich bereit dazu, das auch mal auszuprobieren (was natürlich nicht heißt, dass ich den gern gemachten Vorschlag, gänzlich auf die Tests zu verzichten, akzeptiere).

    Was kleinere RS-Fehler in Umschreibungen angeht:
    Ich habe den Eindruck, dass L hier strengere Maßstäbe an die S anlegen als an sich selbst. Wer kann schon von sich behaupten, fehlerfrei zu schreiben??? (Ich sage das als jemand, der immer im sehr guten Bereich war, wenn es um Rechtschreibung ging, aber oft mutlos bzw um Worte verlegen, wenn man sich wirklich verständigen musste, aus lauter Angst, Fehler zu machen)

    Eben deshalb ist es mir ja so wichtig, dass sie dies versuchen. In Klassenarbeiten sollen sie auch immer erst überlegen, ob sie das Wort, das sie nicht kennen/das ihnen nicht einfällt, umschreiben können (was manchmal natürlich schlichtweg nicht möglich ist). Natürlich dürfen dort auch kleinere Fehler drin sein, nur halt nicht mehr als in einem einzigen Wort des Tests sein dürfen. Meine SuS wissen aber auch, wie viel so ein Test am Ende wert ist - die meisten sind hierbei motiviert, um die Note, die sich aus den Tests ergibt, am Ende womöglich in der Diskussion um eine bessere Zeugnisnote einbringen zu können. Einige wenige lassen sich auch dadurch nicht motivieren - da diejenigen aber die Vokabeln auch in Arbeiten nicht sicher beherrschen, gehe ich nicht davon aus, dass eine stärkere Gewichtung auf die Tests sie zum Lernen animieren würde (wieso bei den Tests, wenn's bei der Arbeit schon nicht klappt?!). Und einige sagen mir auch mal ganz offen, dass sie "heute mal ne 6" schreiben werden, weil sie nicht gelernt haben - wie gesagt, das ist bei mir am Ende auch kein Problem.
    Ich zähle die Tests auch eher extra, nicht wirklich in der SoMi-Note mit drin, sodass das dann wirklich eine mehr oder minder mündliche Note ist (schriftliche Hausaufgaben sind hier natürlich dennoch dabei).

    Ich persönlich finde ja die Rechtschreibung im Französischen noch deutlich lautgetreuer als im Englischen. Für mich (und auch viele Schüler/innen, zumindest nach deren Aussage) besteht die Schwierigkeit eher darin, dass man im Alltag oft und viel mit Englisch konfrontiert wird, aber kaum mit Französisch. Das spiegelt sich zwar nicht immer in den Zeugnisnoten, doch habe ich den Eindruck (und eben die SuS selbst auch), dass sie durchschnittlich alle besser Englisch sprechen können als Französisch. Aber es mag durchaus sein, dass da irgendwelche Unterschiede zu finden sind ;-). Da müsste sich mal ein/e Kolleg/e/in mit der Kombi Englisch/Franze melden.


    Was mir noch eingefallen ist: Ich biete in Französisch auch immer an, dass die Kinder, die die Vokabel in Französisch nicht kennen, auch gerne auf Französisch beschreiben können, was gemeint ist - das wird natürlich nur sehr selten bis gar nicht in Anspruch genommen, da ich stets versuche, die Tests zügig durchzukriegen und diejenigen, die die Vokabeln nicht beherrschen, seltener die sind, denen dann eine Idee kommt, wie man es beschreiben könnte. Aber gerade in höheren Stufen (z.B. 9) kommt es doch hin und wieder mal vor. In der Beschreibung dürfen sich dann freilich auch keine Fehler befinden, bzw. es gilt die gleiche Regel wie für ein Wort.
    Einige Kolleg/inn/en von mir sind der Meinung, dass dies falsch sei, da die SuS ja die Vokabeln lernen sollen. Ich sehe hier aber auch wieder eher den praktischen Nutzen und denke mir, dass es ja darum geht, dass die Kinder in der Lage sind, sich auszudrücken, nicht darum, wie genau sie es tun.

    und die Hälfte der französischen Wörter haben einen "falsch geschriebenen Freund", der sich aus einem Fehler ergibt. Das zeige ich immer auf. Wer im Restaurant "Poison" bestellt, weil es zu kompliziert war, sich zu merken, dass man Fisch mit zwei "s" schreibt (und deswegen auch noch jetzt falsch ausspricht, oder die Bestellung schriftlich aufgibt), wird es nunmal nicht überleben... ("poison" = Gift)

