Deu 1. Klasse - Wo steht ihr?

  • Hallo!
    Es wäre ganz toll, wenn diejenigen von euch, die eine erste Klasse in Deutsch unterrichten, kurz berichten könnten, wo ihr steht, wie weit eure Schüler in etwa sind. Ich unterrichte zum ersten Mal eine erste Klasse und habe keine Parallelklassen an denen ich mich bei Bedarf orientieren könnte.
    Also: meine Schüler (recht homogene Klasse, alle Kinder muttersprachlich deutsch, 13. Schulwoche) haben mittlerweile den 11. Buchstaben gelernt, sie schreiben recht sicher mit der Anlauttabelle, das Prinzip der Synthese beim Lesen haben alle begriffen (wobei einige schon Wörter mit "unbekannten" Buchstaben recht flüssig lesen können, andere wiederum "nur" Wörter mit erarbeiteten Buchstaben lesen. Längere Sätze oder kurze Texte liest noch niemand wirklich, keines der Kinder konnte vor Schulbeginn schon lesen). Die Einhaltung der Lineatur macht einigen noch sehr große Probleme.
    Ich weiß, dass meine Frage nicht so leicht zu beantworten ist, da die Unterrichtssysteme mitunter ganz unterschiedliche sind. Es würde mich aber trotzdem sehr interessieren, was eure Schüler zum jetzigen Zeitpunkt schon alles können...
    Vielen Dank!
    LG Mare

  • Hallo


    ich bin Begleitlehrerin von 2 ersten Klassen, beide Klassen arbeiten unterschiedlich und haben einen sehr hohen Ausländeranteil, aber alle Kinder sprechen gut Deutsch


    flüssig Lesen kann circa die Hälfte der Klasse, 5 Kinder pro Klasse können alle Buchstaben auch die die nicht erarbeitet worden sind,


    eigenständig schreiben können nur wenige


    beide Klassen haben circa 14 Buchstaben erarbeitet, wobei in keiner Klasse die Buchstaben einzeln eingeführt werden ( eine Klasse führt immer ganze Wörter ein, die andere immer 4 Buchstaben die dann 4 Wochen lang geübt werden)


    LG MM

  • Wir haben grad die 15. Schulwoche, können schon 12 Buchstaben und 2 Laute (EI / AU) - jede Woche einen - und ich bin recht zufrieden. Die durchgenommenen Buchstaben/Laute sitzen durchwegs recht gut.
    Wir machen wöchetlich eine Schreibprobe mit vorgegebenen Sätzen, da schneidet 2/3 der Klasse wirklich gut ab (-aber nicht fehlerlos, nona!).


    Die Anlauttabelle haben wir nur nebensächlich verwendet. Eine Handvoll Kinder kannte schon alle Buchstaben, bleibt aber gerne mit uns im Gleichschritt, was das Schreiben betrifft. Gelesen wird natürlich alles, was möglich ist.

  • Wir haben die 14. Schulwoche. 11 Buchstaben sind eingeführt. Bis auf 1 Kind kennen auch alle Kinder die eingeführten Buchstaben (es hat Probleme beim Sprechen).
    Wir arbeiten mit der Anlauttabelle. Die meisten Kinder können damit selbstständig arbeiten und schreiben relativ erkenntliche Wörter. Ca. 5 Kinder schreiben nur 2 bis 3 Buchstaben die zu einem Wort gehören.
    Lesen klappt auch recht gut. Bei mir ist das Spektrum auch wie bei Mare. Manche können alles Lesen und recht flüssig, manche nur mit den eingeführten Buchstaben und 2-3 Kindern fällt das synthetisieren noch schwer.

  • Das klingt doch alles gut,
    das Schwierige bei solchen Fragen ist ja auch immer, was versteht man unter den einzelnen Begriffen.
    Hättest du mich gefragt: "Lesen deine Kinder schon flüssig?", hätte ich gesagt: "Ja, eins, die anderen 20 stockend!" und das im 2. Schuljahr....
    Hauptsache man ist mit sich selbst und dem Vorankommen der Kinder zufireden und so klingt ihr alle drei!

    • Offizieller Beitrag

    Da stimme ich Prinz voll und ganz zu!


    Meine Klasse kann überwiegend synthetisieren. Alle lesen einzelne Wörter und kurze Sätze mit einfachen Wörtern. Manche Kinder lesen schon unbekannte Sätze.
    Ich frage mich allerdings, was dieses Wissen nutzt oder bewirkt?


    Bei solchen Vergleichen besteht m. E. immer die Gefahr, dass man unter Druck gerät, weil die eigene Klasse möglicherweise noch nicht "flüssig liest".
    Aber 1. weiß man nicht, was der Einzelne darunter versteht (für mich ist flüssig lesen, wenn Kinder (unbekannte) Texte ohne zu stocken vorlesen können - das können aber m. E. in der 1. Klasse um diese Zeit nur Kinder, die schon vorher lesen gelernt haben) und
    2. weiß man auch nichts über die Lerngruppe und darüber, ob sie mit der eigenen wirklich vergleichbar ist.
    Ach ja, und 3. kommt es ja auch auf das Konzept an. Wenn man die Kinder von Anfang an mit allen Buchstaben arbeiten lässt, kennen sie natürlich schon mehr davon als Kinder, die lediglich Buchstabe für Buchstabe lernen.


    Wie Prinz schon sagte: Hauptsache, man ist mit dem Vorankommen der Kinder zufrieden.
    Bei "den anderen" ist es eh meistens besser. ;)


    LG
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Hallo!
    Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
    @ Melosine und Prinz: ich bin eurer Meinung und hatte beim Schreiben dieses Threads schon sowas im Hinterkopf... Für mich ist es nur manchmal schade, dass ich keine Parallelkollegin habe mit der ich mich (auch mal über sowas) austauschen kann! Habe manchmal die Sorge, dass ich es zu entspannt angehe... =)
    LG Mare

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