Externe Evaluation Bayern: normale Stunde oder Showstunde?

  • Hallo,
    bei uns ist diese Woche das Evaluationsteam an der Schule. Ich wollte (und mache auch!) eine nette, aber recht normale Deutschstunde. Viele Kollegen sagten im Vorfeld, sie machen auch was "Normales" damit die Evaluatoren nicht Lehrproben-Stunden zum Standard erklären. Außerdem soll ja der normale Unterricht bewertet werde. So nach und nach stellt sich aber raus, dass viele doch mit einem enormen Aufwand an die Sache gehen! Das nervt mich ungemein. Ich würde es ja noch verrstehen, wenn das etwas mit der Beurteilung oder so zu tun hätte...


    Ich finde es einfach völlig daneben, wenn Schulalltag so falsch dargestellt wird! Aber vielleicht ist das ein Lehrer- Problem: Wir werden so selten "angeschaut", da meinen wir, es 150%ig machen zu müssen...


    Wie war das bei Euch? ("Externe Evaluation", Bayern, Schulart egal)


    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    hi,


    evaluation vor zwei jahren. die emotionen kochten vorher auch hoch - ich war eher gespannt. die atmosphäre dann war eher angespannt. mein unterricht wurde auch besucht und ja, ich hab auch "normal" unterrichtet, wenn auch mit weniger berechnung, sondern eher aus bock-gründen und weil ich heuchelei nicht ausstehen kann..
    kann verstehen, dass du angepisst bist über deine kollegen - spricht wohl für weniger gute absprachen. ich kenne es aber noch schlimmer (nicht bei uns): da hatte die schulleitung die stirn einen aushang zu machen, in dem gebeten wurde, während der eva ordentlich handlungsorientierung und offenen unterricht zu machen. da kann ich ja nur lachen....


    andrerseits - es sind im team ja auch lehrer dabei, bei uns war es noch eine schulpsychologin, d.h. trau denen mal zu, dass die da einen blick für haben.


    ansonsten war das ergebnis eher lau...sehr lau...letztlich sachen, die wir schon wussten. andrerseits, da aus der eva keinerlei konsequenz entsteht, empfand ich das als ganz schön aufgeblasen. ein weiterer schritt in die desillusionierung...auch wenn ich dachte, da gehts nicht weiter...:D.


    allerdings waren die gespräche mit der schulpsychologin sehr aufschlussreich - ich steh auf psychologie ;).


    grüße


    und einen kühlen kopf bewahren...


    h.

  • Sehe das ähnlich wie Hawkeye. Bei uns war die Evaluation auch vor zwei Jahren und eine meiner Geschichtsstunden (7. Klasse) wurde besucht. Ich hab ganz normal Unterricht gehalten, weil:


    - ich denen auch die Alltagsrealität zeigen wollte
    - ich keine Lust mehr habe, wegen irgendwelcher Besuche besondere Showstunden vorzubereiten, die mit meiner alltäglichen Arbeit kaum etwas zu tun haben (außer Referendare/Praktikanten kommen - da bereite ich mich dann schon extra vor - nicht wegen Show, aber damit sie nix methodisch/didaktisch Falsches mitkriegen ;) )
    - so einen Aushang bzw. etwas Ähnliches gab es bei uns auch - aber inzwischen sind wir alle ziemlich gut darin, solche Aushänge der Schulleitung zu ignorieren.

  • Finde auch, dass man authentisch bleiben sollte und keine großen Show-Stunden hinlegen sollte. Die Gründe habt Ihr ja schon genannt. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass man manche Evaluatoren (zumindest, wenn sie - wie sie sollten - viel Praxiserfahrung haben) auch etwas unterschätzt, wenn man glaubt, sie würden nicht merken, ob das nur Show für einen Besuch oder der allgemeine Standard ist. Habe nämlich schon mitbekommen, dass die Kollegen mit immensen, unüblichen Aufwand hinterher etwas enttäuscht waren und die "echten" Lehrer die positive Rückmeldung bekommen haben. Erzähl doch mal, wie's bei euch war.


    Gruß, Annie

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