Leistungsorientierung - Wie realisieren?

  • Die Sommerferien neigen sich bei mir in RP ja schon wieder dem Ende (nur noch 2,5 Wochen ;( :thumbup: ) - da frage ich mich/euch:


    Leistungsorientierung wird häufig als Voraussetzung für gelingendes Lernen angeführt und dem stimme ich zu. Dabei verstehe LO so (und hoffentlich nicht falsch), dass einem Anstrengung und Ergebnis der Arbeit wichtig sind und thematisiert.


    a) Wie kann ich/man die Leistungsorientierung in m/einer 4. Klasse im Schulleben konkret realisieren? Was macht ihr, damit für die Kinder Leistung für sich wertvoll wird?
    b) Wenn man differenzierte/individualsierte Lernarrangements anbietet, dann müsste man doch auch Leistungsorientierung differenziert didaktisieren, also als Lernziel aufbereiten - welche Möglichkeiten empfehlt ihr da?


    Danke! U


    P.S.: Hättet ihr das Thema im Bereich "Allgemein" an Stelle in "Primarstufe" gepostet?

  • So viele Klicks, aber noch keine Antwort...
    Ich finde es auch schwer, was Konkretes zu sagen.


    Sicherlich ist die Weckung des Bewusstseins des Wertes von Leistung etwas sehr individuelles und sollte eher differenziert als mit der ganzen Klasse thematisiert werden.
    Meist hat man ja Kinder, bei denen "zu Hause" Leistung groß geschrieben wird und die verbissener die Dinge angehen, als es einem als Lehrerin manchmal lieb ist. Daneben sitzen Kinder, die "zu Hause" noch nie etwas von Leistung gehört haben.
    "zu Hause" habe ich in Anführungsstriche gesetzt, denn es ist ja nicht nur die Ursprungsfamilie des Kindes, die einen Einfluss auf sein Leistungsbewusstsein hat, sondern ein weit größeres Umfeld, in das man als "die Schule" nur ein bisschen reinragt.
    Denncoh denke ich, dass wir Einfluss nehmen können und bei einzelnen Kindern auhc sollen, teilweise um sie zu bremsen... (Ich komme immer so schlecht mit den Kindern klar, die shcon bei einer 2+ weinen), teilweise, aber auch, um sie anzuspornen, ihre Leistung zu verbessern und ihre eigene Freude am Erfolg zu entdecken (Denn die ist es doch, die den weniger leistungsbereiten Kindern manchmal so arg fehlt)... d.h. für diese.... kleine Ziele stecken und sich mit ihnen freuen wie ein Schneekönig, wenn sie sie erreichen!!


    PS: Finde das Thema im GS-Bereich passend.

  • Ich versuchs auch noch mal. Leistungsorientierung hängt für mich auch mit Heckhausens Leistungsmodell zusammen. Das heißt, ich bin einerseits dafür zuständig, dass SuS dazu befähigt werden, sich selbst fordernde Aufgaben zu suchen und diese zu bearbeiten und ihnen andererseits eine erfolgszuversichtliche Einstellung zu vermitteln. Somit absolut heterogene, individuelle Rückmeldungen und Transparenz über den eigenen Lernstand zu geben um die kleinsten Fortschritte, gerade bei Leistungsschwachen, zu beachten und hervorzuheben. Der Lehrer muss weg von der sozialen Bezugsnorm bei der Notengebung und sein Hauptaugenmerk bei gezielten Rückmeldungen auf die individuelle lenken (Du hast dich in diesem Bereich bereits so und so verbessert, arbeite da und da ran weiter...).


    Weiterhin entsteht eine Leistungsorientierung, wenn der Lehrer den Unterricht sinnstiftend gestaltet, die SuS ggf. in die Planung mit einbezieht und ihnen differenzierte Materialen etc. anbietet. Dadurch kann jeder SuS an seinen Leistungsstand angepasst arbeiten und erkennt diese Arbeit als etwas Sinnhaftes.


    Außerdem, da wir nun mal Noten geben und der gesellschaftliche Leistungsbegriff es verlangt, ist es unsere Aufgabe, den SuS Transparenz über die Notenzusammensetzung zu geben. Dadurch wird deutlich, welche Leistungen überhaupt gefordert werden. Diese Leistungen sind natürlich differenziert (siehe Anforderungsbereiche).


    Leistungsorientierung ist für mich zum einen eine Einstellungssache, die der Lehrer den SuS (teilweise) vermitteln muss, zum anderen betrifft es die Unterrichtsvorbereitung des Lehrers, der dafür Sorge zu tragen hat, dass jeder SuS seinem Können angemessen leistungsorientiert arbeiten kann.


    Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich ;)

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