Probleme mit Mentoren

  • Hallo


    Ich habe ein Problem mit der Beziehung zu meinen Mentoren. Ich muss dazu sagen, dass wir mit 2 Referendarinnen an einer Schule mit 5 Klassen sind. Wir wollten beide gerne in die Primarstufenklasse, weil die Kleinen echt süß sind und die Klassenlehrerin super-nett und fähig ist. Ich habe mich dann aber schließlich bereit erklärt, auf die Klasse zu „verzichten“, weil ich nicht Primarstufe studiert habe und mir auch nicht sicher war, ob ich gut mit den Kleinen umgehen kann. Ich habe dann meine beiden Klassen nach Sympathie zu den Schülern gewählt und mir gedacht, mit den Lehrern würde ich schon klarkommen und einen Draht zu ihnen kriegen. Das ist aber leider nicht der Fall. Ich glaube, meine Mentorin gibt mir gar keine Chance. Ich hab das Gefühl, sie blickt auf mich herab, weil ich die Schüler nicht so im Griff habe wie sie, sie mischt sich ständig in meinen Unterricht ein und redet hinter meinem Rücken schlecht über mich. Als ich mal ganz vorsichtig eine Entscheidung kritisiert habe, die sie mit getroffen hat, die aber nichts mit mir zu tun hatte, hat sie sich direkt angegriffen gefühlt und mich total angefahren. Ich glaube, ich kann also gar nichts kritisieren, was sie tut oder sagt, ohne dass die Beziehung noch mehr darunter leidet. Wenn ich versuche, etwas mit ihr zu klären, was mich betrifft, weicht sie mir aus und sagt, es wäre doch gar nichts. Sie unterstellt mir auch Sachen, die überhaupt nicht wahr sind und die ich nicht widerlegen kann. Letzte Woche hatten wir z.B. eine Fortbildung, die ich richtig gut fand. Ich habe interessiert zugehört und darüber nachgedacht, wie ich einige Dinge mit meinen Schülern umsetzten könnte. In der Pause sagte sie dann zu mir, ich hätte skeptisch und kritisch geguckt und wohl alles, was gesagt worden wäre, schlecht gefunden. Ich konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen.
    Das Problem mit meinem Mentor ist dass er keinen Unterricht macht. Er geht zudem sehr unsensibel mit den Kindern um, beleidigt sie zum Teil richtig oder benutzt körperliche Gewalt, um sie zu disziplinieren, dreht ihnen z.B. den Arm auf den Rücken. Mir sagt er zwar immer Unterstützung zu, trifft aber keine Absprachen mit mir.
    Wegen dieser Probleme habe ich schon versucht, die Schule zu wechseln, was ich aber nicht durchgesetzt kriege. Ich denke, ich muss mal ein Gespräch mit meinen Mentoren führen, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll, ohne die Situation noch problematischer werden zu lassen. Vielleicht steckt ja jemand von Euch auch in einer ähnlichen Situation wie ich und/oder kann mir einen Ratschlag geben, wie ich am besten damit umgehen soll.


    Ich weiß jedenfalls im Moment nicht mehr so richtig weiter und bin oft total frustriert, spiele manchmal sogar mit dem Gedanken, das Referendariat hinzuschmeißen...
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  • Um Gott es willen, halte durch!!!!!!!!


    Kannst du nicht die Lehrer wechseln oder zumindest einen? Ich würde nur das Problem nicht so offen ansprechen, die meisten Lehrer verstehen keine Kritik, leider!!!!!!! Und wenn sie schon so im Unterricht sind..., zwar nenne es unehrlich, aber du bist leider von ihnen abhängig.
    Kannst du es subversiver machen??? Z.B. du willst ein Thema in der Prüfung/Besuch/Arbeit machen, was eine andere Klasse erfordert? Oder anderen Förderschwerpunkt?Oder es klappt nich tmit Stundenplan????


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  • Hallo Kaese,


    ich bin noch lange entfernt von meinem Referandariat. Deswegen spreche ich auch wirklich nicht aus Erfahrung.


