Lions Quest / Übungen zur Stärkung des Selbstvertrauens im Klassenverband und Kind mit emotional-sozialem Förderbedarf

  • Unsere 5. Klassen haben in der Woche eine Stunde "Lions Quest", in den nächsten Stunden geht es um die Stärkung des Selbstvertrauens. Die im Ordner befindlichen Materialien verlangen von den Schülern meines Erachtens ein relativ hohes Maß an "bei sich sein", "in sich hineinspüren" usw., sie müssen viele Ich-Aussagen treffen, aber sich eben auch in andere hineinfühlen.
    In der Klasse ist auch ein Kind mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich (sonderpädagogische Unterstützung gibt es nicht), insofern ist ein Training an sich ja sicherlich gut. Ich frage mich nun aber, ob ich mit einem so intensiven Training wie es das Lions Quest vorsieht, das Kind nicht auch etwas überfordere und man hier nicht eigentlich kleinschrittiger oder 'abgemilderter' vorgehen muss?

  • Hallo Aktenklammer,


    generell ist das Programm für Förderschüler ES geeignet. Aber ohne das Kind zu kennen, kann niemand beurteilen, ob es den Anforderungen gewachsen ist. Wir können dir hier also keine Hilfe sein.


    Generell habe ich den Eindruck, dass du dir möglicherweise zu viele Gedanken um dieses eine Förderkind machst. Ich bin mir sicher, dass du dich gut auf sie (?) einstellen kannst, und ihr erfolgreich miteinander arbeiten könnt. Versuche doch, dir ein bisschen weniger Druck/Gedanken zu machen, das läuft schon! ;)


    Andererseits freue ich mich aber auch, dass du dir so viele Gedanken um ein Förderkind machst! Gerade die ES-Kinder haben es manchmal schwer, akzeptiert zu werden.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Für mich ist das alles neu und ich habe plötzlich ein Kind vor mir stehen, das mir fast komplett anders als die anderen zu leben scheint. Während die anderen sehr interessierte Eltern haben und kaum hinterherkommen beim Erzählen ihrer Hobbys, Interessen und Aktivitäten, steht ein Kind vor mir, das mir zuflüstert, es habe den Steckbrief nicht ausfüllen können, es habe gar keine Hobbys und sie machten eigentlich nicht was Zuhause und gemeinsam. Lieblingsessen, Lieblingsspiel? "Ich weiß nicht ..." In den letzten Tagen habe ich mehrfach gemerkt, dass es auch Eltern gibt, die sich nicht interessieren. Das kannte ich nicht.
    Insofern mache ich mir vielleicht auch ein bisschen zu viel Gedanken :rotwerd:

  • Ich glaube, du musst dir in diesem Fall nicht so viele Gedanken machen. Die oberste Grundregel für Lions Quest lautet ??? Jeder hat das Recht zu passen, wenn es zu viel wird. Meiner Erfahrung nach, sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern in der Lions Quest Asubildung, ist, dass die Neugier und das Mitmachen wollen so groß ist, so dass am Ende doch alle mitmachen.
    Hast du eine Fortbildung für Lions Quest gemacht? Falls nicht, frag doch deine Kollegen, die die Fortbildung gemacht haben. Diese sollten dir Ratschläge geben können.
    LG, Susa

  • (Die Stunde zum Thema Selbstvertrauen hat heute - entgegen meiner Sorgen - übrigens gut geklappt :) Ich hatte betont, dass jeder seine Antworten auf dem AB zu den Fragen "Was sind Dinge, die schon kannst oder gerade lernst?", "Was magst du an dir selber oder was schätzen andere an dir?", "Wie oder wo zeigst du im Alltag, was du kannst oder dass man sich auf dich verlassen kann?" vorlesen kann, aber nicht muss. Das Kind fragte dann zum 3. Punkt noch einmal nach, wo sie denn zeigen konnte, dass man sich auf es verlassen kann, und zog von dannen, als ich ihm ein paar Ideen gegeben hatte. Nachdem ein Mädchen sich nach der Bearbeitungsphase meldete und seine Einträge zum Thema "Verantwortung" vorlesen wollte, wollte das Kind auch vorlesen und las zwar genau meine Tipps vor, strahlte aber stolz :)

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