Habt ihr zwischendurch mal etwas anderes gemacht?

  • Ich habe gerade mein Ref beendet und werde wohl keine Stelle bekommen. ;(
    Der nette Mensch vom Arbeitsamt hat mir gesagt, dass ich mich wohl beruflich umorientieren werden muss. Im Prinzip habe ich damit ja auch kein Problem, allerdings steht für mich fest, dass ich ganz sicher in einigen Jahren, sobald ich eine Stelle bekomme, wieder in den Lehrerberuf zurückkehren möchte. Allerdings stelle ich mir das furchtbar schwer vor, weil ich nicht glaube, dass man als Berufsanfänger nach 5 oder 10 Jahren einfach wieder so reinkommt.


    War jemand von euch schon in der gleichen Situation und hat zwischendrin etwas anderes gemacht und ist dann wieder in den Schuldienst eingestiegen? Gab es beim Wiedereinstieg Probleme? Und: hat euch die Zeit dazwischen in einem anderen Beruf Nachteile für die Einstellung gebracht?


    Mich würden einfach eure Erfahrungen interessieren...

  • Ich habe mal zwischenzeitlich als ABM-Kraft auf einer Berufsschule in derem Learncenter gearbeitet und so den Nachzüglern geholfen.

  • In der gleichen Situation wie du war ich nicht.
    Ich hatte früher mal einen anderen Job, dann hab' ich umgesattelt und am Ende der Ausbildung war ich schwanger. Ich habe dann nach und nach 3 Kinder bekommen, und bin eigentlich DANN erst richtig eingestiegen.


    Nachteile hat es natürlich - ich war (bin) bei manchen Dingen unglaublich weit weg von der Ausbildung, habe z.B. heuer im Sommer einen Kurs gemacht, und später beim Aufräumen zu Hause Unterlagen gefunden aus der Ausbildung mit GENAU dem gleichen Inhalt - hätte echt nicht gedacht, dass ich das alles schon mal gehört hatte :D.
    Aber es hat natürlich auch viele Vorteile - Beides, das vorher berufsfremde Arbeiten, weil man so auch das Leben in der freien Wirtschaft kennt, als auch das Muttersein, weil ich halt auch Vieles nachvollziehen kann, was in Familien so läuft, ohne entsetzt darüber zu sein ;), und weil ich auf viele Dinge auch den Mutter-Blickwinkel hab' *g*.

  • Mit dem zweiten Staatsexamen in der Tasche kann man sich doch beruhigt nach anderen Tätigkeiten zur Überbrückung der Wartezeit umsehen. Vielleicht findest du etwas, das mit dem Lehren zu tun hat, z.B. im Privatschulbereich, in der Erwachsenenbildung, in Deutschkursen für Aussiedler o. ä. So habe ich es seinerzeit auch gemacht, da eine Stelle im öffentlichen Schuldienst nicht sofort zu bekommen war. Mir haben diese Zeiten nur positive Erfahrungen gebracht. Der Wiedereinstieg bringt dann sicher einige unruhige Wochen, aber die erlebt man im Falle eines Schulwechsels auch. Auch hier spreche ich aus Erfahrung. ;) Ich drück' dir die Daumen!

    Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand. (A.Schopenhauer)

  • Zehn Jahre nach meinem zweiten Staatsexamen habe ich, weil´s in BW in den letzen Jahren sehr günstig aussah, doch noch eine Planstelle erhalten. Eigentlich hatte ich mir das Lehrerinnendasein schon lange abgeschminkt. Ich habe in den ersten Jahren als EDV-Dozentin in der Erwachsenenbildung an einer Privatschule gearbeitet, das hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Schließlich habe ich mich noch ein Dreivierteljahr lang zur Netzwerktechnikerin fortbilden lassen und dann nach einer Kinderpause noch zwei Jahre lang PC-Support in einem Krankenhaus gemacht. Insgesamt war das eine sehr gute Zeit und ich hätte mir nie vorher träumen lassen, dass ich mal was mit EDV mache.
    Der Einstieg in den Schuldienst war schon etwas gewöhnungsbedürftig und es geht mir heute oft noch in den GLK´s so, dass ich denke: Wovon reden die eigentlich? Was mir jetzt so ein wenig fehlt ist die Didaktik; Methoden kriegt man ja so im Alltag mit, vor allem in Gesprächen mit Kollegen. Meine ganzen Didaktikbücher habe ich bei irgendeinem Umzug dem Sperrmüll übergeben. Würde jetzt gerne mal einen Crashkurs "Theorie" mitmachen. Fehlen tut mir natürlich auch noch das Fachliche -nicht so sehr in Deutsch, aber in Englisch z.B. habe ich mich in all den Jahren nicht so um einen Anschluss gekümmert, weil ich ja so gar nicht mit einer Stelle gerechnet hatte und in Geschichte lerne ich oft mit den SchülerInnen mit. Es ist aber so, dass man einen Späteinstieg ruhig wagen kann, ich denke es gibt andere Berufe, in denen man schneller den Anschluss verliert. Allerdings: Ein Jahr zur Orientierung solltest du dir schon geben.
    Ich finde es auf jeden Fall Klasse, wenn man die Chance hat, beruflich auch noch in einen anderen Bereich hineinschnuppern zu können. Wenn ich heute noch einmal in der gleichen Situation wäre wie nach dem zweiten Staatsexamen, würde ich sogar noch einmal eine richtige Ausbildung machen, das gibt eine größere Sicherheit.

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