Von lehramt gymnasium zur realschule wegen zwei korrekturfächern?

  • Hallo!


    ich studiere LA Gymnasium für Deutsch und Englisch, bin aber stark am überlegen, ob ich nicht besser zu LA Realschule wechseln soll- hab jetzt schon von mehreren Seiten gehört, dass der Korrekturaufwand enorm ist- bei der Realschule vermutlich auch, aber da fällt wenigstens die Oberstufe weg und es ist evtl. allgemein etwas leichter, was das fachliche angeht.
    gibt es hier jemanden, der von LA Gym zu LA Realschule gewechselt hat, oder jemanden, der auf LA Real mit zwei Sprachen studiert? Oder allgemein jemanden, der mir von seinen Erfahrungen berichten möchte?


    Vielen Dank schonmal! :)

  • Hallo biggles,


    ich habe Sek I/II studiert (Deutsch und Religion) und arbeite an einer Hauptschule.
    Du musst nur eine Entscheidung treffen:
    Wenn du Angst vor dem fachwissenschaftlichen Teil des Unterrichtens haben solltest, dann geh weder zum Gymnasium noch zur Realschule. An der Hauptschule ist das fachliche viel einfacher, aber dafür unterrichtet man mehr Fächer (als man studiert hat) und hat dafür mehr schwierige Schüler. Zusätzlich darf man mehr Stunden unterrichten und bekommt weniger Geld dafür!
    Also - wenn du das Studium packst, dann sei mal nicht ängstlich, was die fachliche Vorbereitung für die Schule angeht. Nutze die Chance, die du dir durch die Wahl deines Schwerpunktes (oder so - ich hatte andere Prüfungsordnungen) selbst geschaffen hast.
    Korrekturen sind zwar nervig (an jeder Schulform!), aber die anderen Vorteile locken dann doch zum Gymnasium. Ich wechsel deshalb (noch) nicht, weil ich nicht nur zwei Fächer unterrichten möchte.
    Liebe Grüße, Boeing




    P.S.: Am Anfang meiner Hauptschulzeit war es für mich anstrengender, das richtige Level zu finden (vor allem in Deutsch - im fachfremden Matheunterricht fast überhaupt nicht), als die fachliche Vorbereitung im Referendariat (an einem Gymnasium).


    Edit: die vielen "dafür" sprechen dafür, dass eigentlich Schlafenszeit ist!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte zwei Kollegen, die u.a. aus diesem Grund nach dem Ref an die Realschule gegangen sind. Beide sind nach 3 Jahren dort wieder zurück ans Gymnasium gewechselt.
    Gründe waren bei ihnen die höhere Bezahlung, mehr Aufstiegschancen, das niedrigere fachliche Niveau, was sie auf Dauer nicht glücklich gemacht hat und die unterschiedliche Schülerklientel (Realschule im Brennpunkt).


    Nach ein paar Jahren hatte sie alle Klassenstufen durch und fachliche Herausforderungen gab es für sie bei uns nicht mehr genug. Außerdem waren die Rahmenbedingungen bei uns deutlich anstrengender: viele Schüler aus sehr schwierigeren Elternhäusern, Disziplinprobleme, extrem viel pädagogische Arbeit und deshalb auch viele Zusatzveranstaltungen und und und.
    Die Korrekturen an der Realschule würde ich auch nicht unterschätzen: Mit deinen Fächern kannst du bei einer vollen Stelle (28 Stunden in NRW) 7 Korrekturen haben.


    Ich weiß von einer Kollegin, die wieder ans Gymnasium gewechselt ist, dass sie dort momentan noch etwas höheren Korrekturaufwand hat als vorher bei uns, die restlichen Rahmenbedingungen aber für sie so viel besser sind, dass sie nie bereut hat, wieder am Gymnasium zu unterrichten.

  • Hallo


    Um den Fachunterricht würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen.
    Von dem Wissen, dass du dir im Laufe deines Studiums aneignest, wirst du nur einen kleinen Teil an deine Schüler weitergeben (können), weil der Unterricht nicht mehr zulässt.

  • Vielen Dank für eure Antworten, Boeing, Referendarin und Josh :)


    hr habt ja alle eigentlich recht eindeutig geantwortet- bin trotzdem noch bissl hin- und hergerissen.


    aber danke nochmal, ihr habt mir gute denkanstöße geliefert! :)

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