Beiträge von Josh

    Um es mit einem Jugendworte meiner SuS zu sagen: Cringe :grimmig:

    Das finde ich ein bisschen respektlos, weil es immer wieder zu besonderen zwischenmenschlichen Beziehungen kommen kann und diese abwertet. Natürlich sind die Möglichkeiten aufgrund der ehemaligen L-S-Beziehung eingeschränkt, aber es gibt halt immer wieder Ausnahmen.


    Ich persönlich freue mich eher, dass die Schüler erfolgreich abschließen. Da eine Klasse zahlenmäßig nur ca. ein zehntel der Schüler ausmacht, die ich unterrichte, fällt so ein Abschied gar nicht so stark ins Gewicht. Es gehört auch dazu, dass es in der Regel nur ein zeitlich begrenztes Zusammenarbeiten ist und ich komme damit gut klar.


    Allerdings gebe ich zu, hin und wieder an ehemalige Schüler zu denken, bzw. Anekdoten mit ihnen in den Klassen zu erzählen. Dass sie aus dem Gedächtnis komplett gelöscht werden, ist mir noch nie passiert. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich an manche Namen nach ein paar Jahren nicht mehr erinnern kann.

    Erstmals Danke für eure Antworten! Ja, es ist wichtig und richtig, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, es ist wirklich leichter, hier darüber zu sprechen, als mit anderen, die keinen Einblick in die Schule haben.

    Ich kann dir LMAA empfehlen. Wirkt Wunder. :musik:

    Das stimmt, ich bin auch, ist allerdings nicht so schwierig.


    Ich glaube auch, je mehr man schon aushalten musste, je verbitterter man ist, desto schwieriger ist es, diese Einstellung zu entwickeln.

    Ich weiß, wovon ich rede. Ich arbeite seit Jahren an einer Schule mit dem gleichen "pädagogischen Konzept" wie deine. Jahrelang habe ich mich dagegen aufgelehnt und für meine "Werte" gekämpft (dazu muss ich sagen, dass 99% der Schüler mir das Feedback gaben, hart aber fair zu sein und damit auch gut klar kamen). Als aber im letzten Schuljahr der Schulleiter meine Fachnote im Zeugnis gegen meinen Protest geändert hat (unsere Schulordnung gibt das her), um einer Schülerin einen Abschluss zu ermöglichen, war bei mir Schicht im Schacht.:troest:

    Wenn es bloß so wäre, bei uns ist das viel subtiler: Da werden Kollegen auf einen gehetzt, die dann mit der Schulleitung gemeinsame Sachen machen. Natürlich wird nie irgendwo ein Name genannt, aber alle wissen, worum und um wen es geht! Musste mich aber auch schon für meine Noten rechtfertigen und das sehe ich nicht ein, wenn alles genau nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgt und alle Richtlinien penibelst eingehalten werden.

    Außerdem würde ich an Deiner Stelle überlegen, ob eine Reha Massnahme Dir evtl gut tut. Dies setzt natürlich einen Arztbesuch und eine entsprechende ärztliche Diagnose voraus.

    Daran denke ich manchmal auch. Allerdings ist das alles schon so festgefahren... und für eine Therapie braucht man auch wieder Zeit (und sie kostet Geld, wird in meinem Fall wohl nur zum Teil überommen). Medikamente will ich auch keine nehmen, schwierig.


    @alle, ich arbeite allerdings zu Hause nicht mehr so viel, ich zehre von meinen Vorbereitungen der letzten Jahre, die ich hin und wieder adaptiere. Ansonsten halt Tests und Klassenarbeiten erstellen, aber nicht so schlimm. Ich merke aber, dass mir die Ausseinandersetzungen mit der SL und den Kollegen sehr zusetzen und stressen.


    Danke für's Zuhören!

    Ich bin davon abgewichen, zu viele Unterordner zu haben. Eine entsprechende Dateibenennung ist Hilfreicher. Beispiel:


    FACH_JAHRGANGSNUMMER

    z.B. Deutsch_1, Deutsch_2


    Darin dann die Dateien, Kapitelweise:


    01_Literaturgattungen_Text_1

    01_Literaturgattungen_Text_2

    01_Literaturgattungen_Hausaufgabe_1

    02_Sturm und Drang_Autoreninfo_Schiller

    02_Sturm und Drang_Autoreninfo_Goethe

    02_Sturm und Drang_Hausaugabe_1

    02_Sturm und Drang_Hausaugabe_2


    etc.


    Klassenaufgaben und Tests sind in eigenen Ordnern dann verstaut.


    (bin übrigens kein Deutschlehrer) ;)

    Hallo zusammen!


    Es gibt zwar einen Anti-Burnout-Thread, aber ich dachte mir, ein eigener wäre vielleicht doch besser.