    Das ist ein anschauliches, nettes Beispiel (das muss ich mir mal merken :) ), wobei es dem, was oben schon geschrieben wurde, ja auch nicht widerspricht - kommt ein anderes Wort heraus, ist es falsch. Ist dies aber nicht so, bleibe ich bei den 0,5 Fehlern (etwa für einen falschen/vergessenen Accent oder Genus-Fehler), erst wenn zwei Fehler in einem Wort stecken, gilt es als komplett falsch.
    Ich finde wichtig, dass man nicht komplett unbeachtet lässt, dass ein Wort vom Schüler gekannt wird, er es aber nicht richtig schreiben kann - denn bei aller Liebe zum Fach: Die meisten Schüler/innen werden Französisch kaum mehr als irgendwann mal im Urlaub benutzen. Ich finde insgesamt die Alltagstauglichkeit der Sprache wichtiger als das fehlerfreie Beherrschen der Vokabeln - denn am Ende soll ja nicht die Schulnote der Sinn und Zweck des Lernens sein, sondern die Beherrschung einer Fremdsprache. Und da habe ich bei so manchem Schüleraustausch schon gesehen, dass sich einige Schüler/innen sehr angeregt unterhalten, von denen ich mir sicher bin, dass sie nicht einmal die Hälfte der Wörter auch richtig schreiben könnten und bei denen man auch so manchen Genus/Tempus-Fehler hört. Aber am Ende kommen sie damit gut über die Runden, während einige 'Profis', die eigentlich alle Vokabeln, Konjugationen und Deklinationen prima beherrschen, kaum ein Wort herauskriegen. Und da wiederum muss ich doch sagen, dass wohl kein Kellner einem Deutschen in Frankreich "Gift" serviert, wenn dieser "Fisch" haben möchte - wobei man ja auch jenseits der Vokabel-Test-Noten vor allem aus dem Unterricht einen Eindruck haben sollte, wie gut die Schüler/innen die Sprache beherrschen.
    Ich nutze die Vokabeltests natürlich schon, um abzusichern, dass gewisse Lücken auch erkannt werden und die Schüler/innen nicht mit einer 1 durch die Schullaufbahn kommen, wenn sie im Vokabelbereich große Defizite haben. Aber ich finde eben auch, dass ein Unterschied gemacht werden sollte zwischen denen, die das Wort kennen und es nur nicht richtig schreiben können, und denen, die das Wort gar nicht kennen.
    Aber wie gesagt: Es kommt ja auch auf die Anzahl und die Gewichtung der Tests an - man kann ja durchaus strenger sein, wenn die Note der (einzelnen) Tests nicht so viel zählt.

    Ich hatte die Frage eher so verstanden, dass sich Jorge darüber wundert, dass überhaupt ein Punkt gegeben wird.
    Ich mache es auch so, dass ein Rechtschreibfehler oder das Fehlen des Geschlechts einen halben Punkt Abzug gibt, ab zwei Fehlern ist das gesamte Wort falsch.
    Manchmal mach ich aber auch Spezial-Tests, die sich z.B. besonders um die Präpositionen drehen - da gilt dann die falsche Präposition schon als ganzer Fehler.
    Ich gehe dabei nach dem altbekannten Muster vor: 1 Fehler= eine Note runter, 0,5 Fehler= zwischen zwei Noten. Hat also jemand 2,5 Fehler, kriegt er von mir eine 3/4. Da ich nahezu jede Woche einen Test schreiben lasse (zumindest in 6 und 7) ist die einzelne Note aber ohnehin nicht so relevant, insgesamt zählt die Note der Vokabeltests nicht so viel (wenn die SuS in der Klassenarbeit dann alle Vokabeln kennen, ist mir das wichtiger als die Frage, ob sie die nun in Woche 5 oder 6 gelernt haben). Sie ist für mich nur ein Indiz bzw. kann die Gesamt-Note nach oben verschieben , wenn jemand genau auf der Kippe steht (freilich nur, wenn die Durchschnittsnote der Tests dann mindestens so gut ist wie die bessere der beiden in Frage kommenden Gesamt-Noten).

    Also ich denke, ihr habt insofern recht, als dass es wohl richtig ist, wenn ich eine Aufgabe mit 0 Punkten bewerte. Aber ich würde es dabei dennoch vorziehen, die Aufgabe mit 0 Punkten zu bewerten, die weniger Punkte bringt - also die Übersetzungsaufgabe (Aufgabe 2); der Dialog (Aufgabe 3) würde somit normal gewertet. Andersherum find ich es doch arg streng - zwar ist es ganz klar ihre eigene Schuld, aber ein wenig Nachsicht habe ich schon, zumal es ja das erste Mal war, dass die Schüler eine Auswahl hatten (zumindest bei mir).

