Konzept für LRS Schulen oder ähnliches

  • Hallo,
    ich bin diplomierte Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin und möchte auf diesem Gebiet auch gerne den anderen Kindern helfen.
    Bei uns in Sachsen gibt es ja direkte LRS Schulen, wo die Kinder dann für drei Jahre lang hin gehen.
    Nun wollen wir ja anfangen einen Förderkreis im Land Brandeburg aufzubauen und wollen und etwas an LRS Schulen anlehnen.
    Ich hofft die Konzeptionen solchen Schulen im Internet zu finden, aber Fehlanzeige.
    Hat einer von Euch so etwas, oder weis, wie man da ran kommt. Kann auch von vergleichbaren Instituten, Nachhilfevereinen usw. sein.


    Würde mir viel weiter helfen.


    LG Birgit

  • Ich glaube, ich habe mal ganz viele Links zum Thema ins Netz gestellt. Gibt mal unter Suchfunktion Legasthenie ein.
    Frau Monika Woldin hat eine gute Seite zu Legasthenie. Sie hat ein Konzept, eine Werkstatt. Ansonsten wirst du bei Sommer-Stumpenhorst findig werden und LRS-Truhe von Volker Krafft.
    HAst du den Legatrainer beim EÖDL gemacht?
    flip

  • Danke,


    das mit dem Suchwort hätte mir auch selber einfallen können, aber manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht.


    Ja ich habe den Legatrainer auch in Österreich gemacht, gibt ja hier in Deutschland auch keine Alternative, eigentlich schade.


    Was mir in meiner Arbeit das Leben schwer macht, ist dass ich sonst keinen Abschluß als Pädagoge, Psychologe oder ähnliches habe. Bin "nur" zweifach betroffene Mutter, was mir wahrscheinlich mehr Einblick gegeben hat als manchem außenstehenden Pädagogen usw.. Nun überlege ich noch einen Lerntherapeut zu machen, aber ob mir das in Schulen mehr Anerkennung bringt, keine Ahnung.


    LG Birgit

  • Bin im Augenblick auch über die Maßen frustriert über die Rechtschreibleistungen meiner Deutschschüler/innen. Es gibt in jeder Klasse mindestens 4-5 denen ich eigentlich schon vorab die Note 6 unters Diktat verpassen kann, ohne dass sie auch nur ein Wort geschrieben haben. Weitere 4-5 Kinder gehen mit einer 5 nach Hause. Der übliche RS-Unterricht scheint hier gar nicht zu greifen. Außerdem machen diese Schüler/innen beim Diktat schön brav das alles richtig, was wir im Unterricht geübt haben und die Fehler bauen sie in alle anderen Wörter hinein. Und jeder schiebt das Problem dem anderen in die Schuhe. Mal haben die Eltern nicht genug mit dem Kind geübt, dann hat die Grundschule nicht auf perfekte Rechtschreibung gesetzt, dann zeigen die Kinder nicht den richtigen Willen, es wird nicht genug gelesen daheim ... und,und, und. Auf jeden Fall ist jeder andere verantwortlich nur nicht wir an der Realschule, denn "ein/e Schüler/in, die zu uns kommt, muss den Standards der Realschule entsprechen" (ständiger O-Ton im Lehrerzimmer) und der heißt nun mal sichere Schreibung des Grundwortschatzes. Da kann die weiterführende Schule so nichts mehr tun.
    Mir tun einfach manchmal nur die Kinder leid, die besondere Förderung -warum auch immer- in der Rechtschreibung bräuchten und sie schulischerseits nicht mehr bekommen. Es gibt zwar ein paar Förderstunden in Deutsch in Klasse 5-6, aber für LRS ist bei uns niemand ausgebildet. Ende Klasse 6 wird den Eltern meist ein teueres Nachhilfeinstitut empfohlen.

