Suche Idee ... Werken, Ton, Weihnachten ... eilt

  • Hiiilfe ... muss kurzfristig und fachfremd den Werkunterricht übernehmen und Mittwoch ist bereits die erste Stunde.


    Da noch ein großer Batzen Ton da ist, bin ich angehalten worden, diesen zunächst aufzubrauchen. Es handelt sich um eine 4.Klasse und einen mäßig geschickten Lehrer ;)


    Hat jemand eine Idee, was man so machen könnte? Vielleicht etwas weihnachtliches? Dachte schon an ein Windlicht ... hab aber leider wenig Ahnung, wie ich das angehen soll.


    Im Notfall kann es auch etwas ohne Ton sein. Muss halt bis Mittwoch realisierbar sein und darf nicht viel kosten (Werketat ist leer). Freue mich über ALLE Anregungen. Schonmal vorweg herzlichen Dank !!!


    Achso, der Zeitumfang beträgt gerademal 2 Stunden.


    Nachtrag:


    Gerade auf einer Schulhoempage entdeckt ... wie macht man sowas?


    [Blockierte Grafik: http://www.gs-klardorf-bubach.de/Grafik/Windlicht.gif] oder [Blockierte Grafik: http://www.gs-klardorf-bubach.de/windlicht-krone.gif]

  • Ich würde den Ton für sowas mit einem Nudelholz ausrollen, die Kronenform ausschneiden mit einem Messer (verlängert) und dann zusammenfügen. Du musst gut bei den Übergängen aufpassen.


    Hast Du noch nie getöpfert???? Dann würde ich das nicht machen, ganz ehrlich. Dazu gehören schon einige Erfahren die man selber gemacht haben muss. Wenn etwas zu dünn ist und zu fisselig, dann geht es beim Brennen kaputt. Zudem muss Ton trocknen. Das wird dann schwierig zu Weihnachten.


    Ich würde vielleicht einfach mit Keksausstechern ein paar Weihnachtsanhänger machen. Für die erste Idee, diesen Kegel würde ich einfach einen Kegel formen lassen und dann das Innere auskratzen und aushöhlen.


    Einfach ist es, wenn Du eine "Form" hast. Hast Du z. B. einen Teller und willst einen Teller töpfern, dann kannst Du einfach ausrollen und das Stück auf den Teller legen und das so abformen.


    Vielleicht helfen Dir diese Links etwas weiter:
    http://kreatives-gestalten.sui…fern_vom_arbeiten_mit_ton



    http://www.anleitung-zum-toepf…php/Toepfern-fuer-Kinder/
    => Die dort angesprochene Daumentechnik ist ganz brauchbar für Kinder, finde ich.


    Tolle Ergebnisse haben auch "Blumentöpfe" in Kugeltechnik. Dazu machen die Kinder aus dem Ton einfach so kleine Bällchen ( Größe in etwa wie ein Tischtennisball). Du brauchst einen kleinen Eimer oder einen größeren Blumentopf als Form. Z. B ein Sandeimer ist nicht schleicht. Die Kinder drücken dann alle Bällchen in den Eimer bis er voll ist, danach muss man innen alles gut verstreichen. Du lässt es trocknen und brennst es (kennst Du Dich denn mit dem Ofen und allem aus oder musst Du das nicht alleine machen?) und bemalst es wenn- am besten mit Engoben, die müssen nicht noch mal gebrannt werden. Das sieht ganz nett aus.

  • Erstmal ein Zeittipp:
    Alles, was du aus Ton machst, sollte mindestens eine Woche langsam trocknen, bevor es in den Ofen kommt, da es dir die Werkstücke sonst zerreißt.


    Der Kegel ist mit Sicherheit mit einem Nudelholz ausgerollter Ton - nicht zu dünn, sonst fällt der Kegel in sich zusammen.(Notfalls kann man auch einen Knäuel Zeitungspapier innen reinstecken als Stütze, nach einem Tag kann man den dann entfernen. Oder aus dünnem Karton einen Kegel schneiden und zusammentackern und als Stütze verwenden, aber spätestens nach einem halbenTag oder noch besser nach ein paar Stunden rausnehmen, damit es dir den Ton beim Trocknen nicht zerreißt) Mit Hilfe eines Tellers können die Kinder die runde Form nachschneiden- du brauchst ca. 1/3- 1/2 Kreis pro Kegel-, dann mit kleinen Keksausstechern die Löcher ausstechen.
    Wenn das Kreissegment zu einem Kegel geschlossen wird, muss die Nahtstelle beiderseits mit einem Holzstäbchen (zur Not auch ein Bleistift) ordentlich aufgerauht werden, danach mit Wasser benetzt, aufeinandergelegt und sowohl innen als auch außen an der Nahtstelle ordentlich mit dem Finger(nagel) verstrichen werden.
    Empfehlenswert ist auch ein kleiner Kreis als Boden, auf den man das Teelicht und den Kegel stellen kann. Der darf aber mit dem Kegel nicht verbunden werden.


