Klasse abgeben bzw. wechseln zwecks Zusammenarbeit mit Kollegin?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich brauche mal ein kleines Brainstorming, denn ich soll bis morgen entscheiden, ob ich zum nächsten Schuljahr meine jetzige 3. Klasse abgeben und dafür eine dann 2. Klasse übernehme.


    Hintergrund ist, dass ich sehr gut mit einer Kollegin zusammenarbeiten kann, die jetzt in Klasse 1 unterrichtet, während ich mit meiner Kollegin der gleichen Klassenstufe nicht so harmoniere. Wir mögen uns, haben aber unterrichtlich ziemlich unterschiedliche Vorstellungen.


    Da hängt jetzt noch ein Rattenschwanz an Interna dran, mit denen ich euch verschonen will. Nur mein bisheriges Pro und Contra:


    Pro:


    - fruchtbare Zusammenarbeit mit Kollegin, dadurch u.a. Arbeitserleichterung - das auch auf lange Sicht, da wir beide verbeamtet sind; ansonsten eher weiterhin Einzelkämpfertum
    - momentan hab ich die größte Klasse der Schule - die neue Klasse ist winzig
    - ich mache lieber 1/2 als 3/4 (aber das ist kein richtiges Argument, da zeitlich begrenzt)


    Contra:


    - habe meine jetzige Klasse auch erst vor 1,5 Jahren übernommen. Die Klasse ist / war schwierig, aber jetzt hab ich sie soweit, dass sie meist "in der Spur laufen" ;)
    - es ist zu meiner Klasse geworden, ich häng auch dran (jedenfalls an den meisten...)
    - Schulentscheidung, etc. steht an und ich kenne die Kinder jetzt
    - es wär der dritte Lehrerwechsel für die Klasse


    Ist natürlich nicht so einfach von außen zu beurteilen, weil ihr nicht wisst, was ansonsten noch eine Rolle spielen könnte, nämlich z.B. auch, ob dem jungen Kollegen, der jetzt diese 1. Klasse hat, die Entscheidung gefallen würde (er soll dann in meine jetzige Klasse, aber als Tandem, weil er wohl noch ein bisschen Unterstützung braucht). Und ich weiß nicht, ob es da ansonsten noch eine Pferdefuß gibt...


    Aber jetzt mal aufgrund dieser Angaben: was denkt ihr darüber?


    Grüßle,
    Melo

  • Hallo Melo,


    generell bringt so ein Lehrerwechsel/-tausch ja immer vor allem eines mit sich:
    Stress mit Kindern und Eltern.
    Die pro Argumente dienen ja nun erstmal "nur" dem Wohlbefinden der Lehrkräfte.
    Ich selber weiß, dass eine fruchtbare Zusammenarbeit sehr wichtig ist, würde aber der Klasse dennoch keinen weiteren Lehrerwechsel zumuten wollen, sondern versuchen nach Klasse 4 einen sinnvolleren Tausch in die andere Jahrgangsstufe hinzubekommen.


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • Aus meiner Erfahrung wechselns Jahrgangsteams ohnehin immer wieder.
    Ich würde dafür niemals meine eigene Klasse abgeben, wenn ich mit der Parallelkollegin nicht im Krieg bin. "Nur" wegen unterrichtlich-anderer Meinungen, wenn ihr euch aber ansonsten gut versteht, würde ich dem nicht nachgeben. Von außen betrachtet wiegen deine Contra-Argumente stärker. Bleib bei den Kindern, die du kennst und DIE DICH KENNEN.

  • Wegen Argument 1/2 magst du lieber...


    In den nächsten beiden Jahren wirst du eh einmal kleine , einmal große Kinder unterrichten.


    Entweder 4/1 oder 2/3


    Wenn du also auf zwei Jahre denkst, löst das Argument sich auf, wenn du auf 3 Jahre denkst, kehrt es sich sogar um...


    4/ 1/ 2 oder 2/ 3/ 4 ... da hättest du von drei Schj. nur eins mit Kleinen.


    Ich selbst liebe das ERSTE Schj. und würde mir die Chance darauf, eine 1. Klasse zu bekommen, die du ganz von Anfang "heranziehen " kannst, auch gar nicht nehmen lassen wollen...

  • Dann brainstorme ich mal mit... habe dieses Jahr auch den Turnus gewechselt, um mit einer netten Kollegin endlich mal zusammenarbeiten zu können.
    Allerdings gab ich ne 4. ab und nahm wieder eine 4. (deren Vorgängerin verließ uns) anstatt eine "frische 3.".



    EDIT: Vielleicht sollte ich betonen, dass in Bayern nach 1/2 eigentlich immer ein Lehrerwechsel erfolgt, der nächste Lehrer hat die Klasse in 3/4. Ich weiß nicht, wie das bei dir geregelt ist.


