• Hallo,
    ich komme mir manchmal vor wie eine Gluckhenne. Auf Ausflügen bin ich die ganze Zeit damit beschäftigt , Kinder zu ermahnen, nicht zu trödeln. "Ein bisschen schneller die Damen." "Schließt mal zu der restlichen Gruppe auf." "Jetzt mal ein Stück laufen."
    Es geht nicht darum, dass ich schneller an unser Ziel kommen möchte. Vielmehr möchte ich vermeiden, dass die 25 Kinder sich auf einem halben Kilometer verteilen.
    Wie regelt ihr das? Das man vorher über Regeln spricht ist klar. Aber das hat bisher nicht viel genützt.
    Ich bin gespannt.

  • Geht mMn nicht ohne mindestens eine "2. Aufsicht" (Kolleg/in oder Elternteil), mit der man sich vorher abspricht und dann "aufteilt": Einer hinten zum Gasgeben, einer vorne zum Bremsen bzw. Warten-lassen....
    Man lässt Dich doch da hoffentlich nicht allein?? :-/

  • Als ich meine Klasse damals übernommen habe, hatte ich eigentlich nach dem ersten Ausflug das Gefühl "mit der Klasse mache ich nie wieder einen Ausflug!"


    Bin trotzdem eisern weiterhin losgegangen, und letzte Woche - beim vorletzten Ausflug mit dieser Klasse - hat sich mein zweijähriges Training gelohnt: so einen entspannten Ausflug habe ich selten gehabt.


    Daher mein Rat: da hilft einfach nur trainieren! (und die wirklich untragbaren Schüler zu Hause lassen - da hab ich auch zwei von)

  • Ganz ehrlich: Ich ermahne nicht mehr besonders viel auf Ausflügen!


    Wenn die Kinder länger für den Weg brauchen, brauchen sie eben länger für den Weg. Mir macht es nichts, wenn sie sich etwas verteilen (solange ich sie sehe), dennoch hab ich auch eine 2. Aufsichtsperson mit.


    Ich drossele mein Tempo, wenn die Kinder mir zu langsam sind.
    So ist der Ausflug entspannt.
    Ich möchte das auch genießen, wenn wir was unternehmen :) Spricht meiner Meinung nach auch nichts dagegen alles etwas ruhiger anzugehen und das Ermahnen sein zu lassen. Ich finde Ausflüge sehr toll und ermahne da weniger als sonst.

  • Auch wenn ich die Zweifel verstehen kann. Ich werde es mal versuchen, das alles etwas entspannter zu sehen.
    Das ist ja meist zumindest eine mögliche Lösung. Danke für eure antworten.

  • Zitat

    Original von Prusselise
    Dann fährt auch noch ein späterer Bus, oder?


    Wenn ich die Kinder dann alle selbst nach Hause bringen möchte, weil sie den Schulbus verpasst haben, dann fahren da noch ne ganze Menge Busse und Bahnen...


    @Aserino
    Von Ausflug zu Ausflug wirds besser...gut ist wirklich, wenn man hinten nen Aufräumer hat, der ein bisschen antreibt.
    Viel Spaß beim nächsten Ausflug.

  • Zitat

    Original von Rottenmeier
    Aber irgendwie find ichs doof, wenn wir dann wegen Entspannung den Bus oder die S-Bahn verpassen...


    Stimmt. Ich kenn das auch. Aber wenn man die Trödelzeit einmal weiß, dann kann man doch auch genug Zeit einplanen für den Weg.


    Ich mag das Gehetze auch nicht. Wir brauchen halt einfach länger und gehen früher los und kommen später. Dafür ist es stressfreier. Viel wichtiger ist mir da doch das Benhemen in öffentlichen Verkehrsmitteln!


    Gruß
    Anna

  • Gelassenheit bei Trödlern ist kein Problem. Ich hab eher Probleme mit dem Benehmen in der Bahn/Bus.


    Nächste Woche ist ein Ausflug dran. Dazu fahren wir länger mit der S-Bahn. Habt ihr Tipps, Tricks um die Zeit leiser und ohne Gezanke zu überbrücken?
    schwierige 1. Klasse, zwischen einigen Kindern kommt es leicht zu Streitigkeiten, wenn Langeweile aufkommt.
    Ich erwarte nicht, dass die Kinder mucksmäuschenstill in der Bahn sitzen, aber ein Lautstärkenpegel so dass anderen nicht die Ohren abfallen wäre schön :)


    Vielen lieben Dank!
    Lale

  • Ich denke da hilft es nur das immer wieder zu thematisieren und zu üben.
    Ich habe, als ich meine Klasse übernommen habe, auch sehr zu kämpfen gehabt. Mittlerweile läuft es super, alles nur eine Frage der Übung und Konsequenz.


