Frage zum Quereinstieg/Studienreferendar

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte sehr gerne über der Quereinstieg (Biologie/Chemie) in das Lehramt wechseln (Bewerbung erfolgte auf eine ausgeschriebene Stelle mir Einstieg in das Studienreferendariat).
    Ich habe nun erfreulicherweise eine Einladung zu einem Auswahlverfahren erhalten, in dessen Rahmen ein kurzer Vortrag vor Ort vorbereitet und gehalten werden soll, sowie eine Gruppendiskussion angedacht ist.


    Wie habe ich mir das vorzustellen was den Vortrag angeht, sowie die Diskussion? Erfahren werde ich es natürlich erst vor Ort, aber evtl ist ein derartiges Verfahren einigen bekannt und Ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen, was in etwa mich bei diesem Verfahren erwartet, damit ich mich dementsprechend auch vorbereiten kann.


    Gibt es darüber hinaus noch wichtige Unterlagen, die ich neben meinen Original-Zeugnissen des Studiums / Praktika an dem Tag mitnehmen sollte?


    Vielen Dank schon mal!

  • Ggf. könnte das Bundesland helfen...
    Geht es um eine Unterrichtsstunde, oder einen Vortrag?




    In Niedersachsen war es für mich als Seiteneinsteiger (Fachstudium und zwei Jahre Berufspraxis nach dem M.Sc.) so, dass ich mich am zuständigen Seminar vorstellen musste. Nach einem Gespräch mit dem Seminar- und zwei Fachleitern wurde ich zum Vorbereitungsdienst zugelassen. Quereinsteiger (Fachstudium und vier Jahre Berufspraxis nach dem M.Sc.) bewerben sich direkt an der Schule. Die Qualifikation erfolgt berufsbegleitend.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Es geht um Hessen (Berufsschule).
    Es ist einen Stelle für ein Studienreferendariat.


    Bei dem Termin ist ein Auswahlverfahren angesetzt, bei dem ein kurzer Vortrag und eine Gruppendiskussion, sowie ein anschließendes Gespräch Bestandteil sein sollen.
    Hier habe ich keine Vorstellung, was ein solcher Vortrag und die Diskussion umfassen könnte und wäre dankbar für derartige Erfahrungswerte.

  • bei meinen Vorstellungsgesprächen in NRW musste ich einen kurzen Vortrag halten und mich dann der Gesprächsrunde bestehend aus Schulleitung, Elternvertreter, Fachbereichsvertreter und Vertreter der Bezirksregierung stellen.


    Die Themen der Vorträge waren: "Diskutieren Sie das Thema Ganztagsschule" und "Was bedeutet für Sie moderner Unterricht?", hängt aber dann von der Schule ab, informier dich mal auf der Homepage der das hilft meistens weiter. Da kriegst du ein erstes Gespür über die Schulphilosophie.


    Viel Glück


    Gruß
    matzew

  • Danke für die hilfreiche Antwort.


    Auf der Schul-Homepage wollte ich mich auch schon weiter schlau machen, leider ist diese aber derzeit in Überarbeitung.
    Ich habe mir schon ein paar hilfreiche Themen in diesem Forum zum Thema Vorstellung durchgelesen,


    Ich denke mir, da es sich um eine Tätigkeit an einer Berufsschule handelt, zudem um einen Quereinstieg in das Studienreferendariat, ist dies nicht zu 100% mit einem Gymnasium o.ä. und zuvor abgeleisteten Lehramtsstudium zu vergleichen. Hier würde ich mich über Infos und Erfahrungen freuen, was man in diesem Fall bei dem Termin erwarten kann bzw. wo die Schwerpunkte/Kernpunkte in dem Gespräch/Vortrag liegen können - oder gibt es doch keinen wirklichen Unterschied?


    Vielen Dank!

  • Ich war Quereinsteigerin für den Vorbereitungsdienst an BBS in Rheinland-Pfalz. Mein Vorstellungsgespräch ist zwar noch nicht so lange her, aber ich kann mich leider nur noch dunkel erinnern...
    Anwesend waren bei dem Gespräch Fachleiter, Leiterin Studienseminar, jemand von der ADD und eine Vertreterin irgendeines Personalrates.
    Ich musste keinen Vortrag halten, sondern es war eine Vorstellungsgesprächssituation, d.h., ich wurde gefragt und musste antworten. Aufgrund meiner Fächer Englisch und Französisch lief ein Teil des Gesprächs in den jeweiligen Sprachen ab. Ich musste über mich erzählen, erläutern, warum ich Lehrerin werden möchte, musste sagen, wie ich mir meine evtl. späteren Schüler vorstelle (eingeleitet mit der Frage: "Was ist für Sie die Jugend von heute?"), manchmal wird man gefragt, welche Schulformen es in der BBS gibt, dann musste ich einen Text vorlesen und die Frage beantworten, wie ich diesen Text im Unterricht verwenden könnte.
    Insgesamt habe ich mich bei dem Vorstellungsgespräch sehr dumm angestellt, wurde aber trotzdem genommen. :D
    Wenn die Not groß genug ist, dann nehmen sie "jeden" - aussieben kann man während des Refs dann immer noch. Insofern kannst du sicherlich recht beruhigt zu dem Termin erscheinen; wenn du dich gut vorbereitest (und den Eindruck machst du ja), dann sollte es glatt für dich laufen!