    Hallo!


    Ich bin zurzeit noch dabei, Klassenarbeiten zu korrigieren. Bei einer Französisch-Arbeit mussten die SuS zunächst ein paar Grammatikaufgaben lösen und dann einen kleineren Text ins Deutsche übersetzen und einen eigenen Text auf Französisch schreiben. Weil einige SuS sich beschwert haben, dass es schwieriger sei, einen eigenen Text zu schreiben, wenn einem das Thema nicht so gefällt, habe ich die Arbeit diesmal etwas anders gestellt. Ich habe zur Übersetzungs-Aufgabe zwei Texte bereitgestellt - einen, der sich mit Paris als Stadt beschäftigt, und einen, in dem es um Probleme/Herausforderungen nach einem Umzug geht. Die SuS sollten davon einen übersetzen. Die wichtigere Aufgabe war natürlich der eigene Text - auch hier hatten sie die Wahl: Entweder ein Dialog, in dem es Paris und Frankreich allgemein geht (z.B. in Form einer Stadtbesichtigung oder eines Telefonats mit einem deutschen Freund), oder aber ein Dialog, in dem es eher um die Gefühlswelt geht (Schwierigkeiten beim Einleben nach dem Umzug nach Paris, Heimweh etc.). Hier sollten sie wiederum eine Aufgabe auswählen. Die Abmachung war, dass sie jedoch das jeweils entgegengesetze Thema zum Übersetzungs-Text als Dialog nehmen. Teil a) war beide Male das Thema "Paris (/Frankreich)", Teil b) war "Umzug/Heimweh/Herausforderungen/Gefühle". Die SuS mussten also entweder Aufg. 2a und 3b oder aber 2b und 3a bearbeiten. Das stand direkt am Anfang der Arbeit, bei den Aufgaben erneut, ich habe es im Unterricht mitgeteilt und auch zu Beginn der Klassenarbeit noch einmal gesagt.
    Jetzt habe ich zwei Schüler im Kurs, die beide Male Teil b) gewählt haben. Es ging ja eben darum, dass sie die unterschiedlichen Themen abdecken, was diese beiden ja nun nicht gemacht haben.


    Wir würdet ihr das nun bewerten - ein Kollege meinte, ich solle am besten 0 Punkte geben, da es ja schlichtweg falsch sei.
    Ich tendiere indes dazu, bei Aufgabe 2 (Übersetzung), für die es weniger Punkte gab, nur die halbe Punktzahl zu vergeben. Also sie so zu korrigieren, wie ich alle 2b)-Aufgaben korrigiert habe, hier dann aber nur die Hälfte der Punkte, die sie eigentlich dafür bekommen hätten, zu vergeben.
    Aber irgendwie hader ich doch noch mit mir - vielleicht diesmal nur eine Verwarnung und deutliche Ansage, dass es beim nächsten Mal auf jeden Fall Punktabzug gibt?


    Es waren jetzt 2 von 30 Schülern, denen das passiert ist. Ich überlege jetzt schon, ob ich mich überhaupt nochmal darauf einlasse, so ein Spektakel zu veranstalten, oder ob ich nicht nächstes Mal von vornherein vorgebe, in welcher Aufgabe welches Thema behandelt werden soll.


    Wie würdet ihr in dieser Situation verfahren?

    Mir geht es genauso. Abgesehen davon, dass ich für mich persönlich den Unterricht in einem 13er Kurs immer mochte, denke ich auch, dass kein Jahr in der Schule so einfach wegfallen sollte. Ich hatte immer den Eindruck, dass die SuS in jeder Stufe etwas Neues gelernt haben und hatte ehrlich gesagt selten einen Kurs, in dem ich häufiger mal weniger als das Schuljahr brauchte, um den ganzen Stoff adäquat zu besprechen.


    Außerdem denke ich auch, dass es keinen Sinn macht, an Bildung zu sparen, schon gar nicht, wenn die Kräfte, die wir vorrangig brauchen, gut ausgebildete Kräfte sind. Des Weiteren ist es natürlich auch schade, dass weniger Lehrerinnen und Lehrer gebraucht werden, da es ja immer noch viele junge Leute gibt, die diesen Beruf gerne mal aufnehmen wollen.

