Eure Erfahrungen mit den Fachausbildern

  • Hallo Zusammen,
    wie streng sind die Fachausbilder wirklich? Man hört alles mögliche und bekommt
    Angst mit dem Referendariat überhaupt anzufangen.
    Wie sind eure Erfahrungen mit den Fachausbildern?
    Am Besten in den Fächern PoWi und Chemie.

  • Von den strengen Fachausbildern habe ich von Freunden auch gehört. Die haben - laut Erzählungen - nicht nur einen Nervenzusammenbruch bzw. Persönlichkeitswandel im Referendariat durchlebt. Ich habe das Referendariat als eine nervlich sehr aufreibende Zeit erlebt und denke nicht gerne daran zurück.


    Meine Fachausbilder habe ich als das kleinere Übel wahrgenommen. Positiv fand ich, dass man es hier mit "Praktikern" zu tun hatte, die teilweise selbst die hohen Ideale, die Referendare erfüllen müssen, hinterfragt haben. Eingefordert haben sie es letztendlich dann aber trotzdem beide.


    Mein Ausbilder in Geschichte hat uns zu Beginn an einer Probestunde in seinem Unterricht teilnehmen lassen. Dort sind ihm auch Patzer passiert über die man später offen geredet hat. Das hat mir imponiert. Er interessierte sich eher für die Materialien, die man als Ge-Lehrer über das Medium Internet nutzen kann. Gefehlt hat mir eine Einführung in Grundsätzliches, z.B. wie man eine "normale" Stunde aufbaut. Diese ARbeit mussten dann widerwillig die Mentoren übernehmen, weshalb es hier häufig zu Reibereien kam und die Auszubildenden quasi zum Spielball wurden.

  • Hallo,


    ich denke, die Frage ist genauso wenig pauschal zu beantworten wie die "wie streng sind Lehrer" ...


    Eines sollte man bedenken: Es wird immer häufiger über die negativen Sachen berichtet als über die positiven, nicht nur im Ref. Grundsätzlich ist das Ref natürlich eine Stresssituation, aber das wird später im Beruf (mit sehr viel mehr Unterrichtsverpflichtung, nebenherlaufenden Klassenlehreraufgaben etc.) nicht wirklich besser... Also nur die Ruhe und nicht von vorneherein verunsichern lassen!


    Gruß, Andi


    P.S. SCHEIß SPIEL! Das hat mich mehr gestresst als das ganze REF :schimpf: :explodier: :motz: :qualm: :pfui:

  • Ich muss Andi recht geben.
    Was ich noch beobachtet habe: Referendare verfallen sehr schnell und leicht (und wenn sie nicht aufpassen, unreflektiert) in eine Schülerhaltung (der kann mich nicht leiden etc.) - das führt natürlich, wenn es nicht reflektiert wird, meiner Meinung nach auch zu Verzerrungen bzw. lässt dann Objektivität vermissen (und ich schließe mich davon nicht aus, mir passiert das auch immer wieder... insbesondere in den Seminaren, wenn dann wieder Zettelchen ausgetauscht werden :rolleyes: - oder noch besser, der Kollege mir im laufenden Seminar die Zettel zeigt, die er im Laufe des Vormittags seinen Schülern abgenommen hat... :D).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Referendare verfallen sehr schnell und leicht (und wenn sie nicht aufpassen, unreflektiert) in eine Schülerhaltung (der kann mich nicht leiden etc.) - das führt natürlich, wenn es nicht reflektiert wird, meiner Meinung nach auch zu Verzerrungen bzw. lässt dann Objektivität vermissen (und ich schließe mich davon nicht aus, mir passiert das auch immer wieder... insbesondere in den Seminaren, wenn dann wieder Zettelchen ausgetauscht werden - oder noch besser, der Kollege mir im laufenden Seminar die Zettel zeigt, die er im Laufe des Vormittags seinen Schülern abgenommen hat... ).

    Sehr wohltuend und gleichzeitig sehr wichtig, so ein bisschen Selbstironie.


    Übrigens kann man auch gestandene Kollegen in Fortbildungen so oder ähnlich erleben - und das nicht immer nur, weil der Referent so langweilig wäre... Meinte doch ein Abiturient letztens auf der inoffiziellen Abifeier: "Ach, ihr Lehrer seid doch auch nur große Schüler!"
    Da is was dran ;)


    Ein bisschen ironisch und kritische Distanz von sich selbst und dem, was man tut, ist an jedem Punkt in diesem Job wichtig. Besonders aber im Referendariat. Sonst hält man's echt nicht aus. Manche Fachleiter sind nur mit Ironie zu ertregen. Mache Referendarskollegen auch. Und manchmal kann man sich selbst in diesem Spiel nur ertragen, wenn man's mit Humor nimmt oder sich von dem Eiertanz distanzieren kann.


    Für die Selbstrefelxion ist ein bisschen Abstand auch nicht schlecht.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Wenn du dein Ref. noch machen willst: geh nicht auf referendar.de ;)
    Dort werden meines Erachtens wirklich nur die negativen Sachen/Erfahrungen rausgepickt.


    Ich selber habe meine UBs alle durch, schreibe gerade meine Examensarbeit und mache im September Prüfung. Ich finde alles mehr als machbar, dabei bin ich nicht hoch stressresistent :) Und meine FSL sind alle top!

  • Referendar.de lese ich auch heute noch gerne, da "negative", "positive" und "neutrale Schilderungen" unterschieden werden.


    Ich denke, man sollte sich nicht durch die Erfahrungsberichte anderer von seinem Berufswunsch abbringen lassen, sondern sie dahingehend nutzen, um mit offenen Augen in die nächste Ausbildungsphase einzutreten.


    Weiterhin ist es in manchen Situationen sehr bestärkend zu wissen, dass man nicht allein mit seinem Problem ist bzw. dass nicht immer nur der Ref. Schuld ist, wenn's mal nicht so läuft wie gefordert.

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