Hausaufgaben in der 1. Klasse

  • Möchte mal eure Meinungen zu dem Thema hören - vor allem wie viel ihr gebt und was.
    Neulich schrieb mir eine Mutter, dass die Parallelklasse deutlich mehr Hausaufgaben aufhat, ihrer Meinung und auch anderen Eltern anch viel zu viel. Irgendwie war mir dieses Hausaufgabenthema schon immer ein Greuel. Zum einen finde ich es in der ersten Klasse schwierig Gescheite Hausaufgaben zu geben (binich zu unkreativ??) zum anderen denke ich, dass doch zum Großteil die Eltern dahinter stehen und es nicht allein gemacht wird, womit meiner Meinung nach die Hausaufgabe nur noch den sinn hat, die kinder an ein diszipliniertes Verhalten heranzuführen. Meine Kids haben daher tatsächlich nur wenig auf - Buchstaben im Linienheft schreiben, mal ein AB, etwas passendes zum neuen Buchstaben ins Heft malen, in Mathe mal ein AB oder eine Rechengeschichte, also nix großes und meistens auch nur in einem Fach.
    Wahrscheinlich sollte das Pensum ab jetzt etas zunehmen?? Was meint ihr??


    Freue mich schon auf eure Antworten.

  • hi tine,


    ich gebe jeden tag zuverlässig zwei hausaufgaben auf - beschränke aber die bearbeitungsdauer auf max. eine halbe stunde (ist mit den eltern und den kindern abgesprochen). außerdem ist es eine regel dass die eltern beim eigentlichen hausaufgabenmachen weggeschickt werden müssen - sie dürfen erst danach in die hefte schauen. meiner meinung nach halten sich meine schüler daran und es klappt hervorragend. gegen ende der ersten klasse werde ich die zeit auf etwa 40 minuten erhöhen.


    gruß
    nms

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tine,


    in manchen Bundesländern ist die Hausaufgabendauer festgelegt. Bei uns sollen Erstklässler nicht länger als 15 min Hausaufgaben machen.
    Ich habe im ersten Schuljahr ab den Herbstferien eine Hausaufgabe gegeben (meist Buchstaben schreiben üben oder rechnen üben). Im 2. Halbjahr gab es dann an manchen Tagen eine Deutsch- und eine Mathehausaufgabe, eine davon sehr klein, eine etwas größer.


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hallo,
    es ist ein aufreibendes Thema. Immer wieder hörte ich, dass meine Kinder (2. Schuljahr) teilweise zu lange an den Hausaufgaben säßen, also die Hausaufgaben zu viel wären. Nun habe ich vor ein paar Wochen angefangen, mir von den Eltern die Zeiten für die Hausaufgaben ins Hausaufgabenheft schreiben zu lassen, z.B. für Deutsch 18 Minuten, für Mathe 39 Min. Heraus kam, dass die Kinder (mit Ausnahme von drei sehr unkonzentrierten Kindern) alle recht schnell fertig wurden. Eine Mutter meinte jetzt, dass wäre so toll mit diesem Aufschreiben der Zeiten. Endlich wäre das Kind schnell fertig, weil es eine gute Zeit haben wolle.
    Vielleicht versuchst du es auch einmal. Ich werde jetzt eine Weile noch weiter Zeiten sammeln.
    Liebe Grüße
    Fee

  • Hallo!


    Fee, ich finde deine Idee spitze! Meine Eltern, ebenfalls von Zweitklässlern, beklagen sich auch sehr oft - und ich kann es immer kaum verstehen, weil ich m.E. wirklich nicht zu viel aufgebe. Ich möchte wetten, dass das die kleinen Aufschieber und Trödler motiviert... (auch wenn es noch so wenig intrinsisch ist :) ).


    Ansonsten halte ich es in etwa so wie nurmalso.


    Grundsätzlich käme ich ohne Hausaufgaben, oder nur mit einer Hausaufgabe, nicht klar. "Meine" Kinder benötigen sie als Übung ganz sicher.


    LG, steffi

  • "Meine Eltern" haben sich teilweise auch über meine Hausaufgabenverteilung aufgeregt.
    Für meine erste Klasse sehe ich das so:


    - ich gebe jeden Tag ein AB in Mathe oder Deutsch auf.


