"jemanden mit Toiletten umwerfen" - heißt was genau?

  • Im etwas älteren Sprachgebrauch vom ausgehenden 18. bis zum beginnenden 20. Jh. ist "die Toilette" die Gesamtheit der Aufmachung einer Dame: Frisur, Make-up, Parfum, Schmuck. Das kommt ursprünglich vom dem Schminktisch, an dem das gleiche stattfand. Die heutige Bedeutung als Klosett ist eine übliche Verschiebung aufgrund einer Tabuisierung. Vgl. "Ich geh mir mal die Nase pudern", bzw. "die Hände waschen".

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    Nele

  • im etymologischen Wörterbuch (Duden) gibt es zum zweiten Beitrag eine Präzisierung: gemeint wäre dann in diesem Fall das Tuch, auf dem die Dinge zur Haarpflege gelegt wurden (toile -> Tuch; Toilette -> Tüchlein) ...

    edit: alles aber vor 18 Jhdt.

  • http://www.duden.de/rechtschreibung/Toilette

    Zitat

    Bedeutungsübersicht

    (gehoben) das Sichankleiden, Sichzurechtmachen
    (gehoben veraltend) Damenkleidung, besonders für festliche Anlässe

    meist kleinerer Raum mit einem Toilettenbecken [und Waschgelegenheit]
    Klosettbecken in einer Toilette

    Latrine, Pissoir, sanitäre Anlagen, WC; (umgangssprachlich) 00, Klo, Lokus, Null-Null, Orkus; (salopp) Pinkelbude; (familiär) Häuschen, Klöchen; (derb) Pissbude, Scheißhaus; (verhüllend) Gelegenheit, Lokalität; (umgangssprachlich verhüllend) To, Tö; (familiär verhüllend) [gewisses/stilles] Örtchen, Örtlichkeit; (umgangssprachlich scherzhaft) Topf; (familiär scherzhaft) Thron; (landschaftlich, sonst veraltend) Abtritt; (veraltend) Klosett; (Amtssprache, Fachsprache) Abort; (Soldatensprache) Donnerbalken
    Abendgarderobe, Festkleidung, festliche Kleidung, Festrobe, Gala; (umgangssprachlich veraltend) Staat

    In dieser Bedeutung wohl: "Mit festlicher Kleidung ausstaffieren"

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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