Amtsärztliche Untersuchung-"Sonderfall"

  • Im Jahr 2000 habe ich vor meinem Ref. eine amtsärztliche Unterusuchung gehabt und bin auch ohne Probleme durchgekommen.
    Das Ref. habe ich damals nach 9 Monaten abgebrochen, möchte es aber gern ab Sept. 2010 beenden.


    Problem:
    In 2007 hatte ich eine nicht ganz einfache Operation (Lunge: Eiterabszess, alles gut verheilt) und 2008 auch noch einen winzigen (wirklich nicht schlimm) Bandscheibenvorfall.
    Ist das schon mein k.o.?


    Ich nehme mal an, dass ich sicherlich vor Wiederaufnahme noch mal zur Untersuchung muss und wie schätzt Ihr meine Chancen ein, ob ich überhaupt durchkomme?
    Muss man eigentlich noch dem Ref. wenn es um die Verbeamtung auf Lebenszeit geht noch mal zum Amtsarzt?
    Wer kennt sich aus?

    Augen zu und durch! Es soll ein Leben "danach" geben! =)

  • in nrw musst du vor dem ref eigentlich gar nicht zum amtsarzt. man muss höchstens nachweisen, dass man frei von tbc ist... oder war das nur bei den praktika? aber ein richtiges durchchecken beim amtsarzt gibts hier vor dem ref nicht mehr.
    das kommt erst, wenn man eine feste stelle antritt. wer da nicht durchkommt, wird (erstmal) nicht verbeamtet, kann aber natürlich im angestelltenverhältnis die stelle antreten.

  • Ah, danke für die Antwort. Wenn ich mich recht erinnere, musste ich damals vor 10 Jahren nur zum Lunge-Röntgen. Ich kann mich aber kaum mehr erinnern, ist so lange her.
    Trotzdem habe ich natürlich die Befürchtung, dass ich vielleicht durchs Ref. komme und dann kriege ich die "Rote Karte", wenn ich auf Lebenszeit verbeamtet werden will.
    Dann wäre alles umsonst gewesen!

    Augen zu und durch! Es soll ein Leben "danach" geben! =)

  • Möglicherweise ist es dein beamtenrechtliches k.o, ja. Garnatieren kann dir da keiner, was der Amtsarzt sagt. Bandscheibenvorfall ist halt immer so eine Sache ;(


    Aber was meinst du mit "umsonst gewesen", das verstehe ihc jetzt nicht so ganz!

  • Zitat

    Original von bine1810
    Dann wäre alles umsonst gewesen!


    Wieso umsonst? Das hieße doch nur, dass du nicht als Beamte sondern als Angestellte eingestellt wirst.


    Nele

  • Sicher, garantieren kann keiner, was der Amtsarzt sagt, ich glaube aber, dass du ruhig bleiben kannst. Wenn die Lungengeschichte abgeheilt ist, du wegen dem BSV zurzeit keine / kaum Probleme hast und dich bei der Untersuchung ordentlich vornüberbeugen kannst sowie du keine großen Kranbkheitsausfälle vor der Untersuchung hattest, dann sollte eigentlich alles glattgehen.

  • Sie meint sicher nicht, dass ihre Ausbildung umsonst war. Aber es ist schon ein riesiger Unterschied, ob du ein Beamtengehalt oder eben nur ein Angestelltengehalt bekommst. Hier in Hessen macht das so um die 800 Euro im Monat aus. Da kann ich schon verstehen, wenn sie sagt, dass "alles umsonst" war. Bezüglich der Bezahlung hat sie da nämlich recht.