    Ich habe meinen damals (3. Klasse) gesagt, dass ich nicht mit einer "Horde wilder Affen" losziehe. Das meinte ich nicht beleidigend, sondern wir hatten vorher gesehen wie die Affen im Zoo rumrasten und jeder machte was er wollte (der eine popelte mit einem Stock rum, der nächste zog Affen drei am Ohr usw.). Es bezog sich also mehr darauf.
    Als es ganz übel war sind wir auch mal zurückgegangen. Das war extrem wirkungsvoll.
    Ich habe den Schülern angekündigt, dass wir zurückgehen, wenn sie nicht ordentlich laufen (bin da altmodisch, man muss einen Laufpartner haben und der Zug darf sich nicht über eine Kilometer ziehen sondern alle laufen dicht hintereinander) und so schreien. Wollten sie erst gar nicht glauben bis ich sofort umgedreht bin nach einer Ermahnung und wir dann wieder im KLassenzimmer waren.
    Die Kinder waren dann ganz geschockt und traurig. Ich habe ihnen großzügig eingeräumt, dass wir es ausnahmsweise noch mal probieren. Die Zeit hatte ich beim Weg einkalkuliert und wir hatten dann eben eine S-Bahn später.
    Nachdem sie das mal erlebt hatten und wussten ich mache ernst war das Thema durch.


    In der SBahn spielen wir meistens was, so ist gar nicht so viel Raum für ganz lautes Geschrei.


    Ist es ein sehr langer Weg gebe ich immer Punkte vor bis wohin sie vorlaufen dürfen (außer auf der Straße, da nicht). "Ihr dürft bis zur Laterne".

  • Zitat

    Original von annasun


    Stimmt. Ich kenn das auch. Aber wenn man die Trödelzeit einmal weiß, dann kann man doch auch genug Zeit einplanen für den Weg.


    Ich mag das Gehetze auch nicht. Wir brauchen halt einfach länger und gehen früher los und kommen später. ...


    Das Einplanen eines genügend großen Zeitpuffers ist bei Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln unerlässlich. Problematisch wird es, falls man mit der "Meute" eine Stunde am Bahnsteig stehen muss. Hier muss man sich unbedingt Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten (auch für höhere Klassen) überlegen.


    Falls man zu wenig Zeit eingeplant hat, kann das den Job - oder einen Batzen Geld kosten:


    Zitat

    Lehrerin brachte Schüler in Lebensgefahr
    Ravensburg/Eriskirch / dpa Aus lauter Eile hatte sie ihre Schüler in Lebensgefahr gebracht. Eine Lehrerin, die mit ihrer Schulklasse Ende Juni auf höchst gefährliche Weise in Eriskirch (Bodenseekreis) Bahngleise überquert hatte, um noch einen Zug zu bekommen, muss eine Geldstrafe von 4200 Euro zahlen. Dazu wurde sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ravensburg vom Donnerstag verurteilt. Das Amtsgericht Tettnang erließ den Strafbefehl wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die 61 Jahre alte Lehrerin aus dem Raum Ulm hatte mit 21 Grundschülern eine geschlossene Bahnschranke ignoriert und war über die Gleise gelaufen. Der Zugführer einer herannahenden Regionalbahn konnte nur durch eine Notbremsung eine Katastrophe verhindern.


    [URL=http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-Lehrerin-brachte-Schueler-in-Lebensgefahr-_arid,4167258.html]Schwaebische Zeitung 30.09.2010[/URL]



    In dieser Zeitungsmeldung wird von Grundschülern berichtet. Es handelte sich jedoch um 12-jährige Kinder - siehe www.stuttgarter-zeitung.de

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Bei uns handelt es sich immer um einen 20 Minuten-Takt. Ich lasse die Kinder dann immer auf dem Bahnsteig essen.
    Wichtig finde ich auch, ihnen zu erklären warum sie nicht so nah an die Kante gehen dürfen (bei mir ist die Grenze- so nah, dass Du, wenn Du hinfällst noch auf dem Bahnsteig liegst).

Werbung