    Die Krone ist ebenso zu machen, da aus dem ausgewalkten, rechteckigen Tonstück wie oben mit Ausstechern die seitl. Löcher gestochen werden, die Zacken mit dem Messer entweder frei oder nach Schablone geschnitten werden und das fertige Teil einfach rund geschlossen wird. Für die Nahtstelle gilt die selbe Anleitung wie oben.


    Schnellere und einfachere Kunstwerke sind z.B. Mit Keksausstechern Formen aus einer ausgewalkten Tonplatte ausstechen - Aufhängeloch nicht vergessen und Ornamente einritzen oder nach dem Brand mit weißem Lackstift oder weißem Edding Punkte und Wellenlinien malen lassen (sieht dann wie Lebkuchengebäck aus, wenn du roten Ton verwendet hast)


    Ebenso einfach: Schweine ausstechen lassen und 2011 einritzen lassen - so hast du Glücksbringer fürs neue Jahr.


    Tastmemory für die Klasse: jedes Kind schneidet 2 gleich große Quadrate aus (vorher mit der Klasse die Größe ausmachen oder Kartonschablonen verwenden) und gestaltet die beiden gleich. Entweder Knöpfe o.ä. eindrücken, gravieren, oder kleine Würste oder Kügelchen draufsetzen. Hier gilt wieder: anritzen und mit Wasser benetzen, wenn was draufgestzt wird. Trockenen, brennen.
    Ist ein tolles Tastspiel für die Klasse (Augen verbinden)


    Kerzenständer: Ton auswalken, mit 2 verschieden großen Sternkeksausstechern 2 Sterne ausstechen, versetzt aufeinandersetzen (aufrauhen und mit Wasser benetzen nicht vergessen). Dann eine Stabkerze (oder auch Teelicht möglich) in die Mitte eindrücken. Dabei ein wenig hin und herdrehen, damit die Vertiefung für die Kerze ein wenig dicker ist als die Kerze selbst, da der Ton beim Trocknen ein wenig schrumpft.


    Namensschild: ovales (Kartonschablone), ausgewalktes Tonstück:
    Falls du Buchstabenkeksausstecher hast, den Namen eindrücken (nicht ausstechen) und rundherum verzieren. Falls der Name aus dünnen Tonwürsten aufgebracht wird: :rolleyes: aufrauhen und mit Wasser benetzen nicht vergessen. (ist wirklich wichtig)


    Weihnachtsgirlande: mit Keksausstechern 4 gleich Sterne, Herzen, Glocken oder was auch immer ausstechen - dabei bei jeder Form oben und unten ein kleines Aufhängeloch stechen, 4 kleine Tonkugerl formen und durchbohnren . Ausstechformen durch Einritzen verzieren, alles brennen. Danach immer eine Form auf einen Spagat auffädeln, Knoten machen, eine Tonkugel auffädeln, Knoten machen, usw. Hängt dann von oben nach unten und sieht nett aus.

  • Vielen, vielen Dank!


    Ihr habt mir SEHR geholfen.


    Es wird aufgrund der Zeit zwar nur auf den Tannebaumschmuck hinauslaufen, aber die Tipps waren sehr ergiebig. Nächstes Jahr wird's besser vorbereiten.


    Nochmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten und Ideen.