    Ganz ehrlich, ich will hier niemanden angreifen, aber ich hab das auch schon im Kollegium mitbekommen. Wie kann man die Arroganz besitzen und meinen, dass ein Angestelltengehalt in Ordnung sei, wenn man selber Beamtenstatus hat? Vor allem vor dem Hintergrund, dass man die gleiche Ausbildung hat? Meiner Meinung nach sollte jeder Lehrer, egal ob jung, alt, dick, dünn, Sek 1,2...gleich bezahlt werden. Natürlich bin ich eigentlich auch für eine Bezahlung nach Leistungsorientierung, sprich dass Leistung im Lehrerberuf auch belohnt werden sollte, aber das wird der Staat niemals hinbekommen und m.E ist es auch schwierig, dies im System Schule messbar zu machen.
    Aber zurück zum Thema: Es ist einfach nicht fair, Leute mit gleicher Ausbildung unterschiedlich zu bezahlen, nur weil sie eine Krankheit haben, für die sie nichts können!
    Mir geht es ähnlich, mein Termin für die Verbeamtung auf Probe ist in 3 Wochen und ich hab echt Angst, dass sie aufgrund einer Vorerkrankung sagen: Sorry, Frau...,aber hey, wir geben Ihnen einen Angestelltenvertrag." Dann würde ich mir wirklich überlegen, ob ich diesen Job weitermachen will. Natürlich gehts mir nicht nur um die Kohle, dann wäre ich weißgott nicht Lehrer geworden. Aber so sehr Idealist bin ich dann auch nicht.


    Nichts für ungut.


    mrsy

  • Zitat

    Original von mrsyellow
    Ganz ehrlich, ich will hier niemanden angreifen, aber ich hab das auch schon im Kollegium mitbekommen. Wie kann man die Arroganz besitzen und meinen, dass ein Angestelltengehalt in Ordnung sei, wenn man selber Beamtenstatus hat?


    Klingt aber leicht angreifend ;).


    Ich denke diese Grundsatzdiskussion braucht man hier nicht (zum x-ten Mal) beginnen. Das sieht ein jeder so, der irgendwie eine Ahnung vom Lehrerjob hat und sein Gehirn einschaltet, dass es albern ist für Arbeit, die null Unterschied macht, so unterschiedlich bezahlt zu werden.

  • Dass die Zweiklassenbezahlung, d.h. mittlerweile ist es ja schon eine Dreiklassenbezahlung unter aller Kanone ist, bestreitet ja nun niemand. Aber "alles umsonst" hieße für mich, dass eine Anstellung im angestrebten Beruf nicht mehr möglich ist und die Ausbildung damit für die Katz' war. Und das ist nuneinmal nicht der Fall...


    Nele

  • Muss mich dazu wieder melden, bevor hier weiter spekuliert wird. Schon mal danke für die Antworten!
    Mit "Umsonst" meine ich tatsächlich den Angestelltenstatus. Denn der kommt für mich absolut nicht in Frage. Ich war in den letzten Jahren privat krankenversichert (habe als Hausfrau alles selber bezahlt!) und kenne dadurch beide Patientenseiten: "Privat" und "Kasse". Leider ist meine Erfahrung die, dass man als Kassenpatient beim Arzt verraten und verkauft ist, und man nur beten kann, dass man nicht ernsthaft krank wird. Durch den P-Status hatte ich in den letzten Jahren viel Gelegenheit mich von Homöopathen und Heilpraktikern behandeln zu lassen, was mir als Kassenpatient nur möglich ist, wenn ich es aus eigener Tasche zahle. Und das müsste ich dann auch noch von meinem schlechteren Gehalt! => Also weniger verdienen und dann auch für eine GUTE medizinische Versorgung selber zahlen, geht ja gar nicht!


    Lunge und BSV sind gut verheilt und machen mir (zur Zeit) keine Probleme, aber ich habe halt Sorge, dass mir nach (hoffentlich bestandenem Ref.) irgendein dahergelaufener Amtsarzt mir mein zukünfitges Berufsleben verbaut. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich nur als Beamter als Lehrer arbeiten werde.

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  • Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
    Mein Mann - Angestellter Lehrer - ist privat versichert. Vom Arbeitgeber bekommt er 50 % der Krankenkassenkosten ausgezahlt, er ist dann mit 100 % privat versichert.


