Wie funktioniert die unterrichtsgarantie?

  • Hallo und guten morgen,


    Sachsen plant ja nun zum kommenden schuljahr die Eigenverantwortung der schulen zu stärken und im Rahmen des Programms " unterrichtsgarantie" 1 Million Euro zur Verfügung zu stellen.


    Heruntergerechnet auf die einzelne sächsische Schule ergibt das 728 Euro pro Jahr.


    Wie wird das Konzept in anderen bl umgesetzt? Sind es wirklich ausgebildete Lehrer, die da einspringen, oder ist es eher eine Betreuung durch hilfskräfte? Ich meine ... bei Lehrern kommt man mit rund 70 Euro pro Monat nicht weit. Da kann ich 2-3 Stunden vertreten lassen ...
    Oder fließt das Geld nur in die gs und in den weiterführenden schulen fällt der Unterricht weiter aus? Wegen der Aufsichtspflicht für gs?


    Ich habe bis auf das Schlagwort unterrichtsgarantie noch nichts gefunden ...


    Ich danke für Aufklärung
    Sunny

  • In Berlin gibts ja so etwas ähnliches, das nennt sich PKB (Personalkostenbudgetierung). Die Schulen werden zum Schuljahresbeginn mit 100% Bedarf ausgestattet und bekommen 3% zusätzlich für das Schuljahr.


    http://www.berlin.de/imperia/m…hreibung_budgetierung.pdf


    Über diese Mittel können sie eben Vertretungslehrer einstellen.
    Ab einer bestimmten Zeit können Lehrkräfte aber als dauerkrank gemeldet werden, somit zahlt dann wieder die Schulverwaltung und nicht die Schule.
    Somit kommen die Schulen mit ein bißchen Wirtschaften (und in vielen Bezirken auslassen der Ferien) auch ganz gut hin.
    Dumm ist nur, dass das Geld für PKB wohl Kalenderjahreweise ausgezahlt wird. Überschüsse sind in den letzten Jahren dann weg gewesen hinterher. DAs versprechen die Hälfte davon mitnehmen zu dürfen, war ein typisches Politikerversprechen und nciht mal das Papier wert auf dem es stand!


    Ob die Lehrkräfte dann ausgebildet sind oder nicht bzw. wie weit, hängt dann ein bißchen vom Fach usw. ab. Es ist aber definitv so, dass Unterricht gemacht werden soll und keine Betreuung.


    Studenten bekommen in Berlin zumindest momentan ohne Abschluss ca. 15 Euro Brutto pro Unterrichtsstunde. Einziger wirklicher Vorteil, es wird z.T. aufs Refrendariat angerechnet oder kann im Studium eben als Praxiszeit angerechnet werden.


    Damit kommen hier die meisten Schulen ganz gut hin, wo es wirklich fehlt sind Leute für JÜL/SAPH, Nawi und Mathe in der Grundschule. Mathe setzt sich wohl in den höheren Klassen fort.

  • Aber selbst bei 15 Euro komme ich nur auf 50 Stunden pro Jahr. Also etwas mehr als 1 vertretungsstunde pro Woche. Und irgendwer ist doch immer krank, zur Fortbildung, zur Kur, im kindkrank ... Und das nicht nur 1 h pro woche.
    Ist es bei euch dann deutlich mehr Geld pro Schule? Und wo findet man so flexible Kräfte?


    Vielleicht habe ich aber auch nen denkfehler ...


    Lg

  • Es muss mehr Geld pro Schule sein (bei 100 Lehrern an der Schule immerhin 3 komplette Lehrerstellen!), aber sicherlich werden auch erst Kollegen, die mehrere Wochen ausfallen vertreten.
    Finden tut man die Leute in der Datenbank, die in dem Brief meine ich auch aufgeführt ist.
    Eine Einstellung der Leutet endet immer 2 Wochen nach der Rückkehr der zu vertretenden Kraft, also mindestens 2,5 Wochen geht so ein Vertrag dann, meist natürlich länger. Mit 70 Euro im Monat würde man da nciht weit kommen, da hast du Recht.

  • Sind es wirklich ausgebildete Lehrer, die da einspringen, oder ist es eher eine Betreuung durch hilfskräfte?


    Es gibt in Sachsen noch freie ausgebildete Lehrkräfte? Kollegen die in Leipzig und Umgebung arbeiten, auch in der Lehrerausbildung tätig sind, erzählen immer wieder, dass in den Grundschulen Lehrermangel herrscht und sogar schon
    Seiteneinsteiger beworben werden. Wenn das stimmt, wird die Betreuung wohl eher durch Hilfskräfte abgedeckt.

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