    Vaila: Soweit ich weiß, kann man in Hessen durchaus Sport als LK wählen.
    Ich habe schon oft von SuS gehört, die das auch an meiner Schule (NRW) gerne machen würden. Besonders wenn sie später zur Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr etc. wollen. Insofern glaube ich nicht, dass ein Sport-LK so unwahrscheinlich ist, wie du ihn hier darstellst. Ich bitte dich auch daran zu denken, wie viele "Flitzpiepen" man gerne mal im Deutsch-LK sitzen hat, weil sie Deutsch ja eh wählen müssen und es dann als LK wählen, weil sie die anderen Fächer ja noch weniger beherrschen- oft mit der Ausnamhe des Faches Sport. Insofern sehe ich keinen Grund, wieso man Meike nicht glauben sollte.


    Ich habe trotzdem den Eindruck, dass Mathe und Sport weniger arbeitsintensiv sind als beispielsweise Deutsch oder Französisch. Das liegt zum einen natürlich daran, dass es bei uns keine Möglichkeit gibt, Sport schriftlich zu belegen. Und eben auch daran, dass ich Mathe-Korrekturen als deutlich schneller zu erledigen ansehe als Deutsch-Korrekturen. Ein rotes Häkchen beansprucht bei mir keine zwei Sekunden ;-). Zudem haben die Sportlehrer bei uns das Glück, dass 50% von ihnen nur Sport unterrichten. Die haben dann meist die ersten Stunden frei und erst nachmittags Unterricht. Die anderen übernehmen dann gerne Sek I-Kurse oder Sek II-Kurse in den Stunden 7 und 8. Es kommt also selten vor, dass ein Kollege mal zur ersten Stunde anfängt und erst nach der 10. wieder nach Hause kann. Aber da haben sie wohl auch Glück.

    Das kommt auf das Fach an. Und soweit ich weiß auch auf die Uni.


    Für Deutsch brauchst du beispielsweise z.T. gar keine Lateinkenntnisse, für Französisch/ Englisch etc. für Sek II auf jeden Fall.
    Und für naturwissenschaftliche Fächer braucht man glaube ich insgesamt keine Lateinkenntnisse, egal ob Sek I oder II.

    Ich habe das auch schon mal unterrichtet.


    Erst einmal würde ich abklären, was die SuS denn gerne machen würden. In diesem Fach kann man sich ja wirklich ausleben, wie man möchte.


    Thema bei uns war beispielsweise Architektur. Ich habe den SuS dann die verschiedenen Baustile näher gebracht. Ich bin durch die Stadt gelaufen und habe Häuser gesucht, die einem bestimmen Stil entsprechen. Teilweise mussten diese dann abgezeichnet werden.
    Neben den üblichen Stilen (Barock/ Rokoko, Klassizismus etc.) stand besonders die Kirchenarchitektur im Vordergrund.


    Ein weiteres Thema war die Fotografie. Wir haben uns künstlerische Fotos angeschaut und die Kompositionen etc. besprochen.


    Später haben wir uns dann mit Künstlerinnen und Künstlern beschäftigt. Dazu musste jede/r Schüler/in einen Künstler auswählen und präsentieren (auf diesen Schiebewänden). Wahlweise konnten auch Zweiergruppen Künstler wie Picasso erarbeiten, deren Werk ja doch etwas umfangreicher ist.


    Zuletzt mussten sie dann selbst ein Kunstwerk gestalten. Hierbei waren der Fantasie der SuS keine Grenzen gesetzt. Sie mussten zunächst einen Entwurf planen. Den mussten sie dann mir und dem Kurs vorstellen. Bedenken wurden ausgeräumt Problematiken besprochen. Besonders für das Beschaffen der Materialien war dieses Gespräch wichtig, da einige SuS durch Eltern/ Geschwister etc. an bestimmte Dinge besonders günstig rankommen.


    Zu jedem Themenblock wurde eine Klausur geschrieben. In diesen mussten die SuS erstens die theoretischen Hintergründe erläutern, aber das Wissen auch selbst anwenden (z.B.: "Zeichne ein typisches Rokoko-Gebäude"). Das Kunstwerk wurde natürlich als Klausur gewertet.



    Insgesamt ist es wirklich ein tolles Fach. Als der eigentliche Fachlehrer zurückkehrte war ich schon etwas traurig. Er geht aber bald in Pension und ich hoffe sehr, das Fach dann übernehmen zu können.
    Ich würde dir also einfach raten, mit den SuS zu besprechen, welche Themen sie denn gerne behandeln würde (zuvor kannst du natürlich eine breitere Auswahl bieten) und wie sie den Unterricht gerne gestalten wollen (eher praktisch, eher theoretisch, beides?).


