Ältere Lehrer an der Schule

  • Ich glaube, das war eine ironisch gemeinte Anspielung auf die Kollegen, die eine gaußsche Normalverteilung auf die Benotung aufzwängen, weil sie von Statistik nichts verstehen und meinen, eine Notenverteilung in der Klassenarbeit müsse so aussehen. :)

  • Theoretisch sollte es ein Mittelfeld geben. Im Seminar haben wir gelernt, dass es immer am Lehrer liegt, wenn es nicht so sein sollte. Stimmt natürlich nicht. Ich lasse bei Zweifeln, die bzgl. so eines Mittelfeldes in bestimmten Klassen aufkommen, vor der KA oft sicherheitshalber einen zusätzlichenTest schreiben. Dann kann ich ggf. nachbessern bzw. Lücken beheben. Für die Qualität der Lernsituation ist das vielleicht nicht schlecht, aber für den Lehrer zeitlich kaum durchzuhalten.


    Ich hatte keine Probleme wegen irgendwelcher Formfehler, sondern erst nach SuS- bzw. Elternbeschwerden schaute sich die SL die KAs an. Man fand dann fachlich absurde Dinge, die bei den betreffenden SuS angeblich zu schlechten Noten führten, obwohl der Durchschnitt vergleichsweise gut war. So geht man offensichtlich Problemen mit Eltern aus dem Wege („Ja, liebe Eltern, es lag an der KA, der Lehrer wurde gemaßregelt, kommt nicht mehr vor.“ (sinngemäß)). So eine Geschichte kann dann schon mal ca. zehn Extrastunden Arbeit zur Folge haben, weil man mit Klassenbuch, Lehrplan usw. alles rechtfertigen muss, wenn man deswegen Termine bei der SL hat. Grauenhaft!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte keine Probleme wegen irgendwelcher Formfehler, sondern erst nach SuS- bzw. Elternbeschwerden schaute sich die SL die KAs an. Man fand dann fachlich absurde Dinge, die bei den betreffenden SuS angeblich zu schlechten Noten führten, obwohl der Durchschnitt vergleichsweise gut war. So geht man offensichtlich Problemen mit Eltern aus dem Wege („Ja, liebe Eltern, es lag an der KA, der Lehrer wurde gemaßregelt, kommt nicht mehr vor.“ (sinngemäß)). So eine Geschichte kann dann schon mal ca. zehn Extrastunden Arbeit zur Folge haben, weil man mit Klassenbuch, Lehrplan usw. alles rechtfertigen muss, wenn man deswegen Termine bei der SL hat. Grauenhaft!


    Auch da hilft koordiniertes Arbeiten. Wenn eine Klausur von 5 Kollegen abgestimmt ist, kann man diese Argumentation als SL nicht gut durchziehen.


  • >Das ist jetzt nicht dein Ernst!? O.o


    Doch, das hörten wir öfter mal. Das meinten die Dozenten sehr ernst. Und die SL ist wohl unabhängig davon auch dieser Meinung.


    (Zitat repariert, Nele)

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Was ist die Begründung dafür, dass es *immer* ein Mittelfeld geben *muss*? Die gaußsche Normalverteilung? :D


    Nele

  • Auch da hilft koordiniertes Arbeiten. Wenn eine Klausur von 5 Kollegen abgestimmt ist, kann man diese Argumentation als SL nicht gut durchziehen.


    Auch da hilft koordiniertes Arbeiten. Wenn eine Klausur von 5 Kollegen abgestimmt ist, kann man diese Argumentation als SL nicht gut durchziehen.

    Das ist bei uns praktisch kaum möglich. Zeitlich läuft man am Limit, da sehe ich keinen Spielraum. Außerdem müssen wegen der neuen Lehrpläne neue KAs erstellt werden, die momentan sonst niemand braucht (nur ein Fachlehrer). Die fachlichen Voraussetzungen sind auch unterschiedlich; ich habe das Gefühl, dass da Zusammenarbeitsängste bestehen. Aber das wäre der richtige Weg, das finde ich auch!

    • Offizieller Beitrag

    Man kann das meiner Erfahrung nach auch nicht beschließen. Es fängt eigentlich immer oder oft mit einer zusammen arbeitenden Kernzelle an, die ein so solidarisches und offenes Angebot haben, dass es den nächsten anzieht. Und dann den nächsten. Bis man die Mehrheit ist. Und dann kommen da selbst tyrannische SL nicht mehr gut gegen an.
    Dauert eher Jahre als Monate. Wenn es aber da ist, ist es eine unglaublich stabilisiernde und entlastende Sache.

  • Ein ernst gemeinter Vorschlag:



    käme es für einige der sehr belasteten Foristen vielleicht in Betracht zu einer Berufsschule mit integrierter Oberstufe zu wechseln? Falls das in der Nähe möglich ist.


