Fremdsprache Sek I: 4- bei ca. 50 Prozent?

  • Ich habe es bisher immer so gehandhabt und gehört, dass in der Sek I bei ca. 50 Prozent der erreichbaren Punktzahl eine 4- gegeben wird.
    In der Sek II wird die 4- ja bei 39 bis 40 Prozent gegeben.


    Wie ist das bei euch in der SEK I (NRW) geregelt? Unangenehmerweise weiß ich nicht, wo ich das nachlesen kann, in den Kernlehrplänen steht im Bereich der Leistungsbewertung dazu nichts.

  • Hallo Aktenklammer,


    Grunbdsätze zu Leistungsbewertung findest du i § 48 SchulG sowie in § 6 APO-SekI formuliert. Verbindliche Maßstäbe wirst du dort allerdings nicht finden, hierüber befinden die Fachkonferenzen, ansonsten entscheidet der Lehrer in eigenem Ermessen. Da die ZPs allerdings Bewertungsmaßstäbe zu Grunde legen, die dem von dir genannten in der Sek II entsprechen, empfiehlt es sich m.E. diesen Maßstab auch vorher anzuwenden.


    Mit freunlichem Gruß
    Anton Reiser

    • Offizieller Beitrag

    Anton


    Deine Argumentation ist nachvollziehbar, es stellt sich aber die Frage, ob man diese politisch gewollte Absenkung des Niveaus, um möglichst viele (allenfalls durchschnittliche) Abiturienten zu produzieren, unbedingt unterstützen muss.


    Und wenn man dann am besten noch diese schwammigen Punktemaßstäbe der ZP oder des ZAs zugrunde legt, dann bekommt jeder Schüler mindestens eine vier oder besser, wenn er ab und an einmal eine Satz geradeaus schreiben kann - zumindest in Englisch ist das so. Fünfenschreiben wird so dann zur Kunst. Und dem Wunsch nach Reduzierung der Sitzenbleiber wird so auch entsprochen. So einfach kann man sich die Welt machen.


    Wir etikettieren Dung einfach zu Gold um und das Bildungsproblem ist gelöst. Bravo NRW.
    (Achtung polemische Überspitzung!)


    Zum Thema zurück:


    Ich halte mich an die 50% Grenze, die ist nebenbei auch von der FK abgesegnet.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Huhu,


    bei uns geben wir die 4- bis 47%.......oder auch bis 45%.


    bis 40% die 5+
    bis 35% die 5
    bis 30% die 5-


    Wir haben das an unserer Schule per FK entschieden, allerdings in Hessen.


    LG
    isa

  • Hallo Bolzbold,


    ich kann vieles von dem, was du schreibst, verstehen. Für mich stellt sich aber eher pragmatisch die Frage, ob der Kampf um einen wie auch immer gearteten "richtigen Bewertungsmaßstab wirklich den Aufwand rechtfertigt. (Dass zu einer Gesamtbeurteilung der Leistungen auch der Bereich der "sonstigen Mitarbeit" gehört, klammere ich an dieser Stelle einmal aus).


    Zu meiner praggmatisch orientierten Sichtweise gehört beispielsweise die Überlegung, dass ich selbst möglicherweise zwar tatsächlich das Niveau der Schülerleistung u.U. schlechter beurteilen würde, aber selbst eine u.a. daraus resultierende mangelhafte Leistung als Vornote durch die offiziellen Bewertungsmaßstäbe letztlich bereits durch eine ausreichende Leistung innerhalb der ZP "geheilt" werden würde: Ich müsste in diesem Fall zwingend die bessere Note als Endnote erteilen.


    Abgesehen davon erspart man sich bei Anwendung des offiziellen Maßstabes manches unangenehme Gespräch mit der Schulleitung. Nach Wegfall des Drittelerlasses definieren nämlich viele Schulleitungen ihre eigenen "Schmerzgrenzen", bei denen über das Ergebnis vermeintlich oder tatsächlich grottenschlecht ausgefallener Klassenarbeiten geredet werden muss. Die Klassenspiegel aller Klassenarbeiten incl. der Erwartungshorizonte sind bei uns der Schulleitung flächendeckend vorzulegen. Geschaut wird allerdings lediglich auf den Notendurchschnitt.


    Mit freundlichem Gruß
    Anton Reiser

  • An unserer Schule (Nds.) wird in Englisch laut FK-Beschluss ab 60% eine 4 verteilt. Darunter bekommt man folglich eine 5, unter 40% gibt es eine 6.

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