Wie würdet ihr folgendes Verhalten beurteilen?

  • Danke für deine Ausführungen!


    Nein, generell sind wir mit dem Kindergarten und der Betreuung dort sehr zufrieden. Und er hat ja schon einen I-Status, Erzieherin A war ja eigentlich auch keine Erzieherin, sondern seine Heilpädagogin - das wollte ich nur im Anfangsbeispiel nicht so schreiben, damit nicht klar ist, dass es ein "besonderes" Kind ist...


    Er wird dort auch super betreut und gefördert und hat bei ihr schon extrem gute Fortschritte gemacht. Es ist auch das erste Mal, dass wir aus einem Gespräch mit ihr mit einem unguten Gefühl rauskommen. Es gab auch noch ein paar andere Punkte, die ich im Nachhinein nicht so ganz nachvollziehbar finde (akut fällt mir immer nichts ein, die Zweifel bekomme ich immer ein paar Stunden später)...
    Mir kommt es so vor, dass er zu sehr durch eine "Autismus-Brille" betrachtet wird, also sein Verhalten immer unter diesem Aspekt beobachtet wird. Und dass man ihm Vieles nicht zutraut, bzw. manche Aufgaben er gar nciht bekommt, weil er das ja "eh nicht kann". Wird zwar anders ausgedrückt, aber er merkt es doch auch! Und das wollen wir nicht. Er soll ganz normla alle Pflichten und Aufgaben haben, wie andere Kinder. Er soll auch auf jeden Fall später als Regelkind in die Schule gehen - da sind wir SEHR zuversichtlich! Nur befürchten wir eben, dass sie dadurch, dass er zu sehr in eine "Sonderrolle" gedrängt wird, genau diese Ziel NICHT erreicht wird... Ist schwer zu erklären...

  • Mir geht es auch oft so, dass ich erst nachhinein denke, dass da so einiges nicht gepasst hat. Das dann zusammenzupuzzlen ist meist unmöglich.


    Ich höre bei dir aber ganz klar heraus, dass du es so empfindest, dass dein Kind einen Stempel aufgedrückt bekommt. Das einzige, was mir einfällt ist, dass du dich darum bemühst, dass die I-Helferin sich immer um mehrere Kinder kümmert, wobei dein Sohn auch immer Teil der Gruppe ist und sie regulierend einschreitet, wenn nötig. Anschließend kann sie ihm ja dann das Verhalten der anderen Kinder etwas erläutern und verständlich machen. Gerade Gesichtsausdrücke sind ein wichtiges Lernfeld. Eine Einzelbetreuung auf Dauer bringt euch wenig, sondern verfestigt das Bild, dass er sich anders verhält und nicht in der Regelschule haltbar ist. Und in diese Richtung fühlst du dich gerade gedrängt.
    Übrigens waren alle meine bisherigen Aspis Regelschüler (in Bayern). Erst mit dem Übertritt auf die weiterführenden Schulen wurde es schwierig. Entweder weil sie die Regeln des sozialen Miteinanders nicht verstanden hatten (Mimik!!!) oder weil sie laaangsam bei schriftlichen Arbeiten oder der Arbeitsplatzorganisation waren. Ikonische Strukturierungshilfen sind meist sehr zielorientiert.
    Vielleicht könnt ihr jetzt schon vorentlasten, durch geeignete Lernsituationen. Für Asperger Autisten ist die Welt oft ein Rätsel. Sie sind sehr strukturiert und brauchen klarstrukturierte Regeln.


    Ich freue mich sehr, dass ihr euch gut im Kindergarten aufgehoben fühlt und dass die Förderungen zielführend sind! Wenn du das nächste Mal in so ein Gespräch gehst, frage doch einfach nach, was die Experten (= Erzieher und Heilpädagogen) denken, wie du zu Hause noch weiter fördern kannst. Auch würde ich euer Ziel mit der Regelgrundschule jetzt schon benennen, so dass ihr gemeinam an diesem Ziel arbeiten könnt,


    Hol dir die Erzieher mit ins Boot! Schildere deine Erwartungen (Regelgrundschule) und lass sie auch mitdenken. Pass auf, dass sich keine Fronten bilden. Dann wird es schwierig und belastet euch als Familie insbesondere.

  • Danke nochmal für deine Ratschläge... Es ist ja eigentlich so, dass wir sehr engen Kontakt zur Heilpädagogin pflegen, vor allem auch per Mail. Ich habe ihr heute auch geschrieben, damit wir diese "Missverständnisse" klären können...


    Das Hauptproblem von meinen Kleinen ist ja nicht, dass er mit anderen Kindern nicht auskommt, also dass es zu Konflikten mit anderen Kindern kommt, sondern dass er andere Kinder weitestgehend ignoriert. Das heißt, die Einzelförderung besteht zum Teil ja auch daraus, dass er sozusagen gedrängt wird, mit einem anderen Kind zu spielen. Das macht die Dame wirklcih sehr gut, es gibt da auch Fortschritte...
    Ja, Gesichtsausdrücke üben sie auch sehr häufig...

  • Das hört sich doch ideal an!


    Kopf hoch! Und nochmals die Aussage die "Anderen" mit in die Verantwortung zu nehmen, denn euer Ziel ist absolut erreichbar!
    Du kannst bei Vorlesen noch die Gefühlslage der Protagonisten analysieren, beispielsweise mit einem Gefühlewürfel, der unterschiedliche Smilies auf den sechs Seiten zeigt.


    Ich finde es klasse, dass ihr so gute Unterstützung habt.

  • Zitat von Alhimari

    Übrigens waren alle meine bisherigen Aspis Regelschüler (in Bayern). Erst mit dem Übertritt auf die weiterführenden Schulen wurde es schwierig.


    Um ein (hoffentlich ermutigendes) Gegenbeispiel zu bringen: Ich habe an unserer Schule schon so manche erfolgreiche SuS (Asperger und Kanner) gesehen...

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