TeilnehmerInnen für wissenschaftliche Online-Umfrage gesucht!

  • Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,


    Wir sind ein Team von Nachwuchswissenschaftlern der Universität Bamberg. Im Rahmen einer umfangreicheren Studie zum Urteilsverhalten von Grundschullehrerinnen und -lehrern führen wir zurzeit eine kurze Online-Umfrage zu Vornamen und Schichtwahrnehmung durch. Diese dauert etwa fünf Minuten und richtet sich an Grundschullehrerinnen und -lehrer. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie an unserer Studie teilnehmen und damit unser Forschungsvorhaben und unsere wissenschaftliche Weiterqualifikation unterstützen könnten!


    Zur Umfrage gelangen Sie unter folgendem Link:
    http://de.surveymonkey.com/s/vornamen


    Bei Fragen können Sie sich wenden an:


    Kerstin Hoenig, Dipl.-Soz.
    Universität Bamberg
    Tel.: 0951/863-3432
    kerstin.hoenig@uni-bamberg.de


    Sebastian E. Wenz, Dipl.-Soz.
    Universität Bamberg
    Tel.: 0951/863-3425
    sebastian.wenz@uni-bamberg.de


    Mit freundlichen Grüßen,


    Kerstin Hoenig
    Sebastian E. Wenz

  • Das ist wieder eine dieser nicht-repräsentativen Umfragen nach denen Schülernamen in "Schichten" eingeteilt werden müssen etc.


    Wir wissen ja alle, was passieren kann, wenn entsprechende Magisterarbeiten etc. in der Boulevardpresse landen.


    Ich würde dringend davon abraten, an der Studie teilzunehmen!


    Nele

  • Liebe Diskutantinnen und Diskutanten hier im Forum!


    Wir gehen davon aus, dass Sie, Nele, in Ihrem Post auf die Studie von Kube und Kaiser aus dem Jahr 2009 anspielen. Diese Studie arbeitete zwar auch mit Vornamenwahrnehmung, allerdings ging es dabei nicht um die Schichteinschätzung, sondern um die Bewertung der Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit der Kinder – und zwar ohne weitere Informationen zu diesen Kindern zu geben und, wie Sie richtig schreiben, ohne repräsentativ zu sein. Aus dieser aus unserer Sicht methodisch unzulänglichen Studie wurden insbesondere in der medialen Berichterstattung Schlüsse gezogen, die wir für äußert fragwürdig halten (und die übrigens Grundschullehrerinnen und -lehrer in keinem besonders guten Licht erscheinen lassen).


    Wissenschaft lebt auch von kritischer Replikation und Hinterfragung bestehender Ergebnisse. Unser jetziges Projekt – zu dem die vorliegende Umfrage nur eine kleine (und tatsächlich nicht repräsentative) Ergänzung ist – nimmt daher das Thema Vornamen neu auf und erweitert es um den Aspekt der Schichtwahrnehmung. Die Ergebnisse des größeren (und repräsentativen!) Teils unseres Projektes zeigen übrigens keinen Einfluss der Vornamen auf Leistungsbewertung, wenn eine konkrete Leistung (ein Aufsatz) des Schülers vorliegt.


    Wir können die Skepsis angesichts der vergangenen Berichterstattung nachvollziehen. Wir möchten Sie alle aber dennoch bitten, uns eine Chance zu geben und die Umfrage offen und ehrlich zu beantworten!

  • Ich sehe schon folgende Schlussfolgerung in der Bild:


    Pisa sagt: Kinder aus unteren Schichten haben schlechtere Bildungschancen.


    Uni Regensburg sagt: Lehrer ordnen eine Jaqueline der Unterschicht zu.


    Folglich: Kinder mit Namen Jaqueline haben schlechte Bildungschancen.

