Weihnachtslied im Unterrichtsbesuch - würdet ihr es auch so machen?

  • Hallo!


    Ich bräuchte mal wieder dringend euren Rat! ?(
    Folgendes: Nächste Woche am 01.12. habe ich meinen gr. UB (den letzten!!!) in Musik (in einer 2. Klasse).
    Ich habe mich für das Weihnachtslied "Macht die Türen auf" entschieden, weil es u.a. eine eingängige Melodie hat und auch mit ein paar Instrumenten zu begleiten ist.
    Was meint ihr zu folgendem Plan?


    Inhaltliche Hinführung durch Gespräch: Adventskalender/ heute erstes Türchen öffnen/ Lied: Es geht hier auch um eine Tür.
    Dann Liederarbeitung (3 Strophen), ein paar Kinder begleiten das Lied (mit Glockenspiel, Triangel, Schellenkranz), ich begleite es mit der Gitarre, Kinder gehen durch eine (von mir vorher gebastelte) Tür.
    Das Lied soll beim schulischen Adventssingen aufgeführt werden.


    Mir fehlt noch ein bisschen Pepp in der ganzen Sache. Kritikpunkt war im vorherigen UB: zu wenig "Schüleraktivität"...


    Bin dankbar für eure Meinung/ Ratschläge/ Ideen, Tipps!

    Liebe Grüße
    Catha

  • Moment - willst du in einer Stunde Liedeinführung UND Einführung der Begleitung des Liedes mit Orff machen?


    Ist das nicht zuviel?


    Was deine eigentliche Frage angeht: mein Fachseminarleiter war immer ganz hibbelig, wenn von der einzigen Musikstunde pro Woche zuviel Zeit für Text, Sprache etc. draufging. Er meinte, man sollte Musizieren! Insofern hätte sich bei ihm eher eine Gruppenarbeit zum Klassenmusizieren angeboten.


    Eine Liedeinführungsstunde habe ich übrigens nie bei einem UB gemacht, genau aus diesem Grund und dem, den du auch nennst (musikalische Schüleraktivität gegen 0).


    LG, das_kaddl.


    PS: In welchem Bundesland bist du nochmal?

  • Moin!


    Ja, du hast Recht, das_kaddl, für eine Stunde ist Liederarbeitung und Liedbegleitung wahrscheinlich zu viel. Zumal es sich um eine schwache 2. Klasse handelt. Das Problem ist allerdings, dass die Klasse keinerlei Erfahrung hat in Sachen Liedbegleitung. Es wäre mir also zu riskant im Besuch in Gruppen arbeiten zu lassen. Ich würde gerne Klassenmusizieren praktizieren, allerdings weiß ich nicht, wie ich das in einer Klasse anstellen soll, die schwierig und sowohl musikalisch als auch methodisch unerfahren ist. Hast du dies bezüglich vielleicht eine gut umsetzbare Idee? Etwas leicht Umsetzbares mit einem wirkungsvollen Ergebnis wäre die Traumlösung...
    Das Hauptkriterium, auf das ich in diesem Besuch achten möchte, ist "Schüleraktivität" und "Freude am Musikzieren/ Singen"...
    Oh man... ich bin echt etwas verzweifelt... was mache ich nur??


    LG von Catha
    PS: Wohne und arbeite in Niedersachsen

  • Zum einen würde ich nur eine Strophe einführen, den Rest kann man später lernen (evtl. kann man den Text ja auch schon als Gedicht lernen, bietet sich manchmal an). Hab mal bei einer UV in einer relativ musikarm aufgewachsenen Klasse ein Lied einstudiert, danach die Kinder mit genau einem Instrument in Kleingruppen geschickt und sie sollten eine Stelle suchen, an der das Instrument eingebaut werden kann. Dann Vorführung, kritische Analyse und Ausblick auf nächste Stunde: wir wollen das Lied mit mehreren Instrumenten spielen.


    Neulich hab ich eine Liedeinführung gesehen, da wurden die Schüler nach Kennenlernen des Textes und der Melodie in die Gruppen geschickt, um zu entscheiden, wo sie laut und leise, gebunden und abgehackt singen könnten, damit sich das Lied besser anhört. Es war echt erstaunlich, wie viel besser die Schüler das Lied anschließend gesungen haben, hätte ich vorher nicht gedacht und wäre selbst auch nie auf diese Idee gekommen!

  • Hallo!


