Sitzordnung bestimmen?

  • Ich wollte mich mal umhören wie ihr das so macht mit der Sitzordnung. In meiner ersten Klasse durften die Kinder bis jetzt so sitzen wie sie wollten, d.h. sie haben sich am ersten Schultag so gesetzt und bisher blieb es so.
    Nun hat sich aber heraus gestellt, dass der eine oder andere nicht gut tut neben seinem Nachbarn. Zwei Mädchen zicken sich z.B. an, zwei Jungs lenken sich durch ihre Späße oft ab.


    Auch sitzt nur Junge neben Junge und Mädchen neben Mädchen. Ich würde sie gerne so setzen, wie ich es für am Besten halte, eventuell ein oder zwei sogar alleine, weil sie sich so einfach besser konzentrieren können.
    Ich will aber nicht, dass es wie eine Strafe aussieht.


    Auch will ich ja nicht dass es Tränen gibt, wenn dann zufällig ein Kind so sitzt, wie es das gar nicht will.


    Wie macht ihr das so? Sitzordnung festlegen, Kinder bestimmen lassen oder nur bei ein paar Kindern vorgeben neben wem sie sitzen - ist aber auch nicht fair.


    Freue mich schon auf eure Tipps und Ideen!!

  • Ich lasse die Kinder manchmal selbst bestimmen. Aber es gibt auch Zeiten, in denen ich ihre Namenssschilder dahin stelle wo ich sie setzen möchte. Ich habe inzwischen erkannt, dass es auch mal sein muss, dass man die Kinder setzt, denn an etlichen Stellen gibt es eben doch immer wieder Kinder, die einander vom Arbeiten abhalten. Da ich sehr viel mit Stationen arbeite, habe die Kinder ja trotzdem die MÖglichkeit mit ihren Freunde zusammen zu arbeiten, aber in den frontalen Phasen, wenn Dinge eingeführt werden, möchte ich einfach jedem Kind die Chance bieten alles mitzubekommen.



    Gruß Annette

  • DAnke für den Tipp mit den Namenskärtchen - das werde ich auch mal probieren. Befürchte aber fast, dass es bei einigen Geschrei gibt.

  • Hallo Tine,
    die Kinder meiner ersten Klasse saßen anfangs auch so wie sie es wollten, oft neben Kiga-Freunden oder Nachbarskindern. Nach einiger Zeit habe ich aber angefangen, Kinder umzusetzen, weil es beim Arbeiten nicht gut klappte. Manchmal baten mich auch die Kinder um einen anderen Platz, da sich neue soziale Kontakte ergeben hatten. Mittlerweile haben fast alle einen neuen Nachbarn.
    Wenn ich Kinder umsetze, erkläre ich vor der Klasse welche Gründe es dafür gibt und fertig. Diskussionen gibt es da eigentlich von Seiten der Kinder nicht. Oft wissen sie selbst, woran es liegt.
    LG Paulepinguin

  • Hallo,


    bei uns in der Klasse gibt es seit der ersten Schulwoche die Freitagsregel.
    Freitags ist Umsetztag.
    In der einen Woche suchen sich die Kinder die Plätze aus, in der nächsten Woche ich.


    Ich erkläre das Prinzip und den Gedanken dahinter den Kindern und Eltern und es klappt bestens.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo,


    das Thema Sitzordnung ist auch bei mir immer ein großes Thema. Die ideale Lösung gibt es sicher nicht. Ich habe mit den Kindern folgende Regelung getroffen. Sie dürfen sich ihren Partner aussuchen, aber wenn es dann gar nicht gut geht, setze ich um. Wenn wir die Sitzordnung neu bestimmen und die Kinder selber wählen dürfen, ergibt sich ja oft das Problem, dass ein Kind neben einem anderen sitzen möchte, dieses Kind aber nicht unbedingt diesen Wunsch teilt. Alle Kinder, deren Wunsch nicht erfüllt wurde, darf sich beim nächsten Mal als erstes einen Sitzpartner wünschen. Ich hoffe, das war verständlich?!


