Wortschatzerarbeitung

  • für alem2 und wen es sonst noch interessiert :):


    Ich habe mit meiner ersten Klasse begonnen, den Wortschatz zu erarbeiten. Da ich fast ausschließlich frei arbeite, habe ich mir folgenden Modus dafür überlegt: Jedes Kind hat ein (spiral-)gebundenes Büchlein bekommen, in dem alle Lernwörter des heurigen Schuljahres stehen, jweils ca. 8 LW pro Seite. Jede Seite sieht aus wie ein Stundenplan mit 5 Spalten, die Lernwörter sind links in der ersten Spalte einmal untereinander vorgeschrieben, dann gibt es drei Spalten, in jeder muss das Lernwort einmal geschrieben werden. In der fünften Spalte muss jedes Lernwort gestempelt werden.


    Wenn das Kind eine Seite bearbeitet hat, dann sage ich dem Kind die Wörter an, und mache auf dem Blatt einen Vermerk.
    Das Tempo in dem gearbeitet wird, ist prinzipiell frei (gedacht wäre, eine Spalte pro Tag, aber viele Kinder wollen gleich mehr machen), allerdings darf eine neue Spalte nur gemacht werden, wenn ich die bearbeitete gesehen habe, damit sich keine Fehler weiterziehen.


    Ich hoffe, das war jetzt verständlich erklärt *g*.


    Im Anschluss an dieses Heft ist gedacht, mit einer Lernwörterkartei zu arbeiten, häufige Fehlerwörter kann ich dafür jetzt schon in die Kartei des jeweiligen Kindes geben.

  • Hallo,
    danke, für die Informationen. Deine Vorgehensweise ist sehr interessant. Ich arbeite auch sehr frei, habe aber mit Lernwörtern noch gar nicht begonnen. Denke aber auch darüber nach, dass nun langsam einzuführen.
    LG Alema

  • Hi
    klingt wirklich toll.....doch für wie viele Kinder hast du diese Bücher vorgebereitet? Auf wie viele Wörter bist du für ein Buch gekommen?


    Liebe Grüße
    Vanessa

  • Ich hab' jetzt leider kein Buch zur Hand, aber normalerweise sind in der 1. Klasse etwa 100 Wörter als Grundwortschatz vorgesehen - das sind dann also so 12 oder13 Blätter pro Buch (ohne Gewähr :), aber dürfte mengenmäßig wohl hinkommen).

  • Ich hatte in den vergangenen Jahren immer Kinder, die super Texte abschreiben konnten, aber schlecht auswendig schreiben konnten. Von daher finde ich nur "Abschreiben" zu einfach. Ich arbeite gerne mit Knickzetteln. In der ersten Spalte stehen die Lernwörter, in die zweite Spalte schreiben die Kinder die Wörter einmal ab. In die dritte Spalte schreiben die Kinder die Wörter auswendig. Vorher wird der Zettel "nach hinten" geknickt, d.h. die Kinder sehen sich ein Wort an, drehen das Blatt und schreiben es auswendig auf. Anschließend dürfen sie Fehler suchen und verbessern. Wenn ich dann noch Fehler finde, wird das falsch geschriebene Wort in die vierte Spalte noch mal geschrieben.
    Von daher würde ich an deiner Stelle das Auswendig schreiben mit einbeziehen. Man kann ja auch jede Seite vom Heft einmal knicken. In eine weitere Spalte kann man auch die Wörter nach Silben getrennt aufschreiben oder eine Geheimsprache (kurzer Strich für "kurze" Buchstaben wie a, c, b, / langer Strich für "lange" Buchstaben wie b, B, h, H) benutzen. Dann hat man die Wörter auf verschiedene Arten geübt.

  • Das mit dem Faltblatt hatte ich in meinem vorigen Durchgang, allerdings noch nicht in der ersten Klasse, wenn ich mich richtig erinnere. Die Idee an sich fänd ich ja auch klasse. Hat aber leider gerade die Schwächeren nicht davon abgehalten, ständig nachzuschauen, wenn sie es nicht wussten, oder halt nachzubessern, falls sie überhaupt kontrolliert hatten.


    Geheimschrift und andere Übemethoden sind sicherlich zusätzlich sinnvoll!

  • Ich habe kein Problem damit, wenn die Kinder am Schluss den Knickzettel kontrollieren und Fehler verbessern. Gewisssenhaftes Kontrollieren muss man ja schließlich auch üben und "belohnen". Die Kinder dürfen natürlich nicht zwischendurch ständig nachschauen. Das machen sie auch nicht, weil sie ja am Schluss in Ruhe kontrollieren können. Für das Diktat gilt das normalerweise nicht.
    In der 3. und 4. Klasse dürfen die Kinder bei mir manchmal im Diktat 5 Wörter im Wörterbuch nachschlagen. Sie suchen sich die 5 Wörter aus, unterstreichen sie und dürfen dann nachschauen und verbessern. Wir schauen ja auch schwierige Wörter nach und außerdem erhört es die Akzeptanz des Wörterbuches. Durch das Unterstreichen sehe ich, ob die Kinder richtig nachschlagen können, und vermeide, dass einzelne Schüler mehr als 5 Wörter nachschauen.

  • Zitat

    Original von Gabriele
    Durch das Unterstreichen sehe ich, ob die Kinder richtig nachschlagen können, und vermeide, dass einzelne Schüler mehr als 5 Wörter nachschauen.


    Wie kontrollierst du, ob sie auch nichtunterstrichene Wörter nachgeschaut haben?
    (ich wär' ja dafür, dass sie alle nachschauen dürfen - auf einem Kontrollblatt, oder später auch im Wörterbuch :D)

  • Ich weiß, wer mogelt bzw. wen ich im Blick haben muss. Ich sehe ja beim Umhergehen, auf welcher Seite die Kinder im Wörterbuch sind und ob sie dazu ein Wort unterstrichen haben. Das ist relativ übersichtlich.
    Ich finde es nicht gut, wenn sie alle Wörter nachschauen dürfen, da die fitten Schüler schneller nachschlagen. Dann ist es nachher so, dass manche Kinder 5 und andere Kinder 15 Wörter nachschlagen. Das finde ich unfair.

  • *lol*, sorry, aber unfair ist höchstens, dass alle gleich viel nachschlagen dürfen, dadurch haben die 'Guten' weit bessere Chancen, als die Schwachen.


    Davon abgesehen, dass ein Diktat in meinen Augen dazu dienen soll(te), rauszufinden, was ein Kind noch üben muss, nicht, wie viele Fehler es macht. Aber das ist ev. ein generell anderer Ansatz.


    Ich wollte meine Art der Wortschatzerarbeitung auch nicht als was ganz Besonderes präsentieren, es gibt bestimmt noch weit bessere Ideen, es war nur so, dass alem in einem anderen Thread danach gefragt hatte und ich es für sie hier erklärt hab'.

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