  • Vielen Dank für die hilfreiche Antwort.


    Es scheint mir, ich sollte mich weniger in fachlicher Hinsicht vorbereiten, sondern mehr auf pädagogische, soziale und didaktische Fragestellungen. Mal sehen ob noch andere ihre Erfahrungen mitteilen mögen.


    Eine wichtige Frage ist mir noch gekommen:
    Die Stelle zum Quereinstieg als Studienreferendar (ANW.A13Z) ist vom Kultusministerium ausgeschrieben worden. Wenn das Referendariat erfolgreich abgeschlossen ist, ist dann im Falle des Quereinstiegs schon eine Anschluss-Stelle für eine derartig ausgeschriebene Position vorgesehen, oder muss man sich dann mit allen anderen zusammen erst um eine Lehrer-Stelle bewerben?

  • Das scheint von Bundesland zu Bundesland ziemlich unterschiedlich zu sein, wenn ich mir den Beitrag von Jens_03 durchlese...


    In Rheinland-Pfalz (BBS) ist es so:
    - Seiteneinsteiger leisten zwei Jahre Ref ab mit 18 Wochenstunden eigenständigem Unterricht und verschlankten Pflichtmodulen im Studienseminar; nach erfolgreich abgeschlossenem Ref haben sie ihre Stelle sicher - sie bleiben dann an ihrer Ausbildungsschule. Ein Seiteneinsteiger verdient während des Refs mehr als ein Quereinsteiger.
    - Quereinsteiger leisten zwei Jahre Ref ab mit 7 Wochenstunden eigenständigem Unterricht (+ 5 Wochenstunden Hospitationen / angeleiteter Unterricht) und "normalem" Ref mit allen Pflichtmodulen im Studienseminar, wie sie auch reguläre Lehramtsstudenten haben. Nach dem Ref hat man keine sichere Stelle - doch oftmals sehr gute Chancen, eine zu bekommen, denn man wird ja deswegen als Quereinsteiger eingestellt, weil ein Lehrermangel herrscht in den jeweiligen Fächern. Von unserer Stammgruppe im Studienseminar hat so ziemlich jeder eine Stelle bekommen, die meisten wurden direkt verbeamtet.
    - Sowohl Seiteneinsteiger als auch Quereinsteiger müssen im Studienseminar i.d.R. eine pädagogische Grundbildung absolvieren mit Prüfung (pädagogisches Kolloquium). Das müssen Referendare mit 1. Staatsexamen natürlich nicht machen.


    Vielleicht meldet sich ja ein Hesse für dich? :)

  • Danke für deine hilfreichen Infos.


    Werden Referendare immer im Beamten-Verhältnis als ANW.A13Z o.ä. angestellt? Bei der Stelle in meinem Fall ist es ANW.A13Z und man darf kein Lebensalter über 40 bei der Bewerbung haben. Dies klingt dannach, dass eine Verbeamtung angedacht ist. Wenn ich zum Abschluss des Referendariats aber in den normalen Bewerber-Pool kommen würde, wären dann diese Angaben nicht nichtig, da dann ja nochmals neu entschieden werden kann/wird?


    Diese Fragen sind zwar nicht am wichtigsten um in den interessanten Lehrerberuf einzusteigen, aber interessieren tun sie natürlich dennoch.

  • Deine Fragen kann ich dir nicht wirklich beantworten, ich kann dir lediglich sagen, dass du während des Refs bereits verbeamtet wirst, und zwar als Beamter auf Widerruf, d.h., du bist Beamter von dem Tage an, an dem dein Referendariat beginnt und scheidest automatisch wieder aus dem Beamtenverhältnis aus, an dem Tag, an dem dein Ref endet.
    Danach kannst du auf Probe verbeamtet werden (und dann nach zwei Jahren auf Lebenszeit) oder aber du kannst eine Vertretungsstelle bekommen, Angestellter werden, arbeitslos, ... je nachdem, wie die Stellensituation in 1-2 Jahren aussieht.


    Ich spreche jetzt nur für die Lage, wie ich sie kenne (Rheinland-Pfalz), ohne Anspruch auf bundesweite Richtigkeit.

  • Da ich mich gerne auch in Bezug auf die spezielle Schule vorbereiten würde, deren Homepage aber schon lange in Überarbeitung ist, ist es kaum möglich an Informationen zu kommen.


    So werde ich dies dann im Gespräch wohl auch anmerken müssen. Habt Ihr trotzdem Tipps wie ich mich noch bestmöglich vorbereiten kann? Zumindest sehr informative Seiten zu Berufsschulen allgemein, auch im Vergleich zu SekI und SekII., was allgemein wichtige Punkte für Schulen sind, etc..


    Vielen Dank!

