Sägen an der Schulreform

  • Mal wieder was ernstes:

    Zitat

    In Hamburg haben CDU und Grüne eine Mammut-Reform aller Schulen beschlossen. Bei Eltern und im Senat rumort es mächtig. In der CDU werden Forderungen nach Ausnahmen für Traditionsgymnasien in Nobelvierteln lauter
    [...]
    Einem Beitrag der "Welt" zufolge fordert der Ausschuss, dass drei Hamburger Traditionsgymnasien von der Reform ausgenommen werden und wie bisher weiter arbeiten können.
    Es geht laut "Welt" um ein Schultrio in wohlhabenden Stadtteilen: das Johanneum in Winterhude, das Christianeum in Othmarschen sowie das Wilhelm-Gymnasium in Rotherbaum.
    [...]
    Vor allem in den noblen Stadtteilen sehen Eltern gar nicht ein, wozu das längere gemeinsame Lernen gut sein soll. Simpel und böse formuliert: Was hat der Sohn des betuchten Rechtsanwalts aus Blankenese davon, wenn er in der sechsten Klasse neben der Tochter der türkischen Putzfrau sitzt, die es eh' nie aufs Gymnasium schafft?


    http://www.spiegel.de/schulspiegel/w…,599904,00.html

    Primarschule für alle, oder doch nicht? Einige sind eben gleicher als gleich...

    Gruß !

  • Danke für den Hinweis zu diesem Spiegel-Artikel. Was man so alles NICHT von seiner Behörde erfährt...sondern über die Medien, Schüler, Eltern, etc.
    k.

  • Ich würde es auch nicht gerne sehen, unabhängig vom Finanzvermögenn des Elternhauses, wenn meine Kinder, ich unterstelle mal sie lernen gut, durch andere Kinder statt vier Jahre nun sechs Jahre ausgebremst würden.

    Schon heute werden Grundschulen mit hohem Ausländeranteil von deutschen Schülern gemieden, weil grundsätzlich diie sprachlichen Probleme für ein Ausbremsen der guten Schüler und zu einer Überforderung der lernschwachen Schüler führt.

    Hinzufügen möchte ich noch, dass es nicht nur mit dem Ausländeranteil zu tun hat.

    In der Grundschule, die meine Tochter besucht, ist das Leistungsniveau der Schüler, jetzt schon, so erschreckend weit auseinander (Ausländerantei quasi null) das es für alle Schüler besser wäre so früh wie möglich in das weiterführende Schulsystem zu wechseln, um überhaupt noch eine angemessene Förderung zu gewährleisten.

    Gruß

    E_T

  • Nun scheint es so, als wäre der Volksentscheid besiegelt, die Verhandlungen wurden heute abgebrochen.

    Wie geht ihr (Hamburger) damit um? Wenn der Volksentscheid im Sommer kommt, ist ja nicht mehr wirklich Zeit die Reform umzusetzen. Jetzt alles umzustellen kostet mitunter sehr sehr viele Stunden unnütze Arbeit. Schulbücher, die auf die neuen Bildungspläne abgestimmt sind, gibt es auch noch nicht unbedingt, Kollegen müssen möglicherweise an anderen Schulen unterrichten, etc. Neue Curricula für die Fächer zu schreiben macht auch noch keinen Sinn, aber evtl. muss nach den Sommerferien gleich damit unterrichtet werden.

    Wie läuft es bei euch? Einfach abwarten? Oder in die Vorbereitungen stürzen?

  • Ich hatte in dem Faden mit der Umfrage zur 6jährigen Grundschule schon ausführlich geschrieben, warum ich auf jeden Falls gegen eine 6jährige Grundschule wäre. (Kann jemand verlinken??)
    (Der utopischen späteren Hauptschülerin wird es um keinen Deut weiterhelfen, noch 2 Jahre länger neben jemandem mit "besseren Voraussetzungen" zu sitzen (ganz im Gegenteil sogar!) - und die - auch türkische - spätere Gymnasastin wird nur am Lernen gehindert.)
    Ich verstehe also alle, die die avisierte (? wie sicher ist das jetzt eigentlich??) neue Regelung wie auch immer kippen wollen.

    Ein Wahnsinn außerdem, so etwas im Alleingang zu entscheiden, wenn man die gesamtdeutsche "Gleichheit" bedenkt:
    Entweder Nord-Schüler lernen dann in 7-12 effektiver und schneller als alle anderen (na ja...) oder sie brauchen vor einem Studium 1-2 Vorbereitungssemester, um mit Studenten aus anderen Bundesländern mithalten zu können ...

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