Korrekturen bei Englischarbeiten

  • Hallo liebe Kollegen,


    ich stehe vor folgendem Problem. Ich muss demnächst meine 1. Englischarbeit korrigieren und schaue mir derweil auch die dazugehörigen Korrekturzeichen an. Nun meine Fragen: Wenn ein Schüler die falsche Wortwahl trifft, wird diese mit W und wenn er/sie einen Präpositionsfehler macht, mit Pr gekennzeichnet.


    Beispielsatz: What is the best on your Job? Anstatt about wird hier on benutzt. Es ist ja klar, dass es sich hierbei um einen Präpositionsfehler handelt, jedoch ist dies nicht auch eine falsche Wortwahl? Ich hoffe ich konnte meine Problematik verdeutlichen.


    Vielen Dank im voraus

  • Ich gebe darauf einen Präpositionsfehler (prep.).
    Ein Wortfehler wäre für mich der Beispielsatz von Bolzbold oder auch so etwas: "He reached his very own American Dream" anstatt "achieved".


    OT: Weswegen ich absolut gegen diese seltsame Regelung der zweisprachigen Wörterbücher im Oberstufen-Unterricht bin! Mittlerweile muss ich völlig sinnfreie Diskussionen mit meinen SuS führen, die halt einfach nicht verstehen, dass es zwischen "(to) reach" und "(to) achieve" einen semantischen Unterschied gibt. Nervt mich kolossal und passierte mit einem einsprachigen Wörterbuch wesentlich weniger häufig... Aber das nur am Rande.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Wobei zumindest in NRW auf der Seite des Ministeriums ja ein Handout zur Korrektur gibt, da werden Wortschatz, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung als "Hauptkategorien" gezählt und Präposition wird dort als eine Unterkategorie zu Wortschatz geführt...


    (Sofern der Threadersteller Referendar ist, sollte man sowas ggf. in der Fachschaft oder Seminar abklären?)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    katta


    Das ist ein wichtiger Hinweis, den ich bisher geflissentlich überlesen habe.


    Andererseits ist diese Aufteilung insofern gut, alsdass dann nicht mehr diese Diskrepanzen mit 30 Gr, 5 W und 5 R-Fehlern auftauchen und der Schüler im Bereich Wortschatz und Rechtschreibung die Punkte in den Allerwertesten geschoben bekommt.


    Gruß
    Bolzbold

  • Mittlerweile muss ich völlig sinnfreie Diskussionen mit meinen SuS führen, die halt einfach nicht verstehen, dass es zwischen "(to) reach" und "(to) achieve" einen semantischen Unterschied gibt. Nervt mich kolossal und passierte mit einem einsprachigen Wörterbuch wesentlich weniger häufig... Aber das nur am Rande.


    Mhm. Ich persönlich stehe ja auf dem Standpunkt, dass man Schülern, denen man ein Werkzeug in die Hand gibt, einfach beibringen sollte, wie man es verwendet. Dann muss man nicht genervt sein, wenn sie was damit kaputtmachen, und kommt nicht auf die Idee, dass wegnehmen eine gute Lösung wäre...


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich bin Referendar und wir haben auch die Korrekturzeichen NRW erhalten. Es hatte mich ein wenig verwirrt. Ich werde das aber im Seminar nochmal ansprechen.


    Das gleiche Problem habe ich auch bei Stellungsfehlern bzw. Satzbaufehlern. Wenn ein SuS beispielsweise schreibt: The first placement did Gail at..., anstatt Gail did the first placement at... Würdet ihr das als Stellungsfehler oder Satzbaufehler kennzeichnen?


    Vielleicht habt ihr einige Beispiele, wo es deutlicher wird, wann man von einem Stellungsfehler oder einem Satzbaufehler spricht.

  • Ich würde es als Satzbaufehler werten - übrigens solltest du dir überlegen, ob eine sehr feingliederige Fehlermarkierung überhaupt sinnvoll ist. Wenn du es schon selbst problematisch findest, den Fehler einer Kategorie zuzuordnen, welchen Wert kann das dann für den Schüler haben, für den die Markierung gedacht ist? Ich selber bin bei meinen Markierungen weitgehend auf "G" für Grammatik, "W" für Wort, "SB" für Satzbau, "A" für Ausdruck und "R" für Orthographie runtergefahren. Die Fehlermarkierung ist schließlich dafür da, dass der Schüler bei der Nachbearbeitung bemerkt "Aha, da ist irgendetwas an der Grammatik kaputt" und dann das genaue Problem selber eingrenzt.


    Nele

  • Mhm. Ich persönlich stehe ja auf dem Standpunkt, dass man Schülern, denen man ein Werkzeug in die Hand gibt, einfach beibringen sollte, wie man es verwendet. Dann muss man nicht genervt sein, wenn sie was damit kaputtmachen, und kommt nicht auf die Idee, dass wegnehmen eine gute Lösung wäre...


    Nele

    Sorry, ich verstehe nicht, was genau Du damit meinst.
    Sicher erklären wir ihnen den Umgang mit zweisprachigen Wörterbüchern, aber was meinst du mit "kaputtmachen und wegnehmen"?

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Satzbaufehler wäre aus meiner Sicht z.B. ein vergessenes Prädikat im Satz. Stellungsfehler, wenn es an der falschen Position steht.
    Weiter breche ich das aber auch nicht runter (also z.B. Kongruenzfehler, wie es das Handout vorschlägt, kennzeichne ich nicht extra)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo, Ich bin neu hier im Forum und auch relativ neu als Lehrer (gerade meine erste Stelle nach dem Ref angetreten). Ich sitze momentan vor Q1 Gk Klausuren und frage mich des öfteren, welche Korrekturzeichen ich verwenden muss. Welche Fehlerkategorie ist es, wenn beispielsweise bei abstrakten Nomen oder allgemeinen Formulierungen der bestimmte Artikel gesetzt wird. Ist das ein Wortfehler oder ein Grammatikfehler?


    The women are considered inferior to the men.


    Wie sollte ich dort den Fehler kategorisieren.


    Ähnliches Problem:


    The text was published on the 1st June 2007.


    Ich freue mich über eure Hilfe

    • Offizieller Beitrag

    Es geht gar nicht einmal um die exakte Typologisierung.


    Gr / W / R sind ja die übergeordneten Fehlerzeichen, wobei Gr dann mit T/Sb/St in Klammern präzisiert werden kann. Ebenso bei W-Fehlern. W (Präp) oder W (A) oder ähnliches.


    Angesichts dessen, was uns offiziell als durchschnittliche Korrekturzeit an Arbeitszeit dafür berechnet wird, würde ich mich mit den ausdifferenzierten Fehlerzeichen nicht mehr länger aufhalten. Die meisten Schüler interessiert es ohnehin nicht. Diejenigen, die es interessiert, fragen sowieso nach. Dann kann man auf die einzelnen Fehler konkreter eingehen.

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