    - manchmal gibt es auch "nur" eine Mitbringhausaufgabe (einen Gegenstand mitbringen, der mit "D" anfängt)


    - freitags ist hausaufgabenfrei


    - haben die Kinder einen langen Schultag (meine Klasse hat zweimal fünf Stunden und ist am Ende des Vormittags entsprechend platt) und haben die ganze bzw.meiste Zeit konzentriert gearbeitet, kann es passieren, dass ich auch mal keine HA aufgebe


    - andererseits kam es auch schon zwei-, dreimal vor, dass es etwas mehr aufgab, weil wir einen kurzen Schultag überwiegend mit malen, singen, spielen verbracht haben


    Ist das eine zu lockere Handhabung meinerseits? Wie seht ihr das?


    Über ein paar Meinungen wäre ich ganz froh...


    VLG Leila



    Ach ja, ich schaffe es auch nicht jeden Tag, die HA nachzusehen. Mache das dann oft jeden zweiten Tag und kontrolliere auch überwiegend auf Vollständigkeit. Nach der Richtigkeit schaue ich, wenn ich mal Mappen einsammel.

  • Hallo leila,


    ganz unproblematisch sehe ich deine Regelung nicht, denn:
    1. unstrukturierten Kinder brauchen sehr starke Rituale, damit sie einigermaßen zurecht kommen - mal HÜ, mal nicht, ist schwierig für sie - im Zweifelsfall können sie sich dann an nichts erinnern :D
    von daher würde ich JEDEN Tag etwas aufgeben, und sei es nur lesen üben oder eben etwas mitbringen, oder sich etwas überlegen (vorbereiten) für den nächsten Tag, oder auch nur etwas zeichnen oder sich eine selbstgewählte Aufgabe suchen, oder, oder


    2. für regelmäßig etwa gleich viel HÜ spricht auch, dass die Kinder es besser abschätzen können und wissen, so und so viel Zeit muss in normalerweise dafür einrechnen - wenn es mal viel, mal nichts ist, dann gibt es zu Hause bei jeder HÜ Ärger (und das sag ich als Mehrfachmutter :) )


    3. nur weil man am Vormittag vielleicht wenig 'weitergebracht' hat, heißt das noch nicht, dass die Kinder sehr entspannt nach Hause kommen oder am Nachmittag unverplant sind - da kann plötzlich VIEL Hausaufgabe sehr demotivierend sein



    ich gebe meine Schülern IMMER eine HÜ, mit 1-2 Ausnahmen pro Jahr, die wir dann richtig zelebrieren *g* - so habe ich selten ein Problem mit dem Zurückbringen, sogar meine Chaoten wissen, dass IRGENDWAS sein MUSS


    Meine eigene Erstklässlerin hat jeden Tag entweder Deutsch oder Mathe auf (eigentlich fast immer ein paar Zeilen Schreiben im Heft oder im Buch, Mathe eher selten, wenn ich genau überlege) UND ein Leseblatt, das sie 3x lesen muss.



    w/ Kontrolle: ich persönlich kontrolliere ALLES 8o - wäre diesbezüglich gerne mal entspannter, habe aber immer Angst, irgendwelche Lücken zu übersehen; die Lehrerin meiner Tochter macht das auch eher mal, wenn sie grad die Mappen zur Hand hat - das reicht genauso find' ich :) .

  • Gleich vorweg,
    ich habe keine Kleinen., sondern 6./7. Klassler in der Förderschule.
    Außerdem Erfahrung mit eigenen Kindern.
    Aber das Problem mit den Hausaufgaben ist sicher ähnlich.


    Meine Meinung:
    Es hilft allen - Schülern, Lehrern, Eltern - wenn man sich auf eine gewisse Anzahl (Menge) von Hausaufgaben einstellen kann.


    Bei mir in der Klasse gibt es Mo-Do je 3 Hausaufgaben (Mathe, Lesen, Schreiben).
    Hefteinträge für das Sachthema zu lernen gehören ebenfalls dazu.
    Am Freitag gibt es nur zwei Hausaufgaben.


    Am nächsten Tag werden a-l-l-e Hausaufgaben auf Vollständigkeit kontrolliert. (und das jeden Tag!!!)
    Die Schüler legen alle Hausaufgaben aufgeschlagen hin. Ich gehe rum und hake ab - bzw. trage fehlende Sachen in einer Liste ein.


    Die Schüler erledigen in der Zwischenzeit Aufgaben. Bei mir: Antolin-Bücher lesen und beantworten. Wahlweise auch Lesedominos oder Ähnliches.


    Die Richtigkeit der Aufgaben kontrollieren wir in den einzelnen Stunden, oder ich sammle auch schon mal Sachen ein.


    Meine Erfahrung:
    Wenn ich Hausaufgaben aufgebe, dann muss ich das Ergebnis auch würdigen.
    Sonst kann ich es gleich lassen.
    Und je regelmäßiger alles passiert, desto entspannter funktioniert es.

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