Anleitung für Arbeitsblätter

  • Hallo,


    auf die Idee hat mich eine Freundin gebracht, da ich ihr mein Problem schilderte... wenn ich ein Arbeitsblatt austeile und es erkläre, dann kommen ständig fragen wie es geht, sie haben einfach nie gelernt selbst einmal über etwas nachzudenken... ich würde jetzt so eine Art Anleitung suchen mit Bildern


    Schritt 1 Name auf das Arbeitsblatt schreiben


    Schritt 2 Das Arbeitsblatt anschauen und überlegen was ich tun muss


    Schritt 3 Stift herrichten


    Schritt 4...


    usw hat jemand sowas schon einmal gemacht???


    Sonst werde ich es selbst erstellen, dachte ich frag mal euch, ihr habt immer so gute Ideen


    LG MM

  • Ich habe das Gefühl, dass meine Kids einfach nie gelernt haben selbstständig an Aufgaben heranzugehen, ich merkte das letzte Woche an der Lernzielkontrolle Aufgabe war dir richtige Zahl unter die Abbildung zu schreiben, na und dann stand dort 3 und nicht 13 und ich meinte zu dem Mädchen, was ist denn das aha die Zehnerstange also was musst du hinschreiben?? Sie war aber nicht die einzige... weil im Prinzip wussten sie es, nur selbst nachdenken, was gefragt ist... nöööö


    Vielleicht hat ja doch jemand eine Idee ;)


    LG MM

  • Jetzt verkneife ich es mir doch nicht:
    Wenn man Arbeitsblätter erklären muss, sind sie für Kinder nicht besonders geeignet.
    Oben ist ein leeren Kasten an dem "Name" steht.
    Was es auf dem Blatt an Möglichkeiten gibt, sollte für Kinder einfach so erkennbar sein.
    Wenn mich ein Kind fragte:"Was muss ich da machen?" (So fragten nur Kinder die neu dazu gekommen waren), frgte ich zurück:"Was kannst Du damit machen?"
    Oder die anderen Kinder sagten das.
    Ein Arbeitsblatt, bei dem Kinder nicht erkennen können wie es aufgefüllt werden könnte, ist ungeeignet fürs Lernen.
    Vielleicht ist es nur leichter zu kontrollieren und zu bewerten.
    http://www.selbstbestimmteslernen.de

  • Huhu,


    tja, dann wären alle seiten im Buch ungeeignet?????


    Sry, ich will dir nicht zu nahe treten, a) kennst du meine Kinder nicht und b) wie ich schon gesagt habe, brauchen sie immre die Rückfrage und genau dafür hätte ich gerne Bilder, die ich mir nun selbst gemacht habe... dass ich nicht jedes Mal sagen muss, was könntest du machen, ....sondern sie selbst erkennen können wie mus sich vorgehen...



    meine Kids wollen einfach nie denken.... du kannst dir dass vl nicht vorstellen, weil du anscheinend Kinder hast die dass immer wollen.... und ich kenne deine HP,...


    naja ich will hier keine Grundsatzdiskussion...


    LG MM

  • Doch ich kann mir das vielleicht vorstellen. Ich war 40 jahre in der Branche.
    Genau deshalb hab ich andere Arbeitsblätter entwickelt, aufgehört zu erklären und zu belehren und zu "motivieren".
    Und statt Fragen zu stellen wie das oft üblich ist, hab ich nur noch Fragen beantwortet, alle, so kurz und deutlich wie möglich.
    Und das hat bestens geklappt.
    Lernen lassen ist viel leichter und erfolgreicher als belehren udn beauftragen und kontrollieren.

  • Robischon,


    MagicMoment will ja eben nicht belehren, sondern lernen lassen ist dafür auf der Suche nach passenden Symbolen und Piktogrammen...

  • Es ist mein zweites Dienstjahr,---


    meine erste eigene Klasse, und wie Elaine sagte, suchte ich nach Bildern, die deutlich in der Klasse hängen, dass alle Kinder sie sehen,


    viele meiner Kinder können keine Fragen stellen, weil sie dazu die Sprache nicht beherrschen ;)


    LG MM

  • Das Problem mit den Arbeitsblättern kenne ich auch. Gerade im ersten Schuljahr kann deren selbständige Bearbeitung sehr spannend sein.
    Eine Anleitung mit Piktogrammen habe ich leider auch nicht für dich.
    Vielleicht beginnt das Problem für viele Kinder aber auch bereits damit, dass sie sich auf einem Arbeitsblatt einfach nicht zurechtfinden?
    Mittlerweile achte ich immer ganz genau darauf, dass der Arbeitsauftrag mit einem bestimmten Rahmen (z. B. Doppellinie)versehen wird. Links vom Rahmen male ich dann noch ein großes Auge.
    Die Beispielaufgabe mit Lösung steht ebenfalls in einem bestimmten Rahmen. Das hilft einigen Kindern schon sich besser zu orientieren.
    Manchmal lasse ich auch den schusseligen Kasper (Handpuppe) schon mal Aufgaben lösen. Die Kinder sind dann erst mal Kontrolleure und schauen sich die Aufgaben dann immer viel genauer an, als wenn sie diese still für sich bearbeiten.
    Und darauf bestehe ich immer: Der Bleistift liegt während der Erklärungs-und Besprechungsphase immer in der Ruheecke des Tisches!
    Abschließend noch als kleiner Trost: Viele Kinder machen gerade im ersten Schuljahr plötzliche Entwicklungssprünge. Vieles funktioniert plötzlich, obwohl man zuvor schon die Hoffnung (beinahe) aufgegeben hatte.
    VG
    Lulu 08

  • Hm, meine zweite Klasse hatte als ich sie am Anfang des Jahres übernommen habe, ähnliche Probleme.