    Der langen Rede kurzer Sinn: Ich bin sehr an einer seriösen Fort/Weiter/Ausbildung zur LRS und Legasthenielehrerin interessiert und ich würde in diesem Thread mal wissen, wem ich wirklich mein Geld anvertrauen kann, um eine Ausbildung zu erhalten, die fundiert und anerkannt ist. Würd mich freuen, wenn noch ´ne Diskussion zustande käme hier.
    Legata: Ich denke schon, dass du dir eine Menge Kompetenzen angeeignet hast mit deinen Fortbildungen. Ich würde dir jetzt allerdings anraten eine richtig staatlich anerkannte Ausbildung draufzusatteln z.B. Logopädin, Ergotherapeutin, Krankengymnastin oder wenn du Abi hast auch Lehramt. Du sammelst ansonsten immerzu eine Menge an wunderbarer Zusatzausbildungen an und wirst im Zweifelsfall immer auf deinen "Lehrberuf" angesprochen. Bei uns in Deutschland zählt leider immer noch das "staatlich anerkannte... "
    Gruß Laempel

  • Laempel: ja genau so habe ich es mir gedacht, es fehlt immer der offizielle Beruf. Aber kann man Logopäde denn auch als Fernstudium machen? Ist wichtig, da ich 1. ein Kind mit Lega. +Dyskal. habe, welches mich viel braucht. 2. eine Ich AG als Legatrainerin habe und irgendwie Geld verdienen muss, kann also nicht am Tage irgendwo studieren.
    Abi ist leider nicht, hatte nicht mal englisch, was mich jetzt schon ärgert, aber war in DDR nicht so wichtig. Nun man könnte ja alles nachholen, aber ich bin 37 Jahre, wann soll ich dann mit z.B. Lehreramt fertig sein?
    Habt Ihr irgendwelche Vorschläge für michß


    LG Legata


    PS.: zu den Problemen mit der Rechtschreibung nach der Grundschule habe ich folgenden Link, ich fand es ganz gut:
    http://www.praxisschule.de/downloads/Plieninger2.pdf

  • Ich absolviere gerade das Fernstudium dort. Es kostet ziemlich viel Geld - zwar gibt es noch wesentlich viel teurere, aber so richtig empfehlen kann ich es auch nicht. Trotzdem war es für mich richtig, mich auf den Weg dorthin gemacht zu haben.


    Ich war im Erziehungsurlaub, wollte eine Fortbildung von zu Hause aus machen, mich mit dem Thema Rechtschreibung noch weiter auseinandersetzen und dies auch nachweisen können. Das ist das Gute an besagtem Fernstudium. Es fehlt mir aber sehr viel, die Unterlagen finde ich oft sehr unstrukturiert und wenn ich nicht mein Studium und meine Berufserfahrung als Grundlage hätte, würden mir die dort vermittelten Dinge nicht ausreichen. Durch die Beschäftigung dort habe ich aber einige nette Leute kennen gelernt und Literaturhinweise bekommen. Auch wenn ich nun wieder als Lehrerin arbeite, spricht es sich herum, dass ich etwas Ahnung habe und so werde ich öfter angerufen.


    Über Volkshochschulen könntest du vielleicht Kurse für betroffene Eltern anbieten, um sie fit für ihre Kinder zu machen. Du könntest Vorträge in Büchereien anbieten (bei uns macht das ärgerlicherweise ein ansässiges Institut, das daraus sein Klientel wiederum bezieht). . . . Wenn du klein anfangen kannst, wird sich es herumsprechen, wenn du Erfolge hast. Aber ich glaube, man braucht ein gutes Konzept.


    Und an dem Konzept scheitert unsere "Rechtschreibvermittlung". Man muss SchülerInnen zumindest helfen, dass sie wissen, was und wie sie sich verbessern können. Gerade in Rechtschreibung ist es schwer, Erfolge zu haben und die sind als Motivation wichtig.


    Ich glaube, dass die wenigsten Schüler Legasthenie haben. Wenn man richtig aufbaut und übt, bekommt man die meisten Rechtschreibprobleme in den Griff.
    Ich habe gerade nicht so viel Zeit zu schreiben, deswegen nur kurz.
    Ich empfehle Rechtschreibschwachen Schülern das GUT Programm, weil es ihnen vorgibt, was sie üben können und Eltern entlastet. Dann gibt es ein gutes Buch von R . Dürre, Legasthenie, er beschreibt die Technik des Syllabierenden Mitsprechens. Es gibt auch aus dem Verlag an der Ruhr eine Mappe dazu.

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