    Danke für deine Anregungen, juna! Ich habe mittlerweile nochmal in mich gehört und tendieren jetzt dazu, den Text des Liedes (3 Strophen und Refrain) als schlichtes Weihnachtsgedicht in der vorherigen Stunde (1.Std.) zu erarbeiten und den Inhalt zu klären.
    In der Besuchsstunde (2.Std.) könnte ich dann (nach der Schaffung von warm-weihnachtlicher Atmosphäre im Musikraum durch rote Chiffontücher, einer Lichterkette und zugezogenen Gardinen) 2-3 Schüler das Gedicht aufsagen lassen. Dann werde ich verraten, dass zu dem Lied noch eine Melodie gehört, werde diese vorsingen und die Schüler nach- und mitsingen lassen (ich begleite mit der Gitarre).
    Eingeteilt in A- und B- Kinder erhalten die A- Kinder Alt-Glockenspiele und spielen 4 Töne (D D A D), nach einer kurzen Übungszeit wird dazu gesungen (1. Strophe). Für den Refrain gebe ich einem Kind einen Schellenkranz.
    In der Sicherung wird alles in einer besonderen (festliche "Orchesteraufstellung") aneinandergehängt gesungen und gespielt.
    In der nächsten Stunde der Einheit (3.Std.) wird dann das Augenmerk auf die szenische Umsetzung gelegt: Ein paar Kinder begleiten auf Glockenspiel, Triangel und Schellenkranz, zwei gehen durch eine Tür, der Rest singt.
    Die ganze Sache soll beim wöchentlichen Adventssingen den anderen Klassen aufgeführt werden.


    Was meint ihr nun, nach der Änderung der gesamten Stunde? Umsetzbar?


    LG von Catha

  • super, prima! Idee gefällt, mir, wie heißt das Lied gleich wieder und wo finde ich es?


    Nur einen leichten Kritikpunkt traue ich mir zu äußern: hast du jetzt mehr "Schüleraktivität"? (wird bei uns immer verstanden als: Schüler finden selbst etwas heraus und nicht: ich gebe vor, wann sie welchen Ton spielen sollen - ist zwar beim Orff-Instrumente-spielen etwas schwer, vielleicht doch die Kinder experimentieren lassen? Oder gleich in Gruppe A und B unterteilen und Gruppe A übt mit dir, während Gruppe B sich selbst eine szenische Gestaltung überlegt (braucht ja noch nicht gleich zusammenpassen, wäre vielleicht ein Ausblick auf nächste Stunde, dass man es da zusammenpassend umarbeiten muss)

  • Hi juna,


    keine Sorge, gegenüber Kritik bin ich stets offen! Bin für jeden Hinweis/ Tipp/ Kritikpunkt etc. dankbar!


    Schüleraktivität wird bei uns im Seminar als solches nicht so präzise definiert. Die Hauptsache ist dabei, dass die Schüler "aktiv" sind, d.h. was zu tun/ in der Hand haben, egal ob die Aufgabe vorgegeben ist oder nicht.


    Ich würde die Kinder gerne in Gruppen arbeiten lassen, allerdings ist das nicht so ohne Weiteres möglich. Ich mache Referendariat an einer Brennpunktschule (so etwas gibt es auch in Ostfriesland, was ich bis vor einem Jahr noch nicht gedacht hätte ;) ) , an der die Schüler nicht ganz leicht sind. Naja, sogar ziemlich schwierig... Selten wird diese Unterrichtsform an dieser Schule unterrichtet, weil es keine zufriedenstellenden Ergebnisse, sondern oft dabei Konflikte und Streit gibt.
    In meiner Deutsch- und Sachunterrichtklasse habe ich bereits Gruppen- und Partnerarbeit angebahnt und sowohl im Unterricht, als auch in Besuchen praktiziert, weil ich sie wichtig und gerade an dieser Schule sinnvoll finde. In der 2. Klasse in Musik fällt das allerdings schwer, was ich im Entwurf berücksichtigen und begründen werde.


    Findest du, dass das als Argument ausreicht? ?(


    LG und gute Nacht vom Norden in den Süden!
    Catha

  • Zitat

    Catharina25 schrieb am 24.11.2005 20:36:
    Danke für deine Anregungen, juna! Ich habe mittlerweile nochmal in mich gehört und tendieren jetzt dazu, den Text des Liedes (3 Strophen und Refrain) als schlichtes Weihnachtsgedicht in der vorherigen Stunde (1.Std.) zu erarbeiten und den Inhalt zu klären.


    Find ich gut :)


    Zitat

    In der Besuchsstunde (2.Std.) könnte ich dann (nach der Schaffung von warm-weihnachtlicher Atmosphäre im Musikraum durch rote Chiffontücher, einer Lichterkette und zugezogenen Gardinen) 2-3 Schüler das Gedicht aufsagen lassen.


    Auswendig? Meinst du, dass sie das schon am gleichen Tag können?


    Zitat

    Eingeteilt in A- und B- Kinder erhalten die A- Kinder Alt-Glockenspiele und spielen 4 Töne (D D A D), nach einer kurzen Übungszeit wird dazu gesungen (1. Strophe). Für den Refrain gebe ich einem Kind einen Schellenkranz.