  • Wenn die bisherigen Ergebnisse ihrer Untersuchung ohnehin schon zeigen, dass der Name eines Kindes keinen Einfluss auf die Bewertung seiner Leistungen hat, verstehe ich nicht, was diese Befragung dann noch an neuen Erkenntnissen bringen soll? Ob Lehrer bestimmte Vornamen bestimmten Schichten zuordnen? Und wenn sie das tun, was schließen Sie dann daraus?
    Ich sehe einfach den Sinn nicht....

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    • Offizieller Beitrag

    Wie kann denn ein Umfrage seriös sein, wenn sie sich ausschließlich auf Grundschullehrer bezieht, aber online ja gar nicht sicher gestellt werden kann, dass auch wirklich nur Grundschullehrer antworten? ?(


    Wieso kontaktiert ihr nicht Grundschulen direkt? Ein großes Problem der oben genannten und in meinen Augen unseriösen Umfrage vor einiger Zeit war doch, dass eben im Prinzip Hinz und Kunz antworten konnte - mal abgesehen von der fürchterlichen Fragestellung und der mehr als seltsamen Auswertung. ?(

  • Zitat

    Original von studiebamberg
    Wissenschaft lebt auch von kritischer Replikation und Hinterfragung bestehender Ergebnisse. Unser jetziges Projekt – zu dem die vorliegende Umfrage nur eine kleine (und tatsächlich nicht repräsentative) Ergänzung ist – nimmt daher das Thema Vornamen neu auf und erweitert es um den Aspekt der Schichtwahrnehmung.


    Wozu dann diese "kleine" Ergänzung? Wenn die nicht repräsentativ und randomisiert ist, kommen da doch ohnehin keine Ergebnisse mit Aussagekraft raus. Was soll oder überhaupt kann damit "kritisch hinterfragt" werden.


    Mir scheint sich eher etwas anderes aufzudrängen - Internetumfragen sind bei Examenskandidaten beliebt, weil sie sehr einfach und kostengünstig durchgeführt werden können. Dann können quantitative Daten vorgewiesen werden, was sich in einer Arbeit immer gut macht. Leider, wir haben hier solche Anfragen öfter, zeigt sich meist schon in den Fragestellungen, dass die Erhebung nicht gut genug durchdacht und die Fragen begrifflich unklar oder suggestiv sind. Auch hier - was soll den Schicht eigentlich heißen? Woher soll ich wissen, in welcher Schicht "Yasemin" oder "Erkan" sind. Da, wo ich wohne könnte das ohne weiteres ein Kind eines Facharbeiters oder einer Rechtsanwältin sein - aber auch das Kind eines Harz4-Empfängers. Kann man das anklicken? Nein. Soll ich zufällig antworten?


    Ich kann nur weiterhin davon abraten, an dieser Erhebung teilzunehmen.


    Nele

  • WO beginnt die Unterschicht?
    Wo endet die Mtitelschicht?
    WO fängt die Oberschicht an?
    Sind Jacquelines Eltern (in meiner Klasse kommt der Name Jacqueline übrigens bei einer Mutter mit Hochschulabschluss vor ;)) schon reich genug, um Mittelschicht zu heißen? Sind alle, die wohlhabender sind, als ich selbst es bin, die Obershcicht? :) Woher weiß ich, in welchem Land Ayses Eltern geboren wurden?
    ... habe aber dennoch mitgemacht

  • Ich habe bei so einer Berfragung (ähnl. Titel) mal mitgemacht, und ehrlich geantwortet, dass es sehr wohl auffällt, dass verhaltensoriginelle Kinder vermehrt bestimmte Namen haben. Ist ja bekannt, das manche Eltern einen Hang zu bestimmten englischen oder französischen Namen hHaben. Das hat nichts mit Gesllschaftsschichten, wohl aber mit Intelligenz zu tun.


    Letztendlich las ich das Ergebnis der Untersuchung dann als selbstgestrickes Vorurteil:
    Kinder mit Namen wie Kevin, Chantal (u. Ähnl.) werden nicht vorurteilsfrei behandelt. Und dann ging mir den Hut hoch. 8o

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