nachlassendes Elterninteresse ab der weiterführenden Schule (?)

  • Ausgelöst durch den Katze-umsorgen-Thread frage ich mich (mal wieder), warum die Eltern in der Grundschule so sehr sich darum kümmern, was die Kinder machen, auch für jeden Punkt streiten, Tests mit der Lupe zu beäugen scheinen und dann auf der weiterführenden Schule dies so schnell weniger wird. Ich habe aus eigener Erfahrung im Referendariat und auch in Gesprächen mit Kollegen den Eindruck gewonnen, dass sich da kaum noch darum gekümmert wird, was die Kinder tun und auch nicht tun.
    Wie kommt das??

  • DAS würde mich auch mal interessieren...
    In der Grundschule meint irgendwie jeder, bei allem und jedem mitreden zu können - "ist doch trivialer Stoff" - da fühlt sich wohl so mancher dazu berufen, den Lehrern mal die (vermeintlichen) Fehler aufzuzeigen... :rolleyes:
    Sorry, soll nicht verallgemeinernd rüberkommen, aber aufgrund der Häufung solcher Fälle in meiner täglichen Praxis hat sich dies zum 'Roten-Tuch-Thema' entwickelt... :(


    LG Lea

  • Hallo Akte,


    leider ist es so, allerdings wurde uns schon bei allen Einschulungen auf die Weiterführenden lang und ausführlich erklärt, dass die Kinder nun nicht mehr in der Grundschule sind, und man erwarte von ihnen, dass sie sich dessen bewusst werden.
    Der krasse Umschwung zwischen GS und WS ist dann ja im Prinzip auch wirklich ein Sprung ins kalte Wasser...
    Die GS-Lehrer (zumindest die, die ich kenne) strahlen alle noch so eine Wärme aus und eine Nahbarkeit...ähnlich wie die Erzieher, sie vermitteln einem oft das Gefühl, sie machen sich wirklich ehrliche Gedanken um das KIND, definieren es nicht nur über Noten. Das Gefühl schwindet, meiner Erfahrung nach an den WS recht schnell...
    Irgendwie scheint da plötzlich eine Art Schranke zu stehen...


    und..last but not least...die Kinder sind ja in der Tat nicht mehr ganz so klein, das tägliche zur Schule bringen und abholen entfällt oft, die Hausaufgaben erledigen sie weitgehend ohne die daneben sitzende Mama....
    uund..es gibt nicht mehr DEN einen Ansprechpartner, da viele verschiedene Fachlehrer...so bleibt eine andere Distanz...irgendwie... ?(

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Zitat

    Flexi schrieb am 08.04.2006 15:04:


    Die GS-Lehrer (zumindest die, die ich kenne) strahlen alle noch so eine Wärme aus und eine Nahbarkeit...ähnlich wie die Erzieher, sie vermitteln einem oft das Gefühl, sie machen sich wirklich ehrliche Gedanken um das KIND, definieren es nicht nur über Noten. Das Gefühl schwindet, meiner Erfahrung nach an den WS recht schnell...
    Irgendwie scheint da plötzlich eine Art Schranke zu stehen...


    und..last but not least...die Kinder sind ja in der Tat nicht mehr ganz so klein, das tägliche zur Schule bringen und abholen entfällt oft, die Hausaufgaben erledigen sie weitgehend ohne die daneben sitzende Mama....
    uund..es gibt nicht mehr DEN einen Ansprechpartner, da viele verschiedene Fachlehrer...so bleibt eine andere Distanz...irgendwie... ?(



    Hallo Flexi,
    ich für meinen Teil mache mir Gedanken um die Schüler als Kind/Jugendlicher.


    Aber ich kriege die Eltern einfach nicht zu sehen. Als ich eine Deutschklasse hatte, habe ich einige Schüler konkret um Besuche beim Sprechtag gebeten. Es kamen keine Eltern. Bzw. es kamen die von den guten Schülern oder Eltern, die mich kennen lernen wollten, bei denen mit den Kindern aber alles glatt lief.
    Am letzten Elternsprechtag komme ich mit Eltern von SekII-Schülern ins Gespräch, ich bin mit mit den Eltern einig, dass das Kind in den Förderkurs kommen sollte. Von wem ich nichts höre, sind dann die Schüler.

  • keine Ahnung. Wir haben das Glück in einer relativ typischen Mittel-gehobener Mittelstandsiedlung zu leben und unsere Kids gehen dadurch auch in die eine Schule mit dementsprechendem Einzugsgebiet...nur eine kleine Siedlung ist hier sozialer Wohnungsbau...(was nicht abwertend gemeint ist)...
    die Eltern der dort lebenden Schüler sind eher selten in der Schule zu Terminen anzutreffen und gerade die Kinder brauchen oft Förderungen oder Unterstützung...ich weiß nicht, ob es da einen Zusammenhang gibt...ob es vielleicht etwas mit Bildung oder Hoffnung oder auch Kapitulation zu tun hat....
    [Blockierte Grafik: http://www.foren.das-weibernest.de/phpBB2-2.0.10-deutsch/images/smiles/icon_denk.gif]

    wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.

  • Ich denke mal, dass liegt an der Schule, an ihrem Einzugsgebiet, an ihrer Athmosphäre, woran auch immer.


    Bei meinem Sohn waren bis zum Elternabend in 13.2 alle Eltern dabei, die meisten sogar im Doppelpack. Bei den anderen Kindern sieht es nicht anders aus. Ich kenne auch weniger Lehrerklagen über zuwenig Andrang in den Sprechstunden als vielmehr das Gegenteil.


    Wobei ich Lehrer, die ausstrahlen, dass sie weder Besuch noch Gespräch wünschen, nicht aufsuche. Auf Elternabenden fehlen wir nie. An den angebotenen Veranstaltungen nehmen wir immer teil, wenn es sich irgend machen lässt. Die Klassenarbeiten meiner Kinder sehe ich mir sehr genau an. Die Hausaufgaben machen sie allerdings allein. Ich würde mich da nur noch kümmern, wenn es Beschwerden gäbe. Oder wenn die Kinder kommen und um Hilfe bitten. Dass Lehrer nicht allzu gerne Details dieser Art besprechen, habe ich inzwischen verinnerlicht und bespreche sie deshalb eher mit anderen Eltern als mit den Lehrern. Es geht mir auch nicht mehr darum, hier bei den Lehrern irgendetwas zu bewirken, wie man es vielleicht an der Grundschule noch für machbar hält. Es geht eher drum, da heil durchzukommen.


    Grüße Enja

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