Post-reading-activities??

  • Hallo!!


    Kann mir jemand sagen, was man unter "post-reading-activities" im Englischunterricht versteht? Ich weiß, dass das die Phase nach dem Storytelling ist, aber was genau macht man da bitte?
    - Geschichte nacherzählen lassen? (kriegen Grundschüler das schon hin? soweit ich mitbekommen habe, klappt es in der dritten Klasse noch nicht so toll mit dem Sprechen)
    - nachspielen? (genau dasselbe wie eben)
    - Arbeitsblatt? (aber schreiben ist ja unerwünscht)


    Wie macht ihr das denn?Sorry, ich bin ein Neuling auf dem Gebiet und habe wirklich keinen Schimmer (mich wunderts echt, dass ich so wichtige Sachen nicht in der Uni gelernt habe...)!


    Meike

  • Die folgenden Angaben habe ich aus Timm (Hrsg): Englisch lehren und lernen


    post-reading-activities sind
    - Formulierung eines zuvor nicht genannten Titels oder Sinnspruches zum Text
    - Ausführung von Elementen, die im Text ausgespart oder nur angedeutet werden (also Füllen von Leerstellen)
    - Umschreiben des Textes aus der Perspektive einer anderen Person, Wahl eines anderen Ortes, einer anderen Zeit,...
    - Umgestaltung des Textes in eine andere Textsorte
    - Entwicklung inhaltlicher Alternativen

  • Zitat

    schoko-meiki schrieb am 07.01.2006 16:49:
    "post-reading-activities" im Englischunterricht


    In der Regel meint das, zumindest kenne ich das so, eine kreative Auseinandersetzung mit dem gelesenen und bearbeiteten Text.


    Beispiele:
    - den Text in eine andere Textsorte umschreiben
    - Zeitungsartikel über den Text verfassen (z. B. auch fiktives Intrview mit einer Figur aus dem Text)
    - Leserbrief schreiben
    - Brief an den Autor schreiben
    - ein literarisches Quartett/POdiumsdiskussion zum Text


    Das ist jetzt aber aus Sek.II/I-Warte geschrieben. Was davon wie in der GS umzusetzen wäre, müsste ein Primarkollege mal erläutern.

  • Ich kann leider nicht viel beitragen, weiß aber, dass die Kids bei unseren Englischleuten nach der Geschichte immer auf deutsch (!) (unbedingt) den Inhalt nacherzählen, und zwar jeder immer nur einen Satz.


    Ansonsten kann ich mich noch erinnern, dass sie Bilder in die richtige Reihenfolge sortiert haben (Diff.: falsche Bilder reingeschmuggelt; Diff.: teilweise Satzstreifen), aber da weiß ich jetzt nicht, ob das nicht "while-listening-activities" beim 2. Lesen sind.


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Bilder in die richtige Reihenfolge bringen ist eine gute Idee, finde ich. Schreiben, wie von philosophus und Aktenklammer vorgeschlgen, geht in der GS leider nicht, weil die Schrift ja verpönt ist. Trotzdem danke.


    Wer hat noch mehr Ideen?

  • So, ich hab jetzt mal alle Unterrichtsentwürfe durchgeschaut, die ich zu Englisch gesehen habe.
    Das mit den Bildern heißt übrigens "muddled pictures".


    Dann hat eine mal die Geschichte tatsächlich nachspielen lassen, allerdings erst nach einer Besprechung (während dem 2. Vorlesen).
    Besprechung war an der TA mit Bildkarten, S haben die key-sentences wiederholt.


    was anderes beim 2. Vorlesen: S bekommen Karten mit Personen, die in der Geschichte vorkommen, heben sie immer an entsprechender Stelle hoch


    Falls eine Satzstruktur in der Geschichte eingeübt wurde: Üben der Struktur an sogenannten Chat points. Kennst du das?
    Hat (für mich überraschend) gut geklappt bei der Stunde, die ich gesehen habe.



    Ich muss feststellen, dass die meisten Stunden keine solchen Post-listening-activities hatten, sondern nur ein 2. oder 3. Vorlesen, während dem While-listening-activities durchgeführt wurden. Nur die Chat points waren tatsächlich ohne die Geschichte nebenbei zu hören.


