Kollege - ausländerfeindliche Kommentare

  • Hmm, wenn ich das lese, da rollen sich mir die Fußnägel hoch. Ich selbst bin ein solch bezeichneter N***, und ich hasse diesen Ausdruck.
    Leider ist es aber gerade bei den alten Leuten noch so im Kopf, udn da rege ich mich schon gar nimmer auf.
    Nur, wenn das ganze darüber hinaus geht, muss man hellhörig werden.


    Klöni, finde dein Engagement super, von dir müsste es mehr geben.
    Ich denke auch, dass ein gespräch mit Schulleitung und PR einfach was bringen muss. Kann nicht sein, dass der Chef (=SL) einfach nix macht. Schließlich bringt sowas ja auch Unmut ins Kollegium. Ob du viel erreichen wirst ist dahin gestellt, aber wenn man nix macht, dann gehts immer so weiter. Mensch tun mir die Schüler von ihm leid. Vielleicht kann man über die Schiene kommen, von wegen dass der Kollege (so will cih den gar nicht nennen!) Ausländer oder Kinder mit Migrationshintergrund einfach ungerecht behandelt.


    Hast du dich ma informiert, ob dein besagter Mini-Adolf politisch aktiv ist. Gerade in der NPD sind viele "Gebildete", und nicht diese Proll-Skins...
    Nochmal mein Respekt für dein Engagement klöni!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Timm
    Schwierige Situation.


    Die hier genannten Aussagen und der Hinweis, seine Äußerungen könnten auch im NPD Blättchen stehen, lassen nun nicht gerade auf ein dienstrechtlich relevantes Vergehen schließen (die NPD vermeidet ja gerade in ihren Publikationen offen verfassungsfeindliche Statements). Auch wenn es schwer fällt, ich sehe, bei dem was so grob von dir rüberkam, solche Aussagen durchaus noch im Bereich der freien Meinungsäußerung. Wenn der Lehrer nicht offen Schüler mit Migrationshintergrund benachteiligt, wird man wenig gegen ihn unternehmen können.


    Da kann ich nicht ganz mit. Als Bayerischer Beamter muss ich vor der Einstellung eine "Belehrung über die Pflicht zur Verfassungstreue im öffentlichen Dienst" unterschreiben. Entsprechend wird einem Beamten eine Liste mit Organisationen vorgelegt und er muss angeben, ob Mitglied in einer solchen zu ist. Entsprechend findet sich auf der Liste auch die NPD.


    Daher denke ich, dass es dienstrechtlich relevant ist, wenn ein verbeamteter Lehrer Mitglied in der NPD ist.


    ähnlich dürte es in anderne bundesländern sein, sonst würde ich mich wundern.


    entsprechende unterlagen finden sich hier.


    Und ich denke weiterhin, dass die äußerungen ebenso den tatbestand der volksverhetzung erfüllen, und entsprechend nicht durch ein recht auf freie meinungsäußerung gedeckt werden.


    grüße


    h.

  • Bekommen es die Schüler denn auch mit, wie er sich über sie äußert oder wie er zu ihnen steht? Wäre es nicht AUCH ein Möglichkeit, dass Druck über die Schüler- und Elternschaft kommt?
    Ich finde es ziemlich erschreckend, dass die Schulleitung Derartiges nur augenrollend kommentiert und vielleicht muss dann der Druck von außen kommen. Ein bloßes Ansprechen des Kollegen unter vier Augen halte ich für relativ effektlos (Ich hoffe, ich wiederhole nicht etwas, was schon jemand geschrieben hat, aber die Beiträge aus zigtausend Versatzstücken und rhetorischen Kunstgriffen habe ich schnell weggeschoben).


  • Öhm, mein Zitat hat nun aber gar nichts mit deiner Aussage zu tun ?(
    Ich habe lediglich geschrieben, dass die öffentlich publizierten Äußerungen der NPD in der Regel nicht gegen die FDGO verstoßen.
    Ich verstehe auch nicht ganz, wie du so definitiv feststellen kannst, dass die Äußerungen den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Weil jemand alle Dunkelhäutigen als Neger bezeichnet oder türkischstämmigen einen gemeinsamen Namen vergibt? Das ist alles andere als pc, aber Volksverhetzung ?(

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • angellover:
    danke für das Lob und die Ermutigung. Leider bin ich nicht so engagiert in dieser Sache, wie ich es gerne wäre. Ich hoffe, dass meinem ersten Schritt an die quasi-Öffentlichkeit mit diesem Thread noch weitere - v.a. an meiner Schule - folgen werden.


    Der besagte "Kollege" behandelt Kinder, die nicht seiner Vorstellung von sauberem Deutschtum entsprechen, seien es Ausländer, Kinder mit dunkler Hautfarbe oder der alternative Rasta-Locken-Jugendliche mit linken Ansichten, härter, d.h. er pickt sich hier und da einen besonders markanten Fall heraus, es kommt zu Disziplinarkonferenzen, auf denen sich "Kollege" dann immer unter dem Deckmantel seines Erziehungsauftrages als Privat-Polizei der SL profiliert. Bei einem Teil der SL weiß er sich dabei sehr gut aufgehoben und erntet für seinen Anti-Kuschel-Kurs anerkennendes Lob. Solange die SL nicht geschlossen handelt, wird sich in dieser Hinsicht wohl so schnell nichts ändern.


    Hawkeye: der Punkt der Volksverhetzung interessiert mich. Woran machst du den fest?


