Seiteneinstieg nach dem Studium oder im Studium umsatteln - Fragen aus dem Thread " Seiteneinstieg - ich komme (hoffentlich)"

  • Zitat

    Den Punkt, den Frau Lotte meiner Meinung nach machen wollte, hast du ja im Prinzip bestätigt. (Und man bedenke bitte, dass ich NICHT gegen Seiteneinsteiger bin!).
    Wenn für alle Magisterprüfungen Themen abgesprochen werden, die meinetwegen besonders tiefgehend geprüft werden, dann hat der Seiteneinsteiger möglicherweise sehr genaues Fachwissen in Einzelbereichen, aber kein fundiertes breites Wissen. Damit wäre dann der große Vorteil der Seiteneinsteiger, nämlich das bessere Fachwissen, zumindest für die Geisteswissenschaften auch eine Illusion. So habe ich zumindest Frau Lotte verstanden.

    Nein eben nicht. Ich will mich hier auch gar nicht "battlen", denn für den Magister mag das ja so gelten, für den Master of Arts allerdings nicht. Ich habe ebenfalls in allen Gebieten Prüfungen ablegen müssen (allgemeine Klausuren, in denen ALLES abgefragt wurde, mündliche Prüfungen zu speziellen Themen und in den Seminaren/Übungen, die nicht mit mündlicher Prüfung oder Klausur abgeschlossen wurden, gabs dann eben eine Hausarbeit. Nur eben nicht erst am Ende des Studiums, sondern die ganze Zeit über. Dementsprechend maße ich mir an zu sagen, dass mein Fachwissen ebenso weit gefächert ist. So! :D


    Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass zu Beginn des Refs MAler und Lehrämtler beide gleichermaßen ohne besondere Vor- oder Nachteile dastehen. Zumindest sind die paar kleinen Vor- bzw. Nachteile, die es durch das Studium vielleicht doch gibt, kein Vergleich zu Persönlichkeitsmerkmalen und außeruniversitäten Erfahrungen, die sowohl die MAler als auch die Lehrämtler mit sich bringen und die sie von ihren Refkollegen unterscheiden. Ich meine damit Auslandsaufenthalte, zusätzliche Praktika, Berufserfahrung, Ausbildungen, persönliches Engagement, Hobbys, Interessen etc. Das alles wiegt doch viel mehr als die paar Unterschiede in den Prüfungsordnungen.


    Das unterschreibe ich sofort.

  • Danke, Eliah! So war's auch gemeint.
    Count the Stars, ich glaube, wir reden hier von unterschiedlichen Prüfungen - mein M.A. ist ja nun wie gesagt schon eine Weile her, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was es sonst noch alles an Abschlüssen zu machen gibt.
    Aber ich stimme Eliah zu - darum geht's ja wirklich nicht.
    Und ich persönlich bewundere jeden Seiteneinsteiger, der sich mit der anderen Ausgangslage genauso gut (oder besser) in den Job einfindet.


    Aber in dem Thread ging's ja eigentlich darum, ob es sinnvoll ist, einen anderen Abschluss als das Staatsexamen zu machen, mit dem Ziel, dann doch als Lehrer zu arbeiten.
    Aus meiner ganz persönlichen (und vielleicht veralteten) Erfahrung verstehe ich ehrlich gesagt schon, dass man auf die Tortur "Staatsexamen" (zumindest wie's damals in Bayern gelaufen ist - siehe Beiträge von Eliah) verzichten will. Dann kann man sich aber auch nicht darauf verlassen, dass ein Seiteneinstieg möglich ist - die Fächerkombination der TE ist ja nun nicht gerade als Mangelkombination bekannt.
    Dann doch lieber noch ein oder zwei Semester dranhängen und das "richtige" Examen machen!


    Im Übrigen würde kein Mensch auf die Idee kommen sich aufzuregen, wenn ich eines Tages beschließe, dass die Korrekturen (und die Veränderungen im Job ohne angemessene Anpassung der Ressourcen...) mir zum Hals raus hängen und ich einen anderen Job suche, oder?

  • Ihr habt ja alle Recht. :)


    Noch ein kleiner Rat von mir als Seiteneinsteigerin:


    wenn finanziell möglich, sollte man definitiv den regulären Weg gehen und das Lehramtsstudium (M.ed.) noch nachholen und dann durchs Ref gehen. Viele Schulen bevorzugen OBASler vor PEFlern, wenn sie schon einen Seiteinsteiger nehmen und auch da wird die Chance immer geringer. Wer weiß schon, wie und ob es die OBAS-Ausbildung in zwei Jahren noch gibt.

  • Ich behaupte mal, dass der durchschnittliche Mensch ohne die passende Berufsausbildung zum Beispiel als Erzieher leichter adäquate Leistung bringen kann, als als Elektroinstallateur.

    Behauptet ist so etwas immer schnell. Aber welchen sittlichen Nährwert hat eine solche Behauptung? Mehr als ein falsche Bild vom Erzieherberuf zu unterstützen wird sie wohl kaum bringen.


    L. A

  • Politiker kann jeder?

    Nein, ähnlich wie bei Lehrern bedeutet das Ausüben des Berufes nicht dessen Beherrschung. Zwei prominente Beispiele für Fehlbesetzungen haben Sie genannt. Das war aber auch nicht weiter schwer. Im genannten Genre ist die Fehlbesetzung die Standardprozedur.


    L. A

  • Solange die Aussage inhaltlich stimmt, soll mich die Sittlichkeit nicht weiter stören.
    Sie sagen doch selbst über Politiker:

    Im genannten Genre ist die Fehlbesetzung die Standardprozedur.

    Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag, ich lasse Sie weiterhin am" falschen Bild" der Politiker arbeiten, im Gegenzug lassen Sie mich weiter am "falschen Bild des Erzieherberufs" hantieren.

  • Solange die Aussage inhaltlich stimmt, soll mich die Sittlichkeit nicht weiter stören.

    Ex falso quod libet.

    Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag, ich lasse Sie weiterhin am" falschen Bild" der Politiker arbeiten, im Gegenzug lassen Sie mich weiter am "falschen Bild des Erzieherberufs" hantieren.

    Sie können von mir aus den ganzen tag falsche Zeug denken, reden und schreiben. Davon werde ich Sie nicht abhalten können. Aber nehmen Sie das doch bitte dann auch auf Ihre Kappe und berufen sich dabei nicht auf unsinnige Deals.


    Weiterhin viel Erfolg.


    hs

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