Übungshilfen für schlechten Leser

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einfachem Lesematerial für einen äußerst leseschwachen Schüler, das daheim nur wenig Unterstützung bekommt. Durch Krankheit viel verpasst und durch die fehlende häusliche Leseübung ist er nun sehr hintendran und braucht dringend Hilfe - vorzugsweise lesen. Da er sehr lernwillig ist, habe ich an "Arbeitshefte" mit selbstkontrolle gedacht, die ich regelmäßig nachschaue. Lese-Malblätter hat er schon viele bzw. mit sowas arbeiten wir schon. Ebenfalls mit einfachen Buchlektüren für Erstleser.
    Habt ihr noch vorschläge bzw. Material, mit dem ihr gute Erfahrung gemacht hat?


    Sorry, dass ich einen neuen Thread eröffne, es gibt so viele zum Thema Lesen, da werden aber überwiegend Lese-Malblätter vorgeschlagen, das meine ich aber nicht. (Falls das Thema zu einem anderen vorhandenen passen sollte, den ich nicht gefunden habe, kann ein Mod den gern zusammenfügen)

  • Also ich finde die Lies mal Hefte von Jandorfverlag super. Das ist ein individueller Leselehrgang zum sinnentnehmenden Lesen. Jedes Kind kann im eigenen Lerntempo Fortschritte machen. Die Aufgaben sind abwechselungsreich und machen meinen Kids viel Spaß.


    Lieben Gruß

  • Die Deutsch-Stars Lesetraining vom Oldenbourg Verlag sind auch einen Blick wert. Die Aufgaben sind recht abwechslungsreich und die optische Aufmachung ist sehr motivierend - was ja besonders wichtig ist für Kinder, die daheim sonst keiner motiviert...

  • Ich arbeite jetzt schon zum zweiten Mal mit den Tommy-Heften, an denen die Kinder sehr viel Spass haben. Sie lesen die einzelnen Hefte und beantworten dann ganz einfache Fragen zum Text.


    Die ganze Reihe besteht aus 39 (!) Einheiten und ist für die Kinder von der ersten bis sogar zur vierten Klasse sehr anregend, weil Tommy und seine Freunde immer wieder neue, abwechslungsreiche Dinge erleben.


    Wenn du mir eine PN mit deiner Mailadresse schickst, sende ich dir gerne mal die ersten 6 Hefte (in deutscher Rechtschreibung). Wenn sie dir (und dem Kind) gefallen, kannst du dich ja wieder melden. Wie gesagt, es sind 39...


    LG lemibou

  • Wie wäre es mit online- Übungen/ Lesespielen (zum Beispiel bei legakids.net) oder mit Lesespielen (zum Beispiel beim zaubereinmaleins).

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

  • Vielen Dank! Ich gucke mir einiges an! Die Lesestars sollen ja wirklich nett sein, die werd ich mal holen. Die Lese-Mal-Hefte finde ich zwar auch gut, aber ich suche ja eher ein Übungsheft mit kurzen Texten zur Sinnentnahme und wenn möglich Selbstkontrolle (und bei dem Jandorf-VerlagsHeften muss ich ja dann trotzdem alles nachgucken...)


    @ Elefantenplip: Was ist der Unterschied zwischen der Lesekartei und dem Konditionstraining vom Froehler? Muss sagen, die Beispielkarten gefallen mir nicht, solche Aufgaben wie "So heißen die Monate in Belutschistan" http://www.froehler.at/publikationen/ktlbsp.htm find ich grenzwertig...


    @ritterin: Kannst du mal einen Link posten zu den Leseübungen? Konnt die grad nicht finden...


    lemibou: Hast pn!

  • Ach so, das eigentlich wichtigste habe ich vergessen: Das Material soll möglichst allein verwendet werden können, d.h. in der Schule habe ich natürlich viel, was ich mit dem Schüler lesen kann, in den Förderstunden auch. Aber daheim hapert es, die Eltern können nicht mit ihm üben ?(. Da er aber lernwillig ist, würde ich ihm gerne täglich Material an die Hand geben - was er auch selber kontrollieren kann (da ist er sehr genau) und ich dann 1x die Woche kontrolliere...

  • Auch wenn du diese Karte grenzwertig findest - ich habe super Erfolge mit diesem Material. Wenn ich zu große Bauchschmerzen hätte, würde ich halt diese Karte weglassen.


