Ein Land auf dem Sonntag

  • Hallo...


    Hat einer schon einmal ne Stunde zu diesem Gedicht von Paul Maar gemacht? Oder hat einer Ideen, wie man eine schöne Stunde für eine 3. oder 4. Klasse machen könnte...


    Im Scheinensonn
    taubt eine Gurr.
    Im Schattenhaus
    katzt eine Schnurr.


    Es hummelt ein Brumm
    wie ein Wagenlast.
    Sanft schweint ein Grunz
    vor der Wirtschaftsgast.


    Im Weiherdorf
    froscht tief der Tauch.
    Oben am Dachhaus
    schlotet der Rauch.


    Ein Pinkel, der hundet
    auf Blumenmohn.
    Der Schimpf vatert laut
    im Zimmerwohn.


    Ein Fahrerssonntag
    wagent den Wende.
    Das dauert zu lange,
    drum gedichtet das Ende.

  • Mir fiel sofort das ein:
    Das Klinglefon telete.
    Ich treppte die Rannt hinunter
    und türte gegen die Bums.
    Mein Blaue ist ganz aug. ;)


    Pardon bitte! Deine Frage "Oder hat einer Ideen, wie man eine schöne Stunde für eine 3. oder 4. Klasse machen könnte..." war zu allgemein.

  • Okay :rolleyes:


    Also: Grundidee


    Gedicht vortragen
    gemeisames Erarbeiten der Veränderungen (Nomen und Tuwort wurden vertauscht, zusammengesetzte Nomen werden umgedreht)
    Am Ende schreiben die Kinder eigene Worte nach dem Schema


    Nur, irgendwie fehlt mir da ein schöner Einstieg (hatte an ein Bilderrätsel gedacht, dass "Ein Land auf dem Sonntag" als Lösung hat) und was für zwischendurch, weil ich nicht glaube, dass "mein Programm" 45/50 Minuten füllen...


    So klarer ;)

  • Hallo Tristan,
    was ist denn das Ziel der Stunde? Vielleicht kann man ja anhand des Zieles auch weitere Komponenten oder Vertiefungen vorschlagen? Ich habe mich beim Lesen deiner Antwort gefragt, inwiefern ein Bilderrätsel die Schüler auf das Gedicht oder die Erarbeitung neugierig macht. Das Verwirrende an dem Gedicht ist ja erst mal der Titel. Vielleicht kann man eher darum was zum Einstieg stricken, so dass die Schüler neugierig sind, wie das Gedicht "geht".

  • Vielleicht ist das zu primitiv, aber ich würde einfach an die Tafel schreiben "Ein Land auf dem Sonntag" und dann auf Reaktionen warten - das kann nicht lange dauern. Dann - nachdem sich die Kinder wieder "abreagiert" haben, käme das Vorlesen dran usw.


    Gruß venti :)

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 19.03.2006 19:38:
    Hallo Tristan,
    was ist denn das Ziel der Stunde? Vielleicht kann man ja anhand des Zieles auch weitere Komponenten oder Vertiefungen vorschlagen? Ich habe mich beim Lesen deiner Antwort gefragt, inwiefern ein Bilderrätsel die Schüler auf das Gedicht oder die Erarbeitung neugierig macht. Das Verwirrende an dem Gedicht ist ja erst mal der Titel. Vielleicht kann man eher darum was zum Einstieg stricken, so dass die Schüler neugierig sind, wie das Gedicht "geht".


    Na ja, das Bilderrätsel dient eigentlich nur als motivierender Einstieg, so wie man auch mal Galgenmännchen zu nem Oberbegriff macht o.ä.


    Ziele der Stunde:
    - das Kennenlernen des Gedichts "Ein Land auf dem Sonntag"
    - die Besonderheiten des Gedichtes erarbeiten
    - eigene Texte nach diesen Besonderheiten erstellen

  • Zitat

    venti schrieb am 19.03.2006 21:30:


    Vielleicht ist das zu primitiv, aber ich würde einfach an die Tafel schreiben "Ein Land auf dem Sonntag" und dann auf Reaktionen warten -


    Es ist nicht primitiv. Ich glaube, ich würde es genauso machen.
    Wenn die Kinder erst mal nur den Titel sehen (oder hören), dann werden sie sich doch vermutlich wundern, und das erzeugt Neugier. Das ist doch eine prima Ausgangssituation.


    Gruß


    Animagus


  • Ich halte das auch für besser als ein Bilderrätsel. Was für ein Bilderrätsel will man denn nehmen? Es gäbe ja höchsten ein Rätsel für "Ein Sonntag auf dem Land"; oder irre ich mich da? Du willst ja zu Verwunderung über den Titel sorgen.

  • Na ja, Ursprungsidee war ein Bilderrätsel, wo die einzelnen Wörter als Lösung herauskamen...


