Bundestagswahl 09 - das haben wir Lehrer davon

  • Zitat

    Der Beamtenstatus wird nicht abgeschafft. Die Finanzminister haben hier das Sagen. Und die haben durchgerechnet, dass der verbeamtete Lehrer den Staat weniger kostet - obwohl er netto mehr verdient als ein angestellter.


    Und davon mal noch abgesehen:
    Schon mal darauf geachtet, wie viele Leute aus dem Lehrerjob (über Juristen hinaus) in Länderparlamenten und im Bundestag sitzen? Llocker 35- 40% aller Abgeordneten insgesamt. Und diese z.T. noch über ´ne Beurlaubung vom Dienst.
    Die werden weder am eigenen Ast sägen noch hacken Krähen einander ein Auge aus - das ist selbst in dieser Branche noch so.


    Mir ist es generell latte, ob ich verbeamtet bin oder nicht. Falls man mich aber ins Angestelltenverhältnis rüberschaffen will, hätte ich gern ca. 5400 brutto, damit mein Nettogehalt auch noch in etwa dem Beamtennetto entspricht. Sonst kann das gern jemand anders an meiner Stelle machen.
    Dass sich das in der Summe jede Regierung ganz, ganz genau überlegen wird, ist ja wohl klar.
    Das betrifft auch zukünftige Lehrer, die man in Angestelltenverhältnissen beschäftigen will. Dann bekommen sie ihre Stellen nie besetzt bzw. müssen sich langfristig gg. Streiks wappnen, die höchst unvorteilhaft für das ohnehin bundesweit angekratzte Schulsystem und seine brüchige Fassade wären.

  • Auf der Website des Bundestages kann man sich informieren:



    Juristen: etwa 23%


    Lehrer aller Art: etwa 13%



    Und dann sollte man noch bedenken, dass ...


    ... ein Lehrer, der etwas anderes anfängt, sofort vergisst, wie das Lehrerdasein war (gilt sogar schon für Oberstudiendirektoren).


    ... viele von denen nur mal kurz in die Schule hineingeschnuppert und dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Flucht ergriffen haben.

  • alias schreibt:

    Zitat

    Der Beamtenstatus wird nicht abgeschafft. Die Finanzminister haben hier das Sagen. Und die haben durchgerechnet, dass der verbeamtete Lehrer den Staat weniger kostet - obwohl er netto mehr verdient als ein angestellter.


    Naja, das behauptet heute ja niemand mehr ernsthaft - ist zumindest ein sehr kurzfristiges Denken (nie vergessen: mit dem Eintritt in die Rente kostet der Angestellte dem Staat direkt keinen Pfennig mehr). Und die angestellten Bediensteten des öffentlichen Dienstes stabilisieren im Gegensatz zu den Beamten auch die gesetzliche Renten- und Krankenversicherung sowie die Arbeitslosenversicherung: da hat der Staat auch ein Interesse dran (sowas ist natürlich schlecht monetätr zu bewerten)


    Außerdem hat sich die Lage der Angestellten im gesamten öffentlichen Dienst seit den ausgehenden 90er Jahren gravierend verschlechtert - den einzigen Vorteil den ein Angestellter von einem Beschäftigungsverhältnis im öffentlichen Dienst heute noch hat, ist die Unkündbarkeit nach 15 Jahren (die Zusatzalterversorgung VBL ist für den höheren Dienst mit seinen langen Ausbildungszeiten de facto unter der Verhandlungsführung von Schily/Bsirske abgeschafft worden bzw. ist völlig demontiert worden). Praktisch alle Zulagen usw. sind abgeschafft worden.


    Die Unterschiede zwischen Beamten und Angestellten haben sich einfach in den letzten 10 Jahren gravierend verschärft - schon allein von daher sind diese alten Modellrechnungen (auch immer gucken, wer die erstellt hat) obsolet.

    • Offizieller Beitrag

    Danke Helmut... diese immerwährende Gerücht, der halbe Bundestag bestünde aus Lehrern und dieses Land mache quasi lehrergesteurte Politik (ich wünscht, es wäre so! ;) ) hält sich irgendwie schon ewig, und wird dadurch nicht wahrer...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von helmut64
    Und dann sollte man noch bedenken, dass ...


    ... ein Lehrer, der etwas anderes anfängt, sofort vergisst, wie das Lehrerdasein war (gilt sogar schon für Oberstudiendirektoren).


    Ich liebe Pauschalurteile!


    Ist leider ein bisschen Off-Topic. Aber vielleicht sollte man auch mal bedenken, dass Schulleiter nicht unbedingt vergessen, wie ein nroameles Lehrerdasein ist, aber eben einen Haufen Entscheidungen treffen muss, die nicht jedem Kollegen schmecken können. Leider handelt ein Schulleiter sich aber bei jeder Entscheidung den Ruf ein, unkollegial zu handeln, weil es irgendjemandem immer weh tut.

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