Kirche vs. Lebenswelt der Kinder: Liebe

  • Hallo,ich bin neu hier. Ich hoffe, dass mir hier einige weiterhelfen können.


    Ich habe folgendes Problem:
    Kinder wachsen in einer Lebenswelt auf, in der das Thema Liebe früh vorkommt. (TV, Radio, Musik, erstes Verliebtsein im Kindergarten) Die Liebe erfahren sie als etwas was schön ist und mit Verliebtsein und glücklichen Gefühlen zu tun hat aber auch mit Trennung (Scheidung) und allein sein.


    Im Religionsunterricht oder in den allgemeinen biblischen Befunden wird Liebe immer im Verhältnis zu Gottesliebe, Nächstenliebe und Barmherzigkeit dargestellt. "Krichliche Klischees"


    Wenn man jetzt in der Grundschule das Thema Liebe (zb 4Klasse) angehen möchte, frage ich mich jetzt, welche Vorstellung von Liebe soll man den Kindern vermitteln? Soll man predigen: Sie immer freundlich zu deinem Nächsten, liebe Gott usw...(das würde aber ganz und gar an der Lebenswelt der Kinder vorbeigehen) oder wie kann man diese Gegensätze verbinden und wie reagiert man auf das schon vorhandene Verständnis von Liebe, welches die Kinder durch Eltern, TV... mitbringen? Ignoriert man das biblische Verständnis?


    Wie sieht der Unterricht aus?

  • Wieso soll denn das eine das andere ausschließen?
    Beides hat doch seinen Platz in unserem Leben, sowohl die Nächsten- und Gottesliebe, als auch die Liebe zu einem anderen Menschen, für die Familie etc. Ich verstehe da nicht das Problem.
    Gerade Kinder im vierten Schuljahr sind doch schon in der Lage, die unterschiedlichen Dimensionen und Ausprägungen von Liebe zu verstehen und haben sie ja zum Teil auch schon selbst erlebt.
    Erklär doch noch mal genau, was deine Bedenken sind?!
    LG pinacolada

  • Also Schulklasse ist erst mal egal. 4. Klasse war nur ein Beispiel.
    Beider hat vielleicht Platz, aber wenn wir ehrlich sind, dann kommt in unserem Leben ja wohl kaum großartig Gottesliebe zum Ausdruck und schon gar nicht im Leben von 6-10 jährigen Kindern. Da bin ich mir relativ sicher. und in der Grundschule geht es nunmal um Kinder un dnicht um uns, ob wir Gottesliebe erleben. Sie erfahren Liebe als was ganz anderes: Liebe ist schön, man verliebt sich. Aber auch Liebe ist schlecht: Scheidung, da Mama Papa betrogen hat usw... Sie erfahren nicht: gott liebt mich, es sei denn sie gehen in christliche Vereinigungen aber es geht mir hie rum die generelle und allgemeine Lebenswelt der KInder (dort taucht Liebe nicht in dem Sinne auf, wie es in der Bibel vorkommt und wie ein traditioneller Reli Unterricht es vermittel würde)


    Also: wie soll man konkret im Unterricht den Kindern bei diesem Thama begegnen? und ich meine hier nicht solche Dinge wie: Gleichnisse, Gott hat alle Kinder lieb und Lieder, wie "Gottesliebe ist so schön...", dnen das geht nun mal völlig an der Lebenswelt und an dern Erfahrungen der kInder mit Liebe vorbei.


    Wir haben praktisch die beiden völligen Gegensätze: "Bibel liebe" und "Liebe in der Umwelt der Kinder"- Na klar lassen sich diese Bereiche verbinden fragt sich nur wie?durch aber wie soll man konkret auf das Verständnis der Kinder von Liebe (Tv...) reagieren? Welches Verständnis legt man nun dem Unterricht in der 1,2,3,4 Klasse zugrunde- Wie und welches Verständnis vermittelt man den Kindern, damit Liebe nicht völlig ihren bisherigen Erfahrungen widerspricht.


    Wie schafft man es, dass man das Bibelverständnis von Liebe nicht völlig im Unterricht ausschließt aber auch nicht die bisherigen Erfahrungen der Kinder mit Liebe ignoriert.

  • geht es hier denn um reli-unterricht? oder in welchem zusammenhang willst du das thema "liebe" behandeln?
    und meinst du wirklich das thema "liebe" oder eher "gott ist wie..." (wer/was ist gott, wo kann er mir begegnen, an was glaube ich)


    ich verstehe auch nicht, wieso du so ausschließt, dass kinder gottesliebe erfahren haben können.
    ich habe viele kinder, die religiös erzogen werden, regelmäßig in den kindergottesdienst gehen usw. und die könnten mir eine menge über gottes liebe erzählen. erstmal natürlich nur "nachgeplappertes", aber mit wachsendem alter auch das, was sie eben selbst glauben und wie sie es sich vorstellen.


    die menschliche liebe hat ihren platz doch dann eher im deutsch- oder sachunterricht: eine ganzschrift, in der das behandelt wird oder eben bei sexualkunde.

  • Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, möchte aber noch hinzufügen, dass es im Religionsunterricht sicherlich nicht nur um die Liebe zu Gott geht. Im Lehrplan für das Fach katholische Religionslehre sind sehr viele soziale Themen verankert.


    Mit meinem ersten Schuljahr spreche ich gerade über das Symbol Hand - und bis wir dann zu Gott kommen (unter dem Aspekt "In Gottes Händen geborgen"), reden wir ganz viel über uns, unseren Alltag und darüber, was wir Gutes tun und erwarten können.


    "Liebe" beginnt dann beim Frühstück, wenn ich etwas zu essen abgebe oder auf dem Hof, wenn ich einem verletzten Kind helfe.


    Das und noch viel mehr sollte Religionsunterricht sein...


  • danke für deine ergänzung, hast natürlich völlig recht!

  • Danke schon mal für die Antworten


    :)


    Liebe als Thema tehamtisiere ich in der Grundshcule im Reli Unterricht doch nicht als abgeschlossenes Thema. Ich würde Liebe dann in unterschiedlichen Bereichen bzw. Themen des Rahmenplans thematisieren (bei dem Oberthema "Gemeinschaft mit anderen" --> ich bin nicht alleine.


    Wie würdet ihr da die Liebe anklingen lassen? Konkret!
    Wenn ihr das Thema liebe behandlt wie geht ihr dann vor? Klar: Anknüpfen an die Lebenswelt (Freundschaft usw) und dann?



    Was ist das Ziel, das ihr mit dem Thema liebe bei den kindern erreichen wollt?

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