• Guten Abend!


    Ich stehe nun kurz davor, mein Studium für LA Sonderpädagogik, FSP Lernen & Fsp geistige Entwicklung zu beginnen.


    Nun frage ich mich, was wirklich die günstigste Fächerkombination wäre.
    Deutsch als erstes Fach steht bei mir schon fest.
    Nun zweifle ich jedoch beim zweiten. Sind Englisch und Geschichte denn an Sonderschulen mit diesen Förderschwerpunkten überhaupt gefragt?
    Ich kann mir das schwer vorstellen und finde auch keinerlei eindeutige Informationen.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn mir Jemand weiterhelfen könnte! Ich bin mittlerweile wirklich verunsichert.

  • Moin!


    Mit dem Wissen das ich heute habe, würde ich als zweites Fach Mathe nehmen. Einfach weil mir das erspart hätte, mir komplett alles selbst aneignen zu müssen.... denn meistens wirst du doch als Klassenlehrer eingesetzt und hast selten das Glück, dass in einem der Hauptfächer ein Fachlehrer kommt. Das ist zumindest meine Erfahrung.
    (Wenn ich das hätte unterrichten wollen, hätt ich's studiert... ich HASSE Mathe... *seufz*)


    Deutsch/Kunst oder Deutsch/Musik ist so das Übliche, das hat nahezu jede/r FörderschullehrerIn... kommt mir jedenfalls so vor.
    Mathe ist insgesamt seltener vertreten.


    Mit Englisch wärest du allerdings sehr beliebt.
    Ich bin derzeit an einer Schule für Lernhilfe (hier allerdings an der Körperbehindertenabteilung) und unsere Regelschüler haben ab der 3. Klasse Frühenglisch.
    Die Lernhilfeschüler an unserer (KB-)Abteilung ziehen wir da einfach spielerisch mit, ab der 5. Klasse ist es dann bei ihnen aber auch Pflicht, da bei uns auch in Richtung Hauptschulabschluss gearbeitet werden kann.
    WIR haben uns jetzt total begeistert auf die neue Kollegin gestürzt, die Englisch tatsächlich STUDIERT hat - denn wir unterrichten das alle fachfremd.


    An der Schule für "Geistige Entwicklung" (nach Körperbehindertenpädagogik mein zweiter Schwerpunkt) stell ich mir Englisch als Fach generell etwas schwieriger vor, wobei das Klientel da ja regional und von Schule zu Schule seeeehr unterschiedlich ist. Bis vor zwei Jahren war ich an einer solchen Schule und da waren pro Klasse mindestens zwei oder drei Schüler, denen Englischunterricht auch was gebracht und vor allem Spaß gemacht hätte.


    Geschichte finde ich zu speziell, ebenso wie ich von Chemie, Physik oder Biologie abraten würde.
    Ist natürlich immer die Frage, für welche Klassenstufen du studieren möchtest, ob SekI bzw. Mittel/Haupt/Werkstufe oder ob du auch in Grundstufen unterrichten möchtest. Wir haben in den oberen Klassen der Lernhilfeabteilung auch Fachlehrer, die halt ihr Fach in nahezu allen Klassen unterrichten. Ist natürlich auch eine Möglichkeit.


    Insgesamt solltest du schon schauen was dir so liegt (denn ich finde, Inhalte lassen sich nun mal besser mit Begeisterung vermitteln)... aber wie gesagt - wenn dir was nicht automatisch im Blut liegt, kann es ein Vorteil sein, Didaktik und Inhalte von der Pike auf zu lernen.
    Wobei ich persönlich nicht weiß, ob ich es durch ein Mathestudium geschafft hätte... :rotwerd:


    Grüßle
    Nanny

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

  • Hey,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort!
    Ich tendiere auch eher zu Englisch, da mir das eher liegt als Mathe (ich kann mich deinem Mathehass nur anschließen).
    Und ich hab auch mehrfach gelesen, dass Englisch bald an allen Förderschulen Pflicht werden sollte.
    Nur bin ich mir eben bei meinen Förderschwerpunkten nicht sicher.
    Doch dein Kommentar hat mir sehr weitergeholfen!


    Ist es also so, dass man als Lehrer an einer Sonderschule auch oft Fächer übernimmt, die man eigentlich nicht studiert hat?
    Finde ich prinzipiell nicht schlecht, doch etwas schade. Einfach weil es mir so scheint, als ob man den fachgerechten Unterricht für diese Menschen nicht so ernst nimmt wie an anderen Schulen - wobei doch momentan alle von Chancengleichheit etc sprechen. Schon etwas seltsam.

  • Zitat

    Original von Frau_Kunterschwarz


    Ist es also so, dass man als Lehrer an einer Sonderschule auch oft Fächer übernimmt, die man eigentlich nicht studiert hat?
    Finde ich prinzipiell nicht schlecht, doch etwas schade. Einfach weil es mir so scheint, als ob man den fachgerechten Unterricht für diese Menschen nicht so ernst nimmt wie an anderen Schulen - wobei doch momentan alle von Chancengleichheit etc sprechen. Schon etwas seltsam.


    Hallo,


    na ja, das mit dem fachfremden Unterricht ist aber auch an Regelschulen nicht ungewöhnlich - in der Grundschule gibt der Klassenlehrer sowieso fast alle Fächer und auch an den Haupt- und Realschulen unterrichten (zumindest hier) viele Lehrer fachfremd. Nur auf dem Gymnasium hat man hier (fast) immer Fachlehrer. Von daher weiß ich nicht, ob man das dann so sehen kann, dass der Grund für den fachfremden Unterricht ist, dass es eine Förderschule ist.

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