    -&gt; Eine Möglichkeit, das Problem mti der Klassenlehrerin zu lösen, wäre doch einfach z.B. die Sachen von der Fortbildung konsequent und für sie eindeutig sichtbar - umzusetzen und ihr Deine Begeisterung mitzuteilen.


    -&gt;Die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen der verehrten Madame sind auch nicht gerade löblich. - Aber ist das nicht auch DEINE Version von Ihrem Verhalten ? Meisstens beruht so ein großes Unverständnis ja auch auf zwei Seiten ;)
    Ich will Dir nichts unterstellen (!) (da hätten wir den eben genannten Salat wieder.. ) Aber bei mir klappt es mit schwirigen Mitmenschen immer gut, wenn ich versuche, die Leute positiver wahrzunehmen. Meine Ausstrahlung ist dann eine andere und irgendwie klappt es dann auch (wenn die leute sensibel/intelligent genug sind).
    Ihr vermeintliches Lästern kannst, musst Du natürlich offen ansprechen. - Wenn Du es ihr nicht zum Vorwurf machst! - "ich habe da neulich gehört, sie hätten gesagt, dass [ein Apfel vom Baum gefallen wäre] was ich mir ja bei Ihnen überhaupt nicht vorstellen kann!"
    Damit kriegt man sie alle x()


    -&gt;Vielleicht ist der "Feind" auch jemand ganz anderes und Du hast ihn noch nicht identifiziert. Ist bei mir manchmal so, wenn ich in eine neue Gruppe von Menschen komme, dass mir die Strukturen und Beziehungn noch nicht ganz eindeutig sind und ich mich auf meinen ersten Eindruck verlasse und dann in die falschne Hände gerate. -&gt; Gerade Gerüchte streuen kann ja zugegebenermaßen jeder ;)


    Das "die klasse in den Griff bekommen" - in der Grundschule - bekommst Du ganz bestimmt mit Freundlichkeit hin. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Schüler einen Lehrer nur schwer respektieren können, wenn die eigentliche Lehrerin schlecht über diesen spricht, sobald er mal nicht anwesend ist. (das war auch schon zu meiner Schulzeit so..)


    Achtung, Dummer Spruch: :D
    Mit viel Fingerspitzengefühl solltest Du die Situation entwirren können. Ist das nicht auch interessanter, als vor der Situtation wegzulaufen? Sieh's als Herausforderung, nicht als Problem ? (Typisches Dummgeschwätz ;) :D


    -&gt; FAZIT: Naja, aus der Distanz sagt sich das immer so leicht :(


    Du kriegst die "Alte" bestimmt :) -&gt; "Zucker" hilft wahre Wunder ;)


    Liebe Grüße,


    George



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  • Hallo,


    vielleicht hast Du (zumindest teilweise) Recht damit, dass ich auch versuchen sollte, meine Vorurteile gegen meine Mentorin abzubauen. Auch wenn das vielleicht albern ist - ich habe mir schon eine Liste gemacht, was ich an ihr bewundernswert finde. Aber trotzdem werde ich wohl nicht um ein klärendes Gespräch herumkommen, auch wenn mir das ein wenig Bauchschmerzen bereitet. Im Moment ist sie allerdings krank...


    Gruß,
    Käse<br>

  • HALTE DURCH !!!!


    Es sind noch 6 Wochen bis zu den Sommerferien, die Zeit verfliegt..... und wegen Stress mit dem Mentor/Mentorin die eigene Zukunft umzuplanen????
    Das ist schon eine Entscheidung, die nicht an dieser einen Person festgemacht werden darf.


    Tipps:
    Wenn bei euch das Refe so organisiert ist wie bei uns, wirst du wohl im nächsten Schuljahr eigenverantwortlichen Unterricht halten. Bitte doch den Rektor darum, dass du in einigen anderen Klassen hospitieren darfst - Begründung: Noch mehr Unterrichtsstile zu sehen und breitere Erfahrungen zu machen.


    Vermeide Kritik an deinem Mentor. Der Rektor und die Kollegen denken sich wahrscheinlich ihren Teil, werden den Kollegen jedoch nicht offen kritisieren. Mit ihm müssen sie eventuell noch viele Jahre zusammenarbeiten - mit dir nicht.