    Ich bin jetzt bereits ein paar Jahre im Schuldienst. Gehöre leider zu den Perfektionisten, habe sehr viel gemacht, auch außerunterrichtlich. Leider gab es dann einen Wechsel in der SL und seitdem geht es ziemlich bergab. Wertschätzung gibt es keine mehr, im Gegenteil, man wird vor dem ganzen Kollegium bloßgestellt, wenn man schlechte Noten gibt. Das ist eines der Probleme, die immer stärker werden, in der Regel sind vor allem ältere Kollegen betroffen, die aber schrittweise in den Ruhestand gehen. Man fühlt sich also fast alleine damit. Dazu kommt, dass andere Kollegen, die große fachliche Mängel haben, nur heiße Luft reden und es auch mit Vorschriften nicht so genau nehmen, von der SL bevorzugt werden. Das war in letzter Zeit eine große Belastung, auch der Betriebsrat kann mir hier nicht helfen, da er nur die verhlängerte Hand der SL ist. Kurzum: Wer sich bei uns an die Vorgaben hält (Notengebung, etc.) ist eigentlich der Dumme. Das geht so weit, dass sogar Kollegen Schüler gegen einen Aufsetzen, indem sie ihnen vermitteln, sie hätten die negative Note gar nicht verdient, bzw. wären eh so lieb und toll. Man könnte sagen, man wird zum Monster hochstilisiert. Leider unterrichte ich kein Fach, wo man mit den Anforderungen stark rungergehen kann (Abiturfach), zumal ich nicht Lehrer geworden bin, um Faulheit und Minderleister in ihrem Nichtsttun zu fördern.


    Dazu kommt, dass ich in diesem Schuljahr wieder viele Überstunden habe - das letzte mal, wie ich mir geschworen habe.

    Ich habe auch schon gelernt, Nein zu sagen, gewisse Aufgaben nicht mehr zu erledigen und auch nicht nachzubessern, wenn jemand anders ungenau gearbeitet hat.


    Eigentlich sehe ich mich damit auf dem richtigen Weg. Mich würde nur interessieren, wie ihr mit der Erschöpfung umgeht, die daraus entsteht. Ob es schon ein Burnout ist, weiß ich nicht, ehrlich gesagt habe ich noch nicht an einen Arztbesuch gedacht, weil ich weiß, dass ich in erster Linie meine Gesamtsituation ändern muss (kurzfristig weniger Stunden, mittelfristig neue Schule).


    Ich bin ständig müde, und fühle mich nach Ferien nach wenigen Tagen wieder ausgelaugt, habe auch Verspannungen und würde gerne am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen. Trotzdem mache ich alle 2 Tage 1 Stunde Sport (freeletics). Leider setzt mich das auch unter Druck, weil ich Angst habe, keine Fortschritte zu machen. Manchmal fällt der Sport auch aus, weil der Kopf voll von Schule ist.


    Was macht ihr gegen solche und ähnliche Zustände? Spaziergänge helfen nicht viel, Freunde treffen geht momentan schwer...


    So genau weiß ich gar nicht, warum ich diesen Beitrag hier schreiben, Tipps findet man ja überall mal, aber ich glaube, es ist mir auch wichtig, unter Gleichgesinnten diese Gedanken zu teilen.


    Wenn ich Freunden oder Familie erzähle, dass ich überlastet bin, fühlt sich das komisch an. Es versteht auch nicht wirklich jemand.


    LG Josh

    Meine Erfahrung dazu: Bei uns waren auf der Fachdidaktik zum Großteil jene Lehrer tätig, die in der Praxis Totalversager waren, manche haben das auch durchblicken lassen. Ein Motiv ist also sicher die Flucht vor der Praxis. Bitter für die Stundenten, wenn die Dozenten Fachdidaktiker sind, die gerade einmal ein Jahr Unterrichtserfahrung in der Praxis haben.

    Als Schüler waren wir auch ein Jahr im Comtainer untergebracht. War ganz okay, allerdings stank es morgens und im Winter oft nach Plastik, was durch Lüften aber beseitigt werden konnte.

    Ganz ehrlich, dass man bei Gewalt gegenüber Lehrern überhaupt diskutieren muss, zeigt doch, wie krank dieses System stellenweise ist.
    Sofortiger Schulausschluss ist die einzige Konsequenz. Eine Schulleitung, die das nicht macht, hat komplett versagt. Als Kollegium würde ich massiven Druck auf diese ausüben.


    Lehramt ist mittlerweile eigentlich nur noch für diejenigen attraktiv, die mit möglichst wenig Einsatz einen sicheren Job mit mittelmäßiger Bezahlung suchen und die auf Karrieremöglichkeiten keinen Wert legen (nein, A14 ist keine "Karriere"). Der Job zieht schon seit mindestens 10 Jahren keine "Performer" mehr an.