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Hallo biene maja,


    nee, chant points kenn ich nicht. Wär super, wenn du es mir erklären könntest!


    Könntest du auch noch schreiben, was du für "while-listening-activities" machst oder kennst? Ich bin da noch völlig ahnungslos.


    Und noch ne Frage: wie gehst du denn beim storytelling vor? erst vorlesen, dann Besprechung (??), dann Wiederholung der key-sentences (wie kriegst du die Schüler denn dazu?)?


    Danke dir!

  • Hallo Meike,


    ich muss dazu sagen, dass ich selber gar kein Englisch unterrichte. Nur in meinem Seminar sind einige mit Englisch.


    Die lesen die Geschichte beim 1. Mal immer in so einem Halbkreis. Danach kommt der Global check (auf deutsch 1 Satz aus dem Inhalt). Der Rest ist meistens am Platz. Nochmaliges Lesen mit den While-listening-activities. Das sind im Prinzip die oben beschriebenen, also Bilder ordnen, Bildkarten hochheben, Anzahl der Finger hochheben, wenn es um Zahlen geht, ... mehr weiß ich jetzt nicht.


    Nur bei den Chat points handelt es sich eigentlich um echte post listening activities.
    Es werden mehrere Punkte (Kreise aus Tonpapier) im Klassenzimmer verteilt. Einer ist der Meeting point, die anderen (in einer anderen Farbe) die Chat points.
    Die Schüler treffen sich alle am Meeting point (ist nur am Anfang so gedrängt), suchen sich dort einen Gesprächspartner und gehen mit diesem an einen Chat point. Dort üben sie die Gesprächsstruktur, also z.B.
    "Hello, what's your name?"
    "My name is... And what's your name?"
    "My name is..."
    "Bye"
    "Bye"
    Wenn sie fertig sind, gehen sie zurück zum Meeting point und suchen sich dort einen neuen Partner, mit dem sie zu einem anderen Chat point gehen.


    Hört sich ziemlich durcheinander an, hat aber in der einen Stunde ganz gut geklappt.



    Das mit der Besprechung hab ich bisher nur einmal gesehen. Da hatte die LAA Bildkarten an der TA, die key-sentences vorgesprochen und nachsprechen lassen. Später könnte man das Vorsprechen bestimmt auch sein lassen (beim 3. Mal oder so).


    Liebe Grüße
    biene maja

  • Also ich lese die Geschichte immer erst komplett vor. Meist mache ich das auf dem Fußboden und die Kinder sitzen dann ganz dicht gedrängt um mich herum, damit sie auch ja alle die Bilder im Buch sehen. Wenn ich eine Geschichte vorlese versuche ich eigentlich, das Deutsche völlig zu vermeiden weil ich befürchte, dass einige sich nicht bemühen, den Inhalt zu verstehen und nur auf die deutsche Zusammenfassung warten. Die Kinder wissen, dass sie signalisieren sollen, wenn sie was nicht verstanden haben. Dann versuchen wir auf Englisch, den Sinn zu erläutern. Wie seht ihr das?


    Beim zweiten Lesen versuche ich die Kinder mit einzubeziehen, indem ich Aufgaben verteile (Bild an der entsprechenden Stelle hochhalten, Satz sprechen, Gesten machen)


    Ich muss zugegen, die post-reading-activities fallen ziemlich mager aus. Ich arbeite öfter mit brick-words an der Tafel und versuche damit, den Text mündlich zu rekonstruieren. Ich habe oft Freiwillige, die den Text als Rollenspiel nachspielen wollen - da fallen mir dann aber die Schwachen wieder hinten runter. Also greife ich meist auch auf Bilder zurück (richtige Reihenfolge, was ist falsch). Dann versuche ich die key sentences in verschiedenen kleinen Situationen anzuwenden. Einmal habe ich daraus ein neues kleines Rollenspiel gemacht. Ist aber leider immer nur was für die leistungsstarken Schüler.


    Helmesberger

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