  • Wenn du weißt, an welche Schule du kommst, solltest du auf jeden Fall herausbekommen, welche Schulformen es an dieser Schule gibt (BVJ, BF, berufliches Gymnasium, FS, ...), denn das ist von BBS zu BBS unterschiedlich. Und natürlich solltest du wissen, was diese Schulformen bedeuten (Zugangsvoraussetzungen, Abschlüsse, ...). Sehr ärgerlich, dass die Schulhomepage gerade nicht zugreifbar ist, denn normalerweise findet man dort genau das.
    Was du auch machen kannst, ist, die Internetseite "deines" Studienseminares anzuschauen, wobei ich gestehen muss, dass mich das damals wenig erleuchtet hat.
    Informiere dich über Begriffe wie "Konstruktivismus", "didaktische Reduktion", "Handlungsorientierung", "Kompetenzen", "intrinsische Motivation", "Selbstreflexion", ... Auch könnte es nichts schaden, wenn du dich schon mal über diverse Unterrichtsmethoden informierst. Die Seite von Kersten Reich finde ich hier gut: http://methodenpool.uni-koeln.de/frameset_uebersicht.htm.

  • Hallo Quer-Einsteiger!
    Ich habe selbst so meinen Weg ins Hessische Referendariat gefunden und endlich bestanden.


    Meine Prüfung war vor allem Physik (da keiner meine Chemie-Qualifikation angezweifelt hat -Diplom). Ich bekam ein paar Fotos, wo ich mir bei ein paar Beispielen Lebensweltbezug im Unterricht aussuchen sollte und einen zerschnipselten Lehrplan, den ich sinnvoll sortieren sollte. (Glaube Klasse 8, Optik). Das habe ich beides erläutert (das war mein Vortrag, hatte zwanzig Minuten Zeit zur Vorbereitung, sehr knapp!), dann hat einer der Prüfer gemeint, das geht ja auch so und so, daraus hat sich ein Gespräch entwickelt.
    Obwohl ich im "Todesseminar" (Offenbach) war, habe ich hinterher meine Bescheinigung bekommen und kann nur sagen, es war völlig okay. Half vermutlich, ein paar Sachen zum kooperativen Lernen einzustreuen?
    Alles sehr vage im Gedächtis, weil schon länger her...
    Halt dich an Susis Tipps, und der Methodenpool ist wirklich klasse, wenn man mal ne Methode nicht kennt (Obwohl die ja teilweise auch 100 verschiedene Namen haben).


    Was Verbeamtung und Refplatz angeht: Da sie Quereinsteiger zulassen, ist Bedarf, bestehen also gute Chancen auf Ref-Platz. Sobald du im Ref bist, bist du den anderen vollkommen gleichwertig, da wird nicht unterschieden. (Kann natürlich sein, dass man einen fiesen Ausbilder bekommt, der Vorurteile hat, wenn es bei mir so war, habe ich es zumindest nicht zu spüren bekommen.) Gibt halt auch keine Extrawurst.
    Nach dem Ref gibt es nur ein "Problem": Für das Ranglistenverfahren muss man halt nicht einfach das Zeugnis vom 1. Staatsexamen einreichen (+ vom 2. natürlich!), sondern sein Studiumszeugnis+ Anerkennungsschrieb (habe ich zumindest sicherheitshalber mitgeschickt). Also strenggenommen kein Drama. ;)


    /edit: Tut mir leid für die späte Antwort, habe mich in letzter Zeit sehr rar im Forum gemacht... Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    Finde es aber interessant, dass du das mit der Schule schon weißt... Ich musste mich auf Quereinstieg bewerben und konnte dann nach der Anerkennung ins reguläre Bewerbungsverfahren.


    /edit vom edit: Ich glaube, von deinem speziellen Verrfahren habe ich keine Ahnung. Aber was Verbeamtung angeht: Du musst die beamtenrechtlichen Vorraussetzungen erfüllen. Bei meinem Jahrgang war es so, dass zwei als Angestellte im Ref waren: eine Weißrussin (keine dt. Staatsbürgerschaft, nicht nur die Herkunft!) und eine, die zu krank war (da wir befreundet sind, kenne ich ihre Krankengeschichte, das ist schon heftig!). Dabei waren die Amtsärzte wohl recht liberal, hatten einen anderen, der war geradezu ein Wrack, mit Übergewicht von BMI 30 und total kaputten Rücken, der hat auch deswegen mehrmals gefehlt.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

    Einmal editiert, zuletzt von MSS ()


  • - Seiteneinsteiger leisten zwei Jahre Ref ab mit 18 Wochenstunden eigenständigem Unterricht und verschlankten Pflichtmodulen im Studienseminar; nach erfolgreich abgeschlossenem Ref haben sie ihre Stelle sicher - sie bleiben dann an ihrer Ausbildungsschule.


    Nicht an einer Privatschule. Hier bekommst du als Seiteneinsteiger nur einen befristeten Vertrag und nach der erfolgreich absolvierten Referendarzeit darfst du dir eine neue Schule suchen. So hat man auch mit mir gemacht, also aufgepasst!

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