    Aktenklammer: ein Teil der SL rollt die Augen, der andere klopft dem "Kollegen" anerkennend auf die Schulter. die sind sich nicht einig, und so passiert da auch nichts.


    Danke für die Ideen und den Zuspruch!


    klöni

    • Offizieller Beitrag

    öhm zurück:


    so wie ich deine logik verstand hieß es: wenn jemand haltungen der npd vertritt, dann sei das kein dienstrechtliches vergehen - dem wollte ich widersprechen, jedenfalls aus bayerischer sicht.


    und definition volksverhetzung lt. wikipedia: " [wenn jemand] die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet..." meiner meinung ein wenig mehr ls nur non-pc...


    grüße


    h.

  • Hawkeye: Du hast richtig geschrieben, dass man als Beamter Probleme bekommt, wenn man Mitglied in einer radikalen Partei ist. Ansonsten müssen Zweifel am Eintreten für die FDGO bestehen. Wie gesagt, aus den hier aufgeschriebenen Äußerungen kann ich nichts ableiten, was diese Zweifel rechtfertigt - auch was den Straftatbestand der Volksverhetzung betrifft. Jemand z.B. als Neger zu bezeichnen ist ja nun mal weder (juristisch) eine Beleidigung oder Verleumdung.


    Ich denke, es ist in der Tat sinnvoller, die hier angesprochene selektive Benachteiligung gewisser Schülergruppen zu thematisieren. Das könnte wirklich ein dienstrechtliches Vergehen sein. Wehren sich denn die Klassen(-sprecher) nicht? Was sagen denn die Klassenlehrer zu dem Verhalten des Kollegen?

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Zitat

    definition volksverhetzung lt. wikipedia: " [wenn jemand] die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet..."


    Der Straftatbestand greift nur, wenn Äußerungen geeignet sind, "den öffentlichen Frieden zu stören" (was immer das genau ist); dies dürfte hier nicht der Fall sein.

  • Zitat

    Original von klöni
    angellover:
    danke für das Lob und die Ermutigung. Leider bin ich nicht so engagiert in dieser Sache, wie ich es gerne wäre. Ich hoffe, dass meinem ersten Schritt an die quasi-Öffentlichkeit mit diesem Thread noch weitere - v.a. an meiner Schule - folgen werden.


    Also ich finde das schon viel Engagement. Ich meine, andere würden auch mit den Augen rollen und einfach die Ohren auf Durchzug stellen.


    Hmm, wenn es ja offensichtlich ist, dass er sich immer die raussucht und da Konferenzen macht, vielleicht sollte man das einfach mal anmerken.


    Finde es unglaublich von deiner SL, dass da nix gemacht wird bzw. es toleriert wird. Und wahrschienlich ist auch noch der Chef derjenige der anerkennend auf die Schulter klopft, oder? So ein Mist. Vielleicht solltest du dich mit deinen Kollegen zusammen schließen, vorrangig die in deinem Alter erstmal drauf ansprechen und dann gemeinsam zur SL gehen, wenn sich mehr beschweren bringt das meist mehr, als wenn nur du um die Kurve kommst.


    Darf ich fragen, in welcher Schulart du unterrichtest? Nicht die Schule, nur die Art.

  • Zitat

    Wehren sich denn die Klassen(-sprecher) nicht? Was sagen denn die Klassenlehrer zu dem Verhalten des Kollegen?


    Der "kollege" ist vor den Eltern und Schülern vorsichtig, dennoch scheint er im Unterricht abfällige Bemerkungen gegenüber Schülern mit Migrationshintergrund zu machen. Diese Äußerungen veranlassen ihn im nachhinein dazu, im Lehrerzimmer über die Zwischenfälle zu reden.
    Wenn er von seinen Äußerungen berichtet, dann betont er v.a. ihren Witz- und Spaßcharakter und lacht sich mit seiner durchdringenden Lache fast tot darüber. Ich vermute, er redet deshalb öffentlich darüber, weil er weiß, dass er von einem nicht kleinen Teil des Kollegiums Rückhalt und Sympathie ernten wird. Und das braucht er, um nicht von seiner eigenen Dummheit geschlagen zu werden und daran zu ersticken.
    Von den Schülern selbst hört man nichts, die schlucken sehr viel.


    Für mich ist wichtig erkannt zu haben (dank an euch), dass diese Person meinen "öffentlichen Frieden" am Arbeitsplatz massiv stört. Dies werde ich zukünftig NOCH deutlicher machen und nicht mehr sprachlos hinnehmen. Meinen Zuspruch bzw. meine Nichtbeachtung wird er auf keinen Fall erhalten. Ich hoffe, dass sich andere Kollegen anschließen und sich ebenfalls von ihm deutlicher und unmissverständlicher distanzieren werden.
    Ich denke, alleine die "rein zufällige" Erwähnung des Wortes "Volksverhetzung" bzw. "§130 StGB" in seiner Gegenwart wird etwas bewirken. Vllt wartet ein Teil der SL ja auf solche Signale aus dem Kollegium. Let's hope!!


    Es grüßt, k.

  • Ich denke auch, dass die SL vielleicht ganz dankbar ist, wenn was von den Kollegen kommt, so von wegen "Och, ich stelle die Ohren auf Durchzug und so lange sich ja meine Kollegen nicht drüber aufregen, kann ich damit leben, aber wenn dann einer mal was sagt...."

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