    Also, z.B. eine 1 und dann ein S durchgestrichen, dann eine Karte von Deutschland, und deutsch durchgestrichen usw.


    Nun gut, stelle ja fest, dass es nicht soooooo gut ankommt ;)


    Trotzdem, so denke ich, fehlt mir ein wenig an Inhalt für die Stunde, selbst wenn ich den Titel anschreibe und die Kinder erst mal überlegen lasse

  • Zitat

    Tristan schrieb am 19.03.2006 22:41:
    Ziele der Stunde:
    - das Kennenlernen des Gedichts "Ein Land auf dem Sonntag"
    - die Besonderheiten des Gedichtes erarbeiten
    - eigene Texte nach diesen Besonderheiten erstellen



    Wenn man diese Ziele in einer Lehrprobe für die Klasse 5 nennen würde, hieße es glaube ich, dass das keine richtigen Ziele sind .... Was haben die Schüler denn gelernt? Du weckst ja doch in gewisser Weise das Bewusstsein für Sprache bzw. ihre Bildungsmechanismen, denn nur wenn die Schüler diese erkennen, können sie einen eigenen Text erstellen. Ist nicht eher diese Sprachreflexion das Ziel?

  • Zitat

    Tristan schrieb am 20.03.2006 15:04:


    Trotzdem, so denke ich, fehlt mir ein wenig an Inhalt für die Stunde, selbst wenn ich den Titel anschreibe und die Kinder erst mal überlegen lasse


    Der Inhalt ergibt sich ja mit dem Ziel. Ich glaube, dass sich da durchaus Inhalt ergeben könnte ;)

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 20.03.2006 15:13:


    Der Inhalt ergibt sich ja mit dem Ziel. Ich glaube, dass sich da durchaus Inhalt ergeben könnte ;)


    Und hast du auch einen Vorschlag zu den genannten Zielen ;)

  • Wie wärs denn einfach mit Reflexion der Wortarten Substantiv und Verb als Lernziel? Mann könnte dann auch auf die einzelnen Flektionsarten eingehen (in einer 5. zumindest, in der GS weiß ich nicht...) Werd das Gedicht auf jeden Fall mal abspeichern und selbst bei Gelegenheit mit diesem Ziel versuchen...

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 20.03.2006 21:22:
    Nein, habe ich nicht, weil mich deine Ziele ja nicht so richtig überzeugen ;)


    Jetzt erst gesehen, dass du auf die Ziele geantwortet hattest...


    Problem ist, dass die Klasse nicht meine ist, sondern ich im Seminar eine vollkommen losgelöste Stunde halten soll. Deswegen kann ich kein "Langzeitkonzept" vorlegen...und diese Ziele sind durchaus Ziele, die in der GS vorkommen und genannt werden können!

  • Ok, das wusste ich nicht. Aber meinst du denn, dass die Schüler in Lage sein werden, neue Formen zu bilden? Um das zu können, müssen sie ja erkennen, was in dem Gedicht passiert ist. Dafür analysieren sie, dass bei zusammengesetzten Worten die Glieder vertauscht wurden (und hier passiert ja sogar noch mehr: aus "SonnENschein" wird "ScheinENsonne", d.h. das Fugenelement bleibt stehen, es wird nicht "Scheinsonnen". Außerdem wird aus dem Verb ein Sustantiv und die Substantive werden "ververbt". Das erfordert meiner Meinung nach Sprachreflexion, oder täusche ich mich da. Können die Drittklässler das? Bzw. kann oder sollte man dann nicht wirklich wie auch von jemand anderes beschrieben, auf die Sprachreflexionsebene gehen. Ich habe den Eindruck, dass es bei dem Gedicht mit "Kennen lernen" nicht getan ist, zumindest wenn die Schüler selber produzieren sollen. Sehe ich das zu kritisch?
    (Davon abgesehen kann das doch super werden, WENN Drittklässler sowas schon untersuchen und verbalisieren können sollten. Das ist doch ne Menge Stunde!)
    f



    olgende Sachen entsprechen ja nicht dem einfachen Schema:


    Scheinensonn (statt Scheinsonnen)
    ein Gurr (statt eine Gurr)
    Wirtschaftsgast (statt Wirtschaftgast)
    Fahrerssonntag (statt Fahrersonntag)

  • Hmmm...ich denke, dass das entscheidende eben dieses Vertauschen der Nomen aus den zusammengesetzten Namenwörter ist. Sollte den Kindern das schon auffallen, wäre es in meinen Augen schon eine gute Leistung. Das dies bei einigen Wörtern verändert wird und bei anderen nicht, liegt einfach an der sprachlichen Gestaltung.


    Und es soll eine 4. Klasse sein...hmmm...

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