    LG, Michael

    Da hast du unbedingt recht! Ich halte mich dann strinkt an mein Prinzip "Im Zweifel für den Angeklagten": Was mir schwammig erscheint versuche ich dann so auszulegen, dass ich den SuS möglichst viele Punkte geben kann. Denn für sie ist es ja wirklich verunsichernd. Und wenn ich so an meine Abi-Klausuren denke, wäre es für mich der Horror gewesen, so schwammige Punkte zum Lernen zu haben.

    Bei mir hängt das immer von den Kursen ab. Natürlich gibt es immer wieder Schuljahre, in denen mir das Korrigieren zum Hals heraus hängt. Besonders, weil ich vorzugsweise in Deutsch und Französisch eingesetzt werde. Und generell besonders gern in der Oberstufe. Das macht mir auch alles Spaß, aber wenn die Klausurtermine dort dann alle fast zeitgleich angesetzt werden, hab ich schon manchmal keinen Bock mehr. Ich finde es aber immer schöner, einen LK zu haben. Da sind oft wirklich schöne und interessante Klausuren bei. Und in Französisch freue ich mich teilweise auf die Schreibaufgabe. Da haben ein paar Schüler echt nette Ideen. Gerade in der Sek I kommen dort zum Teil wirklich "niedliche" Geschichten heraus.


    Ich würde meine Fächer genau so wieder studieren. Jedes würde mir fehlen und andere will ich auch einfach nicht haben!


    Und wenn's mit dem Korrigieren mal zu viel wird: Schokolade hilft immer :D

    Natürlich hat das Zentralabitur genau diese Schattenseiten. Eigene Schwerpunke sind oft schwierig.
    In Geschichte konnte man mal Extrapunkte dafür geben, wenn die SuS den roten Faden eines Textes erkannt haben- da der Text aber in gekürzter Form vorlag und dieser rote Faden praktisch herausgekürzt wurde, war dies dann fast ein Ding der Unmöglichkeit.


    Bei uns wird der Deutsch-LK dennoch nicht weniger gewählt. Weil viele eben auch der Meinung sind, dass man in Deutsch "ja immer irgendwas schreiben kann und ne 4 eh locker drin ist" (Zitat eines LK-Schülers). Das Motto ist also "Schreiben nach dem Schrotflinten-Prinzip"; die richtigen und guten Inhalte dürfen die Lehrer dann heraussuchen.


    Eine starke Tendenz bei uns ist aber dahingehend zu beobachten, dass immer weniger naturwissenschaftliche Fächer als Drittfach im Abi gewählt werden. Da sollen ja die Anforderungen angeblich fast so hoch sein wie die LK-Anforderungen.

    Über die rechtliche Situation weiß ich auch nichts.


    Unseren Referendarinnen und Referendaren raten wir aber auch eher davon ab: Tipps sind ja auch immer subjektiv. Der eine Prüfer sieht es so, der andere anders. Wenn sie aber wissen, dass du die Stunde im Prinzip schon gegeben hast und überprüft wurdest, gehen sie davon aus, dass sie diesmal umso besser klappen müsste. Du kannst ja aber Kritikpunkte des letzten Besuchs ausmerzen, ohne dass sie der neue Prüfer wieder als eher negativ bewerten würde, er bewertet aber andere Sachen womöglich schlecht, was dem ersten Prüfer noch recht egal war. Von daher kann es natürlich dazu kommen, dass die Erwartungen an deine Stunde umso höher sind und du die dann nicht ganz so gut erfüllen kannst wie diejenigen, die an eine neu konzipierte Stunde gerichtet sind.
    So zumindest die Begründung bei uns. Ob es so kommt, hängt natürlich auch immer vom Prüfer ab.

    Ich denke, dass das auch daran liegt, dass du an einer reinen Oberstufe bist. Bei uns sind beide Jahrgänge ja noch in den alten Gebäuden, haben die alten Lehrer, es sind fast die vollständigen alten Klassen nun in einer Stufe.


    Ich warte aber auch erst einmal ab. Gleich muss ich auch wieder los und werde dann mal sehen, wie es so in Französisch läuft. Allerdings hatte ich sowohl die G8er als auch die G9er in der Sek I, sodass ich einige aus meinem neuen GK schon kenne- die Leistungsunterschiede werden eher daher kommen, dass ich da auch ein paar ganz, ganz "faule Säcke" bei habe.

    Ja, entschuldigt bitte. Bei uns ebenfalls. Ich hatte heute nur den Geschichts-Kurs. Der andere Geschichts-Kurs (ebenfalls gemixt) und der Französisch-Kurs kommen erst noch. Dass die drei Kernfächer getrennt unterrichtet werden, ist mir entfallen (ich unterrichte ja nur "gemischte" Kurse). Und in Französisch habe ich auch noch die Extrastunde für die Realschüler.

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