    Ich habe mich zwar berufen gefühlt, Lehrer zu werden, bzw. fühle es immer noch, aber was du hier schreibst, fasst die Problematik gut zusammen: Lehrersein kann sehr bequem sein und schützt Unfähige oder Nichstuer. Von untauglichen Kollegen verabschiedet man sich bei uns erst bei der Pensionierung, davor richten sie Jahrzehnte schaden an. Im Idealfall sind sie jahrelang auf "Kur" oder im "Krankenstand", wobei auch das für die Administration schwierig zu verwalten ist. Zwar gibt es (vor allem in Deutschland) eine vergleichsweise strenge Ausbildung, aber einmal im System ist es offensichtlich sehr einfach, eine ruhige Kugel zu schieben.


    Insofern ja, auch solche Kollegen und die Machtlosigkeit der Zuständigen, diese zu entfernen, machen den Job sehr unattraktiv.

    Wenn ich mich recht entsinne (seh ich am Handy nicht), kommt Josh aus Österreich und darf sich zu Recht über schlechte Bezahlung ärgern. Ich meine, hierorts mal was von unter 2000 Netto gelesen zu haben. Immerhin Euro, nicht Schillinge...

    Ich war mir nicht sicher, ob Yummis Antwort auf ich bezogen war.


    Tatsächlich ist es so, dass bis zum SJ2018/19 das Einstiegsgehalt für Sekundarstufenlehrer I+II bei ca. 1900 Euro lag, bei Sekunderstufenlehrer I sogar noch darunter.
    Das ist für jemanden, der MINT-Fächer studiert hat, ziemlich wenig.
    Erst mir Überstunden kommt man auf ein passables Gehalt.


    Für neue Kollegen gilt nun ein neues Dienstrecht mit höheren Einstiegsgehältern, aber einer flacheren Gehaltskurve. Für einige bedeutet das auch ein Verlust in der Lebensverdienstsumme.

    Ich würde es höchstwahrscheinlich nicht mehr machen.


    Damit mich niemand falsch versteht: Das Unterrichten und der Kontakt zu den Schülern machen mir großen Spaß.


    Aber wenn ich an systembedingte Beschränkungen, eine horrende Bildungspolitik und damit verbundenes Weiterwurschteln, eine nicht leistungsgerechte Bezahlung, kaum Karrieremöglichkeiten und keine beruflichen Herausforderungen denke, stelle ich mir andere Berufe deutlich attraktiver vor.


    Beide Seiten gleichen sich dann wieder aus, sodass ich recht zufrieden bin. Im nächsten Leben würde ich wahrscheinlich Medizin oder Jus studieren, da das einfach "brauchbarer" ist.

    Am liebsten habe ich ja die Bezeichnung "neue Medien" und Konsorten. Als ich Schüler war, wurde das Internet immer zugänglicher, das war vor ca. 20 Jahren. Dementsprechend neu waren vor 10-15 Jahre noch didaktische Zugänge mit Internet, Social Media, etc. Heute beeindruckt man damit aber niemanden mehr. Selbst die Social Media sind schon ziemlich alt geworden.


    Trotzdem gibt es jedes Jahr Fortbildende, die glauben, mit Internet und Social Meida den heiligen Gral der Didaktik und Methodik gefunden zu haben.


    Darüber kann ich nur noch müde lächeln, besser wäre es sich, auf die Kernkompetenzen zu stürzen: Leseverstehen, mathematisches Grundverstehen, etc.

    Fehler unterlaufen jeden. Ich persönlich halte es so, dass ich, nachdem ich eine Arbeit herausgegeben habe, Noten nur noch verbessere, aber nicht verschlechtere. Dann hat halt der Schüler mal Glück gehabt, wenn ich einen Fehler übersehen habe.

    Genau so handhabe ich das auch!

    Stimmt, da wäre es hilfreich denke ich ein Angebot an Islamunterricht als Alternative zum christlichen Religionsunterricht endlich nicht nur an Modellschulen (BW) zu haben. Denn solche SuS (geschweige denn die Familien) wird man wahrscheinlich als Außenstehender der Religion kaum belehren können. Das Wort eines islamischen Theologen kann (nicht muss) da mehr Gewicht haben. Zumindest schadet mehr echtes Wissen über den eigenen Glauben an der Stelle sicherlich nicht.

    Bei uns sind leider die muslimischen Religionslehrer selbst das Problem. Von liberal keine Spur, eher motivieren Sie junge Schülerinnen dazu, das Kopftuch aufzusetzen.

    Bei uns in der Schule merkt man den Ramadan schon, vor allem dann, wenn es heiß ist.
    Zu viele Schüler sind auch dermaßen engstirnig, dass sie das Fasten über alles stellen und dann nur schlechte Leistungen in den Klausurphasen erbringen.

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