    Spontane Fragen, die mir einfallen:
    1)Was machen denn die B-Kinder?
    2) Wie ist die zahlenmässige Verteilung, dh, wieviele Schüler "dengeln" gleichzeitig auf den Glockenspielen?
    3) Hast du dann noch genügend "Chor", der das Lied singt und nicht nur neidisch auf die Instrumentenkinder schaut?
    4) Sind die Schüler geübt im gleichmässigen Begleiten eines Liedes (Metrum/Rhythmus), im Finden von D und A auf dem Glockenspiel und im Spielen (Halten des Schlägels, Berühren des Spielbretts mit dem Schlägel...)?
    5) Verwirrt sie das neue Lied (Text, Melodie) und die gleichzeitige Anforderung des gleichmässigen, wiederholten DDAD nicht ("Beim wievielten D, kommt jetzt A oder wieder D, wo ist denn hier auf dem Ding A, wievielmal muss ich das hintereinander spielen?")
    5) Wie stellst du sicher, dass die Schüler die Töne auf dem Glockenspiel finden und nicht das Dengeln, wo sie grad hinkommen (einer C, einer E statt D, später H/G statt A...) - Rausnehmen der anderen Töne, farbliche Kennzeichnung der entsprechenden Klangstäbe?
    6) Was macht das Kind mit dem Schellenkranz während des Refrains? "Mach mal was zum Lied" funktioniert meist nicht. Das Kind denkt nach, macht grosse Augen, schüttelt den Sch-Kranz ein paarmal, ist mit sich nicht zufrieden, hört auf, fängt wieder an, ein paar andere Schüler kommentieren... Das kann dir ganz schön den Refrain zerpflücken!
    7) Denk dran, dass die Schüler evt. Übungszeit benötigen, um ihre "Stimmen" zu lernen um sie sachgerecht auf dem Glockenspiel begleiten zu können - was machst du in dieser Zeit mit den anderen Kindern? Ich habe in solchen Situationen immer erst das Metrum sichergestellt, dh, dass alle Schüler den Viervierteltakt hätten zum Lied klatschen können - ich nehme an, dein Lied steht im 4/4-Takt?. Bodypercussion zur Übung ist auch gut: erst stehen alle im Kreis und du zählst 1, 2, 3, 4 und stampfst dazu wechselseitig links und rechts auf. Die Sch übernehmen das, nächste Stufe ist das gleichmässige Klatschen zum Stampfen, dabei lässt du das Zählen weg. Danach klappt das mit dem gleichmässigen Dengeln auch meist. Während die A-Kinder also das rhythmische Spielen üben, könnte der Rest der Klasse unterstützend helfen, indem sie den Takt klatschen / patschen / stampfen - was sich anbietet eben.


    Zitat

    In der Sicherung wird alles in einer besonderen (festliche "Orchesteraufstellung") aneinandergehängt gesungen und gespielt.


    Ich würde noch den Bereich "Über Musik sprechen" mit einbeziehen, evt. als kurze Blitzlichtrunde im Sitzkreis. Schüler sagen, was verbessert werden kann (keine persönlichen Angriffe á la "der xy singt voll scheisse") - du schreibst auf Zettelchen. Unter grösstmöglicher Beachtung der Verbesserungsvorschläge singt ihr nochmal das Lied - und fertig. Die restlichen Zettelchen (dh, Verbesserungsvorschläge) könnt ihr in der nächsten Stunde abarbeiten.


    LG, das_kaddl


    PS: Und antworte mir doch mal auf meine PN, ich bin echt neugierig!

  • Zitat

    Auswendig? Meinst du, dass sie das schon am gleichen Tag können?


    Der Besuch ist am Donnerstag, am Dienstag gebe ich eine Deutschstunde, in der die Kinder den Text kennen lernen. Den sollen sie zu Mittwoch auswendig gelernt haben. Im Besuch würde dann nur die Melodie dazukommen, den Text haben sie ja dann schon im Kopf.


    Zitat

    Spontane Fragen, die mir einfallen:
    1)Was machen denn die B-Kinder?
    2) Wie ist die zahlenmässige Verteilung, dh, wieviele Schüler "dengeln" gleichzeitig auf den Glockenspielen?
    3) Hast du dann noch genügend "Chor", der das Lied singt und nicht nur neidisch auf die Instrumentenkinder schaut?


    1) A- und B-Kinder spielen abwechselnd. Erst üben die A-Kinder die vier Töne (die B-Kinder sprechen die Töne und klatschen dazu) und dann üben die B-Kinder die Töne (die A-Kinder sprechen dann und klatschen dazu)
    2) In den A- und B- Gruppen sind jeweils ca. 8-10 Kinder.
    3) Wenn beide Gruppen die Töne geübt haben, wird eine Gruppe für die Glockenspiele eingeteilt (ca. 8 Schüler), 1 für die Triangel, 1 für den Schellenkranz. Bleiben 10 für den Chor. Reicht das? Da die Gruppen gerade zu Beginn immer mal wechseln, hoffe ich, dass kein Kind neidisch sein wird.