    Bei den meisten wirkte es, dass ich einfach nur sage. "Lies die Aufgabe" oder schau es dir doch mal genau an. Wer dann immer noch nicht weiter weiß, darf ein Kind fragen und wer dann immer noch nicht weiß wie es geht, darf zu mir kommen.


    Inzwischen sind es nur noch ganz wenig Kinder die zu faul zum lesen sind.


    Was ich auf keinen Fall mache, ist die Aufgabe gleich zu erklären. Manchmal neigt man dazu, weil es schneller geht. Aber will man eine Verbesserung, solltem man sehr konsequent sein.


    LG Anja

  • Robischon, deine Arbeitsblätter sind aufgebaut wie tausende andere auch. Man findet sie in Büchern und Kopiervorlagen.
    Ich kann da absolut nichts besonderes daran finden.
    Und doch weiß ich, dass ein großer Teil unserer Erstklässler damit am 2. Schultag und teilweise auch jetzt noch überfordert wäre.
    Bei dem 1. Blatt wären sie der Meinung, sie hätten jetzt Auto, Gans und Verkehrsschild geschrieben. Abgesehen davon, dass sie vielleicht einfach nur die Bilder ausgemalt hätten und den Kästchen keinerlei Beachtung geschenkt hätten, wenn man die Aufgabe nicht genau erklärt hätte. :D
    Ich glaube, du hattest wirklich Glück mit deinen Schülern ...


    Sunny

  • Naja, ich glaube dass Problem ist ,dass sie nicht denken müssen, ich habe viele türkische Buben, die bekommen sowieso alles zuhause vorgekaut.... die müssen keine Sache alleine machen.... und jetzt erwarte ich mir, dass sie sich die Aufgaben anschauen, es geht nicht darum, dass das Arbeitsblatt den Kindern zu schwer ist... sondern darum, dass sie warten, dass ich sie beriesel und mind. 10 Kinder dann immer noch fragen was sie tun sollen... weil sie wie gesagt, nicht selbst schauen wollen... und da ich viel mit Piktogrammen arbeite... also auch beim Stundenplan, verweise ich nun immer Kinder mit einem Kopfnicken in diese Richtung und ich erspare mir das Reden.....
    daher habe ich auch hierfür Bilder gesucht,... habe aber nun einige selbst gezeichnet, werde sie noch bemalen und wenn mein Scanner wieder geht, stelle ich sie gerne anderen zur Verfügung, aber bitte ein wenig Geduld....


    @Robinschon,.. ich finde deine Art zu Arbeiten sehr interessant... ich habe darüber auch schon viel gelesen, an den zwei Arbeitsblätter die du auf der Seite präsentierst sehe ich nicht viel außergewöhnliches.... allerdings habe ich ganz andere Rahmenbedinungen wie du... Gruß MM



    LG MM

  • Hallo sunny
    da irrst Du dich.
    Meine Arbeitsblätter waren anders als all die, zu denen es Anweisungen gibt: Tu dies, tu das.
    Sie können auch schon von vier- bis fünfjährigen verstanden werden.
    Sie müssen dabei nicht tun was erwartet wird.
    Kinder die bei mir in die Schule kamen, waren nicht ausgesucht.
    Sie hatten ähnliche Lebensbedingungen wie die, die angeblich nicht "denken" wollen oder können.
    Bei meinem Umgang mit Kindern und ihrem Lernen musste ich mich nicht darüber beklagen was sie lernten und arbeiteten.Ich konnte mich darüber freuen.
    Und ich war immer neugierig auf die nächsten Ergebnisse und Erfindungen.

  • Robinschon, sie "waren" anders? Das klingt nach weiter Vergangenheit? Wir leben im Hier und Jetzt. Und jetzt sind Arbeitsblätter dieser Art völlig normal. Und trotzdem scheitern Kinder daran.


    Vielleicht liegt deine Schulerfahrung einfach zu weit zurück?


    Meine älteren Kollegen sagen auch sehr häufig, dass die Schüler sich von Jahr zu Jahr verändern. Was bei der vergangenen 1. Klasse noch möglich war, geht 4 Jahre später nicht mehr. Man muss mit den Anforderungen weiter zurück gehen.


    Kann es sein, dass du nicht mehr nah genug am aktuellen Geschehen heran bist?


    Sunny

  • Magic Moment,
    ah, jetzt verstehe ich! Sorry, ich hatte deinen zweiten Beitrag dahingehend gedeutet, dass deine Kinder sich nicht auf die Arbeitsaufträge einlassen (wollen/können) und stattdessen einfach mal loswurschteln. Da hatte ich dich wohl missverstanden.
    An meiner Schule gibt es auch viele Jungen, die von Haus aus diese "Bedien-mich-mal-Haltung" mitbringen. Da hilft nur konsequentes Gegensteuern, indem wir eine selbständige Arbeitshaltung einfordern.
    Positiv wirkt sich bei uns mittlerweile der verpflichtende Besuch eines halbjährigen Deutschkurses für Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen vor ihrer Einschulung aus. Die Kursleiterinnen bestehen ziemlich konsequent auf eine möglichst selbständige Arbeitsweise. Auch die umliegenden Kindergärten achten mittlerweile sehr aufmerksam darauf, die Selbständigkeit der Kinder zu fördern.
    Dadurch sind viele der von dir angesprochenen Kinder schon "voraktiviert", wenn sie eingeschult werden. Wenn dieses Zuarbeiten allerdings nicht stattfindet, stehen wir als Lehrerinnen allerdings vor einem riesigen Problem, das uns viieeel Kraft kostet.
    Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft und Durchhaltevermögen und bin schon auf deine Piktogramme gespannt.


    VG
    Lulu08

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