    Was soll ein "klärendes Gespräch" bringen?
    Ihr deine Liste der Sachen vorzulesen, die du an ihr bewundernswert findest, um dann die Sachen aufzuzählen, die dir an ihr stinken? Du begibst dich auf SEHR dünnes Eis.


    Ich bin selbst Mentor und muss dir eines sagen: Ich würde es von meinem Referendar als anmaßend empfinden, wenn er die fachliche Ebene verlassen und persönlich werden würde. Konzentriere dich darauf, den Kindern einen guten Unterricht zu bieten - je besser du vorbereitet bist, umso eher kannst du deinem Mentor den Wind aus den Segeln nehmen.


    Deine Kraft gehört den Kids und dir - und nicht dem Mentor.<br>

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alias,

    Zitat

    Ich bin selbst Mentor und muss dir eines sagen: Ich würde es von meinem Referendar als anmaßend empfinden, wenn er die fachliche Ebene verlassen und persönlich werden würde.


    also, da kann ich dir nicht so ganz zustimmen. Ich bin zwar nicht "Mentorin" im klassischen Sinne, weil es das bei uns nicht gibt - aber ich betreue als Fachlehrerin auch einige Refs. Und ich würde den Gedanken, dass sich ein Ref "mit mir herumquält" und es sich nicht zu sagen traut, unerträglich finden. Immerhin sollten wir als Leute, die relativ fest im Sattel sitzen, es schon ertragen können, Kritik zu hören. Und Ehrlichkeit ist das A und O zwischen Mentor und Ref. Wir sind alle nur Menschen und haben bestimmt unsere Ticks und Macken, manche davon sind vielleicht für andere Menschen störend oder unverständlich.


    Ich habe die Zusammenarbeit mit den Refs immer als sehr bereichernd emfunden weil ich auch viel von ihnen lernen kann - und empfand Kritik bisher nie als anmaßend - es kommt immer darauf an, wie sie vorgebracht wird. Bestimmt bin ich nicht perfekt - und man hat mich schon desöfteren auf Sachen hingewiesen, die auch ich noch verbessern kann.
    Warum soll ich mich angegriffen fühlen, wenn Refs nach meinen zugegebenermaßen chaotischen Tafelbildern ohne Überschrift, meiner in manchen Fällen etwas hektischen Unterrichtsführung oder meinem Hang zur Überforderung fragen?


    Auch wenn's persönlicher wird muss es nicht verletzend werden: ich bin eben ein sehr eigenwilliger Typ und wenn mich ein Ref darauf hinwiesen würde, dass er bestimmte Dinge als Einschränkung empfindet oder ich mich mit A oder B etwas zurücknehmen soll, dann kann ich ja immerhin mal drüber nachdenken. Natürlich kann ich gegebenenfalls auch "nein" sagen, bin ja schließlich erwachsen. Aber ernst nehmen sollte man Kritik.

    Alles in allem ist es doch ein Nehmen und Geben. Mit dem Unterschied, dass der Ref/die RefIn sehr abhängig ist von vielen Menschen/Umständen - da kann man als jemand, der es hinter sich hat, ruhig auch mal zurückstecken. Was soll's.


    Im Übrigen scheinen einige der Verhaltensweisen zumindest des einen Mentoren wirklich problematisch: den Kindern körperlich zu nahe zu treten ist unmöglich und - angewiesen auf ein gutes Verhältnis oder nicht - hier kann man ja kaum noch einfach nur zugucken und den Mund halten.


    Zitat

    Er geht zudem sehr unsensibel mit den Kindern um, beleidigt sie zum Teil richtig oder benutzt körperliche Gewalt, um sie zu disziplinieren, dreht ihnen z.B. den Arm auf den Rücken.


    Das wären Dinge, die ich sofort mit dem Schulleiter besprechen würde - oder einer anderen Person meines Vertrauens an höherer Position - denn das geht zu weit. Hier steht das Wohl der kinder an erster Stelle - und es ist wohl einsichtig, dass man von solchen Mentoren kaum etwas lernen kann.