    Es kann natürlich sein, dass das jetzt mit TV-L nicht mehr geht, damals - Versicherungschaos schlechthin - kam mein Mann nicht in der GKV unter und musste in die PKV zu horrenden Gebühren (Risikozuschlag bei gleichzeitigem Leistungsausschluss - ziemlich übel).

  • Als angestellter Lehrer ist man heutzutage GKV - versichert. Man ist versicherungspflichtig in der GKV. Das Einkommen ist nicht hoch genug um dort NICHT reinzumüssen.


    @bine: Bevor du jetzt dein Ref ggf. umsonst aufnimmst (wie gesagt, Bandscheibenvorfal ist nicht unproblematisch) würde ich dir raten mit deinem Gesundheitsamt in Verbindung zu treten und dich da zu informieren, wie man deinen Fall sieht. 100% verbindlich ist dann sicherlich auch die Auskunft nicht aber sicherlich eine bessere Entscheidungsgrundlage als die Antworten hier. Sollst ja nicht deinen weiteren Lebensweg verschwenden, wenn du das Endresultat nicht haben willst. Ist ja deine Entscheidung :)

  • Ich traue mich nicht.
    Ich weiß halt nicht, ob ich dann nicht sogar "schlafende Hunde wecke", wenn ich mit meiner Krankengeschichte zum Gesundheitsamt gehe.
    Aber es wäre natürlich echt bitter, wenn ich das Ref. schaffe und es dann an der lebenslänglichen Verbeamtung scheitert.

    Augen zu und durch! Es soll ein Leben "danach" geben! =)

  • ??
    Du musst bei deiner Amtsarztuntersuchung eh die Fragen auf dem Fragebogen ehrlich beantworten, das wird sich nicht ändern wenn du jetzt hingehst!?
    Vielleicht kann man so eine Frage ja auch anonym stellen, wenn du Angst hast, dass das auf dich persönlich zurückfällt.
    Es gibt ja in diesen Amtsarztfragebögen für viele Dinge auch Firsten (in den letzten x Jahren). Wenn du in diese Frist fällst, fällst du rein und wenn nicht, dann nicht. Das kann auch eine ANfrage jetzt ja nicht ändern.


    Eine sicherere Auskunft wirst eben wohl nicht bekommen können.


    Ich meine, es mach doch keinen Sinn, durchs Ref zu gehen (bekanntlich für die meisten kein Spaziergang) mit der Aussicht, dann vielleicht eh nicht weiterarbeiten zu wollen, wenn da für dich klar ist, dass du ohne Beamtenstatus nich arbeiten willst. Da kann man sich in der Zeit sicherlich sinnvolleres suchen.

  • Du hast recht, ich werde mich in den nächsten Tagen um einen Termin bemühen, damit ich von offizieller Stelle Anworten bekommen. Ich muss Klarheit haben, bevor ich ins Ref. gehe.
    Danke für Deine Antwort.

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  • Um mal hier für Entspannung zu sorgen: Ich hatte kurz (3 Monate vor Beginn) vor meinem Referendariat einen Bandscheibenvorfall. Ich habe das Referendariat angetreten, war in der Zeit nicht krank (nur einen oder zwei Tage (und ein Tag davon war der nach der Geburt meines Sohnes). Bei der Amtsarztuntersuchung kurz vor Ende des Ref. konnte ich alles machen, was von mir verlangt wurde (nach vorne beugen, etc.) und der Amtsarzt hatte dann auch nix zu beanstanden bzw. sah nichts, was gegen meine Verbeamtung spricht.

  • Musstest Du denn auch einen Fragebogen ausfüllen (also wahrheitsgemäß auf konkrete Fragen antworten) oder hängt das nur von den mündlichen Fragen des Arztes ab? Also, ob er direkt nach Vorerkrankungen fragt oder nicht? Verstehst Du, was ich meine?

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