    Ich hätte es NICHT getan,
    - wenn die neue Klasse viel größer oder (auch die Eltern) anstrengender gewesen war (das Kollegium kennt die Klassen und man kann sich vorher umhören)
    - wenn ich damit einer anderen Lehrkraft die Klasse "weggeschnappt" hätte (das trifft aber eher auf freie 3. Klassen & LAAs zu - oder wenn eine neue Kollegin auch lieber 1/2 macht und das jetzt schon bekannt ist)
    - wenn ich damit von 3/4 auf 1/2 hätte wechseln müssen --> da will ich nämlich nicht hin. In deinem Fall wärst du dann ja wieder in der bevorzugten Stufe drin.


    Ich würde es an deiner Stelle machen,
    - wenn ihr an der Schule sehr viel zusammenarbeiten MÜSST (da sparst du dir natürlich ganz viel Kraft & Zeit bei der anderen Kollegin),
    - wenn jetzt eh noch nicht raus ist wer für deine Klasse kommt (wird schon gut gehen, auch mit dem Übertritt)
    - wenn an eurer Schule so viel Fluktuation herrscht, dass es regelmäßig vorkommt, dass Kinder mehr als 2 Klassleiter in 4 Jahren erleben (ist bei uns so)
    - wenn die Eltern deshalb nicht total ausflippen, sondern die Entscheidung nachvollziehen können...


    ABER: wenn du vielleicht die "Lieblingslehrerin" an der Schule bist, ist die Klasse vielleicht dann doppelt enttäuscht (man weiß ja nie, wer in deine Fußstapfen treten muss), falls es nächstes Jahr ständig Ärger gibt (Übertritt, Vergleiche mit dir...was weiß ich), fühlst du dich am Ende irgendwie schuldig, weil du die alte Klasse "verraten" hast.


    Im Nachhinein würde ich es nicht nochmal machen, u.a. weil die Freundschaft mit der Kollegin unterm Strich nicht wirklich zu weniger Arbeit führte ... dafür hab ich mir ein paar andere Nachteile eingefangen. ;) Aber das muss ja nix heißen.


    Höre auf dein Bauchgefühl, viel Erfolg!

  • Mein derzeitiges Thema...


    Ich würde sofort wechseln (wenn die neue Paralellkollegin vorhat, länger zu bleiben; klar kann immer mal was sein, mir hat aber z.B. meine "Wunschkollegin" - wegen der ich ähnliches überlegt hatte - im Vertrauen erzählt, dass sie demnächst irgendwann auch mal an eigene Kinder denkt und unsere Zusammenarbeit nicht "in alle Zukunft" geplant werden kann)


    Aus meiner Erfahrung heraus: Nichts ist für eine Schule besser, wenn Jahrgangsstufenteams sich gut verstehen und eng zusammenarbeiten. Und auch für mich ist die Arbeit viiiieeeel einfacher, wenn ich im Team arbeite.

  • Ich kann die Situation auch gut nachvollziehen.
    Dennoch denke ich, sollte man auch an die Kinder und die Eltern denken.
    Wie solltest du bzw. auch die Schulleitung einen erneuten Lehrerwechsel rechtfertigen, gerade vor den wichtigen Empfehlungen für die weiterführenden Schulen und unter dem Aspekt, dass die Klasse auch schon zig-Lehrerwechsel hatte? Find ich sehr schwierig und wird mit Sicherheit einen riesen Zirkus geben.
    Ich würde in dem Fall ganz klar die 4. Klasse noch durchziehen und dann neu starten.
    Vielleicht ergibt sich ja auch nächstes Jahr noch die Gelegenheit, mit deiner Kollegin zusammenzuarbeiten.
    Manchmal stehen ja doch Veränderungen im Kollegium an, so dass du dann übernächstes Schuljahr vielleicht die Parallelklasse übernehmen könntest...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, geht es bei mir auch immer hin und her. Es gibt für beide Seiten gute Gründe.


    Ich sollte vielleicht erwähnen, dass der SL selber einen Teil der Klassenführung meiner alten Klasse übernehmen würde und es sein letztes Jahr vor der Rente ist. Nach längerem Überlegen bin ich der Meinung, dass er gerne noch einmal in eine Klasse gehen würde und dass auch gerne parallel mit meiner jetzigen Kollegin. Die beiden verstehen sich gut, arbeiten schon lange zusammen und sie könnten dann z.B. auch zusammen auf Klassenfahrt gehen.


    Wie genau er es den Eltern begründen will, muss noch geklärt werden, weil ich heute das Gefühl hatte, dass ich da den schwarzen Peter bekommen soll. Auch wüsste ich gerne wie mein Kollege dazu steht, dessen Klasse ich übernehmen würde.


    Ich bin wirklich unentschlossen, was ich machen soll.

  • Guten Abend !
    Besonders Schüler im Grundschulalter brauchen Ruhe und Kontinuität. Aus diesem würde ich die 3. Klasse behalten. Alles andere bringt für die Kinder Unruhe und Unwohlsein. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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