    Das alles ist schwer zu beurteilen von außen und ohne die Betreffenden zu kennen.
    Ich jedenfalls würde mir bei anderen Kollegen Rat holen, wenn ein Gespräch tatsächlich nicht möglich ist, mich nach einem / zwei neuen Mentoren umsehen und bezgl. des unsäglichen Verhaltens des einen Mentoren den Kindern gegenüber mit Eltern/Schulleiter sprechen.


    Lieber Gruß
    von Heike
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    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Hallo Kaese,


    kann eins deiner Probleme gut nachvollziehen, ist mir im Referendariat auch so passiert, allerdings keine Ausübung körperlicher Gewaltanwendung, wie bei deinem zweiten Mentor. Zu dem ersten Problem kann ich Dir nur raten, halte durch bis zu den Sommerferien und organisiere Dir für danach eine neue Mentorin.


    Falls das nicht geht, versuch Dir eine andere Perspektive zuzulegen, nach dem Motto: Bei meiner Mentorin kannn ich was lernen, sie will mir ja nur helfen.


    Ansonsten kann ich mich nur einigen meinen Vorrednern anschließen, äußere auf keinen Fall persönliche Kritik, da es doch relativ viele Lehrer gibt, die auf so was nicht stehen. Ich denke, Heike ist eher die Ausnahme.


    Denke daran, Du möchtest dazu lernen, nicht deine AusbildungslehrerInnen. Versuche in den Sommerferien abzuschalten und arbeite daran, dass Du nur auf sachlicher Ebene mit deinen Mentoren verkehrst. Sicherlich gibt es auch andere Mentoren, zu denen man ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen kann, aber Distanz am Anfang schafft dafür eine solide Basis. Zudem müssen dich deine Mentoren auch beurteilen und dass fällt sichlich leichter aus der Distanz. Vielleicht versuchst Du es mal mit einem Rollentausch: Du bist der Mentor und hast einen Referendar.....


    Zu dem zweiten Fall kann ich nur sagen, wenn das die Regel ist, würde ich erfahrene Kollegen fragen, ob der Schulleiter für solche Dinge ein offenes Ohr hat und dann mit diesem sprechen, um hier unbedingt einen Wechsel vorzunehmen. Ich finde es schon ziemlich dreist einem Refi so einen Ausbildungslehrer zuzuordnen.


    Viel Erfolg und gib bloß nicht auf, nach dem Refi hat man zwar auch Probleme, aber mit denen kann man gut leben. Liebe Grüße ;) Sonne
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  • Hallo,


    um Euch auf dem neuesten Stand zu halten: Ich habe mittlerweile den Entschluss gefasst, die Schule zu wechseln, da ein Wechsel der Mentoren aufgrund der Größe der Schule nicht möglich ist und ich einfach nicht weiß, wie ich mit ihnen weiterhin klarkommen soll. Leider wurde mein Antrag auf einen Schulwechsel jedoch vom Seminar abgelehnt mit der Begründung, Probleme gäbe es überall, man müsste lernen, damit umzugehen. Jetzt habe ich einen Versetzungsantrag gestellt. Ich hoffe, dass ich sowohl das Seminar als auch die Schule wechseln kann, wollte sowieso ursprünglich in ein anderes Seminar. Vielleicht erscheint das Euch nun wie ein Weglaufen, aber ich habe echt absolut keine Lust mehr auf die ganze Situation und die Arbeit macht mir überhaupt keinen Spaß mehr, obwohl es mir echt um die Kinder und die Kollegen, die ich nett finde leid tut. Ich habe aber keine Lust, mir das alles noch weiter anzutun und hoffe auf eine neue Chance. Also drückt mir die Daumen, dass das klappt...


    Viele Grüße,
    Käse<br>

  • Hallo Kaese,


    ich wünsche Dir Glück, dass dein Versetzungsantrag durchkommt. Ich kann deinen Schritt gut verstehen und hoffe, dass Du die Möglichkeit zu einem "Neuanfang" bekommst.


    ;) Die Sonne<br>

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