    Ich würde dem Kind jeden Tag eine oder zwei Karten geben, die es lesen üben sollte, ein fittes Kind könnte Lesepate werden und ihm könnte vorgelesen werden.
    Der Vorteil des inhaltlich vielleicht blöden Materials. Mit einem Minimum an Zeitaufwand erreichst du ein Maximum an Übung.


    flip

  • Hallo,


    ich möchte hier ein paar Anmerkungen machen...
    ich würde den Kindern sowenig wie möglich Material anbieten...
    ich habe in meiner Klasse keinen Wert auf Lesen gelegt, bis zu Weihnachten gab es in der ersten Klasse nur Lesetexte , die ziemlich einfach waren mit den Lernwörtern... war dann so Mama Bild.
    Usw. Ich habe die Kinder auch nur sehr wenig vorlesen lassen.


    Heute Mitte der zweiten Klasse habe ich nur Topleser, die Lesen alle so wie Erwachsene.
    Kein Kind liest nicht gerne vor. Und sogar die 3 schwächsten Leser können mittlerweile fehlerfrei Lesen.
    ( Da haben aber die Eltern auch nicht sonderlich zuhause geübt)


    Ich verwende jetzt in der zweiten Klasse das ABC der Tiere Lesebuch. Die Silben eleichtern sicher den Kindern das Lesen , aber sie müssen im Mathematikbuch auch viel Lesen...
    DIe Kinder verstehen worum es in den Texten geht...


    Vielleicht habe ich Glück...
    Ich arbeite in einer Schule mit 98% Kindern mit nicht Deutsch als Muttersprache...


    ich glaube je weniger Druck man ausübt umso besser wird es...


    LG MM

  • Leider konnte ich in dem gleichen Umfeld mit einer ähnlichen Vorgehensweise wie du andere Beobachtungen machen. Ende Klasse 1 konnten nur 3 Kinder lesen und das waren die Kinder, deren Eltern zu Hause lesen geübt haben. Damals , das war vor 12 Jahren, als man nach dem reinen Ansatz Lesen durch Schreiben unterrichtet hat. Eine Lehrerin übernahm die Kinder Anfang der zweiten Klasse und übte mit einem ähnlichen Ansatz wie Fröhler. Nach einem Viertel Jahr konnten alle Kinder fast flüssig lesen.


    flip

  • Zitat

    Original von elefantenflip


    Der Vorteil des inhaltlich vielleicht blöden Materials.


    Mir ging es nicht um die sinnfreien Übungen bzw. das Silbenlesen, im Gegenteil, das finde ich gut (und habe auch schon gute Erfahrung damit gemacht) - mir ging es um den Inhalt und Bezug der Karten. Wir haben bspw. recht hohen Migrationsanteil, wenn da ein Kind liest, wie die Monate in Belutschistan heißen, und zufällig kommt es daher, denken die Eltern, man ist deppert 8o:D
    [SIZE=7](OT: So habe ich neulich auch ein Mathe-Werk entsorgt, weil da Aufgaben wie "Ein Aufzug ist für 3-4 Personen oder 150kg Höchstgewicht zugelassen" Dürfen also nur 3 äußerst schlanke Frauen mitfahren oder 4 magesüchtige X(? Sorry, sowas geht gar nicht - Monate in Belutschistan auch nicht :evil: ) [/SIZE]


    Zitat

    ich würde den Kindern sowenig wie möglich Material anbieten... ich habe in meiner Klasse keinen Wert auf Lesen gelegt, bis zu Weihnachten gab es in der ersten Klasse nur Lesetexte , die ziemlich einfach waren mit den Lernwörtern... war dann so Mama Bild. Usw. Ich habe die Kinder auch nur sehr wenig vorlesen lassen. Heute Mitte der zweiten Klasse habe ich nur Topleser, die Lesen alle so wie Erwachsene. Kein Kind liest nicht gerne vor. Und sogar die 3 schwächsten Leser können mittlerweile fehlerfrei Lesen. ( Da haben aber die Eltern auch nicht sonderlich zuhause geübt)


    8o


    Waaas? Nun, in 4 Jahre Studium und 4 Jahre Berufserfahrung habe ich sowas noch nicht gehört! Ja, vielleicht hast du Glück (ich wünschte ich hätte es auch), aber scheinbar klappt es auf diese Art und Weise bei uns nicht...

  • Hallo,


    ich hab dass auch nicht im Studium so gelernt...
    aber ich habe einfach keinen Druck gemacht... hingegen viel Vorgelesen, ...
    wer vorlesen wollte, der durfte..wer nicht wollte...der musste nicht...


    wenn wir heute eine Geschichte in einer Stunde lesen, müssen wir nie auf einen langsamen Leser warten... das gestotter gibt es nicht...
    wir haben diese Wörterschnippselmethode gemacht in der Ersten...
    wir auch immer ich werde es im nächsten Durchgang weiter beobachten...


    Da ich in der ersten Klasse ein Monat ausgfallen bin, haben wir wenig mit Lautgebärden gemacht... obwohl ich es damit machen wollte...


    LG MM

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