    Zitat


    4) Sind die Schüler geübt im gleichmässigen Begleiten eines Liedes (Metrum/Rhythmus), im Finden von D und A auf dem Glockenspiel und im Spielen (Halten des Schlägels, Berühren des Spielbretts mit dem Schlägel...)?
    5) Verwirrt sie das neue Lied (Text, Melodie) und die gleichzeitige Anforderung des gleichmässigen, wiederholten DDAD nicht ("Beim wievielten D, kommt jetzt A oder wieder D, wo ist denn hier auf dem Ding A, wievielmal muss ich das hintereinander spielen?")


    4) Die Schüler sind noch nicht geübt im Umgang mit Glockenspiel und Liedbegleitung. Am Mittwoch (einen Tag vor dem Besuch) habe ich noch eine Musikstunde in der Klasse. Darin werde ich speziell Regeln im Umgang mit Glockenspiel üben (am Schrank aufstellen, Glockenspiel abstellen und NICHT spielen, Schlägelhaltung, Ruhezeichen).
    5) Ich hoffe nicht, dass die Schüler verwirrt sein werden, wenn eine Gruppe spielt und eine singt. Das (langsame) Lied steht im 4/4 Takt und besteht nur aus Vierteln und Halben. die Töne, die dazu gespielt (nur in den Strophen) werden sollen, sind ganze Noten, werden also ganztaktig gespielt. Das wiederum wird vorher in der Hinführung von mir angebahnt, weil sie darin das Lied sprechen bzw. singen und dazu immer auf Zählzeit 1 klatschen (an der Stelle wird dann in der nächsten Phase das Glockenspiel gespielt).


    Zitat


    5) Wie stellst du sicher, dass die Schüler die Töne auf dem Glockenspiel finden und nicht das Dengeln, wo sie grad hinkommen (einer C, einer E statt D, später H/G statt A...) - Rausnehmen der anderen Töne, farbliche Kennzeichnung der entsprechenden Klangstäbe?
    6) Was macht das Kind mit dem Schellenkranz während des Refrains? "Mach mal was zum Lied" funktioniert meist nicht. Das Kind denkt nach, macht grosse Augen, schüttelt den Sch-Kranz ein paarmal, ist mit sich nicht zufrieden, hört auf, fängt wieder an, ein paar andere Schüler kommentieren... Das kann dir ganz schön den Refrain zerpflücken!


    5) Ich hatte nicht vor die zu spielenden Töne auf dem Glockenspiel farblich zu kennzeichnen. Ich übe ja am Mittwoch nochmal mit den Kindern den Umgang mit dem Instrument. Wenn ich merke, dass sie die Töne nicht gut finden, werde ich sie am Donnerstag rausnehmen.
    6) Das Kind mit dem Schellenkranz soll Achtel dazu spielen. Also quasi das Standard "rassel-rassel".


    Zitat


    7) Denk dran, dass die Schüler evt. Übungszeit benötigen, um ihre "Stimmen" zu lernen um sie sachgerecht auf dem Glockenspiel begleiten zu können - was machst du in dieser Zeit mit den anderen Kindern?


    Zitat

    Während die A-Kinder also das rhythmische Spielen üben, könnte der Rest der Klasse unterstützend helfen, indem sie den Takt klatschen / patschen / stampfen - was sich anbietet eben.


    Ja, so hatte ich es ja im Prinzip auch geplant. Allerdings gibt der Rhythmus nicht so wahnsinnig viel her zum Klatschen - nur die ganzen Noten (DDAD DDAD). Patschen und stampfen ist also nur schwer möglich. Aber klatschen reicht wohl auch, oder? Sollen die anderen Kinder gleich dazu singen, damit der Sprechrhythmus gleichzeitig geübt wird oder ist das für den Beginn zu schwer. Ist es besser, wenn die A Kinder erst 1, 2, 3, 4 zählen während die B Kinder spielen? Hm....


    Zitat

    Ich würde noch den Bereich "Über Musik sprechen" mit einbeziehen, evt. als kurze Blitzlichtrunde im Sitzkreis. Schüler sagen, was verbessert werden kann


    Das ist eine gute Idee. Ich glaube allerdings, dass die Stunde am Ende nicht mehr viele Minuten hergibt... Ich werde es aber im Hinterkopf behalten und ggf. mündlich Verbesserungsvorschläge aufgreifen.


    Puu... Da gibt's aber jetzt viel zu lesen...


    Liebe Grüße und danke für eure Hilfsbereitschaft und die suuuuuper Tipps!!!!


    Catha

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