    Lieben Gruß
    mogly

  • Es muss natürlich heißen, "alle Kinder deren Wunsch nicht erfüllt wurde, dürfen!!! sich ...


    mogly

  • Seit der 1.Klasse erlaube ich den Kindern zu Monatsanfang die Plätze zu wechseln. Manchmal stelle ich kleine Bedingungen (gewissen Kinder mit Frontalblick zur Tafel, oder nicht gemeinsam in einer Gruppe), doch im Grunde besteht freie 'Partner- und Platzwahl'. Allerdings behalte ich mir das Recht vor, nach erfolgten Ermahnungen so manches Pärchen zu trennen. Die Betroffenen haben dann den Rest des Monats Zeit für das nächste Monat gute Vorsätze zu fassen, und im nächsten Monat gibt's dann die neue Chance.

  • Zitat

    mogly schrieb am 22.10.2006 19:51:
    Es muss natürlich heißen, "alle Kinder deren Wunsch nicht erfüllt wurde, dürfen!!! sich ...


    mogly


    Lieber mogly,
    mit der Funktion EDIT ist es dir möglich, Fehler gleich im Text zu berichtigen.

  • Ich verlose die Plätze alle zwei Wochen. Die Kinder sind auch alle begeistert von dieser Regelung. Auf jedem Tisch klebt in der Mitte ein farbiger Kreis, auf jedem Sitzplatz ein Tierbild.


    Z.B. Rot: Bauernhoftiere (Kuh, Pferd, Schwein...)
    Blau: Wassertiere (Fisch, Ente...)


    In höheren Klassen läuft das dann mit Zahlen (also blau 1, 2...; rot 1, 2...)


    Alle zwei Wochen ziehen die Kinder Symbole (eben z.B. ein Pferd mit einem roten Rand) aus einer Dose und setzen sich dann an den Sitzplatz. Das fördert die Gemeinschaft der Klasse ungemein. Die Kinder finden es völlig ok, mal neben einem Kind zu sitzen, das sie nicht so gut leiden können. Manchmal stellen sie sogar fest, dass das Kind gar nicht so blöd ist, wie sie dachten. In der Klasse ist kaum Cliquenbildung feststellbar und ich denke, dass die Platzverlosung, die ja den Kontakt unter allen Kindern herstellt, sehr viel dazu beigetragen hat. Zumindest war es in dem vierten Schuljahr, das ich vorher hatte, genauso.


    Die Platzverlosung ist immer was ganz besonderes irgendwie. Wirklich alle Kinder freuen sich darauf.

  • Hallo allerseits,
    ich erkläre den Kindern immer warum ich sie gerade umsetze. Darüber hinaus wissen die Kinder, dass sie, falls sie sich ganz unwohl fühlen zu mir kommen können, um dann vielleicht eine andere Lösung zu finden. Meistens versuchen sie es aber erst.
    Geschrei war nur am Anfang da bis ich sagte, dass das nur ein VErsuch ist und man nach mindestens 3 Tagen wieder eine neue Lösung finden kann.


    Liebe Grüße
    sylvie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tine,


    ich kann dir nur von der SekI, insbesondere von der 5./6. Klasse berichten, aber das Prinzip ist ja ähnlich.


    Letztes Jahr gab mir eine Kollegin den Tipp, meine damals neue 5 nach Mädchen und Jungs gemischt an Gruppentische zu setzen (darüber hinaus habe ich die Kinder auch so gesetzt, dass sie nicht mit Kindern am Tisch saßen, die sie von der Grundschule kannten). Inzwischen haben wir dadurch eine Klasse, in der jeder neben jedem sitzen und mit jedem zusammenarbeiten kann. Es gibt auch kein Gemecker, warum man nicht neben jemand anderem sitzt, alle arbeiten gut zusammen und helfen sich gegenseitig. So sind auch neue Freundschaften entstanden und die Kinder arbeiten an ihren Tischen super zusammen.


    Als wir dieses Jahr neue Fünfer an die Schule bekommen haben, saßen die Kinder in der einen Klasse erst, wie sie wollten. Es war ein ständiges Gerede in der Klasse und Mädchen und Jungs konnten sich überhaupt nicht leiden. Nachdem die Kinder aber von der Klassenleitung umgesetzt wurden, wurde die Stimmung in der Klasse viel besser und die Kinder können seitdem viel besser zusammen arbeiten.


    Ich habe mit vom Lehrer gelenkten Sitzordnungen also sehr gute Erfahrungen gemacht.

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