Anleitung für Arbeitsblätter

  • sunny
    sie "waren" anders? Das klingt nach weiter Vergangenheit? Wir leben im Hier und Jetzt. Und jetzt sind Arbeitsblätter dieser Art völlig normal. Und trotzdem scheitern Kinder daran.


    Jetzt sind Arbeitsblätter ohne Erklärungen und Anweisungen völlig normal?
    Das glaube ich nicht.
    Vergangenheit?
    Meine letzten Kontakte zu Schulen (freien Schulen) und zu lernenden Kindern (A. ist Erstklässlerin und Schule kotzt sie an. Sie mailt mir)
    liegen schon Tage zurück. Wie lange liegt Deine pädagogische Ausbildung zurück?
    "Waren" bedeutet, dass im Augenblick die meisten bis auf die zur Grammatik vergriffen sind. Von den Lernheften zum Schreiben und Lesen gibt es bei amazon im Augenblick nur noch 4 Exemplare.
    Ich vermute, Kinder "scheitern" an der Pädagogik: erklären, anweisen, kontrollieren, bewerten.
    Die Erklärungen kommen nicht an, die Anweisungen werden nicht verstanden, die Kontrollen versuchen sie zu umgehen oder eben irgendwie zu bestehen und die Bewertungen werden von mehreren Seiten als das Ziel angesehen.
    Dass die Pädagogik es immer schwerer hat, ist leicht aus zahllosen Beiträgen hier zu lesen.
    Ob hier viele sind die mit dem Begriff Epistemologie etwas anfangen können?

  • @ Robischon: solche Arbeitsblätter mögen ja für Erstklässler geeignet sein, aber was machst du in einer dritten oder vierten Klassen. Da können ABs ja nicht bloß aus bunten Bildchen bestehen und die Schüler müssen zwangsläufig mal eine Aufgabenstellung lesen, um sie zu verstehen.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Du kennst Arbeitsblätter von mir?
    Die "Bärenstarke Grammatik" wird meines Wissens von der ersten bis zur siebten Klasse, auch im Gymnasium, eingesetzt.
    Ohne Erklärungen und Arbeitsaufträge.
    Ich hatte auch einen Mathematik-Anfang. Für die Kinder brauchte ich keine Erklärungen. Die Anweisungen und Erklärungen für Lehrer zusammenzustellen, auf Wunsch des Verlags, war viel aufwändiger und umständlicher als die Erstellung der Lern- und Arbeitsblätter.

  • So ein AB für die siebte (meinetwegen auch nur vierte) würde ich gerne mal sehen. Hab mir nur die angeguckt, die auf deinem Link zu sehen waren.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Auf diesem Link sind doch nur vier Beispiele für den allerersten Anfang.
    Lern- und Arbeitsblätter für die siebte,(oder nur die vierte) sind z.B. in der Bärenstarken Grammatik.
    Gibts zur Zeit bei ebay. Ich hab keine mehr.
    Wichtiger wäre natürlich, auf die übliche Pädagogik (erklären, anweisen, kontrollieren, bewerten) zu verzichten. Dann fielen Dir selber Möglichkeiten ein und Du würdest vor Erklärungen erstmal hören was für Fragen Kinder haben, die aus deiner Sicht vielleicht überhaupt nichts mit dem "Thema" oder dem Lehrplan zu tun haben.
    Und die dann so kurz und klar beantworten, dass Kinder weiter fragen.
    Es gibt jede Menge Schulklassen, wo Kinder lachen, wenn eins eine Frage an den Lehrer stellt.
    http://www.rolf-robischon.de/stelldirvor.html

  • Lieber Robischon , ich werde darüber nich tweiter diskutieren.. ich glaube dass deine Arbeit durchaus umsetzbar ist, aber nicht in einer KLasse, in der man kaum Platz hat sich zu Bewegen, in einer Schule in der kaum Material vorhanden ist und nicht mit Kindern die die Landessprache kaum sprechen....
    ich verwende durchaus Arbeitsblätter die einen Sinn machen, ich würde gerne Lernkonferenzen machen, in denen die Kinder sich über ihr Wissen austauschen... aber dies ist nur in geringem Rahmen umsetzbar...
    und würde ich sie nicht antreiben etwas zu arbeiten, dann würden von meinen Kindern mind. 80 % den ganzen Tag malen, spielen, zeichnen und basteln...


    LG MM

  • Hallo, magicmoment,
    so ein Umgang mit dem Lernen ist auch möglich, wenn der Schulraum nur ein Dach hat und wenn es außer Papier und Stiften kein Material gibt. Vielleicht noch zwei oder drei Nachschlagewerke und einen Lernbegleiter, der Fragen beantwortet.
    Wenn Dein Schulraum so eng ist, mach doch die Tür auf.

  • Ich habe mal ein ähnliches Problem in einer ersten Klasse gehabt. Mich hat da immer gestört, dass einige nicht abwarten konnten, wenn ich mit anderen Kindern beschäftigt war. Sie sind dann in Gespräche geplatzt und haben dadurch das gerade geführte Gespräch gestört und mussten dadurch noch länger warten, weil sich alles verzögerte. Es waren fast immer die gleichen Kinder, die eben nie abwarten konnten.


    Wir haben uns dann im Gesprächskreis darüber unterhalten und die Kinder haben eine eigene Lösung gefunden. Ich bekam erstens ein Diskretionsschild gemalt. Einige konnten sich an so etwas beim Besuch der Post und der Sparkasse erinnern. Zweitens malte mir ein Kind eine Gesprächsampel, die ich auf rot oder grün stellen konnte, je nachdem ob man warten musste, oder nicht. Danach hat sich das Problem wirklich gebessert und die Regeln wurden von allen gut angenommen.


    Vielleicht können deine Kinder selber Zeichen oder Piktogramme entwickeln und halten sie dann auch besser ein. Bei mir hat das jedenfalls gut funktioniert.


    Viel Erfolg!

  • Danke für die Idee, ich werde sie auf alle Fälle ausprobieren,.. ich glaub sie bekommen es ja garnicht so mit, weil ansich ist ja Fragen erlaubt, beim Wochenplan funktioniert es mittlerweilen sehr gut, da kommen wirklich gezielte Fragen aber , bei neuen Dingen ist immer eine Art *Barriere* da...


    LG MM

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