    Mein Eindruck (der sich zugegeben auf 2 Schulen beschränkt und ohne unmittelbaren Vergleich zum Gymnasium/Realschule) ist zumindest der, dass vieles hier sehr pragmatisch gehandhabt wird. Ein Grund ist sicher die fehlende Elternarbeit, zu einem gewissen Maß vielleicht auch das Kollegium, der stellvertretene Leiter an meinem OSZ ist z.B. Ingenieur.


    Bei der Schülerschaft kommt es natürlich drauf an wo man landet. Bei einigen Schulen gibt es Berufsbilder die eher "kompliziertes" Klientel anziehen. Kaufleute und Informatiker sind aber tendenziell ein dankbares Publikum und die meiste Zeit ist man je nach Fach u.U. in der FOS/BOS/Fachgymnasium. Berufsschulen bieten zudem auch langfristig eine bestimmte Immunität gegen Mehrbelastung durch Inklusion und Ganztagsschulen (Hausaufgaben-/Ferienbetreuung, Aufsichten entfallen). Und zumindest bei uns ist für jeden "Studenten" das erste Halbjahr Probezeit, auch in den Gymnasialklassen.


    Als Deutsch-/Englischlehrer kommt das durch die Nur-Oberstufenbelastung aber vorr. nicht in Betracht.

  • Besonders die Dipl.-Chemiker, -Biologen u. a., die man aus der ganzen Republik an die Schulen mit dem größten Bedarf geholt hat
    (also dahin, wo der naturwissenschaftliche Fachunterricht überwiegend von ehemaligen Grundschullehrerinnen und Quereinsteigern gedeckt wird), die man also bes. für Sek I benötigt, dürfen nicht in Sek II unterrichten, obwohl dies sicher einfacher wäre und fachlich auch sinnvoll. :(

  • So, jetzt habe ich mich hier mal durchgelesen und finde, dass die Diskussion doch in die falsche Richtung läuft. Madonna hat richtig festgestllt: Ältere Kollegen erkranken oder erreichen die Pensionierungsgrenze nicht. Die Statistik gibt ihr wohl recht.
    Dann gibt es Forenteinehmer, die Tipps geben, wie man noch mehr Arbeit in noch weniger Zeit schafft. Als hätten die Kollegen früher kein Material ausgetauscht! Das war doch schon immer so. Manche von den "Jungspunden" meinen ja wohl, sie müssten das Rad neu erfinden und den älteren Kollegen beibringen wie echte Kooperation funktioniert. Ganz im Sinne der Schulaufsicht, wie ich finde.


    Die Kooperation, wie sie teilweise hier gemeint ist, hat zwei Seiten - man kann sich gegenseitig entlasten, ja. Aber das haben wir doch früher auch schon geschafft. Aber man steht bei diesen Zwangskkoperationen, wie sie ja anscheinend an einigen Schulen praktiziert werden, doch auch unter ständiger Kontrolle und Überwachung. Braucht man das? Will man das? Stresst das nicht unter Umständen mahr als es bringt? Ist denn der Lernzuwachs bei den Schülern so viel größer als vor 25 Jahren? DIe Fragen kann ja jeder selbst beantworten.


    Ich stehe übrigens nicht vor der Pensionierung, ich habe noch viele Jahre vor mir. Da ich aber auch schon einige Jahre hinter mir habe, weiß ich, dass der Stress definitiv mehr wurde. Ich suche nach hilfreichen Tipps, wie ich mir das Leben leichter machen kann. Vielleicht war das auch Madonnas Gedanke - wie schaffe ich es gesund zu bleiben bis zur Pensionierung? Tipps sind willkommen, aber nicht wieder das Kooperationsmantra....

    • Offizieller Beitrag

    Madonna liest hier seit 10 Tagen gar nicht mehr mit... vielleicht sollten wir uns da jetzt auch keinen Zacken aus der Krone brechen, on topic zu bleiben, wenn's denn dann doch nicht so dringend war.


    Zitat

    Die Kooperation, wie sie teilweise hier gemeint ist, hat zwei Seiten - man kann sich gegenseitig entlasten, ja. Aber das haben wir doch früher auch schon geschafft.

    Nö, da waren die technischen Voraussetzungen gar nicht da, da musste man im Prinzip dauernd Konferenzen abhalten. Und es gab auerdem allüberall eine hardcore-Einzelkämpfertradition, die lauter gestresste "Autisten" hervorbrachte. Futterneid, Ängste... Bin ja nun auch nicht erst seit gestern im Dienst und erinnere mich nur zu gut ... :)


    Zur Frage was einen gesund hält, habe ich ja schon auf Seite eins direkt Neles unbezahlbaren thread, der im Forum "allgemein" auch auf Priorität steht, verlinkt. Da steht eigentlich alles drin... :)
    Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

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