  • Damit aus der Plattentechnik etwas werden kann, muss das mit 4.Klässlern zuvor an einem einfachen Beispiel geübt sein. Ausstecher sind da sicher eine gute Vorarbeit.
    Eine Kegelform aus Plattentechnik ist dann schon "höhere Kunst", weil nach dem Biegen der untere Rand begradigt (abgeschnitten) werden muss. Dabei kann sich der Schlabberton leicht verbiegen.


    mögliche Vorarbeit:
    [Blockierte Grafik: http://www.only-art.ch/images/Ton_modeliert_Windlicht_01.JPG]


    Zur Zeitplanung:
    1.) Ausstechformen oder Plattentechnik wie oben 2 UE
    2.) Kegelform mind. 2 UE
    3.) 1-2 Wochen trocknen lassen (je nach Raumfeuchte)
    3b) eventuell engobieren (=mit farbigem Ton bemalen)
    4.) Schrühbrand mit 900-1000°, je nach Tonart
    5.) 1-2 Tage im Ofen auskühlen lassen
    6.) Glasieren


    Eine mehrfarbige Glasur wie auf den Bildern zu gestalten ist ebenfalls "höhere Kunst". Die Glasur sollte möglichst gleichmäßig dick aufgebracht sein, aber nicht zu dick, weil sie sonst fließt.
    Ich würde eine Tauchglasur vornehmen - allerdings als Lehrertätigkeit. Die Dauer des Eintauchens bestimmt die Schichtdicke der Glasur. Wird die Schicht zu dick, fließt sie beim Glasurbrand ab und du musst anschließend die schönen Stücke mit Hammer und Meißel von der Schamotteplatte entfernen.


    Nach dem Auftrag der Glasur müssen die Stücke nochmals ein paar Tage trocknen.
    Auch das Einräumen der Stücke für den Glasurbrand ist schwierig. Die Stücke dürfen sich oder die Wand des Ofens keinesfalls berühren und müssen auf Kegelchen stehen, weil sie sonst aneinander- oder festschmelzen.


    7. Glasurbrand mit 1000-1200° - je nach Herstellerangabe der Glasur (womit auch die Verwendung mehrerer Farben bereits beim Einkauf der Glasur gut geplant sein muss.



    edit: Reihenfolge zwischen Glasur und Glasurbrand deutlicher gestaltet

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat

    Original von alias
    Nach dem Auftrag der Glasur müssen die Stücke nochmals ein paar Tage trocknen.


    Das ist der einzige Punkt, der nicht stimmt (in allen anderen gebe ich dir recht).
    Du kannst SOFORT nach dem Glasieren die Stücke in den Ofen stellen!!!
    Ich arbeite viel mit Ton und habe das schon x- mal gemacht.

  • Aber nur, falls du keine Tauchglasur vrwendest, wie ich sie empfehle. Dabei nimmt auch de Scherben wieder Wasser auf. Der Scherben wird wohl nicht reißen, wenn das Wasser verdampft, aber die Glasur kann abspringen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • "1000 mal probiert, 1000 mal ist nix passiert,...lalalal"
    :pfeif:


    Auch bei Tauchglasuren hat es bei mir immer einwandfreie Ergebnisse gegeben, die Glasuren halten "bombenfest".
    Aber wenn du schon mal nicht so gute Ergebnisse erhalten hast, kann ich verstehen, dass du eine Wartezeit einlegst.

  • Ich würde jetzt nicht mehr mit Ton anfangen. Die Baumanhänger kannst du den Kindern dann irgendwann im Januar fertig übergeben und das ist doch sinnlos.Was sollen sie im Januar mit Tannenbaumschmuck? Ich würde lieber etwas aus Papier basteln. Das können sie direkt mitnehmen und haben gleich ein geschenk für die Eltern.


    Grundsätzlich ist das Arbeiten mit Ton aber wunderbar. Ich habe es mal als AG angeboten und die Kids haben es geliebt. Man arbeitet vor sich hin, muss nicht viel dabei denken und hat daher viel Zeit sich zu unterhalten.


    Vor knapp Wochen habe ich mal wieder einen Bastelnachmittag mit Ton angeboten und es kamen tolle Sachen dabei heraus.
    Zum Zeitablauf:
    Getöpfert haben wir an einem Dienstag. Dann habe ich die Sachen bis zum kommenden Montag getrocknet, am Dienstag gebrannt. Am Mittwoch haben wir dann glasiert und am Donnerstag habe ich den Glasurbrand gemacht. Die Sachen mitgenommen haben die Kinder dann gestern, also am Freitag. Wenn man wirklich jeden Tag ausnutzt und die Sachen recht schnell trocknen, benötigt man ungefähr 1,5 Wochen.
    Du willst ja aber quasi am letzten Schultag vor den Ferien töpfern.


    LG
    Sunny

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